Krakau (Kreis Labiau)
K r a k a u Bauerndorf an der Gertlauker Landstraße |
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Einleitung
Krakau (russ. Krasny Bor / Красный Бор, litauisch Krakavas) liegt zwölf Kilometer südöstlich der Stadt Labiau
an der russischen Fernstraße R 514 Richtung Wehlau und Friedland.
Eine Bahnanbindung besteht über die Station in Schelecken (1938–1946 Schlicken, russ. Scholochowo)
an der Bahnstrecke Königsberg – Tilsit.
Allgemeine Informationen
Im Süden von Krakau entspringt bei der Ziegelei Peremtienen die Nehne, die bei Tablacken in den Pregel mündet.
N a m e
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Politische Einteilung / Zugehörigkeit
Das kleine Dorf Krakau wurde im Jahre 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Schmerberg (der Ort existiert heute
nicht mehr) eingegliedert und gehörte bis 1945 [8zum Kreis Labiau]] im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.
Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit
Mit seiner vor 1945 überwiegend evangelischen Bevölkerung war Krakau in das Kirchspiel der Kirche Laukischken (heute russisch: Saranskoje) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Labiau innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen.
Geschichte
- Erste Erwähnung: 1498 (Krakau)
- 09.04.1874 Bildung des Amtsbezirks Schmerberg Nr. 19 aus den Landgemeinden Eichenberg, Groß Steindorf, Krakau und Peremtienen und den Gutsbezirken Dedawe, Groß Schmerberg, Klein Schmerberg, Papsten und Rathswalde (9 Gemeinden/Gutsbezirke).
Er wird zunächst verwaltet vom Amtsvorsteher in Klein Schmerberg. - Die Zahl der Einwohner betrug 1910 405. Sie sank bis 1933 auf 399 und belief sich 1939 noch auf 387. [1]
- 01.07.1942 Eingliederung der Gemeinden Krakau (teilweise) und Steindorf (Kreis Labiau) (teilweise) in die Gemeinde Elchwerder im Amtsbezirk Elchwerder.
- Im Jahre 1945 wurde Krakau in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen der Sowjetunion zugewiesen.
Heutige Situation
Literatur
Brief von M. Peyinghaus
"Gertlauken, den 1. November 1941
Liebste Eltern!
Angelangt! Am ersten Wirkungsziel angelangt! Wie mag das enden? Doch ich will der Reihe nach erzählen. (...)
Mein Zug am nächsten Morgen ging um 7.31 Uhr. Drei Stationen mußte ich noch von Labiau aus fahren: Deimetal, Schelecken,
dann hielt der Zug in Mauern.
Stellt Euch unser Straßenbahnwartehäuschen auf dem Heumarkt vor, dann habt ihr den Bahnhof von Mauern. Zehn Meter entfernt führt eine schnurgerade Straße vorbei, die sich nach achtzig Metern im Wald verliert. Drei kleine Bauernhäuser am Rand der Straße, weit und breit nur Felder, ringsum Wald; er stößt am Horizont mit dem Himmel zusammen, einem weiten, unendlich hohen Himmel, an dem die Wolken jagen.
Ich sah den Zug abfahren und stand mit meinen drei Koffern und der Tasche allein da und fühlte mich sehr verloren. Es war kein Mensch da, nur ein Bauer schickte sich gerade an, seinen Pferdewagen zu besteigen. Bevor er entschwinden konnte, stürzte ich mich auf ihn und fragte nach Gertlauken, Ja, er müsse nach Krakau, da solle ich nur aufsteigen, das läge auf halbem Wege, da könne ich ein Stück mitfahren. Der Bauer lud mein Gepäck auf, schlug eine warme Decke über meine Knie und hängte mir einen schafpelzgefütterten Mantel um - der Wind pfiff nämlich ganz schön.
Bald kreuzten wir die geteerte Landstraße von Königsberg nach Tilsit und kamen durch ein größeres Dorf mit Namen Laukischken,
wo ich rechts das Dach eines Schlosses sah, vormals ein Jagdschloß des Großen Kurfürsten, der gern zur Auerhahnjagd hierher kam. Hinter Laukischken Felder, ein kleines Stückchen Wald und wieder Felder, weite Sicht, ein paar Biegungen, endlich ein neues Dorf - Krakau!
Buckliges Pflaster, mit Schilf gedeckte, weißgetünchte Häuser, die sich an die dunkle Erde schmiegen.
Der Bauer hatte inzwischen rausbekommen, daß ich das neue “Lehrfräulein” von Gertlauken war und fuhr mich auch noch die letzten fünf Kilometer bis zur Schule. Was er mir unterwegs erzählte, sah ich dann: Im Juni hatte in Gertlauken ein großer Brand fünfzehn Häuser eingeäschert. Die Ruinen stehen noch, es sieht trostlos aus. Der Brand war um Pfingsten durch einen Kohlenmeiler entstanden und hatte ganz seltsam gewütet. Hier und da stand mitten zwischen den Brandruinen ein heiles Haus, das er einfach übersprungen hatte. Die Leute sind fleißig beim Wiederaufbau, hausen in ihren Ställen oder bei Nachbarn.
Gertlauken liegt ungefähr in der Mitte zwischen Königsberg und Tilsit, von beiden Städten etwa sechzig Kilometer entfernt. Zwanzig Kilometer südlich liegt Wehlau, zwanzig Kilometer nordwestlich Labiau. In Friedenszeiten fuhr von Gertlauken täglich ein Omnibus nach Wehlau, doch jetzt im Krieg ist man auf sein Fahrrad angewiesen, denn die nächste Eisenbahnstation ist Mauern, zehn Kilometer weit weg.” [2]
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Adressbücher
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Bibliografie
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Verschiedenes
nach dem Ort: Krakau (Kreis Labiau)
Weblinks
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>KRAKAUKO04PS</gov>