Passenheim (Kath. Kirchspiel)

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Allgemeine Informationen

Bis zum Jahre 1868 wurde die Katholiken in und um die Stadt Passenheim (Kreis Ortelsburg) von Groß Purden (Kirchspiel St. Michael) im Landkreis Allenstein i. Ostpreußen aus betreut. In diesem Jahre wurde ein Kuratus nach Passenheim gesandt. Im Jahre 1873 wurde dann der Grundstein zur Passenheimer Herz-Jesu-Kirche gelegt, vorher war der Gottesdienst in einem zum Oratorium eingerichteten Betsaal gehalten worden. Die Kirche wurde am 08.12.1876 benediziert und die Konsekration erfolgte am 22.06.1884. Zur kath. Passenheimer Gemeinde gehörten neben der Stadt Passenheim (Kreis Ortelsburg) noch folgende Ortschaften in den Landkreisen Ortelsburg und Neidenburg:

  • Die Passenheimer Herz-Jesu-Kirche gehörte zum Dekanat Masuren I im Bistum Ermland.
  • Die Kirchenbücher der Pfarrgemeinde sind in den Kriegswirren verschollen.

Geschichte

  • 1868-1886: Rudolph Steffen ist erster Kuratus und die Gemeinde hat 850 Seelen.[1] Die Gemeinde wurde von Bischofsburg, Groß Purden und Wuttrienen abgezweigt.[2]
  • 1869: Einrichtung einer katholischen Privatschule[3]
  • 17.09.1873: Grundsteinlegung für die Herz-Jesu-Kirche im Kulturkampf[4]
  • 22.06.1876: Die Kirche wurde durch den Bischof von Ermland Philipp Krementz feierlich eingeweiht[5]
  • 08.12.1876: Die Herz-Jesu-Kirche wurde benediziert.[6]
  • 22.06.1884: Konsekration der Herz-Jesu-Kirche[7]
  • 1886-89: Josef Teschner ist kath. Seelsorger der Gemeinde[8]
  • 1888: Die Stadt Passenheim übernimmt die katholische Privatschule[9]
  • 1889-1919: Rudolph Lämmer ist kath. Seelsorger[10]
  • 1898: An das neugegründete Kirchspiel in Gillau im Landkreis Allenstein wurden die bis dato auch zur Passenheimer Kirche gehörigen vier Gemeinden Gonschorowen (Lichtenstein (Kreis Ortelsburg)), Groß und Klein Rauschken, siehe Rauschken (Kreis Ortelsburg), Saborowen (Heideberg (Kreis Ortelsburg)) abgetreten.[11]
  • 1902: Die Kirche erhält Pfarrechte[12]
  • 1919-1921: Johann Certa ist Seelsorger der Gemeinde[13]
  • 1920: Josef Barczewski wird Pfarrer ebd.[14]
  • 1927: Die Gemeinde hat 1979 Seelen[15]
  • 17.05.1939: Die Gemeinde hat 2431 Seelen[16]
  • 26.05.1941: Pfarrer und Dekan Josef Barczewski stirbt.[17]
  • 1941: Franz Langwald wird Pfarrverwalter in Passenheim, er geht aber noch im gleichen Jahr nach Wartenburg[18]
  • 1941: Karl Heinrich wird Pfarrer ebd.[19]
  • 17.02.1945: Pfarrer Karl Heinrich wird in ein Zwangslager nach Smolensk verschleppt.[20]
  • Mai/Juni 1945: Tod von Pfarrer Karl Heinrich[21]

Literatur

  • Grigoleit, Eduard. Verzeichnis der Ostpreußischen und Danziger Kirchenbücher sowie der Dissidenten- und Judenregister. Verlag für Sippenforschung und Wappenkunde C. A. Starke, Görlitz, 1939, S. 59.
  • Krüger, Hugo. Katholische Kirche Passenheim. In: Krüger, Hugo. Die Kirchen des Kreises Ortelsburg, Rautenberg/Leer, S. 270-275.
  • Michels, Georg. Passenheim - Zeiten einer Stadt, Rautenberg/Leer, 1992, S. 154, 168.
  • Romahn, Paul. Passenhein, Kreis Ortelsburg, Masuren, 1868. In: Romahn, Paul. Die Diaspora der Diözese Ermland. Druck der Ermländischen Zeitungs- und Verlagsdruckerei, Braunsberg 1927, S. 58-59.
  • Schwark, Bruno. Passenheim - Pfarrer Karl Heinrich. In: Schwark Bruno. Ihr Name lebt. Ermländische Priester in Leben, Leid und Tod. Veröffentlichungen der Bischof Maxilmilian-Kaller-Stiftung, Reihe II Heimat und Geschichte, A. Fromm, Osnabrück, 1958, S. 52-56.
  • Bulitta, Michael, Jend, Martin, Plessa, Marc. Historische Einwohnerverzeichnisse (HEV) für das ehemalige Südostpreußen. Kirchspiel Passenheim (Kreis Ortelsburg) nach Bescheinigungen der Standesämter Passenheim-Stadt und - Land. Selbstverlag der GeAGNO, Seeheim-Malchen, 2005. [Daten vornehmlich aus dem ev. Kirchspiel Passenheim, vereinzelt aber auch aus dem kath. Kirchspiel]

Links

Kirchenbuchbestände

Fußnoten

  1. Romahn, S. 58, 59
  2. Grigoleit, S. 60
  3. Romahn, S. 58
  4. Michels, S. 134
  5. Michels, S. 134
  6. Romahn, S. 58
  7. Romahn, S. 58
  8. Romahn, S. 59
  9. Michels, S. 134
  10. Romahn, S. 59
  11. Bulitta, M. Das Heiratsregister des katholischen Kirchspiels St. Johannes Baptist zu Gillau (Landkreis Allenstein) von 1898 bis 1945. Historische Einwohner-Verzeichnisse für das ehemalige Südostpreußen. Nr. 20 der Schriften der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft Neidenburg Ortelsburg, Bonn, 2009.
  12. Romahn, S. 59
  13. Michels, S. 154
  14. Ploetz, S. 12
  15. Michels, S. 154
  16. Ploetz, S. 190
  17. Ploetz, S. 12
  18. Ploetz, S. 178
  19. Ploetz, S. 190
  20. Ploetz, S. 30, 190
  21. Ploetz, S. 30