Kerndorf

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Disambiguation notice Eglienen ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Eglienen (Begriffserklärung).

Hierarchie Regional > Litauen > Kerndorf

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Kerndorf



Einleitung

Kerndorf, Kreis Memel, Ostpreußen

Name

Andere Namen und Schreibweisen

Namensdeutung

Der Name Eglienen weist auf Nadelbäume. Kerren weist auf Rodung, welche vermutlich von Gerge (Georg) betrieben wurde, denn Russinnen deutet darauf. Kerndorf ist eine Verkürzung von Kerren. Kischken kann auf die Form der Landschaft weisen, kann aber auch ein Spitzname für Gerge sein.

  • nehrungskurisch "egile" = Tanne, Fichte
  • preußisch-litauisch "ruseti" = brennen, glimmen
  • prußisch „keras“ = Baumstümpfe, staudenartige Gewächse, Busch
  • "kerennis" = buschig, lebt im Wald
  • prußisch-litauisch "kerine" = das Gesträuch, das aus einem Stubben (Baumstumpf) hervorgeschossen ist
  • "kerynas" = Gesträuch, Gestrüpp
  • litauisch "keras" = Baumstumpf
  • litauisch „kiškis“ = Hase, Rammler
  • prußisch „kiska“ = Kniekehle, Flusswindung


Allgemeine Information

  • Mehrere große Höfe, 11 km südöstlich von Memel[2]


Politische Einteilung

Kerndorf entstand aus den früheren Kerren Gerge, Eglienen (Kerndorf) und Russinen.[3]
Russinnen war ein Freigut südlich von Kerren Gerge und gehörte 1818 auch dazu, 1833 gehörte es aber zu Kischken Gerge.[4]
Am 08.05.1897 mit Dautzkur Narmund unter dem Namen Kerndorf vereinigt.[5]
1939 ist Kerndorf eine Gemeinde mit den Orten Kerndorf, Hennig-Hans, Löbardten, Galten, Nausseden-Jakob und Kischken-Görge (Gutsbezirk).[6]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Kerndorf gehörte 1912 zum Kirchspiel Dawillen, vor 1854 allerdings zum Kirchspiel Memel Land.

Katholische Kirche

Kerndorf gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.


Standesamt

Kerndorf gehörte 1888 (Kerren Görge) und 1907 zum Standesamt Dawillen.


Bewohner


Geschichte

Laut Landwirtschaftliches Güter-Adressbuch für die Provinz Ostpreußen mit Anhang Memelland, 4. Auflage, Leipzig 1922

  • Jonis Kreszies, 58 ha


Verschiedenes

Karten

Eglienen (bei Russinnen) auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe oben links Eglienen - Russinnen auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Kerren Gerge im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Kerndorf im Messtischblatt 0393 Götzhöfen (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>KERORFKO05PQ</gov>

Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  3. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  4. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  5. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  6. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm