Altschermbeck (Schermbeck)
Altschermbeck: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Düsseldorf > Kreis_Wesel > Schermbeck > Altschermbeck
Zeitschiene vor 1803
Kirchengründung
Der hl. Liudger als Bistumsgründer schenkte 799 die beiden Höfe Schermbeck und Rüste der Abtei Werden und ist vermutlich auch der Gründer der Kirche in Alt-Schermbeck. Die Pfarre wird im 12. Jahrhundert von Werden aus errichtet sein, ihr Gebiet stammt wohl von Lembeck. Sie ist 1184 erwähnt. Mit dieser Pfarrerhebung wird der Wechsel des Patroziniums von St. Dionysius auf den Gründerbischof zusammenhängen. 1900 wurde die Bauerschaft Emmelkamp größtenteils der Pfarre Holsterhausen zugewiesen. Die Pfarrkirche wurde 1914-1915 neu gebaut.
- Quelle u.a.: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)
Name
- 798-99 „Scirembeke"; 10. Jhdt „Scirinbeki"; ca. 1150 „Scironbeki; ca. 1150 „Schirunbeki"; ca. 1150 „Schirembeke";
Kirchspiel
ca. 1260 „parochia Schirembeke".
Grundherrschaft
- 798-99 schenkten Marcald u. Gerald, Söhne Irminbalds, ihr Erbe in Altschermbeck und Rüste dem Priester Liudger
- 10. Jhdt. Kloster Werden hatte hier Besitz.
- 1184 bekundete der Münstersche Bischof Herman, daß der Zehnte in Altschermbeck dem Abt von Werden und dem Priester von Altschermbeck gehöre.
Hansegrafschaft
- ca. 1260 gehörte das Kirchspiel Altschermbeck zur Hansegrafschaft Borken;
Rüste oder Rüschede
- 798-99„Ruscethe" ; 10. Jhdt. „Riscithi"; 12. Jhdt. „Ruscithe"; „Ruschethe"
- 798-09 schenkten Marcald u. Gerald dem Priester Liudger ihr Erbe in Rüste.
- 1541 Belehnung des Lubbert von Heiden zu Hagenbeck mit dem Gut Volkering und Sadelhof Rüschede im Kirchspiel Altschermbeck.
- 1668 Belehnung des Alexander von Velen durch die Abtei Werden mit dem Gut Volkering und Sadelhof Rüschede im Kirchspiel Altschermbeck.
- Quellen der Früherwähnung: (Kötz. S. 73; 125; 142; 143; 226; 228), Westf. Urkundsbuch S. Nr. 115, Addit. Nr. 114; Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins, Bd. VII, S. 32.
Altschermbeck in der Herrlichkeit Lembeck
1653 Obligation des Henrich Luninch gen. Reiniger, Eingesessener der Herrlichkeit Lembeck zu Altschermbeck, Bauerschaft Emmelenkamp, zugunsten der Kirche zu Holsterhausen.
Zeitschiene nach 1802
Landesherrschaft
- < 1803 Fürstbistum Münster, Amt auf dem Brahm, Herrlichkeit Lembeck
- Der ab dem 13. Jahrhundert mit der Burg Lembeck verbundene Gogerichtsbezirk Lembeck (Altschermbeck, Erle, Hervest, Holsterhausen, Lembeck, Rhade, Wulfen sowie im Mittelalter auch noch Lippramsdorf und Raesfeld umfassend) kann als Grundlage für die "Herrlichkeit Lembeck" angesehen werden, die 1467 erstmals so in einer Urkunde benannt wurde.
- 1803 kam die "Herrlichkeit Lembeck" mit dem Amt Ahaus unter die Regentschaft der Fürsten von Salm-Salm und Salm-Kyrburg.
- 1810-1813 Kaiserreich Frankreich > Lippedepartement > Arrondissement Rees > Kanton Rees > Mairie Altschermbeck
- 1813 Königreich Preussen, Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Regierungskommision Münster
- 1815-1946 Altschermbeck (Alt Schermbeck), Gemeinde in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Recklinghausen, Bürgermeisterei Altschermbeck, Gemeinde Altschermbeck
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen
Veränderungen
- 1825 erfolgte die Unterstellung der Verwaltungen der Bürgermeistereien Altschermbeck und Lembeck in Personalunion dem Bürgermeister Brunn zu Lembeck.
- < 1834 Zusammenführung mit dem Bürgermeisterei Lembeck
- 1929 Amt Altschermbeck eingegliedert in das Amt Hervest-Dorsten
Bürgermeisterei Lembeck
1834: Bürgermeisterei Lembeck mit insgesamt 5.795 Einwohnern, davon
- Altschermbeck: 908 Einwohner
- Beigeordneter zu Altschermbeck: Köster
Gewerbetreibende 1834
- Elkann, Levi – Woll- und Honighandel in Altschermbeck
- Grüter, Leopold – Colonial- und Manufacturwarenhandlung in Altschermbeck
- Köster, Johann – Eisenwarenhandel in Altschermbeck
- Willich, Alexander – Spezereiladen in Altschermbeck
- Quelle: Westfalenlexikon
Verwaltungseingliederung
- 1895. Altschermbeck (Alt Schermbeck), Gemeinde in Deutschland, Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Recklinghausen, Amtsgericht Dorsten
- 936 Einwohner
- Postbezirk Schermbeck.
- Quelle: Hic Leones
Infrastruktur
- 1931: Amt Hervest-Dorsten, Kreis Recklinghausen-Land, Regierungsbezirk Münster, Sitz Wulfen i. W. , Bürgermeister Kuckelmann, Fernsprecher 10, 11 Fernsprechamt Dorsten
- Gemeinde Altschermbeck: Landgemeinde (mit industrieller Bevölkerung), Gemeindevorsteher Schetter, Ortsklasse D
- Einwohner: 1.231, Kath. 1.175, Ev. 46, Sonstige 10
- Gesamtfläche: 3.267,4 ha
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Pfarramt (kath.), Standesamt, Volksschule 2, Berufsschule (gewerblich), Fortbildungsschule (ländlich), Bestellungspostamt, Eisenbahnstation Schermbeck 2 km, Feuerwehr (frw.), Kreissparkassenebenstelle, Spar- u. Darlehnskasse, Elektrizitätsversorgung, Sportplatz, Autoverbindung
- Politik, Gemeindevertretung 10 Sitze: Z.
- Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
- Gemeinde Altschermbeck: Landgemeinde (mit industrieller Bevölkerung), Gemeindevorsteher Schetter, Ortsklasse D
Siegel, Wappen, Fahne
Beschreibung: Wappen der früheren Gemeinde Altschermbeck
Fahne: |
Kommunale Neugliederung
Die bis 1975 selbständige Gemeinde ist seither ein Ortsteil von Schermbeck.
Bevölkerungsverzeichnisse
Kirchenbuchverzeichnis
Abschriften der Mormonen
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
Personenstandsregister von Altschermbeck:
- Zivilstandsregister Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote 1812-1813
- Kirchenbuchkopien katholisch Geburten (1808-1813, 1827)
- Kirchenbuchkopien katholisch Heiraten (1808-1815, 1825-1828)
- Kirchenbuchkopien katholisch Tote (1808-1814, 1827-1834)
- Bürgermeisterei Juden Geburten, Heiraten, Tote 1822-1824
Weitere Quellen
- Einwohnerverzeichnis 1683. Bearbeitet von: Ernst-Georg Raaf, Carl-Koenen-Straße 7, 53881 Euskirchen-Kuchenheim, e-graaf@gmx.de
- Einwohnerverzeichnis 1705. Bearbeitet von: Ernst-Georg Raaf, Carl-Koenen-Straße 7, 53881 Euskirchen-Kuchenheim, e-graaf@gmx.de
- Einwohnerverzeichnis 1721. Bearbeitet von: Ernst-Georg Raaf, Carl-Koenen-Straße 7, 53881 Euskirchen-Kuchenheim, e-graaf@gmx.de
Bibliografie
- Bau- und Kunstdenkmäler, Kr. Recklinghausen, S. 145 ff.
- Ostrop, Hermann: Früher in Altschermbeck (2008)
- Chronik der Aemter Lembeck u. Altschermbeck [ca. 1950]
Periodika
Vestische Zeitschrift: Seit 1891 besteht diese Reihe als heimat- und personengeschichtliche Quelle ersten Ranges. Ihr Schwerpunkt bildet zwar das Vest und der Kreis Recklinghausen, aber auch das Umfeld rund herum findet sich in den Veröffentlichungen wieder. Unter der Kategorie „Vestische Zeitschrift“ befindet sich ein Gesamtverzeichnis der bereits erstellten Einträge.
Aus dem 3. Orts-, Personen und Sachregister betreff diesen Ort, für die Bände 41-65 von 1934 bis 1963.
Bibliografie-Suche
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Weblinks
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Historische Webseiten
Heimatverein
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung ALTECKJO31KQ | |
http://gov.genealogy.net/item/map/ALTECKJO31KQ.png
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