Litauen
Hierarchie
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Einleitung
Litauen gehört zu den ostbaltischen Völkern mit den Dialekten:
Westaukschtaitsche Dialekte
Ostaukschtaitsche Dialekte
- Dialekt um Panevežys (Nordöstlich von Kaunas)
- Dialekt um Kupiškis (Norden an lettischer Grenze)
- Dialekt um Anykščiai (Nordwestlich von Vilnius)
- Dialekt um Utena (Nordöstlich von Vilnius)
- Dialekt um Vilnius
Südaukschtaitsche Dialekte
- Dialekt um Alytus (eigentlich prußisch - sudauisch bei Marijampole)
Zemaiten (Niederlitauer)
- Westzemaitisch (Südkurische Landschaften, (Memelland, kurische Landschaften Megowe und Pilsaten, altkurisch beeinflusst)
- Dialekt des südöstlichen Memellandes (eigentlich zemaitisch - karschauisch)
- Dialekt um Deutsch Crottingen/ Krettingen (kurische Landschaft Megowe, altkurisch beeinflusst)
- Dialekt um Telšiai (Grenze zu Lettland, kurische Landschaft Ceclis, altkurisch beeinflusst)
- Dialekt um Varniai (Nordöstlich von Heydekrug (kurische Landschaft Lamotina, altkurisch und prußisch beeinflusst, Karschauen )
- Dialekt um Raseinia (Gegend nördlich von Tauroggen)
Wappen
Landesfarben
Allgemeine Information
hier: Beschreibung des Gebietes, Grenzen, Grösse, Bevölkerung usw.
Politische Einteilung
Regierungsbezirk R1
Landkreise
- Landkreis K1
- Landkreis K2
Kreisfreie Städte
- Stadt S1
- Stadt S2
Regierungsbezirk R2
Landkreise
Kreisfreie Städte
Kirchliche Einteilung
Geschichtlicher Abriss
"Litauen wird bereits zu Beginn des 11.Jh. in den "Quedlingburger Annalen" erwähnt. Die beiden Hauptstämme (Aukschtaiten = Hochlitauer) und Schemaiten (= Niederlitauer) werden etwas später erstmalig in der "Altrussischen Chronik" genannt. Im 12. Jh. und in der ersten Hälfte des 13. Jh. existieren kleine Fürstentümer und Herrschaften. Erst Mitte des 13. Jh. gelang MINDAUGAS ihre Vereinigung. Daraufhin konnte er sich sowohl den Rittern des Deutschen Ordens entgegenstellen als auch den Schemeiten. Im Jahre 1253 ließ sich Mindaugas taufen und krönen. Nach seinem Tode 1263 zerfiel jedoch die von ihm errichtete zentrale Macht. Im Jahre 1270 ordnete sich TRAIDENIS, der Stammführer aus Kernavė, die litauischen Kleinfürstentümer unter. 1293 wurde VYTENIS Oberherr der litauischen Burgherren und Kleinfürsten. Nach seinem Tode 1315 oder 1316 hinterließ er seinem jüngeren Bruder GEDIMINAS einen Staat, den dieser zu einer Großmacht ausbaute. In seiner Regierungszeit (1316-1341) wehrte Gediminas erfolgreich die Angriffe des Deutschen Ordens ab und eroberte große Gebiete im Osten, südosten und Süden. Nach seinem tode residierten seine söhne ALGIRDAS und KĘSTUTIS. Letzterem gelang es ebenfalls, sich erfolgreich gegenüber dem Deutschen Orden zu behaupten. Algirdas gewann die Fürstentümer Černigov, Nowgorod und Brjansk, und er besetzte auch Kiev. Nach dem Tode von Algirdas folgte ihm sein Sohn aus zweiter Ehe JOGAILA (JAGIEŁŁO) als Großfürst in Vilnius. Zwischen ihm und Kęstutis kam es zu Auseinandersetzungen, und Kęstutis wurde 1382 ermordet. Im Jahre 1385 wurde der Vertrag von Kręva Krewo) abgeschlossen, der die Vereinigung Litauens mit Polen zunächst als Personalunion brachte und Jogaila zur Annahme des katholischen Glaubens verpflichtete. 1386 fand dann in Krakau die Trauung mit der polnischen Königin HEDWIG (JADWIGA) und die Krönung Jogailas zum König von Polen und Litauen statt. Die Union von Kręva hatte große Bedeutung für die Geschichte und Kultur Litauens, das damit volles Mitglied der abendländischen Völker- und Staatengemeinschaft wurde."
Kompliziert gestaltete sich die Beziehungen Jogailas zu seinem Vetter VYTAUTAS, der 1392 Großfürst und Regent des Großfürstentums unter der Oberhoheit des polnischen Königs geworden war. Die Niederlage an der Worskla 1399 im Kampf gegen die Tataren warf Vytautas in seinem Streben nach Machterweiterung zunächst zurück. In der Schlacht bei Tannenberg erlitt aber 1410 der Deutsche Orden eine vernichtende Niederlage durch das polnische Heer und Vytautas´ Truppen. Schemaiten, das die Litauer zeitweise dem Orden überlassen hatten, fiel wieder zurück an das Großfürstentum. Die Union von Horodlo 1413 erneuerte das polnisch-litauische Bündnis und stärkte den litauischen Großeadel. In seinen letzten Lebensjahren baute Vytautas die Vormachtstellung des Großfürstentums Litauen in West- und Südrußland aus. Es gelang ihm jedoch nicht, die Königswürde zu erlangen und Litauen dem polnischen Königreich gleichzustellen.
Vytautas war der bedeutendste Vertreter der Gediminen-Dynastie. Unter seiner Regentschaft war das Großfürstentum Litauen zum mächtigsten Staat in Osteuropa emporgestiegen. Nach seinem Tode 1430 war dieser Kulminationspunkt in der Geschichte Litauens überschritten. 1432 wurde Vytautas´ jüngerer Bruder SIGISMUND zum Großfürsten gewählt. Er erteilte dem litauischen Großadel Privilegien, was die Zentralmacht schwächte. Nach dem Tode von Jogaila 1434 wurde KASIMIR IV., der 2. Sohn Jogailas, 1440 Großfürst und 1447 König von Polen. Während seiner Regentschaft ging Litauens Einfluß im Osten und Südosten durch den Aufstieg Moskaus unter Vasilij II. (1425-1462) und besonders unter Ivan III. (1462-1505) zurück.
Unter den letzten Jagellonen (SIGISMUND I. und SIGISMUND II. AUGUSTUS) nahm der Einfluß des hohen Adels weiter zu, wurde Polen und Litauen von der Reformation und Gegenreformation erfaßt, erschien 1528/29 das Erste Litauische Statut (die erste einheitliche Gesetzessammlung) und vergrößerte sich das Gewicht Moskaus im Osten. Durch die 1569 abgeschlossene Union von Lublin wurde aus der polnisch-litauischen Personalunion eine Realunion, und der Einfluß Polens und der polnischen Kultur verstärkte sich, während Litauen bedeutend an Selbständigkeit verlor. Mit dem Tode Sigismund II. Augustus erlosch die Jagiellonendynastie.
Der polnisch-litauische Staat entwickelte sich zu einer Adelsrepublik mit einem gewählten König. Im Jahre 1576 wurde STEPHAN BATHORY König. Er gründete 1579 eine Akademie in Vilnius, aus der sich die älteste Universität im Baltikum entwickelte *1). In einem erfolgreichen Feldzug gegen Ivan IV. eroberte er Polozk und verschiedene an Moskau verlorene Grenzgebiete an der Düna und Desna und am Dnjepr für Litauen zurück. Nach ihm war SIGISMUND III. WASA noch einmal erfolgreich gegenüber dem Moskowiterstaat, der später Litauen stark zurückdrängte. Im 17. und 18. Jh. wuchs der polnische einfluß in Litauen. Im Jahre 1696 wurde Polnisch als Staatssprache eingeführt. Von 1700 bis 1721 wütete der Nordische Krieg. Im Jahre 1773 erfolgte durch Rußland, Preußen und Österreich die erste Teilung Polens, ihr folgte 1793 die zweite und 1795 die dritte Teilung, die schließlich den polnisch-litauischen Staat liquidierte. Litauen fiel an Rußland und Suwalken kam an Preußen, wurde jedoch 1807 dem Herzogtum Warschau angegliedert.
In der ersten Hälfte des 19. Jh. kam es in Litauen unter der zaristischen Herrschaft zu einem allmählichen Erwachen des Litauertums, besonders im Kleinadel, unter bürgerlichen und bäuerlichen Schichten. Ein aufstand in Litauen 1863/64 wurde brutal niedergeschlagen. Es folgten Repressalien, u.a. das Druckverbot für litauische Publikationen in lateinischen Lettern (von 1864 bis 1904) *2). Seit den 50er Jahren des 19. Jh. setzte eine starke auswanderung von Litauern nach Nordamerika ein.
Quelle: Eckert, Rainer/ Bukevičiute, Elvire-Julia/ Hinze, Friedhelm: Die baltischen Sprachen, eine Einführung, Langenscheidt 1994, 5. Auflage 1998, S.27ff
Anmerkung *1): 1544 gründete Herzog Albrecht die Universität Albertina in Königsberg, welche ebenfalls im baltischen Gebiet liegt.
Anmerkung *2): Litauische Schriftststeller und Intellektuelle flüchteten nach Preußen, wo sie sich in Tilsit zusammenfanden. Unter Förderung der deutschen Behörden wurde ihnen gestattet, in den Tilsiter Druckereien Mauderode und Reyländer litauische Schriften herauszugeben, die von Grenzgängern nach Litauen eingeschmuggelt und dort verteilt wurden.
Genealogische und historische Gesellschaften
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Genealogische Gesellschaften
Historische Gesellschaften
Genealogische und historische Quellen
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Bibliographie
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Genealogische Werke
Historische Werke
Weitere Literatur
Ortschaften
Vorbemerkung: Eingeschlossen sind auch die
ehemals zu Deutschland gehörenden Ortschaften des Memellandes.
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Ortslexika und Karten
Ortslexika
- Pėteraitis, Vilius. Mažosios Lietuvos ir Tvankstos vietovardžiai: jų kilmė ir reikšmė, Vilnius: Mažosios Lietuvos fondas; Mokslo ir enciklopedijų leidybos institutas, 1997. [Die Ortsnamen von Kleinlitauen und Twanksta. Ihre Herkunft und Bedeutung]. Deutsche Zusammenfassung: http://lietuvos.istorija.net/kleinlitauen/peteraitis.htm
- [Dieses Lexikon behandelt allerdings die ehemals deutschen Ortschaften des Memellandes, nicht die übrigen Orte Litauens, dazu die heute zu Rußland und nie zuvor zu Litauen gehörenden Ortschaften Nordostpreußens südlich der Memel.]
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Weitere Webseiten
Artikel Litauen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>adm_368347</gov>
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