Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare/024
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und gewahrte mit Schrecken den zusammengeringelten Leib einer großen Schlange. Im Nachtkleid flieht sie und ruft um Hilfe. Alles im Hause eilt herbei, aber keiner wagt, mit einem Stecken vorzugehen. Da kommt der Koch mit der Flinte - er ist Retter in der Not. Er zielt bedachtsam durch das Fenster auf das Untier - aber - er drückt nicht ab. Er geht schelmisch lächelnd in die Stube und bringt zum allgemeinen Entsetzen unterm Arm die vermeintliche Schlange mit: es war nur eine herabgefallenen Schlummerrolle gewesen!
Neben den Schlangen war mir das unangenehmste Tier der Leopard. Die Neger nennen ihn manchmal den Feuerkönig, wohl wegen des unheimlich feurig leuchtenden Blickes. Diesen Blick habe ich noch gut im Gedächnis, als im feierlich stillen Urwald einst ein Leopard unsern Pfad kreuzte; auch klingt mir noch heute das knurrende katzenartige Gebrüll jenes Leoparden im Ohr, der unser Nachtlager im Wald umschwärmte; nur ein gut unterhaltenes Feuer hielt ihn von einem Antrittsbesuch bei uns ab. Wir Missionare sehen oft die gräßlichen Verwundungen, die diese Bestien den schwarzen Jägern zufügen, wenn man die übelzugerichteten, zerfleischten Menschen zu uns bringt, damit wir uns ihrer erbarmen und sie womöglich heilen.
Kampf mit Leoparden Schon mancher Neger ist auf der Leopardenjagd verunglückt, dann vom Missionar oder Missionsarzt wochenlang verbunden worden und trägt nun große Narben auf seinem Leibe als "Kriegsmünze" herum; mancher ist auch getötet worden. so erinnere ich mich, daß im Stationsgebiet Nsaba ein Jäger einen Leoparden anschoß, aber eben nicht tödlich traf. Ein zweiter Neger kommt zu Hilfe, aber beide schlägt das Tier zu Boden und seine kräftigen Tatzen bohren sich immer tiefer ins Fleisch der schlechten Schützen. Nun aber hört der Fetisch- (Götzen-)Priester