Geschichte des Memellandes

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Vor- und Frühgeschichte bis 700 n.Chr

  • Ab 11.000 v.Chr. (nach letzter Eiszeit, Jäger, Sammler): a) Hamburger Kulturkreis, eine Variante der französischen Magdalenien-Kultur, zunächst bei Königsberg, späte Phase Memel, b) Swidry-Kultur aus Südeuropa
  • Ab 7.000 v.Chr. (Jäger, Sammler, Fischer, Kiefern- und Föhrenzeit): Das Klima wird wärmer und feuchter, die Gletscher sind verschwunden; nachgewiesene Besiedlung im Memelland. Zuzug der Maglemose-Kultur aus Westen (Erben der Magdalenien-Kultur).
  • Ab 6.000 v.Chr.: Vermischung von Maglemose- u. Swidrykulturen. Knochenfunde im Memelgebiet: langköpfig, wulstige Brauen, stämmige Statur
  • Ab 4.000 bis 2.500 v.Chr.(Mittlere Steinzeit: Knochen-Kultur-Kreis/ Jüngere Steinzeit: Steinwerkzeuge, Knochen, Holz): Memel-u. Narwa-Kultur: Alteuropäisch, nicht indoeuropäisch. Religion: Matriarchat, Sonnengöttin Saule, Erdgöttin Zemina, vergleichbar mit griech. Götterwelt, Vergottung der Erde, der Landschaft, von Schlangen, Kröten, Schafen und Ziegen, Sonnenwendfeste. Siedlungsplätze: Da wo der Haselnussstrauch wächst (laxte, lagzde, lazdynas). Kurische Nehrung: Knochen- und Geweihhaken. Memel-Schmelz: Bearbeiteter Bernstein
  • Ab 2.500 v. Chr. (Ende d. Steinzeit): Ankunft der Indoeuropäer (Balten) aus Zentralasien, damit zusammenhängend andere Kulturtechniken: Baben mit Trinkhorn wie in Zentralasien und Persien, Kugel-Amphoren. Handelsbeziehungen mit Griechenland (Bernstein). Religion: Patriarchat, Vergottung von Pferd, Stier, Himmel- und Himmelskörpern. Vermischung mit vorhandenen Menschen, keine Ausrottung (Nachweise durch Knochenfunde, neuer Menschentyp ist schlanker). Sprache: Ähnlichkeit mit Sanskrit und Latein (Urbaltisch). Westbalten: Prußen, Kuren, (ähnliche Kultur wie Kelten), Ostbalten: Litauer, Szemaiten, Letten (Kultur mehr wie Finno-Ugrier, Mongolen, Koreaner). Besiedlung: besonders auf der Nehrung wird sie dichter
  • Ab 1.500 v.Chr. (Bronzezeit, Hügelgräber): Totenkult: Leichenfunde in Hockerstellung, Mitteleuropäische Expansion, die aber im Memelland sehr geschwächt und verspätet ankam. Metallkultur im Austausch mit Bernstein
  • Ab 1.000 v. Chr. (Jüngere Bronzezeit/ Frühe Eisenzeit/ Kulturwelle „Lausitzer Kultur“ 500 v. Chr):Totenkult: Leichenverbrennung, Asche in Tongefäßen, Gefäßdeckel mit Löchern, damit die Seele entweichen kann. Pfahlbauten. Die „Lausitzer Kultur" kam im Memelland wegen der "Großen Wildnis" zwischen Pregel und Memel nicht an.
  • Ab 200 v. Chr bis 500 n.Chr. Expansion der Germanen bis an Weichsel. Eindringen von Slawen und Goten bis ins Samland, reger kultureller Austausch und Aufschwung, auch im Memelland. Handel: Mit Rom (Münzen-, Glas-, Emaillefunde, Metallimport). Skelettgräber (Weichsel-Einfluss). Goldenes Zeitalter der Balten
  • Ab 400 n.Chr. Expansion der Slawen von Süden und Osten: Sie drängen die Balten Richtung Ostsee
  • Ab 500 bis 800 n.Chr. (Völkerwanderung): Slawen drängen nach Norden ins Ostbaltikum, Litauer und Letten werden zur Ostsee gedrängt. Differenzierung zwischen Memelgebiet und Altpreußen. Memelland: Eindringen von Schweden und Wikingern. Die Handelsbeziehungen nach Süden zwischen abgewanderten Goten und Prußen reißen nicht ab.Nach Abwanderung der Goten Aufspaltung der Prußen in verschiedene Stammesgebiete mit unterschiedlichen Kulturen. Die sogenannte Dekadenzperiode trifft nicht auf das Memelland zu, weil hier stattdessen eine starke Eigenentwicklung stattfindet. Die Beziehungen zwischen Altpreußen und Memelländern verblassen.

Von 700 n.Chr. bis zur Ankunft der Deutschen

  • Ab 700 n.Chr. Das Memelland orientiert sich nach Norden. Es entwickelt sich eine eigenständige Memelland-Kultur (man bleibt im Gegensatz zu Altpreußen bei der Hockerbestattung, erst im 9.-10.Jh. kommt durch skandinavischen Einfluss die Leichenverbrennung). Die Memel-Kultur weitet sich nach Osten aus.
  • Ab 850–1000 n. Chr (Wikingerzeit):* Dänische Einfälle bei den Kuren. Die Kuren machen ihrerseits Beutezüge bis Dänemark und Island (Erwähnung in der Island Saga). Die Schalauer bilden das Königreich Russ, Feindseligkeiten mit Dänemark, gegenseitiger Menschenraub.
  • 10.-11. Jahrh. n.Chr. Die Feindseligkeiten mit den Skandinaviern hören auf, statt dessen gibt es regen Handel und kulturellen Austausch: Bronzeschmuck fast barock und bizarr, deutet auf regen Erfindergeist. Wikinger-Kämpfer setzten sich als Kaufleute im Memelland nieder. Die Schalauer unterhalten Heiratsbeziehungen mit Dänemark (König Knut, 854 n. Chr literarische Quellen der Dänen). Die memelländische Eigenkultur steht in höchster Blüte.


Deutsche Zeit von 1252 bis 1945

Von 1252 bis 1525 - die Ordenszeit

  • 1125-26 Der Deutsche Ritterorden kommt in das spätere Ostpreußen.
  • 1252 Memel wird vom Livländischen Schwertritterorden gegründet. Memel gehörte zu dieser Zeit noch nicht zu Preußen, sondern zu dem von Riga aus verwalteten Gebiet des Schwertritterordens.
  • 1254: Die Städte Lübeck u. Dortmund wurden gebeten, ihre Stadtrechte zu übersenden.
  • 1257/58: Memel erhält lübisches Recht. (Erst 1475 bekam Memel wie die übrigen preußischen Städte das Kulmer Recht (kölmisches). Feindliche Szemaiten brannten die Stadt mehrfach ab.
  • 13. Jahrh.: Die Kuren: Schiffsbau entwickelt sich. Wikingerschiffe sind Vorbild für Kurenkähnen. Wegen feuchter werdenden Klimas wandern die memelländischen Südkuren ab nach Lettland zu ihren nordkurischen Stammesbrüdern. Wikingerhäfen: Gefahrlose Plätze wie das Kurische Haff und Russ, dort auch Wikinger-Kolonien. Frauengräber: Weisen auf sorgfältige Körperpflege, besonders der Haare. Männergräber: Männer tragen langes Haar. Memelländische Männer tragen bis ins 20.Jh. den Spitznamen „die Langhaarigen“. Schmuck: Massig und schwer. Im Gegensatz zu Altpreußen, das sich im Krieg mit den Slawen und dann mit dem Ritterorden befindet, hat das Memelland eine ruhige Zeit mit den Wikingern.
  • 1328 die Komturei Memel wird vom livländischen Ordenszweig abgetrennt und mit dem preußischen Ordenszweig vereinigt. 2/3 gehen an den deutschen Orden, 1/3 behält der Bischof von Kurland.
  • 1392 Der Bischof von Kurland und sein Kapitel traten dem Orden ihr Drittel der oft von den Heiden zerstörten Stadt für das Schloss Neuhausen, östlich von Hasenpoth, ab (29.6.1392). Der Pabst gab dazu seine Bestätigung (1.4.1394). Seitdem gehörte die Stadt Memel dem Orden allein.
  • 14. bis 15. Jahrhundert: Mit Einführung des Christentums hören Bodenaltertümer auf. Statt dessen gibt es schriftliche Zeugnisse, die vom Sieger geschrieben wurden. Unterschiede zwischen christlichen und heidnischen Glauben, Riten und Totenkult: Heilige Perkunas-Wälder und der Rombinus werden gerodet, Tote müssen ohne Beigaben bestattet werden. Grabhügel (damit die Seele besser zu den Göttern kann) werden verboten, statt dessen eingezäunte Friedhöfe mit Reihengräbern. Verbrennung wird verboten, statt dessen Skelettbestattung (man hilft sich auf der Nehrung, indem man die Leichen mit brennender Holzkohle überschüttet; Neuhaus/ Pillkoppen u. Rossitten). Grabtafeln werden verboten (man hilft sich, indem man sie mit christlichen Symbolen anreichert). Auch die Pferdebestattung wird verboten. Das Heidentum hält sich im Memelland, besonders bei den Kuren bis 1945.
  • Im Gegensatz zu Altpreußen gibt es im Memelland weniger Schlossberge und Burgwälle mit Holzpalisaden sowie u. Gestrüpp-Barrieren (außer in Wartulischken/ Pogegen etwa aus der Bronzezeit)
  • Der Orden brachte aus dem Orient und Italien das rechteckige Kastell mit, zunächst aus Holz, später aus Ziegeln (Deegeln/ Memel). Schlossberge werden durch Ordensburgen abgelöst. Die Bevölkerung mied sie, und das Land um sie herum blieb unbeackert. (Schlossberg = Pillkallnis). Das Vieh allerdings weidete dort. Im Volksglauben rankten sich Legenden um Schlossberge und Grabhügel. Archäologen brauchten nur im Volk zu fragen, wo es spukt, dann hatten sie den Platz gefunden.
  • Die Kuren wandern ins Memelland zurück, haben aber ihre eigene Sprache verloren und sprechen lettisch-kurisch = nehrungs-kurisch. (Immanuel Kant: Vater Kure).
  • Memelland-Kultur: Im Memelland hat seit ca 700 n. Chr kein Bevölkerungswechsel stattgefunden: Fortlaufende Belegung der Friedhöfe, Formenschatz gleichbleibend, jedoch Anregungen aufnehmend. Bei Konflikten und Kontakten kein Kulturabbruch wie in Altpreußen. Beibehaltung versteckten Heidentums bis 1945. Deutliche Unterschiede zu Alt-Litauisch: Bestattungsbräuche, Schmuck, Fibeln usw. Kurisch: Südliche Grenze bis zum Minge-Fluss. (kurisch: Dange = gebogen; Klaipeda = Flachgrund; Memele/ Mümmel = Haff. Prußisch-schalauisch: Südlich der Minge, beidseits der Memel u. des Memeldeltas (prußisch: Russ, rusne = umflossen; Tilsit, tilszus = sumpfig; Ragnit, ragas = Horn, Landzunge, Hereinragendes). Die Schalauer sind nach Grabfunden den Alt-Kuren zuzuordnen, linguistisch nehmen sie eine Zwischenstellung zwischen prußisch, kurisch und und szemaitisch ein. Im Memelland gibt es keine finnische Urbevölkerung und auch keine litauische.
  • 1410 Schlacht von Tannenberg: Ein polnisch-litauisches Heer besiegt den Deutschen Ritterorden.
  • 1413 Schriftliches Zeugnis des französischen Gesandten Ghillebert de Lannoys über Kinder „abtaufen“, wenn sie Schrei-Kinder waren, über Heirats-, Beerdigungs-, Aussaat- u. Ernteriten, über -Žemynele-Huldigung bei allen Feiern
  • 1422 Friede von Melnosee, Verzicht auf Szameiten. Litauen erhält das kurische Polangen (Palanga kurisch: am Sumpf) und erstmals Zugang zur Ostsee. Die Grenze zwischen Ostpreußen und Litauen blieb seitdem bis 1920 unverändert.
  • Der Wildnischarakter des heutigen Memellandes in der Zeit um 1400 wird nicht nur durch die Teilungsurkunde 1392 sehr deutlich geschildert, sondern auch durch den Wortlaut des Friedensvertrags am Melnosee bestätigt.
  • Das große Zinsbuch für die Jahre 1414, 1422 und 1437 (Fol. 131) erscheinen keine Angaben über irgendwelche ländliche Bevölkerung oder Grundzins oder sonstige auf Grundzins beruhende Dienstleistungen. Dasselbe Bild zeigt sich bei den Schadenbüchern. Sie erwähnen nur Schaden der Bevölkerung vor den Burgen oder Schaden der Fischer usw., nie jedoch Schaden einer wirklich auf dem flachen Lande sitzenden Bevölkerung.
  • Das Memelland war um 1400 bis zum Zweiten Thorner Frieden bis auf die Burgen und ihre unmittelbare Nachbarschaft und einiger Krüge völlig siedlungsleer gewesen.
  • Am 19. Oktober 1466 wurde der Zweite Frieden von Thorn zwischen dem Deutschen Orden und dem Königreich Polen geschlossen. [1]
  • Langsames Eindringen der Szemaiten und Litauer. Zunächst vereinzelt und namentlich gekennzeichnet als Littau, Litwinas, Szemait, Zameit usw (in einer Zeit, als man mit Vornamen noch auskam).Der Orden deckt litauische Flüchtlinge gegen ihre polnisch-litauischen Adelsherren und liefert sie nicht aus. Die Litauer wurden nachweisbar vom Orden angesiedelt. Der Zustrom der Litauer u. Szemaiten hält an bis in die russisch-litauische Zeit. Simon Dachs Vater war Baumeister in Memel und Dolmetscher für Litauisch. Die Kirchen in Memel dienten zunächst der kurischen, später der litauischen Bevölkerung.

Von 1525 bis 1722 - die Zeit des Hauptamts

  • 1525 wurde aus dem Ordensstaat Preußen ein weltliches Herzogtum unter Albrecht v. Brandenburg. Der letzte Hochmeister wurde zum ersten Herzog. Aus den Kompturen wurden Hauptämter. Im Memelland zum Hauptamt Memel und Hauptamt Ragnit. Die Veränderungen waren hauptsächlich religiöser Natur. Der Protestantismus verdrängte die katholische Kirche. Luthers Lehre war hier auf fruchtbaren Boden gefallen.
  • Zu Beginn der Herzogzeit wurde die Ordensburg Memel zur Zitadelle umbegaut.
  • Erst der Krakauer Friede vom 8. April 1525 schuf die Möglichkeit zu einer Kolonialisation in größerem Umfang.
  • 1629-1636 Besetzung des Hauptamtes Memel durch die Schweden.
  • 1638 Ab dieser Zeit kam es verstärkt zu Verschreibungen von amtseigenem Grund und Boden. Charlottenhof und Groß Tauerlauken hatten schon adelige Rechte. Nun wurden weitere adelige Güter geschaffen.
  • 1679 Einfall der Schweden: der Große Kurfürst kommt persönlich über das Eis des Kurischen Haffes. Er richtet Botenkurse zweimal wöchentlich zwischen Memel und Kleve ein. Die Route verläuft über die Nehrung und Königsberg nach Berlin bis nach Kleve am Rhein. Der reformierte Fürst siedelt Niederländer, Schotten, Engländer u. Hugenotten in Memel als Kaufleute an. Die früher für das Weichsel- u. das Königsberger-Gebiet angeworbenen Friesen werden für die Niederung und das Memelland angeworben, um auch dort Sümpfe trocken zu legen und landwirtschaftliche Stellen zu schaffen. Alle Einwanderer dürfen eigene Kirchen unterhalten: „Suum cuique“ = „Jedem das Seine“ oder (unter Ordenszeiten) „Gerechtigkeit gegen Jedermann“. Preußen wird zum ersten modernen Rechtsstaat des Kontinents.
  • 1709-10 An der Großen Pest sterben 40 Prozent der Bevölkerung Nordostpreußens. Die Pest in Memel fordert 2000 Tote. Russische Truppen stehen in Polen u. Litauen und bestimmen den politischen Kurs, den auch Memel zu spüren bekommt. Kurland und Litauen sind von 1795-1915 Teil Russlands.

Von 1722 bis 1818 - die Zeit der Domänenämter

  • 1722 Die Hauptämter wurden in kleinere Domänenämter geteilt. Das Hauptamt Memel zerfiel nun in die Domänenämter Amt Althof, Amt Klemmenhof, Amt Prökuls, Amt Heydekrug und das frühere Kammeramt Amt Ruß.
  • 1724 Generalpächter pachten die Domänenvorwerke nebst Brauerei und Brennerei. Sie zogen Steuern und Zinsen ein und erhielten ab 1725 auch die Rechtsprechung in Zivilsachen über ihre Untertanen.
  • 1732 kommen die aus Salzburg vertriebenen evangelischen Glaubenflüchtlinge an. Einige wenige kommen auch nach Memel, kurz nach der Mitte des 18.Jahrhunderts siedeln sich weitere Salzburger Familien im Gebiet des späteren Memellandes an.
  • 1756-63 Siebenjähriger Krieg: Die Russen holzen den Nehrungswald ab, Ortschaften werden verwüstet und müssen neu besiedelt werden. 10.000 Russen belagern die Festung Memel, 110 Häuser werden zerschossen. Trotz Zusicherung freien Geleites werden preußische Soldaten nach Russland verschleppt.
  • 1758-1762 Kaiserin Elisabeth v. Russland annektiert im Rahmen des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) Ostpreußen und damit auch das Memelland. Die Russen bringen Flecktyphus mit, an dem im Hauptamt Memel 8.000 Menschen sterben.
  • 1770 Friedrich der Große gibt die Festung in Memel auf.
  • 1806 Bau der katholischen Kirche in Memel (Ecke Töpferstraße). Memel ist die einzige preußische Stadt, die nicht von Napoleon erobert war.
  • 1807-08 Memel wird im Kampf gegen Napeleon kurzfristig Königssitz des dorthin geflohenen preußischen Königspaares (König Friedrich Wilhelm III. u. Königin Luise). Königin Luise interessiert sich für die Kultur der preußischen Litauerinnen und seitdem gibt es besonders im Kreis Memel eine große Verehrung der Königin Luise. Die Stadt Memel hat zu dieser Zeit 5.080 Einwohner. Die Wohnungsprobleme für Hof und Militär sind erheblich, auch wenn die Stadt davon profitiert. Der Schmuggel blüht wegen Napoleons Kontinentalsperre. Trotzdem gibt es viele Arme u. Bettler. Die Lage wird unter der Anwesenheit napoleonischer Truppen für das Königspaar so bedrohlich, dass eine Emigration nach Russland erwogen wird.
  • Königin Luise regt nach ihrer Rückkehr die Aufholzung der verwüsteten Wlder an: Plantagen in Melneraggen u. Försterei. (Volksmund: Königin Luise hat die Plantagen bepflanzt)
  • Nach Abrücken der Franzosen rücken die Russen ein und werden von der Bevölkerung als Befreier gefeiert.

Von 1818 bis 1918

  • Memel erlebt wirtschaftliche Aufschwung
  • Cholera in Heydekrug
  • Gründung des Landwirtschaftlichen Vereins (Anschaffung u. Erprobung von Maschinen, Tierschauen, Pferderennen, Geselligkeit
  • 1. Dampfschiff auf der Memel
  • 1. Käsefabrik (Schweizer Siedler, Salzburger und Friesen verbesserten die einheimischen Rezepturen)
  • Chausseebau Memel-Tilsit (kommt lange Jahre nur schrittweise voran)
  • Erste Apotheke in Prökuls
  • Erster Landbriefträger, 2x wöchentlich
  • Auswirkungen der Revolution in Schmelz und Prökuls
  • Lepra-Epidemie
  • Erster Kreisarzt nach langem Suchen
  • 1854 Ein besonders schwerer Brand in der Geschichte der zahllosen Brände wütet in Memel; Neubau weiter Teile der Altstadt. Der Brand auf den Holzplätzen an der Dange macht 3.000 Menschen obdachlos. Die danach wieder errichtete Altstadt prägt bis heute das Stadtbild.
  • Telegraphenverbindung Tilsit-Memel
  • Bernsteinfunde in Prökuls
  • Synagoge mit Badehaus in Ruß
  • Bernsteinbaggerei in Schwarzort auf industrieller Grundlage
  • Die ersten 4 Landbriefkästen
  • Planmäßige Pferdezucht
  • 1. Remonte-Markt in Prökuls (Pferde für das Militär)
  • Heydekrug Telegraphenamt
  • Notjahre, neu gegründeter „Vaterländischer Frauenverein“ errichtet Notküchen
  • 1. Dampfdreschmaschine
  • Fort (Festung) in der Plantage bei Bommelsvitte (heute Ölhafen)
  • In Memel wird die Befreiung von der Erbuntertänigkeit verkündet.
  • In Memel beginnen die preußischen Reformen.
  • 1871 Deutsche Reichsgründung: Memel nördlichste Stadt, Nimmersatt nördlichster Ort Deutschlands. Demokratisches Wahlrecht: Allgemein, frei, gleich u. geheim (aber nur für Männer)
  • 1873 Der König-Wilhelm-Kanal wird eröffnet, um den Flößern die schwierige Umschiffung des Windenburger Ecks zu ersparen.
  • Nidden Leuchtturm
  • Tilsit Memelbrücke
  • Anbindung Memels an das Eisenbahnnetzes über Heydekrug, Pogegen, Tilsit
  • Gründung „Littauische litteräre Gesellschaft“ in Tilsit, aus der der „Kleinlitauische Rat“ hervorgeht. Im Zeichen der Bismarck´schen Nationalismus und seiner Minderheitenpolitik kommen Spannungen zwischen Memelländern u. Litauern auf. (Analog zwischen Masuren u. Polen). In Tilsit werden „kleinlitauische“ Kulturvereine u. Zeitungen gegründet. Von der preußisch-litauschen Bevölkerung werden lediglich die kulturellen, nicht aber die politische Angebote akzeptiert. Wegen des zu großen kulturellen u. politischen Unterschieds und wegen der unterschiedlichen Religionen wird ein Anschluss an Litauen abgelehnt. Aus dieser Bewegung entsteht der heutige „Kleinlitauische Rat“.
  • Erziehungsanstalten in Bachmann und Gropischken für elternlose Bettelkinder
  • Sozialgesetzgebung
  • In Memel Bau von Luisen-Gymnasium, Hotel Viktoria, Rathaus, Bahnhof
  • Trakseden Torfstreufabrik
  • Memel Kreisheilanstalt
  • Weiterer Ausbau des Straßennetzes
  • Memel Navigationsschule
  • Bommelsvitte Fischereihafen am Walgum
  • Epidemie einer ägyptischen Augenkrankheit
  • Landwirtschaft: Gründung Raiffeisen-Darlehenskassen, verbilligte Angebote Düngemittel, Saatgut, Fischnetze
  • Memel Lepraheim (1944 noch 5 Kranke anwesend)
  • Schwergewicht liegt auf dem Ausbau von Kleinbahnen
  • Perwelk Leuchtturm
  • 1. Motorkutter auf dem Haff
  • Nidden Hafendamm u. Mole
  • Planung Melioration (Entwässerung), Gründung von Entwässerungsgenossenschaften, Bau von Vorflutern u. Deichen
  • Landwirtschaft: Kör-Ordnung, Milchkontroll-Vereine, Prökulser Schafe sind Qualitätsbegriff, Schafzucht im Rückgang
  • Bau des Königlichen Lehrerseminars, des Auguste-Viktoria-Lyceums als modernste Schule des Reiches (heute Konservatorium), der Kasernen (heute Universität)
  • Entwässerung des Iszlusze-Moores, Schaffung von Siedlerplätzen
  • Der Landrat erhält ein Dienstauto
  • 1914-18 Erster Weltkrieg. Einfall der Russen 1914/15 in das spätere Memelland. Brandschatzung von Gütern, öffentlichen und privaten Gebäuden, Greueltaten und Besetzung Memels, Flucht der Bevölkerung und Verschleppung der verbliebenen Zivilbevölkerung durch russische Behörden nach Sibirien (besonders aus den Kreisen Tilsit und Ragnit).

Von 1918 bis 1923

  • 1918 Friede von Brest-Litowsk. Das Land Litauen erhält von Deutschland und Russland das Selbstbestimmungsrecht und wird als eigenständiger Staat anerkannt. Ein kleiner Kreis sogenannter „Kleinlitauischer“ Aktivisten aus dem Memelland gründen den „Nationalrat der Kleinlitauer“ und fordern den Anschluss an Litauen. Litauen selbst fordert das Memelland als „urlitauisches“ Gebiet. Polen allerdings fordert ebenfalls das Memelland und hätte sich am liebsten auch Litauen einverleibt.
  • Das Memelgebiet wird nach den Entscheidungen des Versailler Vertrages den Entente-Mächten unterstellt. Das Memelland wird noch nicht den Litauern unterstellt, weil Litauen noch nicht rechtlich anerkannt ist u. weil die Franzosen das Memelgebiet lieber einem vereinten polnisch-litauischen Staat übergeben wollen.
  • Unter polnischem Einfluss u. wegen der antideutschen Einstellung Clemceaus reift in Litauen der Entschluss „die armen versklavten Litauer in Ostpreußen aus dem deutschen Joch“ befreien zu wollen.
  • Am 27.1.1920 wurde das Memelland vom Deutschen Reich abgetrennt und der Völkerbundsverwaltung (Französisches Mandat) unterstellt. Eine kleine französische Besetzung kommt nach Memel (General Odry, Zivilkommissar Petisne)
  • Solange die Möglichkeit einer polnisch-litauischen Konföderation besteht, unterstützt Polen die Bemühungen Litauens um das Memelgebiet. Polen konnte deshalb im Baltikum so aktiv werden, weil die wirtschaftlichen u. politischen Aktivitäten Deutschlands u. Litauens eingeschränkt waren. Litauen wurde wegen des nicht-gelösten Wilna- Konflikts rechtlich nicht anerkannt.
  • Die „Arbeitsgemeinschaft für den Freistaat Memel“, die auf Initiative des „Deutsch-Litauischen Heimatbundes“ gegründet wurde, veranstaltet eine Befragung: Von 71.856 Wahlberechtigten sprechen sich 54.429 für einen Freistaat aus (also gegen eine Anschluss an den neuen Staat Litauen).
  • In Litauen beginnt die Planung einer militärischen Besetzung des Memellandes. Die Stadt Memel ist zu 93% deutsch; im Memelgebiet machen jedoch die Preußisch-Litauer insgesamt 63% der Bevölkerung aus, trotzdem wollen sie keine Verbindung zu den in ihren Augen rückständigen und im Gegensatz zu ihner in der Mehrheit protestantischen Konfession katholischen Litauern, deren Hochsprache sich auch von dem im Memelland üblichen Preußisch-Litauisch unterschied.
  • Ministerpräsident Galvanauskas informiert der deutschen Botschafter, das Memelland zu besetzen. Deutschland signalisiert Zustimmung (um die Litauer im Widerstand gegen Polen zu stärken).
  • Galvanauskas beginnt „Operation Memel“ zu planen und zieht den litauischen Schützenbund hinzu. Simonaitis war gerade von der Botschafterkonferenz in Paris zurückgekommen und berichtet von dem Beschluss einen Freistatt zu errichten. Er erklärt, den Litauern, dass Memelländer praktische Materialisten seien, sich passiv verhielten und niemals einen Aufstand initiieren würden.
  • Die Litauer beginnen im Memelgebiet den Aufbau örtlicher Schützenverbände. Eine Rolle spielt dabei der „kleinlitauische“ Verband „Santara". Es waren geheime litauische Ortsgruppen, mit dem Ziel, das Nationalbewusstsein der „Kleinlitauer“ zu stärken, sie zu „befreien“ und „mit dem großen Bruder natürlich zu vereinen“.
  • Gründung eines Memeler Schützenbundes unter der Leitung Kumietis aus Kaunas. Die Litauer erhalten von Deutschland 1500 deutsche Gewehre u. 5 leichte Maschinengewehre u. viel Munition zu günstigen Bedingungen. Galvanauskas zahlt aus einem geheimen Fond.
  • Beim Aufmarsch der litauischen Kämpfer mischt sich deutsche Polizei nicht ein.

Annexion durch Litauen 1923-1939

  • 1923 wurde das Memelland durch als Zivilisten getarnte litauische Freischärler besetzt, die französischen Mandatstruppen vertrieben und später das Gebiet von Litauen annektiert.
  • Die Memelländer können für Deutschland oder Litauen optieren. Die meisten optieren für Deutschland und gehen nach Ostpreußen. (Weniger als 600 von 150.000 optieren für Litauen). Meist reichsdeutsche Beamte und Lehrer werden ausgewiesen (Siehe dazu die Ausweisungsliste 1933/34).
  • Ab 1924 war das Memelland durch die Memelkonvention ein autonomes Gebiet unter der Souveränität Litauens; Amtssprachen waren Deutsch und Litauisch. Es gab starke Spannungen innerhalb der mehrheitlich deutschgesinnten Bevölkerung mit den eine Litauisierung anstebenden litauischen Behörden, die in der Verhängung des Kriegszustandes und einiger Schauprozesse gipfelten.
  • 1926–1938 Memelland im Kriegszustand. Selbst „litauisch“ Gesinnte waren über das Unverständnis der "Groß-Litauer" für die örtlichen Belange verärgert.
  • 1938 Freie Wahlen: Wahlbeteiligung 97%; deutsche Einheitsliste 87.2%; litauische Listen 12,8%
  • Litauen signalisiert seine Bereitschaft mit Deutschland zu verhandeln. Auf deutschen Druck (Ribbentrop) war Litauen sofort bereit, auf das Memelland zu verzichten
  • Deutsche Truppen marschieren ein. Hitler spricht in Memel und wird umjubelt. Die Memelländer sehen nur ihre Befreiung und verkennen die totalitären Strukturen.

Wieder zu Deutschland 1939-1945

  • 1939 wurde das Gebiet wieder an das Deutsche Reich zurückgegeben und an Ostpreußen unter Bildung der Kreise Memel, Heydekrug und Tilsit-Ragnit (nördlich der Memel gelegener Teil) angliedert. Flucht der jüdischen Bevölkerung des Memellandes nach Litauen, meist in grenznahe Städte und Ortschaften.
  • 1941 Überfall auf die Sowjetunion. Ermordung der jüdischen Bevölkerung Litauens, darunter auch jüdische Flüchtlinge aus dem Memelland.
  • 1944 im Oktober sollen Memel und das Memelland von deutscher Zivilbevölkerung geräumt werden, doch der Räumungsbefehl kommt zu spät: Die letzte Flucht im Kreis Memel beginnt am 08.10.1944. Im Süden bricht die Rote Armee am 09.10.1944 bei Heydekrug durch. Die Brücke über den Rußstrom bei Ruß wird von deutschen Pionieren gesprengt: Daraufhin gelingt tausenden Memelländern die Flucht nicht mehr, einige retten sich über das Haff und die Kurische Nehrung. Siehe Fluchtberichte aus dem Memelland.
  • 1945 Die rote Armee besetzt das noch bis in das Jahr 1945 als Brückenkopf verteidigte Memel. Nur wenige Deutsche leben noch in der durch Bomben und Beschuss stark zerstörten Stadt Memel. Litauer kommen über die Grenze in das Memelland und beziehen die ehemals deutschen Höfe und Wohnungen. Zurückkehrende Flüchtlinge finden ihr Eigentum besetzt und müssen sich anderweitig umsehen.
  • Nach der Flucht 1944/45 und nach weitesgehender Aussiedlung der in beträchtlicher Zahl in der Heimat verbliebenen oder nach Sibirien verschleppten Memelländer in den 50er und 60er Jahren, lebt der größte Teil der ehemaligen memelländischen Bevölkerung und deren Nachkommen heute in Deutschland.

Litauische Zeit 1945 bis zur Gegenwart

Sowjetzeit 1945-1989

  • Das Memelgebiet gehört seit 1945 zu Litauen.
  • In den ersten Jahren werden viele Memelländer, aber auch zugewanderte Litauer nach Sibirien deportiert.
  • In den 50er und 60er Jahren Ausreise von knapp zehntausend in der Heimat verbliebenen Memelländern nach Deutschland.


Von der Unabhängigkeit Litauens 1989 bis zur Gegenwart

  • 1989 Politische Wende in Litauen: Unabhängigkeit von Russland kostet einigen Litauern das Leben. Eine große Reisewelle von Deutschen in das Memelland setzt ein. Viele Deutsche unterstützen das Memelland nach Kräften, lassen Kirchen renovieren und Friedhöfe herrichten.
  • Heute noch im Memelland lebende Memelländer bekommen großenteils ihren nach 1945 verlorenen Besitz nach der Unabhängigkeit Litauens, wenn auch manchmal nur teilweise, zurückerstattet.
  • 2002 Die Stadt Memel begeht ihre 750-Jahr-Feier mit vielen ehemaligen Memelländern und weiteren Gästen aus Deutschland.
  • 2004 Beitritt zur Europäischen Union.


Gegenwart - Das memelländische Erbe

Das memelländische Erbe wird von vielen heutigen Bewohnern des Memellandes nur zögerlich angenommen und häufig zu einer alleinig "kleinlitauischen Eigenart" dieser Region uminterpretiert, wobei deutsch-preußische sowie kurisch-prußische Einflüsse tendenziell marginalisiert werden. Das Memelland ist aber von vielfältigen Kulturen und Völkern geprägt worden, von denen die Litauer wie die Deutschen aller Stämme im Vergleich zu den Prußen und Kuren erst spät eingewandert sind; die Litauer sogar erst als deutsche Siedler schon da waren, mit denen sie sich dann im Laufe des 19.Jahrhunderts zu einem memelländischen Menschenschlag verbanden, in dem das memelländisch-litausche Kulturelement auf dem Lande überwog und das alte kurisch-prußische schon längst überdeckt hatte oder auf der Nehrung zu assimilieren begann.

Das im Deutschen unübliche Wort "Kleinlitauen" steht für "Preußisch Litauen" (häufig auch nur verengt für das "Memelland" gebraucht), will aber eine enge geistig-kulturelle Verbundenheit mit Rest- oder Großlitauen suggerieren, die nicht in dem Maße bestand. In letzter Zeit versuchen einige Autoren, dieses Wort "Kleinlitauen" in deutschen Publikationen und Internetseiten einzubürgern, um damit bewußt oder aus Unkenntnis die alten Bezeichungen "Preußisch Litauen" oder "Memelland" zu verdrängen. Vom Gebrauch des Wortes ist daher abzuraten, weil es seit Jahrhunderten dafür schon die Bezeichnung "Preußisch Litauen" bzw. den etwas jüngeren und engeren Begriff Memelland gibt.

Der Name Memel wird von offizieller Seite in Broschüren, Informationstafeln und anderen Publikationen auf Deutsch gescheut, höchstens aber für den Zeitraum bis 1945 benutzt. Danach wird er peinlichst -auch von einigen deutschen Autoren- vermieden. Im Gespräch mit Litauern kann es je nach Toleranz zu Verstimmungen führen, wenn man auf Deutsch von Memel spricht. Doch sind in Memel selbst einige Anzeichen zu finden, daß der Name Memel wenigstens in der Altstadt und für das Historisch-Nostalgische in Gebrauch kommt, allerdings erstaunlicherweise auf Litauisch ! Es gibt eine Brauerei und Kneipe an der Dange, die Memelis heißt, einen Optiker in der Altstadt von Memel mit Namen Memelio optika. Auch die Eröffnung der Friedricho pasažas, einer Restaurantmeile in der ehemaligen Friedrichstadt von Memel, zeigt ein Wende im Umgang mit der deutschen Vergangenheit Memels an.

Es ist übrigens wider der Meinung einiger Deutscher zu bemerken, daß die litauische Bezeichnung Klaipėda für Memel im Kern schon sehr alt ist und schon immer von den litauischsprachigen Memelländern benutzt wurde, wie aber auch der deutsche Name Memel alt und immer noch von den Kennern Memels, den Memelländern selbst, im Gebrauch ist. Das litauische Klaipėda hat genauso sein jahrhundertealtes Recht wie das deutsche Memel.

Ein Kuriosum besonderer Art ist die Bezeichnung einer wissenschaftlichen Veröffentlichung der Universität von Memel, in der im Titel das im Lateinischen seit Jahrhunderten übliche Adjektiv Memelensis wohl seiner deutschen Ableitung wegen getilgt und durch eine unnötige Neuschöpfung Klaipedensis ersetzt wurde: Acta historica universitatis Klaipedensis. Daß man sich durchaus der richtigen lateinischen Bezeichnung bewußt ist, zeigt der verdienstvolle Memeler Verlag Libra Memelensis.

Es gibt Bestrebungen, die schon im 19.Jahrhundert fast gänzlich verschwundene Memelburg wiederaufzubauen, eine neue Johanniskirche an der Stelle der alten abgerissenen zu errichten oder sogar den alten Bau im kleineren Maßstab zu rekonstruieren; es gab einen Versuch, zweisprachige Straßenschilder, wie es sie schon in der Zeit von 1923-1939 in Memel gab, wiederanzubringen, was aber bisher nicht genehmigt wurde.

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