Ännchen von Tharau

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  • Melodie: Friedrich Silcher
  • Text: Urspünglich in niederdeutsch, nach der Tradtion von Simon Dach (geb.1605 in Memel, gest. 1659 in Königsberg), hochdeutsch von Johann Gottfried Herder.


Ännchen-von-Tharau-Denkmal vor dem Stadttheater Memel (2008). Mit Simon-Dach-Gedenkmedaille

1. Ännchen von Tharau ist's, die mir gefällt,
Sie ist mein Leben, mein Gut und mein Geld.
Ännchen von Tharau hat wieder ihr Herz
Auf mich gerichtet in Lieb und in Schmerz.
Ännchen von Tharau, mein Reichthum, mein Gut,
Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut!


2. Käm alles Wetter gleich auf uns zu schlahn,
Wir sind gesinnt bei einander zu stahn.
Krankheit, Verfolgung, Betrübnis und Pein
Soll unsrer Liebe Verknotigung sein.
Ännchen von Tharau, mein Reichthum, mein Gut,
Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut!


3. Recht als ein Palmenbaum über sich steigt,
Je mehr ihn Hagel und Regen anficht;
So wird die Lieb' in uns mächtig und groß
Durch Kreuz, durch Leiden, durch allerlei Noth.
Ännchen von Tharau, mein Reichthum, mein Gut,
Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut!


4. Würdest du gleich einmal von mir getrennt,
Lebtest, da wo man die Sonne kaum kennt;
Ich will dir folgen durch Länder, durch Meer,
Durch Eisen, durch Kerker, durch feindliche Heer.
Ännchen von Tharau, mein Licht, meine Sonn,
Mein Leben schließ' ich um deines herum.


Mit Ännchen von Tharau ist die Pfarrerstocher Anna Neander gemeint.


Hörbeispiel

  1. http://www.youtube.com/watch?v=OWgqia9TVbc&feature=related
  2. http://www.youtube.com/watch?v=QnThNIvS7rI&feature=related