Schlesisches Namenbuch/127

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Schlesisches Namenbuch
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I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische

II. Herkunftsnamen  |  III. Berufsnamen
IV. Übernamen

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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


IV. Übernamen 127 Hellfeier (Neustadt Neisse Beuthen), -feuer (##Oppeln [5] Beuthen R). Höllenfeuer", ist im Mittelalter## als Spielmanns- und Dichtername bezeugt (Lexer). Beleg: Heynrich hellefeuwer 1368 ff. Liegnitz. Herbst (Görlitz [12]## Neisse ##Neustadt [4] Oppeln' Beö). Wie Sommer und Winter nur aus der beruflichen Gebundenheit des Namenträ-gers an die Jahreszeit erklärbar, etwa von Zins Verpflichtungen; vgl. herbesthuon, -schäf, -garbe, -vroende (Frohndienst), -bete Herbststeuer;mhd.herbest Herbst, Weinernte". - Belege: Nitsche herbist 1372 Liegnitz; Joh. (Henil) Herwst 1376/77 Glatz; Niclas Herbist 1500 Görlitz. Herfurth, Her(r)fort(h) (Görlitz [8] Liegnitz [6] ##Habelschwerdt [4])##, selten Herfert. Teilnehmer an einer Heerfahrt (expeditio), mhd. hervart, vgl. Merfort(h), wie solche besonders in der Lausitz öfter erwähnt werden (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band dipl. Lusatiae sup. III). Vgl. z. B. Virecken sone l/z mr. von der hervort Drebekaw, 1408 Görlitz (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 3, 576). - Belege: Heinrich hervart 1392 Freiberg/Sa. Urkundenbuch## 3, 417); Nickel Herfardt 1484/85 Görlitz, u. a. ebd. Hans Herferth 1465 Neunz Kr. Neisse. Eva Herfart 1615 Liegnitz. Hering, Häring (Hirschberg [15]## ##Beuthen [5])##, auch Härich, Herich. Mittelbarer Beruifsname für den Heringsverkäufer. Schon in Alt-Breslau , wo 4 Personen dieses Namens begegnen und so unterschieden werden: Heinrich der wysse Hering, der blinde H., der kale H., der geslayne H. (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 139). Ferner Hensil he-ring 1352 = H. heringer 1360 B =>? Breslau(Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 67); Heringer 1389 Görlitz. Als Familienname: Nicclos heryng der wysgerwer 1385 Liegnitz. Herold (Görlitz [18]## Hirschberg [4])##, Hörold. Petirn dem herlat 1491 Liegnitz. Hennil Herolt 1352 Glatz; Oswald Herolt, Kreuzherr 1407 Glatz; s. Bruder Niclas H. 1407 ebd. Hertrampf (Görlitz [14]## Liegnitz« Hirschberg [5] Be00!), Hartrampf (Liegnitz« ##Glatz [2])##, Hartrumpf. Entstellt aus Hert(e)ranft (##Breslau [1])## (mhd. herte = hart, ranft = Rand, Brotrinde, vgl. schles. Ränftel = Brotkanten). Also Übername des Armen, wie Trewgisbrot = Trockenbrot (14. Jahrh. Liegnitz). Vgl. auch Familienname Hartebrodt in Glatz u. das Simplex Ranft, Rampfft! - Belege: Niclaus Herterranft 1437/38 Görlitz. Vgl. zur Form auch: Hannos Hertehewpt 1383 Liegnitz. Herzog (Görlitz [21]## Liegnitz [12]## Hirschberg [4] Glatz Neisse ##Beuthen [9])##, Herzig (Liegnitz [8] Görlitz [8] Sagan [##l25 ##Neurode [13]## Rzfl ##Glatz [4])##. Wie Bischof, Kaiser, König usw. meistens auf Zinsverpflichtungen des Namenträgers deuten, so muß auch Herzog einen dem Herzog zinsenden Bauern meinen, zumal es als Bauernname nachweisbar isrt: Bertoldus Dux = Berchtoldus dictus Herzoge, Bauer in Muspach, u. a. (Socin, A., Mittelhochdt. Namenbuch. Basel (1903)## 420). Peter Herczog 1372 Liegnitz; Mathias H. 1387 B. Unterm Schwachton entstand Herzig, wie Knoblich = Knobloch, Weihrich = Weihrauch. - Belege: Vgl. auch: Hans Herczigen (Dativ!) = H. Hertzog 1561/62 Liegnitz; Herczigenwalde (Herzogswaldaiu) 1425 (##Burdach, Vom Mittelalter zur Reformation. Bd. 9., Bd. 9.) Vereinzelt begegnet Herziger (Görlitz) und Herzinger (Beuthen). Hoppe (Liegnitz [38 Görlitz [18]## Sagan« Hirschberg [18]## ##Oppeln [18]##), selten Höppe(Liegnitz [8])##, Höppchen (Brieg<). Mittelbarer Berufname" für den Höpfenbauer und -händler, also = Höpfner s. dies!). Beweis: Hannus hopphe = H. hoppe = H. hopphener in Liegnitz (##Schöppenbuch 1415, 12a; 1433, 3b; 1417, 36b). Vgl. auch hoppfei = hoppfener 14. Jahrh. Glatz, Hopstock (Görlitz [10]##), Hopfstock (Görlitz [4])## desgleichen. Familienname hoppfmstok in Breslau## (14. Jahrh.). Hübscher (##Oppeln [4] Görlitz [2] Liegnitz [2] Neisse); Hübsch(mann) (Görlitz Liegnitz). Mhd. hübeschaere ist der Hofmacher, der galante Mann (Lexer l, 1373), wie der