Gericht Rheine

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Historische Hierarchie

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Zeitschiene vor 1803

Rheine stand bis zum Jahre 1282 unter der Gerichtsbarkeit der Abtei Herford, wurde im Jahre 1327 von Bischof Ludwig II. in Besitz genommen und zur Stadt erhoben. Das Gogericht Rheine wurde von der Familie von Rene in den Jahren 1345-51 an den münsterischen Bischof verkauft. Mit der Verleihung des Stadtrechts wurde der Stadt die Hälfte des Gerichts zugeteilt, die zum bischöflichen Gerichte Beisitzer stellte. Die Polizeigerichtsbarkeit wurde durch den Rat ausgeübt. Seit 1627 nahm der Polizeirichter wieder Anteil an den Staatsgeschäften, er unterstand dem bischöflichen Amtsdrosten.

Rechtgrundlage

Allgemeines Recht

  • Landrechte des Münsterlandes (u.a. Münstersche Eigentumsordnung vom 03.11.1770)
  • Lokale Weistümer

Markenrecht

  • Lokal, sich zeitlich entwickelnde unterschiedliche Markenrechte.

Regionalgerichte

Vor der Säkularisation waren im Bezirk des Amtgerichts Rheine zuständig:

1776 Freigericht Emsbühren

1776 Procuratoren bey denen Rheinischen, Bergerischen und Emsbührischen Gerichtern:

1796 Freigericht Emsbühren

Amt Rheine-Bevergern, Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:

  • 1796 Richter: Hermann Joseph Rottmann
  • 1796 Gerichtsschreiber: Franz Anton Niermann
  • 1796 Fiskus: Johann Ferdinand Ellerbeck
  • 1796 Procurator: Johann Ferdinand Ellerbeck
  • 1796 Procurator: Johann Bern. Schürmann
  • 1796 Procurator: Franz Arnold Windhof
  • 1796 Procurator: Joh. Franz Schürmann
  • 1796 Procurator: Henrich Christoph Meyer
  • 1796 Gerichtsdiener: Johann Bernd Beckmann

1796 Im Kirchspiel Emsdetten

1796 Im Kirchspiel Mesum

  • 1796 Receptor: Franz Wilhelm Wessels
  • 1796 Vogt: Joh. Henrich Brinck
  • 1796 Führer: Henrich Nagelschmidt

1796 Im Kirchspiel Neuenkirchen

1796 In der Stadt und Kirchspiel Rheine

  • 1796 Receptor: Franz Wilhelm Wessels
  • 1796 Vogt: Hubert Joseph Elberfeld
  • 1796 Führer: Johann Warburg

1796 Im Kirchspiel Salzbergen

1802 Freigericht Emsbühren

Amt Rheine-Bevergern, Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:

  • 1802 Richter: Hermann Joseph Rottmann
  • 1802 Gerichtsschreiber: Franz Anton Niermann
  • 1802 Fiskus: Johann Ferdinand Ellerbeck
  • 1802 Procurator: Johann Ferdinand Ellerbeck
  • 1802 Procurator: Johann Bern. Schürmann
  • 1802 Procurator: Franz Anton Windhof
  • 1802 Procurator: Henrich Christoph Meyer
  • 1802 Procurator: Hubert Elberfeldt
  • 1802 Procurator: Johann Henrich Eilermann
  • 1802 Gerichtsdiener: Everhard Dolscheid

1802 Im Kirchspiel Emsdetten

1802 Im Kirchspiel Mesum

  • 1802 Receptor: Franz Wilhelm Wessels
  • 1802 Vogt: Joh. Henrich Brinck
  • 1802 Führer: Joseph Nagelschmidt

1802 Im Kirchspiel Neuenkirchen

1802 In der Stadt und Kirchspiel Rheine

  • 1802 Receptor: Franz Wilhelm Wessels
  • 1802 Vogt: Johann Wilhelm Elberfeld
  • 1802 Führer: Johann Warburg

1802 Im Kirchspiel Salzbergen

Landesherrlich gesetzliche Grundlagen

Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem Königlich Preußischen Erbfürstenthume Münster und in den standesherrlichen Gebieten Horstmar, Rheina-Wolbeck, Dülmen und Ahaus-Bocholt-Werth über Gegenstände der Landeshoheit, Verfassung, Verwaltung und Rechtspflege, welche vom Jahre 1359 bis zur französischen Militair-Occupation und zur Vereinigung mit Frankreich und dem Großherzogthume Berg in den Jahren 1806 und resp. 1811 ergangen sind

Zeitschiene nach 1802

1812 Friedensgericht Kanton Rheine

  • Conr. Franz Arn. Windhoff, Friedensrichter
  • Jodoc. Godfr. Meyer., 1. Supplement
  • Franz Engelbert Meyer, 2. Supplement
  • Franz Anton Niermann, Greffier (Gerichtsschreiber)
  • Herm. Wienking, Hussier (Gerichtsvollzieher, -diener)
  • Anton Laymann, Hussier (Gerichtsvollzieher, -diener)

Das Friedensgericht hält am Dienstad und Freytage Civil-Sitzungen und am Sonnabend Polizey-Gericht. [5]

Mairien 1812

Tribunal der 1. Instanz

Vor die Tribunale gehörten alle streitigen Eigentumsklagen, die nicht von den Friedensrichtern verglichen werden konnten, oder in denen nicht der Präfekturrat zu erkennen hatte. Sie behandelten gleichzeitig die korrektionellen Gegenstände bis zu Strafen von fünf Jahren Gefängnis und streitige Handelssachen.

Preußische Gerichtsbarkeit

Im Jahre 1815 wurde Rheine Sitz eines Land- und Stadtgerichts, das in einem staatlichen Gebäude untergebracht war. Das Gefängnis befand sich in einem Stadttorgebäude (Thietor). Zum 01.07.1823 wurde der links der Ems gelegene Teil des Kirchspiels Greven von Rheine abgezweigt und dem Land- und Stadtgericht in Münster zugeteilt.

Im Jahre 1849 wurde das Land- und Stadtgericht aufgehoben, Rheine behielt nur eine Gerichtskommission des Kreisgerichts Steinfurt.

Amtsgericht Rheine

Im Jahre 1879 erhielt Rheine ein Amtsgericht mit Gerichtstagen in Neuenkirchen. In den Jahren 1910/11 wurde an der Salzbergenerstr. 29 ein neues Gerichts- und Gefängnisgebäude errichtet, des am 10.02.1912 bezogen wurde. Des nötige Baugelände wurde von der Stadt durch Auflassung vom 04.03.1912 erworben. 1928 wurde ein Anbau errichtet. Am 01.11.1937 räumte das Katasteramt die ihm überlassenen Räume.

Fußnoten
  1. Quelle: Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)
  2. Quelle: 1776 Adreßcalender des Hochstifts Münster. Hrsg. Coppenrath
  3. Quelle: 1796 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender
  4. Quelle: 1802 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender
  5. Quelle: 1812 Almanach des Lippe-Departements für 1813, hrsg. v. J. v. Münstermann. Münster 1812

Archiv

Grundbücher

  • Grundbuchamt Rheine: Bisher übernommen wurden ausschließlich Grundbücher aus der Zeit vor Einführung des losen Grundbuches ca. 1960/1970.

Weblinks

Offizielle Webseiten