Barschken
Bachmanischken ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Bachmanischken (Begriffserklärung). |
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Hierarchie
Regional > Litauen > Barschken
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Barschken
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Einleitung
Barschken, Kreis Memel, Ostpreußen
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- 1871 Adlig Barschken, lit. Barskiai[1]
- auch Barschen
- Mit "Adlig" wird ein adliger Gutsbesitzer mit den entsprechenden adligen Vorrechten bezeichnet: hohe und niedere Gerichtsbarkeit, Jagd- und Fischereirecht, Patronat, Brauerei-, Brennerei-, Verlagsgerechtigkeiten, Herrschaftsrecht gegenüber dem Personal. Selbst der König konnte in diese Rechte nicht eingreifen. Ab 1800 wurden die adligen Güter Rittergüter genannt.[2]
Namensdeutung
Der Name weist auf ein geräuschmachendes Handwerk, möglicherweise eine Mühle, weil es sich um ein adliges Gut handelt und Mühlen gleichzeitig der Kontrolle der bäuerlichen Erntemenge und damit der steuerlichen Festsetzungen dienten.
Allgemeine Information
Schule
Die Schule in Barschken wurde 1837 gegründet.
Memeler Dampfboot vom 08.05.1937
100 Jahre Schule Barschken
Die einklssige Volksschule in Barschken ist am 8.Mai 1837 eröffnet. Sie kann somit in diesen Tagen ihr einhundertjähriges Bestehen feiern. Damals wurden die Gutsbezirke Althof, Bachmann, Clemmenhof und die Gemeinden Barschken und Kallnischken von dem Schulbezirk Clausmühlen abgetrennt und aus ihnen wurde der neue Schulverband Barschken gebildet. Später kam noch die Gemeinde Krucken-Görge hinzu. Das Dorf Kallnischken besteht nicht mehr. Bis zum Jahre 1884 besuchten auch die Kinder aus Janischken gastweise die Schule Barschken. Anfangs waren Klasse und Lehrerwohnung in einem Insthause des Guts Bachmann untergebracht. Später ist dann auf dem jetzigen Schulgrundstück, das von dem Stiftsgut Bachmann gepachtet ist, ein hölzernes Schulhaus erbaut worden. Es brannte aber nach einigen Jahren ab. Nach dem Brande wurde mehrere Jahre in der Wohnung des Besitzers Rudait-Barschken unterrichtet. Im Jahre 1867 wurde das jetzige Schulhaus – alter Teil – massiv und unter Pfannendach errichtet. Da die alten Landschulen gewöhnlich aus Lehm erbaut sind, so ist das Gebäude seinerzeit die modernste Volksschule der Umgegend gewesen.
Als Lehrer haben Lacitis, Siedeberg, Bertuleit, Jarcho, Karallus, Alex, Tenkohl, Ewert und Neumann gewirkt. Seit Oktober 1924 hat Lehrer Kurschat die Stelle inne. Lehrer Neumann ist 37 Jahre, vom 1.November 1887 bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahre 1924 an der Schule tätig gewesen. Neumann war auch lange Jahre Rechner des Barschker Spar- und Darlehnskassenvereins. Die Schülerzahl ist immer recht hoch gewesen, sie schwankte zwischen 80 und 100. Im Jahre 1898 wurde denn auch vom Schulvorstande der Anbau eines Klassenzimmers und die Anstellung eines zweiten Lehrers beschlossen. Der Anbau wurde im Jahre 1899 ausgeführt. Die Anstellung eines zweiten Lehrers verzögerte sich fast vier Jahre, weil sich Regierung und Schulverband über die Aufbringung der Kosten nicht einigen konnten. Die Schülerzahl stieg aber inzwischen auf 119. Am 1.Juni 1903 wurde endlich der Schulamtsbewerber Adolf Sandt als zweiter Lehrer angestellt. Seit 1908 besuchen die Kinder des Hauptguts Althof gastweise die Schule Janischken. Bei der Neugründung des Schulverbandes Schlengen-Andres im Jahre 1920 wurden Krucken-Görge und ein Teil von Clemmenhof diesem überwiesen. Barschken wurde wieder einklassig. Die Schülerzahl steigt aber und beträgt augenblicklich 62. Seit 1930 ist die Schule dem Seminar, jetzt dem Pädagogischen Institut des Memelgebiets als Übungsschule zugewiesen. Der Direktor führt auch die Aufsicht aus.
Politische Einteilung
1785 Dorf zu Adlig Bachmann, 1916 Landgemeinde[6]
Landgemeinde (Adlig Barschken) 1874, (Barschken) 1888 und 1907
1940 ist Barschken ein Dorf in der Gemeinde Krucken Görge.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Barschken gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Memel Land.
Friedhof Bachmannischken
Nur Reste hat die Geschichte übrig gelassen. Es gibt keine pflegende Hände.
Gerade wurden hier 2 Grablichter zur Erinnerung an liebe Verwandte aufgestellt.
Wir bedanken uns bei Mindaugas Mintautas, der uns diese Bilder zur Verfügung gestellt hat. Es sind seine Ahnen, die hier ruhen. Schwierig war die Entzifferung der Beschriftungen. An der Grabeinfassung kann nicht alles gelesen werden. Da helfen nur die mitgebrachten Dokumente weiter.
Katholische Kirche
Barschken gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Standesamt
Zugehörige Ortschaften
- Zum Standesamt Barschken gehörten 1888 folgende Ortschaften:
- Zum Standesamt Barschken gehörten 1907 folgende Ortschaften:
Standesamtsregister
Eine wertvolle Hilfe angesichts der fehlenden Kirchenbücher der Jakobus- oder Landkirche stellen die Zweitbücher des Standesamtes Barschken dar, die im Standesamt I in Berlin lagern. Verfilmungen sind auch bei den "Mormonen" vorhanden.
- Geburten 1874-1938.
- Heiraten 1874-1938.
- Sterbefälle 1874-1938.
Bewohner
- Fenkohl, Gustav, * 1872 in Barschken, + 1950 Berlin, Landschaftsmaler.
Verschiedenes
Karten
Der Zusatz "oder Bachmannischken" scheint ein Fehler in der Schroetterkarte zu sein. Siehe Bachmann (Kr.Memel).
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>BARKENKO05OR</gov>
Quellen
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Staßewski, Kurt von, Stein, Robert Hrsg.: Was waren unsere Vorfahren?, Amts-, Berufs- und Standesbezeichnungen aus Altpreußen, Königsberg 1938, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen Hamburg 1991
- ↑ Kurschat, Alexander: Litauisch-Deutsches Wörterbuch, Vandenhoeck & Ruprecht, 1968
- ↑ Peteraitis, Vilius: Mažosios Lietuvos ir Tvankstos Vietovardžiai, Ju kilme ir reikšme, Vilnius 1997, S. 70
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918