Hagsfeld

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Baden-Württemberg > Regierungsbezirk Karlsruhe > Stadtkreis Karlsruhe > Hagsfeld

Einleitung

Wappen

Größe: 150 Pixel

Beschreibung des Wappens: In Blau das silberne Dorfzeichen (ein Kreuz, dessen Längsbalken in zwei Enden gespreizt auslaufen). Ersterwähnung: 991. Eingemeindung: 1. April 1938.

Die Beschreibung des Hagsfelder Ortszeichens bereitet heraldisch ähnlich Schwierigkeiten wie das von Daxlanden. Wann es zum ersten Male auftaucht und welche Bedeutung es hat, kann nicht mehr festgestellt werden. 1568 besaß der Ort auf jeden Fall kein eigenes Siegel, da man den Durlacher Amtmann bitten mußte, eine Urkunde des Ortes zu besiegeln. Die Gemeindshuldigung von 1811 - in diesem Jahr huldigten die badischen Gemeinden dem neuen Großherzog Karl - wird dann allerdings mit einem Siegel versehen, welches das Ortszeichen zeigt, das 1895 zur Übername in das Dorfwappen vorgeschlagen wurde.

Quelle: http://www1.karlsruhe.de/Historie/Wappen/wappen11.htm

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Nach Aufzeichnungen des Klosters Weißenburg im Elsaß soll in Hagsfeld schon im 8. Jahrhundert eine "Eigenpfarrei" bestanden haben. Das Alter der Fundamente der Kirche scheinen dieses Aufzeichnungen zu bestätigen. Der Bau der Kirche soll nach Aufzeichnungen 1166 inmitten des Friedhofes begonnen worden sein. Bereits 1499 wird die St. Laurentius-Kirche als vielbesuchtes Wallfahrtsziel genannt. Seit der Einführung der Reformation war die Kirche in Hagsfeld für viel Jahrhunderte die Kirche für die Einwohner von Rintheim. Die Kirche wurde im 30-jährigen Krieg so schlimm verwüstet, dass sie viele Jahre "unbesorgt und unbenutzt" war. Das gleiche galt für das Jahr 1689: Die Franzosen verwüsteten die Kirche erneut. Ende des 2. Weltkriegs wurde die Kirche zum letzten Mal zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte 1952.

Katholische Kirchen

siehe Rintheim

Geschichte

Chronik:

  • 991 Im Güterbuch des Abtes Edelinus von Weißenburg aus dem 13. Jahrhundert wird für das Jahr 991 der Ort erstmals unter dem Namen "Habachesfelt" erwähnt.
  • 1261, 2. Dez. Papst Urban IV. bestätigt, daß die Höfe in "Hagesvelt" mit allem Zubehör dem 1094 gegründeten Kloster Gottesaue gehören.
  • 1373 Erwähnung von Einnahmen der Mechthildis von Sponheim, Markgräfinwitwe von Baden, aus dem "Henstenhof" in Hagsfeld.
  • 1453 Markgraf Jakob I. vermacht Hagsfeld seinem Sohn Georg.
  • 1499 Erwähnung der Laurentiuskirche als Eigentum des Klosters Gottesaue.
  • 1556 In der Markgrafschaft Baden-Durlach, zu der Hagsfeld seit 1535 gehört, wird die Reformation eingeführt. Der letzte katholische Pfarrer von Hagsfeld, Peter Koch, stirbt wenig später als letzter Mönch im Kloster Gottesaue.
  • 1637 Infolge des Dreißigjährigen Krieges zählt der Ort nur noch elf Familien. 1650 sind es noch 45 Einwohner.
  • 1656 Erste Erwähnung eines Lehrers.
  • 1689 Bis auf wenige Häuser, z. B. das Rathaus, wird der Ort im Pfälzischen Erbfolgekrieg von französischen Truppen zerstört. Die Schule wird im Rathaus oder im Haus des Schulmeisters abgehalten.
  • 1735 Neubau des Gasthauses zur Krone.
  • 1739 Erweiterung der Laurentiuskirche.
  • 1741 Hagsfeld zählt 268 Einwohner. Die Auswanderungswelle zur Jahrhundertmitte wird durch Gesetze eingedämmt, so daß 1813 im Ort 489 Einwohner leben, die sich hauptsächlich von Ackerbau und Viehzucht ernähren.
  • 1754 Errichtung des ersten Schulhauses am heutigen Ruschgraben.
  • 1755 Pflasterung der Hauptstraße und Anlage einer Abflußrinne.
  • 1784 Vollendung des Pfarrhausbaus.
  • 1818 Einzäunung des Hardtwaldes zum Schutz des Jagdreviers und der Felder vor Wildschäden.
  • 1828 Nach dem Hardtvertrag wird der Bau- und Brennholzbezug aus dem Hardtwald für Hagsfeld und acht andere Gemeinden erstmals urkundlich festgelegt.
  • 1846 Erbauung der zweiten Schule durch Residenzbaumeister Carl Küntzle.
  • 1851 Hagsfeld zählt 908 Einwohner und 110 Häuser.
  • 1864 Einrichtung einer "Kinderpflegeschule für Kinder von Industriearbeitern".
  • 1866-69 Abriß des alten Rathauses und Neubau am Platz des alten Hirtenhauses nach Plänen von Leopold Heinrich. Nach dem Krieg von 1870/71 werden am alten Platz des Rathauses ein Kriegerdenkmal errichtet und zwei Linden gepflanzt, die dem Platz seinen heutigen Namen geben.
  • 1870 Bau des Jägerhauses, das nach 1963 dem Ausbau der Waldstadt weichen muß.
  • 1873 Gründung des Gesangvereins "Bürgerverein Liederkranz".
  • 1874 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr, die sich 1925 einen Spielmannszug angliedert.
  • 1883 Erbauung der dritten Schule im Ruschgraben.
  • 1890 Gründung des Gesangvereins "Frohsinn" durch Industriearbeiter.
  • 1891 Anschluß an die Karlsruher Lokalbahn Durmersheim - Spöck, die den etwa 300-350 Fabrikarbeitern den Weg zur Arbeit nach Karlsruhe verkürzt. Im Ort gibt es nur noch neun Vollerwerbsbauern.
  • 1895 Anschluß an die Bahnlinie nach Mannheim und Bau eines Bahnhofs. Gründung des Turnvereins.
  • 1898 Es existieren drei Fußballvereine.
  • 1909 Verlegung einer Gasleitung.
  • 1911 Eröffnung des vierten Schulhauses. Hagsfeld hat 2.000 Einwohner.
  • 1920 Gründung der Schuhfabrik Raupp, die bis 1974 produziert.
  • 1922 Stillegung der Lokalbahn zwischen Hagsfeld und Spöck.
  • 1930 Aufteilung der "abgesonderten Gemarkung Hardtwald" an die angrenzenden Gemeinden. Hagsfeld erhält einen fast hundertprozentigen Gebietszuwachs.
  • 1933 Die 1907 gegründete "Freie Turnerschaft" und der "Arbeitersportverein" werden von den Nationalsozialisten verboten.
  • 1936 Verlegung des Bahnhofs der Lokalbahn vor den Bahnübergang der Eisenbahnstrecke nach Mannheim.
  • 1937 Anstelle des 1818 angelegte Hirschkanals, der zur Wildtränkung diente, wird der Pfinzentlastungskanal gebaut, der vor Hochwasser schützen soll.
  • 1938, 1. Apr. Eingemeindung nach Karlsruhe auf Anordnung des Reichsstatthalters in Baden, Robert Wagner. 1933 hatte die NSDAP den Hagsfelder Wunsch auf Eingliederung nach Karlsruhe noch abgelehnt. Hagsfeld zählt 2.962 Einwohner.

Quelle: Stadt Karlsruhe - Stadtteilchronik

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

  • Ev. Kirchenbücher
    • Taufen & Ehen ab 1594 (erste Blätter sind verlorengegangen)
    • Beerdigungen ab 1613
    • Register 1720-1793
    • Familienbuch seit 1790

Siehe Eintrag Hagsfeld in Die Kirchenbücher in Baden, Seite 148.

Standesbücher

Adressbücher

Friedhöfe und Denkmale

Historische Quellen

Bibliografie

  • Literatursuche nach Hagsfeld in der Landesbibliographie Baden-Württemberg online

Genealogische Bibliografie

  • Erb, Wolfgang: Hagsfelder Familienbuch. Karlsruhe:Badenia-Verl., 1998, XIII, 198 S., Forschungen und Quellen zur Stadtgeschichte; 4
  • Hymenaeus Phorcensis – Cum Vir … Joh. Henricus Seufertus Spir. Ecclesiae Hagsfeldensis … Pastor Fidelissimus Sponsus … Cum Virgine … Susanna Maria Kummeria... Sponsa [Festschrift Johann Heinrich Seufert u. Susanna Maria, geb. Kummer zu ihrer Hochzeit am 4. März 1709 in Pforzheim, Latein und Deutsch]. Heilbronn 1709 Digitalisat der Badischen Landesbibliothek
  • Der längste Tag und kürzste Nacht, Das ist Der beglückte Sommers-Anfang – Wurde Bey froher Verlöbniß … Herrn M. Johann Heinrich Meyers … Pfarrers zu Keppenbach … mit Jungfer Johana Magdalena Weyland Hrn. Martin Matthiä Böckhens … gewesenen Pfarrers … zu Hagsfeld hinterlassenen leiblichen, nun aber … Hrn. Joh. Laurentii Höltzleins … geliebten Tochter [Festschrift zur Heirat von Johann Heinrich Meyer und Johanna Magdalena Böck am 22.6.1717]. Durlach [1717] Digitalisat der Badischen Landesbibliothek

Historische Bibliografie

  • Kiener, Werner: Evangelische Laurentius-Kirche Karlsruhe-Hagsfeld. Karlsruhe-Hagsfeld: Evangelische Laurentius-Gemeinde, 2011.
  • 1000 Jahre Hagsfeld : 991 - 1991; Festtage vom 10. - 13. Mai 1991 / verantw.: Bürgerkommission Hagsfeld, G. Bausch, R. Juchart. - Hagsfeld, 1991. - 124 S. : Ill.; (dt.)
  • Gerhard Friedrich Linder: Eintausend Jahre Hagsfeld : die Geschichte eines Dorfes. [Hrsg.: Stadt Karlsruhe, Stadtarchiv]. Mit Beitr. von Erich Lacker. [Hrsg. von Heinz Schmitt unter Mitw. von Ernst Otto Bräunche]. - Karlsruhe : Badenia-Verl., 1991. - 439 S. : Ill., graph. Darst., Kt.; (dt.)(Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs; Bd. 12) ISBN 3-7617-0261-2
  • Hagsfeld : Ausstellung der Stadtgeschichte im PrinzMaxPalais Karlsruhe, Karlstraße 10,13. Februar bis 10. April 1988 / [Redaktion: Heinz Schmitt]. - Karlsruhe : Stadt Karlsruhe, 1988. - 56 S. : Ill., Kt.; (dt.) (Karlsruher Stadtteile)
  • Festschrift 100 Jahre ASV Hagsfeld : 1907 - 2007 / [Hrsg.: Allgemeiner Sportverein e.V. 1907, Karlsruhe-Hagsfeld. Red.: Roland Burst; Wolfgang Pfannendörfer]. - Karlsruhe : Bürker, 2007. - 144 S. : zahlr. Ill.; (ger)
  • Hagsfelder Konfirmandenbilder 1945 - 2005 / Wolfgang Erb, Siegfried Weber (Hrsg.). - Karlsruhe-Hagsfeld : Weber, [2005]. - 139 S. : überw. Ill.; (ger)
  • 80 Jahre Vereinigte Turnerschaft e. V. Karlsruhe-Hagsfeld : Fest-Vereinsnachrichten aus Anlaß des 80-jährigen Stiftungsfestes vom 21. - 23. 6. 1975 / Schriftl.: Edgar Ludwig. - Karlsruhe-Hagsfeld, 1975. - 56 S.; (dt.)
  • Festschrift zum hundertjährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Karlsruhe, Abteilung Hagsfeld : vom 29.6 bis 1.7.1974 / Freiwillige Feuerwehr <Karlsruhe> / Abteilung <Hagsfeld>. - Hagsfeld, 1974. - 64 S. : zahlr. Ill.; (dt.). Nebensacht.: 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Hagsfeld

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Hagsfeld

Weblinks

Historische Webseiten

Weitere Webseiten

Artikel Hagsfeld. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>HAGELDJN49FA</gov>

Wappen der Stadt Karlsruhe Stadtteile und Stadtviertel von Karlsruhe (Regierungsbezirk Karlsruhe)

Stadtteile: Beiertheim‑Bulach | Dammerstock‑Weiherfeld | Daxlanden | Durlach | Grötzingen | Grünwettersbach | Grünwinkel | Hagsfeld | Hohenwettersbach | Innenstadt‑Ost | Innenstadt‑West | Knielingen | Mühlburg | Neureut | Nordstadt | Nordweststadt | Oberreut | Oststadt | Palmbach | Rintheim | Rüppurr | Stupferich | Südstadt | Südweststadt | Waldstadt | Weststadt | Wolfartsweier

Stadtviertel (Auszug): Aue | Beiertheim | Bulach

Historische Orte (Auszug): Gottesaue | Klein Karlsruhe | Teutschneureut | Welschneureut