Spitzhuth

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Hierarchie

Regional > Litauen > Spitzhuth

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Spitzhuth



Einleitung

Spitzhuth, Kreis Memel, Ostpreußen


Name

Andere Namen und Schreibweisen


Allgemeine Information

  • Alter Siedlungsort, südöstlich von Memel, gegründet 1657, 1785 mit 2 Feuerstellen[4]
  • Im Galgenbruch (dem späteren Spitzhut) war um ca. 1600 die Richtstätte, wo der Scharfrichter seines Amtes waltete.[5]
  • Im Übrigen hatte aber der Scharfrichter mit Hängen, Köpfen, Rädern, Stäupen genügend Arbeit. Im 16. und 17. Jahrhundert wohnte er auf einem an Baltikallen angrenzenden Gehöft unweit des Galgenbruches, wo aber schon vor 1638 die Richtstätte sich nicht mehr befand. Im 18. und im Anfange des 19. Jahrhunderts lag sie vor dem Libauer Thore, etwa in der Ecke zwischen Oberstrasse, Wiesenstrasse und Plantagenweg.[6]


Politische Einteilung


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Spitzhuth gehörte 1785 zum Kirchspiel Memel.


Geschichte

Galgenbruch nördlich (hier links eingezeichnet) von Schmeltz auf der Carte des terres devant le Curis H [affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670, 1:55 000, Sign. N 11999/50
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
  • 1657 Adrian Spitzhut, Hofmann im Memelschen Vorwerk, erhält eine Hufe unurbares Land im Galgenbruch oder Bernsteinbruch zu kölmischen Rechten 21.Dez. 1657, ferner 26.Jan. 1658 ein Stück von 7 Mo. zum Nießbrauch und 20.Juli 1660 eine Hufe 18 Mo. zu kölmischen Rechten.
  • 1706 Später hat es Hausvogt Johann Daubler, dessen Sohn Joh. Reinhard Daubler es dem Kgl. Proviantverwalter und Bauschreiber Philipp Friedrich Dorrien verkauft 16.Nov. 1706.
  • 1758 Im Jahre 1758 besitzt es Gottfried Meyer,
  • 1759 haben es die Salzburger Oschwald und Klammer,
  • 1763 die Firma Roerdanß & Beerbohm. Diese verkaufte, nachdem
  • 1774 Magnus Ernst Groß wohl nur vorübergehend Besitzer gewesen war,
  • 1775 Spitzhut nebst ihren Erbfreigütern Kischken Gerge und Gaisland Stenzel an Johann Heinrich Preuß, der auch Wilhelm Lußig besaß.
  • 1797 Von diesem ging Spitzhut nebst Schmelzberg und Wilhelm Lußig, sowie einem Terrain von der zweiten Bastion bis zum Haff, an seinen Sohn, den Post-Commissarius Joh. Ferd. Preuß 1797 über. Dieser wirkte colonisatorisch, indem er
  • 1818-1820 fünfzehn Parcellen gegen Erbzins an kleine Leute überließ.
  • 1836 Er vererbte das Gut seinem Sohn Theodor Ottomar Preuß 1836.
  • 1857 Dieser verkaufte es an Leutnant August Emil Leopold Sperling 12.Okt. 1857, musste es aber später in notwendiger Subhastation zurücknehmen. Dann hatte es seine Wittwe, hierauf Gutsbesitzer Michaelsen, welcher am 7.Sept. 1885 starb.
  • 1889 Im Jahre 1889 kaufte das Gut Kaufmann Carl Hirschberger. Schmelzberg wurde 1844 mit Spitzhut völlig vereinigt, dann 1858 Spitzhut communal mit Schmelz; es hat die Nr. Schmelz 275.

Im Jahre 1706 werden 5 Mo. in der Casper Purwe als dazugehörig erwähnt; schon 1635 führt aus dem Casperbruch ein Graben in den Mühlenteich. In dieser Casper-Purwe ist auch die etwa eine Hufe große Wiskupyste, das Dienstland des Erzpriesters, zwischen Spitzhut, Rumpischken und Speckischken belegen. Im Jahre 1865 gingen 161 preuß. Mo. Weideterrain der Casper-Purwe von Althof an Rumpischken über.[10]

  • 1719: Spitzhuht, ein cöllmisches Gut bey der Stadt Memel gelegen, gehört dem Herrn Major Philip Friederich Dorryn.Quelle:[11]


Verschiedenes

Karten

Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000
Hospital Spitzhuth auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz


Spitzhut im Preußischen Urmesstischblatt 1834
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Spitzhut im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Schmelz in der Gemeinde Memel aus den Messtischblättern 0292 Memel, 0293 Plicken, 0392 Schmelz und 0393 Götzhöfen (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>SPIHUTKO05NQ</gov>

Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000
  3. Urmesstischblatt von 1834
  4. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  5. Sembritzki, Johannes: Geschichte der Königlich Preussischen See- und Handelsstadt Memel, Memel 1926
  6. Sembritzki, Johannes, Geschichte des Kreises Memel, Memel 1918
  7. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  8. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  9. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  10. Sembritzki Johannes, Geschichte des Kreises Memel
  11. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Special Protocoll 1719, Buch Nr. 2, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962