Mehlsack (Kreis Braunsberg)
Mehlsack ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Mehlsack. |
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Landkreis Braunsberg > Mehlsack
Einleitung
Mehlsack liegt an der malerischen Walsch im prußischen Stammesgebiet Warmia in der Landschaft Wewa.
Der Name Mehlsack ist eine Verballhornung des prußischen Namens Malzekuke,
der für die aus Deutschland stammenden Neusiedler unverständlich war.
Name
Der Name bezieht sich auf eine heidnische Stätte.
- prußisch "Malcekuk, Malchikuk" = Gehölz der Unterirdischen, später in christlicher Zeit "Teufelsgrund"
- später Malzekuke, Melzag, Mehlsack
Anmerkung:
- "kuks, kaukas, cawks" sind kleine hilfreiche Erdgeister, in christlicher Zeit zu Teufeln abgewertet, weshalb Malzekuke dann im Volksmund auch Teufelsgrund hieß.
Wappen
Nach 1350 wurde die Kirche zu St. Peter und Paul erbaut. Deshalb führt die Stadt ein Wappen mit den Emblemen der beiden Apostel, nämlich in Blau ein gestürztes silbernes Schwert und einen goldenen Schlüssel, schräg gekreuzt, in den seitlichen und in dem unteren dadurch gebildeten Winkel je einen den Bund nach innen kehrenden silbernen Mehlsack.
Allgemeine Information
Einwohner
1939: 4.393
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
- gehörte zum evangelischen Kirchspiel Mehlsack.
- Zum Kirchspiel Mehlsack gehörten folgende Orte : Mehlsack, und .... [1]
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchspiels siehe: evangelische Kirchbuchbestände Mehlsack
Katholische Kirchen
- gehörte zum Kirchspiel Mehlsack, St. Peter und Paul.
- Zum Kirchspiel Mehlsack gehörten folgende Orte : Mehlsack, und .... [2]
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchenspiels siehe: Kirchenbuchbestände Mehlsack
Katholische Kirchen
- Missionshaus St. Adalbert, Hochschule zur Ausbildung von Missionaren.
Geschichte
- Die Stadt gehörte zum Frauenburger Domkapitel und erhielt 1312 ihre Handfeste sowie einen Grundbesitz von 121 Hufen.
- Der Markt wurde als "Schlesischer Ring" mit Laubenhäusern angelegt.
- Vermehrung des städtischen Areals Mitte des 14.Jh. durch einen Wald von 18 Hufen.
- Mitte des 14.Jh. Bau der Burg und des das Kapitelshauses, welches zuletzt als Amtsgericht und Heimatmuseum diente.
- Im Städtekrieg 1455 Eroberung und Niederbrennung durch Hochmeister Heinrich Reuß von Plauen.
- Im Reiterkrieg 1519-1521, dem letzten militärischen Versuch des Deutschen Ordens, Einnahme durch Hochmeister Albrecht von Brandenburg.
- Im 1. Schwedenkrieg 1626 Einnahme durch Gustav Adolf von Schweden, der die Stadt an Polen abtrat.
- Ab 1900 bestand ein Privatgestüt für das schwere Kaltblutpferd, dem Ermländer.
- 1939 4394 Einwohner
- 2. Weltkrieg fast völlige Zerstörung.
Reisebericht 1967
- [Nach dem Besuch von Fraustadt:] Mehlsack ist tot. "Eine andere Stadt in der Nähe. Sie hieß einmal Mehlsack und hatte hübsche, alte Gassen. Früher kamen die Königsberger gern am Sonntagnachmittag her. Vorbei das alles. Nach Königsberg führt keine Straße mehr, und Mehlsack ist heute in polnischen Karten als Pieniezno verzeichnet. Was der Krieg von dem Städtchen übriggelassen hat, sind ein paar Häuser am einstigen Stadtrand in jedem Grad des Zerfalls. Der Kern ist ausgelöscht, die Kirche ein leergebranntes Gemäuer. Neben ihrem hohlen Turmstumpf spüre ich noch den tödlichen Atem der Schlacht, die schon so lange vorbei ist. Aber Mehlsack bleibt eine gestorbene Stadt. Auch als Pieniezno".
- Rheinische Post (Düsseldorf), Nr. 186, v. Samstag, 12. August 1967, "von unserem Mitarbeiter EGBERT A. HOFFMANN".
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
siehe: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Braunsberg
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Archive und Bibliotheken
Bibliotheken
Verschiedenes
Weblinks
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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