Drojental

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Hierarchie

Hof Lenuweit in Drojental



Einleitung

Drojental, Kreis Insterburg, Ostpreußen


Name

Andere Namen und Schreibweisen

Padrojen:

Leppienen:

Namensdeutung

  • Litauische Bedeutung von Padrojen: am Rohrfluss (Dorf liegt an der Droje.)
  • Zemaitisch "rukas" = Nebel, Dunst. Der Name Rucksnen weist auf eine spezielle Wetterlage: aufsteigende Nebel.


Allgemeine Information

  • Das Gebiet um Drojental lag im Stammesgebiet der Nadrauen.

Drojental:

  • Kleines Dorf, nördlich des Pregel, 12 km nördlich von Insterburg, gegründet im 16. Jahrhundert, 1939: 237 Einwohner[3]

Leppienen:

  • Ein paar kleine Gehöfte, nördlich des Pregel, 11 km nördlich von Insterburg, seit 1612 erwähnt[4]


Politische Einteilung


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche


Standesamt


Schule

  • Die Schulen für Padrojen waren in Auxkallen und Neu Lasdehnen, die Schule für Leppienen war die Schule von Auxkallen. Die Schulorte für die ab 1938 neu gebildete Gemeinde Drojental waren Schackenau und Neuwalde.[8]
  • Zu einer noch nicht genau bekannten Zeit hatte Drojental (lt. Zeitzeugenberichten) eine eigene Schule. In diesem Gebäude wohnte noch der frühere Lehrer der Drojentaler Schule, Hans-Dietrich Schinke, während die Kinder des Ortes schon nach Schackenau zur Schule gingen. (Siehe unten bei den Fotos: Ehemalige Schule)[9]


Geschichte

Padrojen

Im 16. Jahrhundert entstanden; - 1716 heiratet Michael Sodeykis aus Padrojen.
1680: 9 Huben 27 Morgen
1785 Padroyen, meliert Dorf, 20 Feuerstellen, Landrätlicher Kreis Insterburg, Amt und Kirchenkreis Georgenburg; - am 19.6.1818 lag eine Esquadron von Preußischen Dragonern aus Wehlau unter Commando des Major v. Raeumer, sowie 2 Komp. Musquetiere, in Padrojen; - 1815 Groß Padrojen, Bauerdorf, Amt und Kirchkreis Georgenburg, Forstamtssitz, 19 Feuerstellen, 159 Bewohner.

Amtlich gezählt (einschließlich Leppienen):

  • Wohngebäude in 1871 36, 1905 35, 1925 39
  • Haushalte in 1871 51, 1905 55, 1925 57
  • Einwohner in 1867 234, 1871 266, 1905 232, 1925 231
  • Männlich in 1871 118, 1905 120, 1925 110
  • 1871 alle preußisch und evangelisch, 155 ortsgebürtig, 59 unter 10 Jahre, 137 können lesen und schreiben, 70 Analphabeten, 2 blind
  • 1905 alle evangelisch, 229 geben deutsch als Muttersprache an, 3 deutsch u. andere, Ortsgrundfläche 416,8 ha, Grundsteuerreinertrag 10,32 je ha
  • 1925 sind 223 evangelisch, 1 katholisch, Ortsgrundfläche 478,1 ha, Grundsteuerreinertrag 10,10 je ha
  • 1920
  • Albert Kallweit 69 ha, Karl Noack 50 ha
  • 1932
  • Gut Franz Grütz, 33 ha, davon 21 Acker, 4 Wiese, 7 Weide, 1 Hofstelle; 5 Pferde, 20 Rinder, davon 7 Kühe, 12 Schweine
  • Gut Albert Kallweit, 74 ha, davon 52 Acker, 5 Wiese, 15 Weide, 2 Hofstellen; 9 Pferde, 28 Rinder, davon 17 Kühe, 14 Schweine, Telef. Reckeitschen 18
  • Gut Franz Keddigkeit, 39 ha, davon 24 Acker, 5 Wiese, 8 Weide, 2 Hofstellen; 6 Pferde, 20 Rinder, davon 7 Kühe, 9 Schweine
  • Gut Rudolf Keddigkeit, 14 ha, davon 25 Acker, 5 Wiese, 12 Weide, 2 Hofstellen; 10 Pferde, 20 Rinder, davon 9 Kühe, 11 Schweine, Telef. Reckeitschen 28
  • Gut Richard Noack, 50 ha, davon 36 Acker, 5 Wiese, 7,5 Weide, 1,5 Hofstellen; 8 Pferde, 26 Rinder, davon 10 Kühe, 10 Schweine
  • Gut August Schneppat, 24 ha, davon 16 Acker, 2,5 Wiese, 4,5 Weide, 1 Hofstelle; 4 Pferde, 15 Rinder, davon 5 Kühe, 7 Schweine
  • Gut Leppienen F. Jaquet, 46 ha, davon 34,5 Acker, 2 Wiese, 8,5 Weide, 1 Hofstelle; 8 Pferde, 28 Rinder, davon 11 Kühe, 12 Schweine

[10]

Leppienen

1612 mit 2 Hufen genannt; 1785 Leppienen oder Rucksnen, Chatouldorf, 5 Feuerstellen, Landrätlicher Kreis Insterburg, Amt Georgenburg, Patron der König; 1815 Chatouldorf, Amt Georgenburg, 5 Feuerstellen, 25 Bewohner.

Amtlich gezählt:

  • Wohngebäude in 1871 4, in 1903 4
  • Haushalte in 1871 5, in 1905 5
  • Einwohner in 1867 27, in 1871 32, in 1905 25
  • Männlich in 1871 14, in 1905 16
  • 1871 alle preußisch u. evangelisch, 14 ortsgebürtig, 7 unter 10 Jahre, 20 können lesen u. schreiben, 5 Analphabeten
  • 1905 alle evangelisch und geben deutsch als Muttersprache an, Ortsgrundfläche 61,2 ha, Grundsteuerreinertrag 8,72 je ha
  • 1925 Wohnplatz zu Padrojen
  • 1920 Gut Fritz Jaquet, 50 ha
  • 1932 Gut F. Jaquet, 46 ha, davon 33 Acker, 3 Wiesen, 11 Weiden, 1 Hofstelle; 8 Pferde, 28 Rinder, davon 11 Kühe, 12 Schweine
  • Am 16.7.1938 unter Fortfall des Ortsnamens eingegliedert in die Gemeinde Drojental.

[11]

Drojental

Amt Streusiedel (= Groß Lasdehnen), Standesamt u. Gendarmerie Birken, Post Blüchersdorf über Insterburg 2.
Am 16.7.1938 enstanden aus den Orten Padrojen und Leppienen unter Fortfall dieser Ortsnamen.

1939 in der Gemeinde Drojental gezählt:
35 Haushalte, 237 Einwohner, 126 männlich; - 54 unter 6 Jahre, 48 zw. 6-14, 133 zw. 14-65, 22 über 65 Jahre; - es waren tätig in Land- u. Forstwirtschaft 176, in Handwerk u. Industrie 19, Handel u. Verkehr 4; - mit Angehörige ohne eigene Arbeit waren 68 selbständig, 45 mithelfende Familienmitglieder, 4 Beamte u. Angestellte, 94 Arbeiter; - Zahl und Größe der landwirtschaftl. Betriebe: 9 z. 0,5 -5 ha, 4 zw. 5-10 ha, 7 zw. 10-20 ha, 7 zw. 20-100 ha.

Nach 1945 berichteten Heimkehrer: "Grundstücke Rudolf Keddigkeit, Kalweit und Nolde vollständig abgebrannt, ebenso die Wohnhäuser von Franz Keddigkeit und Schmied Burbat. Vom Grundstück Grütz Viehstall und Insthaus, das Wohnhaus Schneepat und die Schule demoliert. Aus allen anderen Wohnhäusern Fenster und Türen entfernt." (Quelle: Berichte im "Insterburger Brief" (Jahrgang/Seite): 4/54 v. d. Groeben, "Die italienischen Gastarbeiter in Insterburg".)
[12]


Bewohner

Karte der Höfe in Drojental

Höfe und Häuser in Drojental um 1942
Die Bewohner und Gebäude von Drojental auf dem MTB
1. 2. 3.
4. 5. 6. Kalweit
7. 8. Nolde 9. Rosin
10. 11. Tausendfreund
(Stellmacher)
12.
13. Klapschus 14. Massalske 15: Ringeleit
16. Palepies 17. Klappschus, O. 18. Keddigkeit, R.
(Bürgermeister)
19. Burbat
(Schmied)
20. Kaspereit 21. Schule
(ehemalig)
22. 23. Krause u. Tausendfreund 24. Marschand
(Schuhmacher)
25. Klädke 26. Raufeisen
(Krug und Laden)
27.
28. Schneppat 29. Keddigkeit, F. 30. Nasner
31. Mühle 32. Lenuweit 33. Musius
34. 35. Friedhof 36.
37. 38. 39.
40. 41. 42.
43. 44. Kairies ??. Noack

Wer kann noch weitere Angaben zu den Bewohnern von Drojental machen?
Kontakt

Geschichten aus Drojental

Bewegende Geschichten von ehemaligen Bewohnern aus Drojental

QS icon i freesans blue.svg Berichte Drojental


Verschiedenes

Fotos

Ehemalige Schule bei der Droje um 1940
Bei der Droje ohne Schule an gleicher Stelle um 1990
Gaststätte Raufeisen vor 1940
Hof Muisus vor 1940
Hof von Bürgermeister Rudolf Keddigkeit (am re. Bildrand: ehemalige Schule) um 1940
Hof Franz Keddigkeit um 1940


Karten

Padrojen auf der Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Region nördliches Insterburg
(Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000)


Padrojen und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1862
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Padrojen im Preußischen Urmesstischblatt 1862
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Drojental im Messtischblatt 1296 Birken (1942) mit der Gemeindegrenze von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Nadrauen - Ostpreußenkarte um 1925
Prußische Stammesgebiete


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>DROTALKO04VR</gov>

Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  3. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  4. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  5. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  6. Henning, Kurt und Charlotte: Der Landkreis Insterburg Ostpreußen, ein Ortsnamen-Lexikon, Grasdorf-Laatzen 1981
  7. Henning, Kurt und Charlotte: Der Landkreis Insterburg Ostpreußen, ein Ortsnamen-Lexikon, Grasdorf-Laatzen 1981
  8. Henning, Kurt und Charlotte: Der Landkreis Insterburg Ostpreußen, ein Ortsnamen-Lexikon, Grasdorf-Laatzen 1981
  9. Dr. Heinz Richter, dessen Frau Ruth oft mit dem Sohn des ehemaligen Lehrers, Dieter, zur Schule nach Schackenau gelaufen ist.
  10. Henning, Kurt und Charlotte: Der Landkreis Insterburg Ostpreußen, ein Ortsnamen-Lexikon, Grasdorf-Laatzen 1981
  11. Henning, Kurt und Charlotte: Der Landkreis Insterburg Ostpreußen, ein Ortsnamen-Lexikon, Grasdorf-Laatzen 1981
  12. Henning, Kurt und Charlotte: Der Landkreis Insterburg Ostpreußen, ein Ortsnamen-Lexikon, Grasdorf-Laatzen 1981