Ekitten

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Hierarchie

Regional > Litauen > Ekitten

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Ekitten



Ekitten
Ekitten in der Memellandkarte

Einleitung

Ekitten, 1253 Akitte, Akutte, Ackete, 1540 Ykytten, 1554 Eyckytten, Yckythen, Eckitten Kreis Memel, Ostpreußen.

  • 1785 gehörte das Erbpacht - Mühlgut Eckitten zum Ort. Es hatte eine Wassermühle und einen Teich von etwa 10 morgen Größe.
  • Jenischken war das Vorwerk zu Ekitten. Es lag an der Chaussee.
  • Urbicken war das Vorwerk zu Ekitten.
  • Masurischken (west) kam 1833 zu Ekitten.
  • Ekitten und Raubschmalboth war 1736 das kölmische Gut des Christoff Franck.

Name

Kurischer Name Ackete. Der Name weist auf die Lage.

  • kurisch "āk" = Untiefe, kleine Landzunge

vgl. dazu

  • litauisch "ekete, eketys" = Wuhne (ein ins Eis geschlagenes Loch zum Eisangeln oder zum Beatmen der Fische, aber auch ein sumpfiges Loch in feuchten Wiesen)
  • zemaitisch "aka" = Eisloch

[1] [2] [3]

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Am 05.04.1897 mit Ilgauden Gindull Paul zur Gemeinde Ekitten vereinigt.
1940 ist Ekitten ein Dorf in der Gemeinde Truschellen.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Ekitten gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Memel Land.

Katholische Kirche

Ekitten gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.


Standesamt

Ekitten gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Truschellen.

Bewohner

1540

  • Basch
  • Byntell
  • Dautz
  • Dautzynn
  • Mylisch
  • Narmuth
  • Pauer
  • Pauscha
  • Peppel
  • Plutz
  • Raull
  • Rymkus

Geschichte

"Ein "Schloßberg", an dem der Dange zuströmenden Ekittebache, den Giese Pillkalnis (Burgberg)-Ekitten nennt und hinzufügt "unter dem Hochwall 3 1/2 Fuß tief Kohlen. Der punktirte Platz im Innern ein Opferheerd." Nordwestlich von Ekitten , auf dem rechten Ufer der Dange kennt Giese noch einen anderen Berg, den er Kukudra nennt. Davon nördlich liegt Jayutten, s.w. Poganekule = Heidnisches Dorf. Beide Ortschaften nicht auf der Generalstabskarte. "Auf der Stelle von Pogane erhält sich noch der gegrabene Teich (auch im Sommer). Auf vielen Stellen eine dreifache Lage von Feldsteinen, oft bebrannt, 3´unter der Erde." Der Berg Kukubra "ist jetzt (1827) zur Schüttung des Dammes verbraucht. Bei der Auseinandergrabung fanden sich Kohlen mit einer Art Ziegelschutt vermischt, 2-3´in der Tiefe unter dem Wall."" [4]

Ekitten ist eins der ältesten, wenn nicht das älteste der Güter im Kreise Memel, und wird bereits im 16. Jahrhundert, als es im Besitz der uralten, heute im Mannesstamm erloschenen Familie Sack von Behuniewitz ist, ausdrücklich als ein Gut aufgeführt. Der Krug daselbst mit 5 Hufen 12 Morgen Land kam aus dem Besitz des Friedrich Trautermann, dem er 1596 verschrieben ward, im Jahre 1639 an Berend Lecarius (oder Eccarius', siehe Corallischken), war aber zur Zeit der schwedischen Sequestration durch feindliche Reiter total devastiert und ausgeplündert.

Im Beginn des 18. Jahrhunderts war Michael Hesse Besitzer von Ekitten, der mehrere Hufe abverkaufte, aber sein Gut durch den Erwerb von 6 Hufen zu Raubschmalboth andererseits vergrößerte. Von diesen waren zunächst 4, 1639 noch 2, in Summa 6, vom Kurfürsten Georg Wilhelm, zu Zeiten des Amtshauptmannes Hans Götz zu Mummel, dem Bürger Christoph Friedrichsen im Erbe Jurge Raubschmalboth, im Böttelsdörfchen gelegen, verliehen worden; dies Erbe hatte lange Jahre abgebrannt und wüst gelegen, denn obwohl sich, wie die Urkunde besagt, "ein Kerl darauf gesetzt, ist doch derselbe, weil kein Gebäude dabei, wieder davon gelaufen". - Raubschmalboth erhielt ein Jahrhundert später den Namen Zenkuhnen.

Von der Familie Hesse kam Ekitten nebst dieser Pertinenz 1715 an den Fähnrich Gottfried Klingbeil, der Anna Dorothea Hesse zur Gemahlin hatte. 1725 ist Kammerrat Klingbeil Herr auf Ekitten; seine Tochter Charlotte heiratet am 1. Juli 1766 Johann Jacob Sartorius, der Ekitten in Arrende nimmt. Raubschmalboth war noch 1772 laut Präsentationstabelle mit dem Gut Ekitten konbiniert; den Zeitpunkt seines Abverkaufes habe ich nicht ermitteln können. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts ist der Krug nebst 4 Hufen köllmisch zu Crottingen gelegen, eine Pertinenz von Ekitten. Im Jahre 1553 verlieh Markgraf Albrecht diesen Krug dem Henning Ebeling zu köllmischen rechten gegen einen Zins von jährlich 10 Mark nebst der Verpflichtung, zum Besten des Hauses Memel ein Pferd zu halten.

1773 gehen nachstehende Liegenschaften am 6. August in den Besitz des Gotthard von Stempel über. Das köllmische Gut Ekitten, das köllmische Gut nebst Krug in Deutsch Crottingen, der Berahmungsgrund Dautzin-Niclaus, die chatoulköllmischen Gründe zu Eglin (mit Bauern bestezt), der Berahmungsgrund Gatschen-Paul, ein Anteil Meddicken (mit Bauern), der Berahmungsgrund Niklaußen zu Crottingen gehörig (mit Bauern), Pelleiken-Claus (mit Bauern), das köllmische Gut Raubschmalboth (mit Bauern). Der Kaufpreis betrug 23200 Taler.

Etwa zwei Jahrzehnte später heiratet Maria Wilhelmine von Stempel den Herrn von Rosenberg und brachte ihm die Begüterung Ekitten zu. Im Jahre 1818 führte W. von Rosenberg den Umfang seines Besitzes wie folgt an: 12 Hufen 5 Morgen Ekitten, davon sind 3 1/2 Hufen Ackerland, mit 24 Einwohnern und drei Wohnhäusern. 15 Hufen 14 Morgen das Dorf Meddicken mit 3 Hufen Acker, 60 Einwohnern und 12 Wohnhäusern. 2 Hufen zu Pelleiken-Claus, 6 zu Eglinnen, davon 2 Hufen Wald, 1 Hufen Wald zu Bertulischken und 2 zu Gatschen-Paul. Summa über 25 Hufen. [5]



Verschiedenes

Karten

Eckitten auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe unten die Landzunge an der Dange (Fluss) auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Kurische Burgen im Memelland nach Mortensen [6]
Ekitten im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Ekitten und Vorwerk Urbicken im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Ekitten im Messtischblatt 0293 Plicken (1912-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie



Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>EKITENKO05OS</gov>

Quellen

  1. Kwauka, Paul, Pietsch, Richard: Kurisches Wörterbuch, Verlag Ulrich Camen Berlin, 1977, S.19
  2. Peteraitis, Vilius: Mažosios Lietuvos ir Tvankstos Vietovardžiai, Ju kilme ir reikšme, Vilnius 1997, S.116
  3. http://zemaitiskai.blogr.lt/
  4. Bötticher, Adolf: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen, Heft V. Litauen, Königsberg 1895, S. 84
  5. Kopp, Jenny: Beiträge zur Chronik des ostpreussischen Grundbesitzes, 1913
  6. Mortensen, H. u. G.: Die Besiedlung des nördlichen Ostpreußen bis zum Beginn des 17.Jh Teil I: Die preußisch-deutsche Siedlung am Westrand der Großen Wildnis um 1400, Teil II: Die Wildnis im östlichen Preußen, ihr Zustand um 1400 und ihre frühere Besiedlung, in Deutschland und der Osten Band 8, Leipzig 1938, II.S.115