Windenburg
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Hierarchie
Regional > Litauen > Windenburg
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Windenburg
Einleitung
Windenburg, 1736 Wenden, Kreis Heydekrug, Ostpreußen
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- n. 1540 Wyntburgk, n. 1785 Wuendenburg[1]
- Lit. Name: Ventė
Namensdeutung
Der Name ist eine Anpassung an das Deutsche. Der erste Namensbestandteil ist prußisch-kurisch abzuleiten und hat mit Fischfang zu tun, der an der Mündung der Memel-Delta-Arme und den besonderen Strömungsverhältnissen einträglich war.
Beim zweiten Namensbestandteil "-burg" dürfte der Bezug zur schalauischen Stadt Jomsborg/ Witlandie/ Windland bestehen, die in den dänischen „Annales Lundenses“ im Zeitraum von 974 bis 1043 erwähnt wird und vermutlich im Haff versunken ist, wie die Sagen berichten.
- prußisch "wenter" = klingelbeutelartiges Fischernetz, das bei der Stellfischerei mittels langer Stangen (Pricken) auf dem Boden des Wassers dort befestigt wird, wo man den Zug der Fische erwartet
- "wenteris" = Fischfalle
- lettisch "venteris" = Fischreuse
- nehrungs-kurisch "ventirs" = Hamen, Netz, Fischreuse
Allgemeine Information
- Lt. Ortsregister Lange[2]:
- Dorf
- Am Ostufer des Kurischen Haffs
- 16,5 km westlich von Heydekrug
- Gegründet 1360/61
- Landspitze Windenburger Ecke mit Leuchtturm
Politische Einteilung
1940 ist Windenburg eine Gemeinde mit den Dörfern Sturmen und Windenburg.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Im Jahr 1709 zog der Pfarrer Wittich von Windenburg, wo früher eine Kirche stand, die das kurische Haff verschlungen hatte, nach Kinten. Windenburg gehörte 1912 zum Kirchspiel Kinten (Kr.Heydekrug).
Bewohner
Geschichte
Die 1360 durch den Marschall Henning Schindekop gebaute Windenburg, die nach F. Forstreuter deshalb ursprünglich zum Marschallgebiet gehörte, lag auf kurischem Gebiet, wie eine frühe, noch ins 14. Jh. zu datierende Grenzbeschreibung zeigt.
Dass auch im Suburbium (= (lat: Vorstadt, Vorburg) ist eine Siedlung, die einer Burg vorgelagert ist) damals Kuren wohnten ergibt eine Eintragung im Marienburger Treßlerbuch zu 1404. Sie sind wie auch später Fischer gewesen, die ihre Tätigkeit wohl om Auftrag des Ordens ausübten.
Um 1360 errichteten die Ordensritter hier eine Burg, die jedoch von den Wellen des Kurischen Haffs unterhöhlt wurde und versank. Windenburg war das "Entsetzen aller Seeleute", weil längs der Windenburger Ecke eine gefährliche steinreiche Sandbank lag, wobei nicht auszuschließen ist, dass es sich um die Überreste der Burg handelt. [3] [4] [5] [6]
Bibliographie
Empfehlenswerte Literatur
- Hermann Sudermann: "Die Reise nach Tilsit" und "Litauische Geschichten"
Verschiedenes
Fotos
Karten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>WINURGKO05OI</gov>
Quellen
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Forstreuter, K., Die Entwicklung der Nationalitätsverhältnisse an der Kurischen Nehrung, in Altpr. Forschungen 8 (1931) S. 47
- ↑ Wenskus, Reinhard, Namensgebung und Namenswechsel im nördlichen Ostpreußen in der frühen Neuzeit, in Altpreußische Geschlechterkunde Neue Folge, Band 20, S. 27- 142, Blätter des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e. V., 38. Jahrgang, 1990
- ↑ Ordens-Foliant 71 f. 221 b: "So lyet ein landt boben der Memele an dem habe das ist kurisch das heisset Lamenten und lyet by der Wyntburg"
- ↑ Das Marienburger Treßlerbuch der Jahre 1399-1409, Hrsg. Dr. Joachim (1896, Nachdruck 1973) S. 287