Tecklenburg

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Haltern am See, historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise zur Anlage von Biografien der Vorfahren ....

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Steinfurt > Tecklenburg

Lokalisierung der Stadt Tecklenburg innerhalb des Kreises Steinfurt

Einleitung

Wappen

Wappen Tecklenburg.png

Name

„Eggebertus de Deggeneburg" 1144; „Titkelenburg" 1150; „Heinricus comes de Tekeneburc" 1150; „Tikkeneburg" 1151; „Tikeneburg" 1155; „Tiegneburg" 1168-90; „Techeneburg" 1170; „Tekeneburg" 1173; „Thekeneburch" 1177; „castrum Tikeneburgense" 1184; „Tekenborch" 1198; „Tikkeneborg" 1198; ..Tekeneburh" 1216; „Ticillenburch" 1227; „Tekeneburg" 1271; „Teckeneborg" 1273; „Thekeneborig" 1278. Mundartlich um 2000 etwa Tiäkenbuorg (= „Zeichenburg").

Landschaftslage

Tecklenburg liegt zwischen dem sandigen flachen Ostmünsterland im Südwesten und dem Osnabrücker Hügelland im Nordosten, in 150-180 m, mit dem Ortskern in 170 m Höhe auf dem Scheitel eines die Osningketten querenden Sattels am Nordhang des mittleren Osning-(Sandstein-) Rückens (nördlich davon der Sandstein-Hauptkamm, südlich der Pläner-Kalkrücken). Damit beherrscht Tecklenburg den Übergang über den Osning an dieser Stelle sowie die Zugänge in die für den Osning-Längsverkehr in westlicher Richtung wichtigen, hier abgehenden Mulden zwischen den 3 Osningketten. Ruine der Tecklenburg über der Stadt in 195 m Höhe.

Geografische Position

  • 1895: Position bei (N 52° 13' | O 7° 49')

Ortschaftsursprung

Schloß der Grafen von Tecklenburg 1184. Der Ort entstand als Freiheit um die Burg (suburbium 1226, 1320).

Stadtgründung

1388 Stadt genannt, 1668, 1698 desgleichen. Führte die preussische Revidierte Städteordnung von 1831 ein, wird aber seit 1860 als Titularstadt nach der preussischen Landgemeindeordnung verwaltet.

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

Unterhalb der Burg gewachsener Ort mit langgestrecktem, dem Berge angepaßtem Grundriß und etwa rippenförmigem Straßennetz mit gekrümmt verlaufender Hauptstraße. Dreieckiger Marktplatz.

Gebäude

1184 genannt wird das Schloß der Grafen von Tecklenburg, auf der alten Anlage im 17. Jhdt., niedergelegt im 18. Jh., erhalten das Torhaus von 1657 mit Wappenfries und Durchfahrt. Burgkapelle neben dem Schloß, gegründet wohl im späten 12. Jh., erwähnt 1230, Patronin Maria 1470. Evangelische Georgiikirche gegr. durch die Grafen von Tecklenburg wohl 1. Hälfte 13. Jhdt., erwähnt 1271, erweitert 1566, Renaissance, Turm 1642. Katholische Michaeliskirche 1845/46. Rathaus früher am Marktplatz (noch 1788). Stadtlegge mit Tordurchfahrt von 1577, Renaissance. Haus Mark, 1 km südl. von Tecklenburg, Wasserschloß des 15. und 16. Jhdts.

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

1780: 762 Einwohner

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Kirchenbücher: ev. seit 1679.

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • Zivilstandsregister Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote 1811-1814
  • ev. Geburten, Heiraten, Tote 1815-1874
  • Juden (Pfarrbezirk) Geburten, Heiraten, Tote 1815-1821
  • Juden (Bürgermeisterei) Geburten, Heiraten, Tote 1822-1846
  • Juden (Gerichtsbezirk) Geburten, Heiraten, Tote 1847-1874
  • Standesamtliche Nebenregister
    • Laufzeit : 1874-1938
      • Kreis Tecklenburg (3.578 Archivbände)

Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch

Berühmte Personen

  • Gerhard Adolf Rump, Pfarrer, * Tecklenburg, + 1691 Wersen, Geschichtsschreiber der Grafschaft Tecklenburg.
  • Friedrich Ad. Krummacher, Pfarrer, * 1767 Tecklenburg, + 1845 Bremen, Kirchenliederdichter.
  • Friedrich von Bodelschwingh, * 1831 Haus Mark bei Tecklenburg, + 1910 Bielefeld, Gründer von Bethel.

Jüngere Bevölkerungszahlen

1818: 977 Einwohner (E.), 1828: 1.122 E., 1843: 1.202 E., 1858: 1.138 E., 1871: 994 E., 1885: 897 E., 1895: 895 E., 1905: 1.019 E., 1933: 1.238 E., 1939: 1.354 E., 1046: 2.144 E., 1950: 2.065 Einwohner.

Sprache/Mundart

Die Mundart von Tecklenburg liegt im osnabrückisehen Teil des Westfälischen, der ik bin 'ich bin' spricht, bowwen 'bauen', mägget '(sie) mähen', ju 'euch', ji 'ihr'.

Wirtschaft

Handel/Gewerbe

Um 1955 noch Ackerbürgerstädtchen mit 2 Jahrmärkten (1670), um 1845bereits 3 Jahr- und Viehmärkten. Leinenlegge schon im 17. Jhdt., um 1845 noch vorhanden. Leinenherstellung bis ins 19. Jhdt. Um 1955 noch vorwiegend Landwirtschaft, wenig Gewerbe: Maschinenbauwerkstatt; Holz- und Spielwarenherstellung seit 1946. Daneben 1955 etwas Fremdenverkehr als Sommerfrische.

Verkehrseinrichtungen

Tecklenburg lag an altem Straßenübergang des Osnings, von jedoch mehr örtlicher Bedeutung. Noch 1955 ebenfalls nur Nebenverkehr: Straßen nach Lengerich, Ibbenbüren und Osnabrück. Nebenbahn Ibbenbüren-Tecklenburg-Lengerich - Gütersloh (Teutoburger-Wald-Eisenbahn, 1899/1902). Der Bahnhof Tecklenburg liegt 1 km südwestlich in der Längsmulde zwischen mittlerem und südlichem Osningrücken.

Umgebungsbedeutung

Tecklenburg hatte 1955 noch Bedeutung als alte Grafschaftsresidenz und Sitz der damaligen Kreisverwaltung Tecklenburg und lag im wirtschaftlichen Einflußgebiet von Lengerich und Ibbenbüren.

Windmühle

Zwischen 1808 und 1810 verpachtete die Rentei Ibbenbüren des Großherzogtums Berg, als Landesherr, die Tecklenburger Windmühle.

Verwaltung

Vertretung der Bürgerschaft

In preußischer Zeit (18. Jhdt.) je 1 Justiz- und Polizeibürgermeister, Kämmerer und Stadtsekretär, dazu 12 Gemeinheitsznänner.

Landesherrschaft

Landesherren

Zeitzeichen 1895

Kriegerische Ereignisse

1400 wurden Burg und Stadt durch die Bischöfe von Münster und Osnabrück belagert und erobert.

Reichs-, Landtage

Kreisverwaltung. Land- und Stadtgericht 1815, Kreisgericht 1849, Amtsgericht seit 1879.

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen (1930): In Silber ein blauer Balken, belegt mit einem liegenden goldenen Anker, den Ring nach rechts, begleitet von 3 (oben 2, unten 1) roten Seeblättern. Nach einem Siegel des 18. Jhdts., das die Tecklenburger Herzen (früher eigentlich Seerosenblätter) und dazwischen den liegenden Anker der Grafschaft Lingen zeigt. Ein mittelalterliches Siegel fehlt. Die Fahne zeigt 1955 auf weißem Tuch die Figuren des Wappens über das ganze Feld.

Finanzen

Münzwesen

1. Münzstätte der Grafen von Tecklenburg. Kaiser Friedrich III. erteilte 1476 für Graf Nikolaus (1450 bis 1493) ein Münzprivileg, das 1562 und 1566 bestätigt wurde. Gleichwohl beginnt die Reihe der Tecklenburger Münzen erst 1566; letztere sind jedoch zum weitaus größten Teil nicht in Tecklenburg, sondern in Rheda, Freudenberg bei Bassum und auf dem Gute Kirchstapel bei Lienen entstanden. Nur der Nachschlag der Rhedaer Kupfermünzen von 1659 fand 1680-83 in Tecklenburg statt. Vielleicht sind auch die Kupferstücke zu 4, 3, 2, 1 ½ und 1 Pfg. von 1685 hier entstanden.
2. Notgeld des Kreises Tecklenburg 1923: 5, 10, 20, 50, 100 Md. Papier.

Stadtgebiet

Gebiets-, Verwaltungsveränderungen

  • 1806 Kanton Tecklenburg mit den Mairien Tecklenburg, Westerkappeln, Lotte, Wersen, Riesenbeck, Bevergern, Brochterbeck, Ledde, Leeden.
  • 1813 Bürgermeisterei Tecklenburg.
  • 1814 Abtrennung der Gem. Ledde und Leeden.
  • 1818 Vereinigung der Stadt Tecklenburg mit Ledde und Leeden zur Amtsgemeinde
  • 1836 revidierte Städteordnung.
  • Gebiet 1858 und 1890: 421 ha
  • Gebiet 1905: 428 ha
  • 1907 Brochterbeck und Ladbergen zum Amt Tecklenburg.
  • 1930 Eingemeindung: aus der Stadt Lengerich Teile der Bauerschaft Wechte (38 ha, 65 Einwohner).
  • 1949 Abtrennung der Gem. Ladbergen.
  • Gebiet1951: 467 ha.
  • 1975 Stadt Tecklenburg mit den Gern. Brochterbeck, Ledde und Leeden; die Stadt Tecklenburg ist Rechtsnachfolgerin des Amtes Tecklenburg.

Heutige Ortsgliederung

  • Tecklenburg
  • Brochterbeck (mit den Bauerschaften Oberdorf, Niederdorf, Holthausen, Wallen-Lienen und Horstmersch)
  • Ledde (mit den Bauerschaften Danebrock, Oberbauer und Wieck)
  • Leeden (mit den Bauerschaften Loose und Oberberge)

Kirchenwesen

Bistümer seit dem Mittelalkter

  • Kaplan der Grafen von Tecklenburg 1209, capellanus urbis 1258.
  • Bistum Osnabrück, Archidiakonat des Osnabrücker Dompropstes
  • Danach (1955) Bistum Münster, Dekanat Ibbenbüren. Kath. Pfarrkirche wieder seit 1845.

Reformation

  • 1525 ff. Reformation durch Johann Pollius (aus Bielefeld), 1543 tecklenburgische Kirchenordnung; seit 1588 ref. Bekenntnis (durch Übertritt des Landesherrn) eingeführt und herrschend. Synode Tecklenburg

Bekenntnisse

1871: 18 Kath. 1895: 61 Kath., 1925: 69 Kath., 1946: 542 Kath., 71% Ev.

Juden

1788:2 Familien, im 19. Jh. nur vereinzelt, seit 1871 keine Juden.

Wohlfahrtspflege

  • Armenhaus um 1845 genannt.
  • 1904 Krankenhaus
  • Elektrizität durch die Niedersächsische Kraftwerke AG. in Osnabrück.

Bildungswesen

Schulen

Latein - Schule im 18. ,Jhdt., ebenso deutsche Schule, die schon älter ist. 1955 Volksschule, staatl. Aufbauschule.

Zeitungen

1955: Tecklenburger Kreisanzeiger, Kopfblatt der Westfälischen Nachrichten, Münster.

Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart

Archive

Heimat/Brauchtum

Vereine

  • Geschichts- und Heimatverein Tecklenburg

Kontakt: Vorsitzende(r) Horst Wermeyer
Am Steinkamp 2, 49545 Tecklenburg
Telefon: 05482 6083, Fax: 05482 7357
Projekt(e), Arbeitsschwerpunkte: Wandergruppe; Radwandergruppe; Klönkreis; Spinngruppe Zahl der Mitglieder: ca. 100

  • Heimatverein Brochterbeck e.V.

Kontakt: Vorsitzende(r) Waltraud Pott
Bergstraße 25, 49545 Tecklenburg - Brochterbeck
Telefon: 05455 378, Fax: 05455 930070
Projekt(e), Arbeitsschwerpunkte: Plattdeutscher Gesprächskreis; Spinn- u. Webkreis Veranstaltungsschwerpunkte: Erntefest; Maikranz-/Adventshängen; Führungen am historischen Industriedenkmal am "Tag des Denkmals"
Gründungsjahr: 1952, Zahl der Mitglieder: ca. 250, Sonstiges: Eigene Remise u. gepachtete Ackerfläche vorhanden

  • Heimatverein Ledde e.V.

Kontakt: Vorsitzende(r) Wilhelm Osterhaus
Ledder Dorfstraße 59, 49545 Tecklenburg - Ledde
Telefon: 05482 6061
Projekt(e), Arbeitsschwerpunkte: Pflege des Brauchtums, der Sprache u. der Geschichte; Pflege trad. Handwerkskünste; Vermittlung von Kenntnissen über die Heimat, Natur u. Landschaft
Gründungsjahr: 1996, Zahl der Mitglieder: 175

  • Heimatverein Leeden

Kontakt: Vorsitzende(r) Rudolf Rogowski
Brombeerweg 3, 49545 Tecklenburg - Leeden
Telefon: 05481 37843, Fax: 05481 37843, Internet: Heimatverein Leeden
Veranstaltungsschwerpunkte: Spinn- u. Webvorführungen, Erwerb eines Spinndiploms für Gäste (Do. ab 14:30); Führungen im Stiftshaus u. in der Stiftskirche des ehem. Zisterzienserinnen-Klosters (1240) für Gruppen nach Vereinbarung; Wandern; Radwandern
Gründungsjahr: 1949, Zahl der Mitglieder: ca. 205

Bibliografie

  • Baader, Th.: Dialektgeographie Nordwestfalens (Münster 1920, Manuskript)
  • Baader, Th.: Historische Übersicht des osnabrückisch-tecklenburgischen Vokalismus (Diss. Münster 1920, Teildruck).
  • Brennecke, A. in: Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Tecklenburg (1907).
  • Große-Dresselhaus, F.: Die Einführung der Reformation in der Grafschaft Tecklenburg (Diss. 1918).
  • Holsche, Beschreibung der Grafschaft Tecklenburg (1788).
  • Hunsche,Friedrich Ernst: Tecklenburg 1226-1976. 1976.
  • Hunsche,Friedrich Ernst: Brochterbeck 1150-1969. 1969.
  • Inventare der nichtstaatlichen Archive des Kreises Tecklenburg (1903).
  • Korspeter, G.: Der Kreis Tecklenburg, in: Kreis- und Stadthandbücher des Westfälischen Heimatbundes, Bd. 6 (1949).
  • Nennepohl, Münzen, der Grafschaft Bentheim und Tecklenburg, sowie der Herrschaft Rheda (1927), Nachträge, in: Dt. Münzte (1938).
  • Rumpius, Gerhard Adolf: Grafschaft Tecklenburg (1672).
  • Smend, P.: Kirchengeschichte der Grafschaft Tecklenburg (1860)
  • 900 Jahre Leeden 1058-1958. (1958).

Bibliografie-Suche

Internetlinks

Offizielle Internetseiten

Webseite der Stadt Tecklenburg (29.09.2005)

Genealogische Webseiten

Heimatkundliche Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.


Wappen_NRW_Kreis_Steinfurt.png Städte und Gemeinden im Kreis Steinfurt (Regierungsbezirk Münster)

Altenberge | Emsdetten | Greven | Hopsten | Hörstel | Horstmar | Ibbenbüren | Ladbergen | Laer | Lengerich | Lienen | Lotte | Metelen | Mettingen | Neuenkirchen | Nordwalde | Ochtrup | Recke | Rheine | Saerbeck | Steinfurt | Tecklenburg | Westerkappeln | Wettringen


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>TECURGJO32VF</gov>