Topographie Holstein 1841/I-Z/183

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Topographie Holstein 1841
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Schülp (z. Thl.), Seedorf (z. Thl.), Springswedel, Groß-Vollstedt (z. Thl.), Klein-Vollstedt (z. Thl.), Warder (z. Thl.). - Nortorf hält jährlich 2 Märkte, am dritten Mittewochen nach Ostern und auf Martini. - Von dem Areale gehören zum Amte: 612 Steuert., worunter 192 Ton. Wiesen; zum Kloster: 223 Steuert., worunter 120 Ton. Wiesen und Weide. - Der Boden ist zum Theil recht gut, westlich und nördlich besser als östlich und südlich; er ist aber in der letzten Zeit sehr verbessert; die Wiesen sind ausreichend; Hölzungen fehlen. - Ehemals waren hier viele Grabhügel, die meisten sind aber schon im vorigen Jahrhunderte abgetragen, und einige im Jahre 1838 untersucht. - Nortorf ward im Jahre 1317 von den Dithmarschern, während ihrer Fehde gegen die Grafen von Holstein hart mitgenommen. Auch im Jahre 1813 litt dieses Dorf sehr durch feindliche Einquartierungen.
Nucheln
s. Nüchel.
Nübbel
Dorf an der nördlichen Seite der Eider, 3/4 M. südwestlich von Rendsburg; Amt Rendsburg; Kspv. Raumort; Ksp. Christkirche in Rendsburg. - Dieser ansehnliche lebhafte Ort enthält 2 Vollh., 2 Dreiviertelh., 13 Halbh., 3 Dreiachtelh., 8 Viertelh., 3 Achtelh., 26 Kathen mit, und 4 Kathen ohne Land; 2 ausgebauete Halbhufen und 1 Kathe heißen Moholz. - Schule (120 K.). - Bei dem Wirthshause ist eine Fähre für Fußgänger über die Eider. - Zahl der Einwohner: 568. Die Haupterwerbszweige derselben sind Ackerbau und Schiffsbauerei; es sind im Dorfe 4 Schiffsbauer und 40-50 Schiffszimmerleute; die übrigen Handwerker sind 2 Schmiede, 8 Tischler und einige Weber. - Die Feldmark wurde in den Jahren 1802 und 1804 vermessen, und hat ein Areal von 1903 Ton., 2 13/16 Sch., die Tonne zu 320 Q. R., worunter Acker 664 Ton., 3 3/16 Sch., Wiesen 375 Ton., 3 4/16 Sch., Hölzung 160 Ton., 3 14/16 Sch., Bruch 163 Ton., 7 15/16 Sch. und Haide und Weide 539 Ton., 2/16 Sch., (1294 Steuert.). - Der Boden ist nur von mittelmäßiger Art, er wird aber durch Bemergelung sehr verbessert; die umfangsreichen Wiesen bestehen meistens aus Moorwiesen; doch sind hier auch einige Eiderwiesen; Moor ist gar nicht vorhanden. - Im Jahre 1421, am 20. Juli, stiftete Marquard Breide an die Rendsburger Kirche eine Vicarie und ein Legat, und legte dazu dieses, damals aus 9 Hufen bestehende Dorf, mit dem Bedinge, daß der älteste aus dem Geschlechte der Breiden solches administriren solle. Bis um die Mitte des 16. Jahrhunderts hatte diese Familie das Lehn im Besitz, nach der Zeit ward aber dieses Dorf von Heinrich Rantzau zu Bülk und Hieronymus Rantzau zu Seekamp für 20,000 Reichsthaler.svg verkauft, darauf aber zufolge zweier Landgerichtsurtheile, aus den Jahren 1598 und 1599, Bertram Pogwisch und seinen beiden Schwestern zugesprochen. Im Jahre 1632 erhielt Drude von Thienen die Anwartschaft auf das Legat; 1661 Abel von Oertzen; 1715 Elisabeth von Oertzen auf Groß-Gisitz, welche es noch im Jahre 1732 besaß. Was späterhin aus diesen Vicariengeldern und dem Legate geworden, ist nicht bekannt.
Nüchel
(Kirchnüchel, vorm. Nucheln); Kirche, Pastorat, Organistenwohnung mit der Schule und einem Wirthshause im Gute Grünhaus, unweit des Haupthofes, 1 M. nördlich von Eutin. - Die Kirche, vormals ein Filial der Marienkirche in Lübek, ist alt und von behauenen Feldsteinen; sie ward im 14. Jahrhunderte vergrößert und war früher eine berühmte Wallfahrtscapelle mit einem wunderthätigen Marienbilde, welches noch in Elfenbein vorhanden ist.