Topographie Holstein 1841/A-H/170

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Topographie Holstein 1841
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Wohnungen), Mühlenkamp (eine Sägemühle mit einigen Wohnungen), Bauerweg und die Wassermühle. Ferner zum Flammweger-Districte: Hasenbusch (3 Kathen), Kaltenhof, (gehörte bis 1578 zum Kloster Uetersen), Papenhöhe und Lehmkuhl (zusammen 3 Landstellen), und Pfahlkrug (Scheidepfahl), ein Wirthshaus und 1 Kathe an der Gränze, und an der Landstraße nach Itzehoe, und ebenfalls ein Theil von Spiekerhörn (s. Spiekerhörn) und Landscheide. - Zu Vor'mstegen gehören 2 Landstellen, Horn und Schloriemen genannt. - Die Anzahl der Häuser im alten Flecken beträgt 298; der combinirte Flecken hat 470 Häuser. Einwohner sind im alten Flecken: 3342, worunter 204 Juden; im combinirten Flecken 5097 Einwohner. - Dieser Flecken hat ein gefälliges Ansehen, ist in den letzten Jahren sehr vergrößert, und es findet hier ein so reger Verkehr und Handel statt, daß die Landleute in der ganzen Umgegend ihn „dat lütje Hamburg“ nennen, besonders wohl daher, weil die dortigen Kaufleute für die Producte des Landmannes die Hamburger Preise geben. Es gehen täglich nach Hamburg Frachtwagen ab, und da der Flecken 110 Fahrzeuge (größtentheils Ever) besitzt, welche 1100 Comzl. enthalten, so ist die Schifffahrt ansehnlich. Zwei Grönlandsfahrer-Schiffe von resp. 125 und 135 Comzl. sind theils in den Jahren 1817, 1821 und 1836 auf den Robben- und Wallfischfang ausgelaufen, und haben reiche Ladungen zurückgebracht. Ausfuhrartikel sind besonders Korn, Rappsaat, Mehl, Schiffsbrod, Branntewein, Oel, Thran, Torf, Kohlen und Schusterarbeiten, welcher letzte Artikel sehr bedeutend ist, da im Orte 250 Schustermeister wohnen, welche 140 Gesellen und fast eben so viele Lehrbursche beschäftigen. Außer diesen sind hier 48, zum Theil angesehene, Kaufleute, und Handwerker aller Art. Unter den Manufacturen und Fabriken verdienen bemerkt zu werden: einige bedeutende Lohgärbereien und Lederfabriken, 1 Lederlackirfabrik, 1 Handschuhmanufactur, 1 Baumwollen-Wattenfabrik, 1 Spritzenfabrik, 4 Tabaksfabriken, 2 Salzraffinerien; auch ist hier eine Wind-Sägemühle, 1 Holzsägerei, 1 Loh- und Graupenmühle, 1 Kalkbrennerei, 1 Ziegelei, 1 Thranbrennerei, 2 Roßölmühlen, mehrere Brannteweinbrennereien- und Brauereien, und eine Schiffszwieback-Bäckerei. In Klostersande ist eine Schiffswerfte, wo jährlich mehrere Fahrzeuge erbauet werden, 1 Seifensiederei und eine Kalkbrennerei. - Im Flecken ist eine Apotheke, eine Poststation für Brief- und Extraposten und eine Zollstätte, bei welcher 1 Zollverwalter, 1 Controlleur und 2 Zollassistenten angestellt sind. Es wohnen hier der Kirchspielvogt, 4 Aerzte und 4 Advocaten. - Gasthöfe sind hier 2: die Stadt Hamburg und das sogenannte große Haus, letztes liegt an einer Brücke, und der Besitzer hat die Gerechtigkeit, für Fuhrwerke und Pferde ein Brückengeld zu erheben. - Die Fleckenscommüne Elmshorn hat einen Fleckensgevollmächtigten und 12 Adjuncten; erster wird der Regel nach von dem Administrator ernannt, fungirt 3 Jahre, und wird aus den, mit Grundbesitz ansässigen, Personen genommen. Der Gevollmächtigte ist Repräsentant der Commüne, und Rechnungsführer derselben; er ist verpflichtet, in allen gemeinschaftlichen Commüne-Angelegenheiten die Gerechtsame der Commüne gerichtlich und außergerichtlich wahrzunehmen, Berichte abzustatten, und in wichtigen und zweifelhaften Fällen muß derselbe die Adjuncten zuziehen; er muß ferner auf das Königliche Interesse und die Beobachtung der Gesetze sein Augenmerk richten, und hat die Aufsicht über die, auf Kosten der Commüne zu unterhaltenden, Straßen. - Die Kirche, welche dem heil. Nicolaus geweiht ist, gehörte bis zum Jahre 1428 dem hamburgischen Domcapitel, da der Domprobst Graf Otto zu Hoya dieselbe an das Uetersener