Hollage

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Anschrift


Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Osnabrück > Wallenhorst > Hollage


Einleitung

Allgemeine Information

Hollage liegt 10km nördlich von Osnabrück an den Ausäufern des Wiehengebirges, umfasst 1677 Hektar und hatte zum 22. November 2017 9487 Einwohner.

Der Ortsteil Hollage der heutigen Gemeinde Wallenhorst besteht aus den ehemaligen Bauerschaften und Wohnplätzen Barlage, Brockhausen, Dörnte, Fiestel und Hollage. Diese bildeten bis 30. Juni 1972 die Gemeinde Hollage.

Die für den heutigen Ortsteil Hollage namensgebende Bauerschaft liegt südlich des Hollager Berges, allerdings hat sich der heutige Ortskern nördlich des Hollager Berges in der Bauerschaft Fiestel ausgebildet. Im alltäglichen Sprachgebrauch ist Fiestel verschwunden, nur die Fiesteler Straße weist noch auf die alte Bauerschaft hin. Während der heutige Ortskern Hollages - also das damalige Fiestel - durch moderne Bebauung fast unkenntlich gemacht worden ist, ist die alte Bauerschaft Hollage in Bestand und Lage der Höfe bis heute fast unverändert.

Politische Einteilung

Ortsteile

Innerhalb der heutigen Gemeinde Wallenhorst werden neun Ortsteile Hollages unterschieden: Barlage, Brockhausen, Dörnte, Fiestel, Hollager Berg, Moorland, Nasse Heide, Pingelstrang und Sooswiese.

Bürgermeister, Vorsteher und Gemeindedirektoren

Bis zur Eingemeindung in die Gemeinde Wallenhorst im Jahre 1972 verfügte Hollage über einen eigenen Bürgermeister.

Bürgermeister

  1. 1945–1946: Josef Rust
  2. 1946–1949: Heinrich Kollenberg
  3. 1949–1961: Georg Lagemann
  4. 1961–1968: Hubert Otte
  5. 1968–1970: Josef Albers
  6. 1970–1972: Franz Grammann

Vorsteher

Jahr/Zeitraum Name Genealogie
1814 Colon Trame
1829 Colon Georg Ferdinand Clausing Ahnengalerie Hof Clausing #5
1849 Colon Gerhard Ferdinand Remme zu Hollage Ahnengalerie Hof Remme #7
1882–1884 Colon Gerhard HEINRICH Gers-Barlag Ahnengalerie Hof Gers-Barlag #8
1884–1890 Colon Georg HEINRICH Wellmann (geb. Niermann) Ahnengalerie Hof Wellmann #8
1890–1896 Colon FERDINAND Heinrich Niehaus (geb. Goldkamp) Ahnengalerie Hof Niehaus #8b
1896–1905 Colon Johann HEINRICH Bergmann Ahnengalerie Hof Bergmann #10
1905–1920 Colon Gerhard Kollenberg
1920–1931 Colon Stephan HEINRICH Wulftange Ahnengalerie Hof Wulfetange #7
1931–1945 Colon Josef Rust

Gemeindedirektoren

  1. 1948–1961: Josef Rust
  2. 1961–1972: Hugo Pott

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Katholische Kirchen

Bis in die 1920er Jahre gab es in der Bauerschaft Hollage keine eigene Kirche, so dass die Bewohner des Ortes der in Wallenhorst gelegenen St.-Alexander-Kirche zugehörig waren. Für Ahnenforscher sind also die Eintragungen im Wallenhorster Kirchenbuch entscheidend.

St. Josef, Hollage

Evangelische Kirchen

  • Ev.-luth. Andreasgemeinde Wallenhorst: Das Gemeindezentrum für die gesamte Gemeinde Wallenhorst liegt im Ortsteil Hollage in der Uhlandstr. 61. Die Kirchengemeinde wurde formell am 1. Januar 1975 gegründet. Nach fast einjähriger Bauzeit konnte am 26. Oktober 1975 das neu erbaute Gemeindezentrum seiner Bestimmung übergeben werden.


Geschichte

Barlage

Karte der Barlage 1786

Die Barlage ist ein alter Siedlungsplatz im Nordwesten von Hollage. Der Name bedeutet von Wald entblößte Lage.[1] Sein Ursprung liegt vermutlich in einer fränkischen curtis, einem Haupthof, der in den Zusammenhang der über das eroberte Sachsen verteilten strategischen Stützpunkte gehörte. Delbanco geht davon aus, dass in der Barlage, die in der Nähe der Hase liegt, eine Furt zu kontrollieren war.[2] Die Lage einer curtis in einer Fluß- oder Bachschleife wird für eine fränkische Anlage als typisch angesehen. Demnach wäre im Hof Jürgens-Barlag, der in dieser Schleife liegt, wohl der Beginn der Siedlung in der Barlage zu sehen sein.[2]

Aus den fränkischen Stützpunkten entwickelten sich häufig Villikationsmittelpunkte, also Zentren einer Grundherrschaft. Diese finden sich im Hochmittelalter üblicherweise im Besitz der örtlichen Gewalten wider. So verhält es sich auch bei der Barlage, denn sie wird im Osnabrücker Domnekrolog, einem Totengedenkbuch des Doms in einer nach dem Tode des Bischofs Alberich (1037-1052) ausgestellten Urkunde genannt (dies muss etwa 1064 gewesen sein): darin übertrug die Edle Hildeswith auf Anregung des verstorbenen Bischofs der Osnabrücker Domkirche zwei Höfe. Der eine lag in der Barlage, und wird mit Hildeswith curiam Barlage erwähnt, sicherlich also der Hof Jürgens-Barlag.<ref name="Delbanco2

  1. Jünemann, Kurt (1980): Aus der Geschichte von Wallenhorst in: Heimatbund Osnabrücker Land e.V. (Hrsg), Wallenhorst: Eine Neubildung aus vier alten Gemeinden, Druckerei Pfotenhauer, Ankum, S. 26-45.
  2. 2,0 2,1 Delbanco, Werner (2001): Siedlungsgeschichte Wallenhorsts in: Gemeinde Wallenhorst (Hrsg), 1150 Jahre Wallenhorst: Menschen, Natur und Geschichte. Eine Chronik, Gemeinde Wallenhorst.