Kreis Olpe
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Kreis Olpe
Einleitung
Karte 1950
Allgemeine Information
Lage, Größe, Grenzen, Bevölkerungszahl 1949
Der Kreis Olpe war der am weitesten nach Südwesten vorgeschobene Teil des Sauerlandes. Er wurde deshalb in der Literatur häufig als Südsauerland bezeichnet. Umgeben 1949 vom Siegerland (Kreis Siegen), vom Oberbergischen Land (Rheinprovinz), vom Märkischen Sauerland (Kreis Altena) und vom Ost- und Hochsauerland (Kreis Meschede und Kreis Wittgenstein) umfaßt er 617,19 qkm und zählte damals rund 86 000 Einwohner.
Zeitzeichen 1895
- Olpe, Kreis in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg.
- 618,01 qkm, 2 Städte, 19 Landgemeindem
- 36.872 Einwohner (1.600 Ev., 35.000 Kath., 70 Juden).
- Verkehr:Von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn durchschnitten.
- Landschaft: Gebirge, viel Holz und Mineralien.
- Quelle: Hic Leones
Politische Aufgliederung 1950
Der Kreis Olpe zerfiel 1950 in sechs Ämter, die sich aus mehreren Gemeinden (Kirchspiele)zusammensetzen. Die beiden Städte Attendorn und Olpe hatten Stadtverwaltungen. Die damals 21 Gemeinden wurden in Anlehnung an die alten Kirchspielgrenzen geschaffen. Von daher waren sie damals flächenmäßig relativ groß und umfassten durchweg mehrere eigenständige Ortschaften. Das galt besonders für den westlichen Teil des Kreisgebietes, wo z. B. die Gemeinde Drolshagen-Land allein 6.000 ha groß war und damals 61 selbständige Ortschaften besaß.
Urkatastereinteilung 1830—1832
Bei der Urkatasteraufnahme (1830—1832) wurde der Kreis in 32 Katastergemeinden eingeteilt. Diese Katastergemeinden sind aber nichts anderes als untergeteilte politische Gemeinden; in einzelnen Fällen (Heinsberg, Saalhausen) deckten sich Katastergemeinde und politische Gemeinde.
Amtsverfassung
Die bis zur kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen existierenden Ämter stellten sich im Kreis Olpe 1950 in Form von sechs Ämtern mit ihren dazugehörenden Gemeinden dar:
- Amt Attendorn mit den beiden Gemeinden Attendorn-Land und Helden,
- Amt Bilstein mit den vier Gemeinden Elspe, Grevenbrück (früher Förde genannt), Kirchveischede und Hahrbach,
- Amt Drolshagen mit den beiden Gemeinden Drolshagen-Land und Stadt (bildet als Titularstadt eine Landgemeinde),
- Amt Kirchhundem mit den sechs Gemeinden Heinsberg, Kirchhundem, Kohlhagen, Lenne, Oberhundem und Saalhausen,
- Amt Olpe mit den drei Gemeinden Kleusheim, Olpe-Land und Rhode,
- Amt Wenden mit den beiden Gemeinden Römershagen und Wenden.
1950 wurde das Amt Attendorn von dem Bürgermeister der Stadt Attendorn und das Amt Olpe von dem Bürgermeister der Stadt Olpe mitverwaltet.
Gemeindeverzeichnis
- Attendorn Stadt
- Olpe Stadt
- Attendorn Land
- Helden (Attendorn)
- Elspe
- Grevenbrück
- Kirchveischede
- Rahrbach
- Drolshagen Stadt
- Drolshagen Land
- Heinsberg (Olpe)
- Kirchhundem
- Kohlhagen
- Lenne (Olpe)
- Oberhundem
- Saalhausen
- Kleusheim (Attendorn)
- Olpe Land
- Rhode (Attendorn)
- Römershagen
- Wenden
Behörden und Zuständigkeiten 1950
Alle Behörden unterhielten seit ihrer Gründung eigene Archive.
- Kreisverwaltung in Olpe,
- Bezirksregierung in Arnsberg,
- Vier Amtsgerichte in Attendorn, Kirchhundem, Grevenbrück u. Olpe,
- Landgericht und Strafkammer in Siegen,
- Katasteramt in Olpe,
- Wasserwirtschaftsamt in Hagen,
- Oberbergamt in Bonn,
- Gewerbeaufsichtsamt in Siegen,
- Finanzamt in Olpe,
- Industrie- Und Handelskammer in Siegen, Zweigstelle Olpe,
- Handwerkskammer in Arnsberg,
- Hauptzollamt in Altenhundem,
- Arbeitsamt in Olpe,
- Staatsforstämter in Olpe und Attendorn,
- Forstamt der Landwirtschaftskammer in Altenhundem,
- Landwirtschaftskammer
Kirchliche Aufgliederung
Zustand 1950
Die Kreisbevölkerung war bis zu Beginn des 19. Jahrh. rein katholisch, und auch noch 1950 bilden die Protestanten, welche auf die Städte und ein¬zelne, junge Industriegemeinden beschränkt waren, eine Minderheit (1950: 9,3%).
Katholische Kirchengemeinden
- Sie sind in den 3 De¬kanaten Attendorn, Olpe und Elspe vereinigt.
Dekanat Attendorn
- Pfarrei Attendorn mit den Pfarrvikarien Ennest, Lichtringhausen, Listerscheid-Grotewiese,
- Pfarrei Dünschede,
- Pfarrei Heggen,
- Pfarrei Helden mit Pfarrvikarie Oberveischede, Pfarrei Listernohl.
- Pfarrei Kohlhagen mit Pfarrvikarie Silberg-Varste,
- Pfarrei Lenne,
- Pfarrei Meggen, ,
- Pfarrei Oberhundem mit Filiale Marmecke,
- Pfarrei Rahrbach,
- Pfarrei Saälhausen,
- Pfarrei Welschen-Ennest.
Dekanat Olpe
- Pfarrei Drolshagen mit den Pfarrvikarien Bleche, Iseringhausen,Schreibershof, Pfarrei Gerlingen,
- Pfarrei Neuenkleusheim mit Pfarrvikarie Rehringhausen,
- Pfarrei Olpe,
- Pfarrei Rhode mit Vikarie Neger, Pfarrei Römershagen, Pfarrei Wenden mit den Pfarrvikarien Hillmicke, Hünsborn und Ottfingen.
Evangelische Kirchengemeinden
- Altenhundem-
- Meggen,
- Attendorn,
- Olpe,
- Finnentrop-Grevenbrück.
Klösterliche Niederlassungen
1. Franziskaner in Attendorn (Sitz Werl), 2. Missionare von der hl. Familie in Oberhundem (Sitz Wanne-Eickel), 3. Pallottiher im Osterseifen bei Olpe (Sitz Limburg/Lahn), 4. Arme Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung, Mutterhaus in Olpe.
Wappen
Beschreibung:
Das Kreiswappen ist aus 2 Wappen zusammengesetzt, die im gespaltenen, d.h. senkrecht geteilten Schild geführt werden, dem kurkölnischen Kreuz und den roten Balken des Hauses v. Fürstenberg.
Das schwarze Kreuz im silbernen Feld steht dabei in der "vorderen" Schildhälfte, welche heraldisch die rechte Seite des Wappens darstellt. Dieser Teil des Kreiswappens versinnbildlicht die historische Zugehörigkeit des Kreisgebietes zu Kurköln. Im Jahre 1180 übertrug Kaiser Friedrich Barbarossa den Erzbischöfen von Köln das Herzogtum Westfalen, welches diese bis zum Reichsdeputationshauptbeschluß von 1803 innehatten. Schon lange vorher hatte das Gebiet kirchlich dem Erzstift Köln gehört und besaß dieses im heutigen Kreis Olpe Besitzungen.
In seiner zweiten Hälfte trägt das Kreiswappen die roten (waagerechten) Balken auf goldenem Grund, die zum Wappen des Freiherrn von Fürstenberg gehören, welches geviertelt im ersten und vierten Feld diese Balken, im zweiten und dritten Feld rote (senkrechte) Pfähle auf goldenem Grund zeigt. Aus Gründen der besseren Gestaltung des Kreiswappens wurden die Balken den Pfählen vorgezogen. Dieser Teil des Kreiswappens erinnert an die ebenfalls Jahrhunderte alte Verbindung des Hauses von Fürstenberg mit dem Kreisgebiet. Seit 1556 Friedrich von Fürstenberg das Drostenamt in den Ämtern Waldenburg und Bilstein übertragen wurde, versahen Mitglieder dieser Familie dies höchste Amt im Kreisgebiet bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Sie erwarben die Schlösser Waldenburg und Schnellenberg, bauten letzteres aus und errichteten Schloß Adolfsburg bei Oberhundem. Noch heute ist die Familie von Fürstenberg durch diese Schlösser und ausgedehnten Grundbesitz dem Kreis verbunden und hat sich mit der Übernahme dieses Wappenteils in das Kreiswappen einverstanden erklärt.
Quelle: Kreisverwaltung Olpe
Politische Einteilung 2006
Städte:
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Gemeinden:
|
Kirchliche Einteilung
Geschichte
Historische Quellen
Auszug aus dem Adressbuch für Rheinland-Westphalen [1834]
innerhalb des Adressbuches des Regierungsbezirkes Arnsberg = Adressbuch des Kreises Olpe
Bibliografie
- Arens, J., Der Vokalismus der Mundart im Kreise Olpe, Diss. Münster 1908.
- Brill, J., Geschichte der Pfarrei Elspe, Olpe 1948.
- Böttger, Herrn., Wallburgen, Wege und älteste Eisenindustrie in Südwestfalen (Ztschr. Westfalen, Bd. 16. S. 217 ff.).
- Bröcher, J., Die Sprache des Schmiedehandwerkes im Kreise Olpe auf Grund der Mundart von Rhonard. Diss. Münster 1907.
- Brunabend, Attendorn, Schnellenberg, Waidenburg, Ewig, Münster 1878.
- Dosch, J., Dorfbuch von Meggen, Olpe 1948.
- Evers, H., Betriebstypen der bäuerlichen Landwirtschaft des Kreises Olpe und Wege zur Leistungssteigerung. Diss. Danzig 1940.
- Forck,'H., Geschichte der Stadt Olpe in Form einer Chronik. Olpe 1911.
- Handbuch des Kreises Olpe, 3 Bände 1937 ff.
- Henke, W., Exkursionsführer durch die Attendorn-Elsper Doppelmulde, (Bericht über die Verhl. d. Niederrhein-Geol. Vereins Bonn 1912).
- Herzog, A., Die Wiesenmeliorationen in den Gebirgstälern des südl. Sauerlandes. Bonn 1936.
- Hirschmann, A., Geschichte der Pfarrei Olpe. Olpe 1930.
- Jakobsmeier, J., Kurze Geschichte der Pfarrei Saalhausen. Bigge 1921.
- Junker, O., Die Regelung der Forstverhältnisse im ehemaligen Justizamt Olpe nach dem Gesetz vom 3. August 1897, Koburg 1934.
- Kleffmann, A., Tausend Jahre Mark- und Freigrafschaft Hundem. Hagen 1928.
- Klutmann, A., Die Haubergswirtschaft auf Grund der Verhältnisse im Kreise Olpe. Diss. Jena 1905.
- Koberg, M., Die Verfassung des Landes Fredeburg-Bilstein bis zur Auflösung des Kurfürstentums Köln. Diss. Münster 1925.
- Kunstführer des Westfälischen Heimatbundes. Heft 22, Kreis Olpe.
- Liese, A., Welschen-Ennest und seine Geschichte. Welschen-Ennest 1929.
- Liese, W., Geschichte der Pfarrei Kirchhundem, Paderborn 1920.
- Lucas, O., Das Olper Land, Münster 1941.
- Ludorff, A., Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen Bd. 14, Kreis Olpe 1903.
- Overmannn, A., Die St. Johannes-Pfarrkirche und die anderen baulichen Kunstdenkmäler der ehemaligen Hansestadt Attendorn. Attendorn 1939.
- Overmannn, A., Die kirchl. Baudenkmäler des Kreises Olpe. Attendorn 1940.
Periodika
- Heimatblätter für den Kreis Olpe, Olpe, 1922—1944.
- Heimatstimmen aus dem Kreise Olpe, Olpe 1948 ff.
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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