Rautenberg (Kreis Tilsit-Ragnit)

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Disambiguation notice Rautenberg ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Rautenberg.
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Wappen der Stadt Ragnit

R a u t e n b e r g

Kirchdorf und Markflecken
Kreis Tilsit-Ragnit, Ostpreußen
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Ortsmitte von Rautenberg, Kreis Tilsit-Ragnit


Hierarchie


Holzhaus an der Dorfstraße in Rautenberg, Kreis Tilsit-Ragnit


Einleitung

Alte Schule in Rautenberg, Kreis Tilsit-Ragnit

Rautenberg (russ. Uslowoje / Узловое, litauisch Rautenberkis) liegt an einer Nebenstraße, die Lengwethen und Lesgewangminnen mit Kussen an der Fernstraße R 508 verbindet. Bis in die ursprüngliche Kreisstadt Ragnit sind es 30, zur nachmaligen Kreisstadt Tilsit 40 Kilometer, und die heutige Rajonshauptstadt Lasdehnen liegt 18 Kilometer weit entfernt.

Allgemeine Informationen

Von 1893/94 an war Rautenberg Bahnstation an der eingleisigen Bahnstrecke von Tilsit nach Stallupönen (1938–1946 Ebenrode), die nach 1945 nicht wieder in Betrieb genommen wurde.

Ortsname

Bahnhof Rautenberg an der eingleisigen Nebenstrecke Tilsit-Stallupönen

Die Namensgebung Rautenbergs leitete sich wohl von der Person des Gottfried Rautenberg ab, der im Jahre 1772 das Gelände vom Gutsbesitzer Hofer in Groß Skaisgirren gekauft hatte. Die Familie Rautenberg war aus dem heute niedersächsischen Gebiet zwischen Hildesheim und Celle nach Ostpreußen ausgewandert.

Politische Einteilung

Icon Literatur.jpg Geschichte

Bei der Gemeinde Rautenberg handelt es sich um eine relativ späte kommunale Gründung. Auf einer Karte von 1818 war der Ort noch nicht verzeichnet. Erst 1818 wurde er in einem Dokument des Regierungsbezirks Gumbinnen als Ansiedlung mit drei Feuerstellen und 18 Einwohnern genannt – zur Domäne Lesgewangminnen (1938 bis 1946 Lesgewangen) gehörig.

Am 30. Juni 1876 wurde die selbständige Gemeinde Rautenberg im damaligen Landkreis Ragnit gegründet, in deren südöstlichsten Teil an der Grenze zum Kreis Pillkallen (1939–1945 Landkreis Schloßberg) gelegen. Zum Gemeindebezirk gehörten die Wohnplätze Antagminehlen (1938–1945 Kernwalde), Friedrichswalde und Kamanten (bis 1895 Groß Kamanten).

Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit

Ev.-luth. Pfarrkirche in Rautenberg, Kreis Tilsit-Ragnit

Kirchengebäude

Im Jahre 1853 begann man in Rautenberg mit der Nutzung einer provisorischen Kirche, zu der ein Gebäude auf dem Gelände des Gutsbesitzers Liebe diente. Erst ab 1867 wurde ein eigenes Gotteshaus errichtet, das im Jahre 1876 eingeweiht werden konnte. Dieses entstand auf den Grundmauern eines Pferdestalls des Gutsbesitzers Hofer aus Groß Skaisgirren.

Bei dem Bauwerk handelte es sich um ein schlichtes, rechteckiges Gebäude im Rundbogenstil mit verputztem Ziegelmauerwerk. Ein kleiner Giebelturm diente als Träger für eine Glocke. Der Innenraum war flach gedeckt und hatte seitliche Emporen. Hier fanden 500 Menschen Platz. Die Kanzel und der Altar waren übereinander angeordnet und einfach ausgeführt. Das Geläut der Kirche bestand aus nur einer Glocke.

In den beiden Weltkriegen wurde die Kirche nur unwesentlich in Mitleidenschaft gezogen. Nach 1945 allerdings diente sie zweckentfremdet als Lagerhalle und verfiel immer mehr. 1998 standen von dem Gebäude noch Ruinenreste, die jedoch abgerissen und beseitigt wurden.
Heute erinnert nichts mehr an die einstige Pfarrkirche in Rautenberg. [1]

Kirchengemeinde

Die erst späte Gründung einer Kirchengemeinde führte dazu, dass man 1853 ein zunächst provisorisches Kirchspiel gründete, das ab 1866 „Kirchspiel Friedrichswalde“ genannt wurde.

Dieses Kirchspiel entstand durch Umpfarrungen von Orten aus den bereits bestehenden Pfarreien der Kirchen Budwethen, Kraupischken und Kussen. Das nachmalige Kirchspiel Rautenberg gehörte zunächst zum Kirchenkreis Ragnit (russisch: Neman), danach zum Kirchenkreis Tilsit-Ragnit. Im Jahre 1925 zählte das Kirchspiel bei einer Volkszählung insgesamt 4.000 Gemeindeglieder, die in nahezu 40 Orten, Ortschaften und Wohnplätzen lebten. [2]

Kriegerdenkmal in Rautenberg
Ev.-luth. Pfarrkirche in Rautenberg
Ruine der ev.-luth. Pfarrkirche in Rautenberg

Amtsbezirk Rautenberg

Am 15. April 1874 wurde der bis 1945 bestehende Amtsbezirk Rautenberg[3] aus 20 Landgemeinden und einem Gutsbezirk gebildet. Er wurde zunächst vom Amtsvorsteher aus Groß Skaisgirren verwaltet, das Amtsdorf Rautenberg wurde erst 1876 eine selbständige Gemeinde:

Name (bis 1938) Name (1938–1945) Name (ab 1947/1950) Bemerkungen
Landgemeinden:
Alt Moritzlauken Alt Moritzfelde Kortschagino 1930 in die Landgemeinde Birkenfelde eingegliedert
Alt Wingeruppen Windungen Dunaiskoje
Antagminehlen Kernwalde -- 1928 in die Landgemeinde Rautenberg eingegliedert
Baltruschatschen Balzershöfen Jakowlewo
Barachelen Brachfeld Uslowoje 1879 in die Landgemeinde Groß Skaisgirren eingegliedert
Birkenfelde Birkenfelde --
Czuppen Schuppen Dunaiskoje
Friedrichswalde Friedrichswalde -- 1928 in die Landgemeinde Rautenberg eingegliedert
(Groß) Kamanten Kamanten Uslowoje 1928 in die Landgemeinde Rautenberg eingegliedert
Groß Skaisgirren Großschirren Dunaiskoje,
jetzt: Sorokino
1928 nach Karohnen eingegliedert
Grünfelde Grünfelde -- 1879 in die Landgemeinde Groß Skaisgirren eingegliedert
Karalkehmen Karlen Kaschtanowka
Karohnen Karohnen Korobowo
Klein Skaisgirren Lichtenrode (Ostpr.) --
Kubillehnen Kuben Kusmino
Laugallen
(Kirchspiel Rautenberg)
Kleehausen Mostowoje
Neu Moritzlauken Moritzfelde --
Neu Wischteggen Henndorf Priwolnoje
Welnabalis
(ab 1927: Jägerfeld)
Jägerfeld --
Gutsberzirk:
Lindenthal Lindenthal -- 1928 in die Landgemeinde Karalkehmen eingegliedert

Am 1. Januar 1945 gehörten noch 13 Gemeinden zum Rautenberger Amtsbezirk: Balzershöfen, Birkenfelde, Henndorf, Jägerfeld, Karlen, Karohnen, Lichtenrode, Kleehausen, Kuben, Moritzfelde, Rautenberg, Schuppen und Windungen.

Heutige Situation

Adressbücher

Bibliografie

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Rautenberg (Kreis Tilsit-Ragnit)


Weblinks

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>RAUERGKO14DU</gov>

Anmerkungen/Fußnoten

  1. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 2, Bilder ostpreussischer Kirchen, Göttingen 1968
  2. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3, Dokumente, Göttingen 1968
  3. Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens Jehke wurde kein Text angegeben.