Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen)

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Disambiguation notice Norkaiten ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Norkaiten (Begriffserklärung).


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Hierarchie

Regional > Litauen > Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen)

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen)

Friedhof Norkaiten



Einleitung

Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen), Kreis Heydekrug, Ostpreußen


Name

Andere Namen und Schreibweisen

Namensdeutung

Der Ort liegt am Tenne- Fluss. Der Name Norkaiten weist auf Sumpf. Der Alternativname Putrinnen dürfte auf Wasserschaum deuten. Der Beiname Tallut sagt, dass der Ort abgelegen ist.

  • preußisch-litauisch "norka" = Nerz, Sumpfotter (zool. mustela lutreola)
  • prußisch "narikis, naricie, naricis" = Iltis, "der Einschleicher"
  • kurisch-lettisch "putteris, putra" = Wasserschaum, auch Milch-Grützsuppe Putrus
  • prußisch "talas" = weit, fern


Allgemeine Information

Angrenzende Orte

An Narkaiten (Krs.Heydekrug) angrenzende Orte
Im Osten: Paselischken
Im Süden: Jan Jundische
Im Westen: Bartschaiten
Im Norden: Jan Wirkutten

Quelle:[8]


Politische Einteilung

1785 gehörte Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen) zum Amt Heydekrug[9]
1785 Kölmisch Gut, 1919 Oberförsterei[10][11]
Zur Gemeinde gehörten die Oberförsterei Norkaiten, das Forsthaus Oszkarten, das Forsthaus Iszluszemoor und das Forsthaus Jonischken.
1940 ist Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen) ein gemeindefreier Gutsbezirk mit dem Forstamt Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen) und den Revierförstereien Bundeln, Iszluszemoor, Jonischken, Kinten, Oszkarten und Szagatpurwen.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen) gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Saugen, vor 1844 allerdings zum Kirchspiel Werden.

Katholische Kirche

Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen) gehörte 1888 zum katholischen Kirchspiel Memel.


Friedhof

Der Friedhof von Norkaiten ist eher leidlich gepflegt, aber gut zugänglich.

Die Bilder wurden freundlicherweise von Sven Mewes zur Verfügung gestellt. Stand Juli2010


Standesamt

Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen) gehörte 1888 zum Standesamt Sakuten und 1907 zum Standesamt Wittauten. Wann die Zugehörigkeit sich gewechselt hat, ist noch nicht bestimmt.


Bewohner

Bewohner von Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen)

  • 1719: Narkaiten, ein cöllmisches Guth in dem Heydekrügschen Creyße gelegen, hat nachstehende Besitzer, alß: George Stephanus, David Lorentz, George Lubin, Greger Kubeit oder Glomtis.Quelle:[12]
  • 1791/92: Amts Heydekrug, Consignation von denen Decimenten, Pro anno 1791/92, Seite 61 Narrus Tallutt [1]


Geschichte

Am Sonntag Jubilate im Jahre 1515 gab der Komtur Michel von Schwaben eine Verschreibung über einen Krug, der schon einige Zeit bestanden hatte, an Johann Metrick. Er erhielt den Krug "ufer [auf der] ßuße" (in dem Gebiet Schusche in der Ostecke des Kreises) erblich zu magdeburgischen Rechten.

Norkaiten war seit seiner Verleihung 1515 in litauischen Händen geblieben und, nachdem es zuletzt in Größe von 4 Hu. 13 Mo. im Besitze der Eltern des Pfarrers Michael Gallus zu Ruß gewesen, nach Verkauf einer Hufe unter mehrere Erben geteilt worden, die, während eine Familie im Besitz des Ganzen ihr Auskommen gefunden hätte, sich nicht halten konnte. Pfarrer Gallus erklärte sich nun bereit die 3 Hufen 13 Morgen zu übernehmen, um sein elterlichen Besitz zu retten, falls ihm die kölm. Kruggerechtigkeit neu verliehen würde, was auch 1663 geschah.

Seine Erben verpfändeten den Krug dem Pfarrer Bartholomäus Schultz in Ruß und traten ihn am 28.4.1704 ab. Seine Wittwe verkaufte den Krug mit 1 Hu. 19 Mo. 100 Ru. für 350 Fl. poln. dem Wachtmeister George Stephani am 23.4.1717. Er erwarb wahrscheinlich auch noch das fehlende Land, da 1736 wieder 4 Hu. 13. Mo, beim Kruge waren.

1757 besaß das Gut Weckau, später Johann Scheer, 1792 Valtin Heß, dann Kaufmann Johann Friedrich Funk in Memel (der am 23.7.1811 mit 65 Jahren starb). ....

Aus diesem Kruge, der dann in den Besitz von Narkus Thalutt und dessen Erben kam, entstand später das Gut Norkaiten.
Quelle:[13]


Verschiedenes

Karten

Norkaiten in der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Norkaiten siehe oben rechts auf der Schroetterkarte (1802) Maßstab 1:160 000 © Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz


Norkaiten im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Norkaiten und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Forst Norkaiten im Messtischblatt 0595 Berzischken (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen)auf der Skizze aus der Gemeindeseelenliste aus den 50er Jahren © Bundesarchiv



Forst Norkaiten

Forst Norkaiten in den Meßtischblättern 0494 Wilkieten, 0495 Grünheide, 0594 Kukoreiten und 0595 Berzischken (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Staatsforst Norkaiten im Meßtischblatt 0593 Kinten (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Kintener Moor zum Forst Norkaiten gehörig im Messtischblatt 0593 Kinten, 0594 Kukoreiten (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Forst Norkaiten im Meßtischblatt 0594 Kukoreiten (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Staats Forst Norkaiten im Messtischblatt 0594 Kukoreiten, 0595 Berzischken,0694 Heydekrug, 0695 Gaidellen (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Lapiner Hegewald zum Forst Norkaiten gehörig im Messtischblatt 0594 Kukoreiten, 0595 Berzischken,0694 Heydekrug, 0695 Gaidellen (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Windenburger Moor zum Forst Norkaiten gehörig im Messtischblatt 0693 Minge (1911) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Forst Norkaiten im Messtischblatt 0595 Berzischken (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen

  1. Werden Taufenbuch 1710-1728
  2. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  3. Preußisches Urmesstischblatt 1860 © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
  4. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  5. Fritz R. Barran: Nördliches Ostpreußen, Königsberger Gebiet und Memelland, Ortsnamen-Verzeichnis und Karte, Verlag Rautenberg 1992
  6. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  7. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  8. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
  9. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  10. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  11. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  12. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Special Protocoll 1719, Buch Nr. 2, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
  13. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920