Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen)
Norkaiten ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Norkaiten (Begriffserklärung). |
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Hierarchie
Regional > Litauen > Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen)
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen)
Einleitung
Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen), Kreis Heydekrug, Ostpreußen
- Weitere Informationen siehe unten in den Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- 1540 Narkus, 1760 Norkait, 1785 auch Narkus Tallut
- 1710-1728 Narkaiten (Krs.Heydekrug), Narkaitten, Norkaiten [1]
- Narcus Talutt, Narkus Tallut, Putrin, 1760 Putrinnen und Norkaiten[2]
- Norkaiten, Narrus Tallut, Potrimpen[3]
- 1540 Krüger Narcus, 1736 Putrinnen, n. 1736 Narrus Thalutt, n. 1774 Narcus Talutt, um 1785 Narcus Tallut, n. 1785 Putrin, lit. Norkaiciai[4]
- Lit. Name: Norkaiciai[5]
Namensdeutung
Der Ort liegt am Tenne- Fluss. Der Name Norkaiten weist auf Sumpf. Der Alternativname Putrinnen dürfte auf Wasserschaum deuten. Der Beiname Tallut sagt, dass der Ort abgelegen ist.
- preußisch-litauisch "norka" = Nerz, Sumpfotter (zool. mustela lutreola)
- prußisch "narikis, naricie, naricis" = Iltis, "der Einschleicher"
- kurisch-lettisch "putteris, putra" = Wasserschaum, auch Milch-Grützsuppe Putrus
- prußisch "talas" = weit, fern
Allgemeine Information
- Oberförsterei, 12,5 km nördlich von Heydekrug, gegründet vor 1540, zum Staatsforst Norkaiten[6]
- 1919 Oberförsterei[7]
Angrenzende Orte
An Narkaiten (Krs.Heydekrug) | angrenzende Orte |
Im Osten: | Paselischken |
Im Süden: | Jan Jundische |
Im Westen: | Bartschaiten |
Im Norden: | Jan Wirkutten |
Quelle:[8]
Politische Einteilung
1785 gehörte Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen) zum Amt Heydekrug[9]
1785 Kölmisch Gut, 1919 Oberförsterei[10][11]
Zur Gemeinde gehörten die Oberförsterei Norkaiten, das Forsthaus Oszkarten, das Forsthaus Iszluszemoor und das Forsthaus Jonischken.
1940 ist Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen) ein gemeindefreier Gutsbezirk mit dem Forstamt Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen) und den Revierförstereien Bundeln, Iszluszemoor, Jonischken, Kinten, Oszkarten und Szagatpurwen.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen) gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Saugen, vor 1844 allerdings zum Kirchspiel Werden.
Katholische Kirche
Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen) gehörte 1888 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Friedhof
Der Friedhof von Norkaiten ist eher leidlich gepflegt, aber gut zugänglich.
Die Bilder wurden freundlicherweise von Sven Mewes zur Verfügung gestellt. Stand Juli2010
Standesamt
Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen) gehörte 1888 zum Standesamt Sakuten und 1907 zum Standesamt Wittauten. Wann die Zugehörigkeit sich gewechselt hat, ist noch nicht bestimmt.
Bewohner
Bewohner von Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen)
- 1719: Narkaiten, ein cöllmisches Guth in dem Heydekrügschen Creyße gelegen, hat nachstehende Besitzer, alß: George Stephanus, David Lorentz, George Lubin, Greger Kubeit oder Glomtis.Quelle:[12]
- 1791/92: Amts Heydekrug, Consignation von denen Decimenten, Pro anno 1791/92, Seite 61 Narrus Tallutt [1]
Geschichte
Am Sonntag Jubilate im Jahre 1515 gab der Komtur Michel von Schwaben eine Verschreibung über einen Krug, der schon einige Zeit bestanden hatte, an Johann Metrick. Er erhielt den Krug "ufer [auf der] ßuße" (in dem Gebiet Schusche in der Ostecke des Kreises) erblich zu magdeburgischen Rechten.
Norkaiten war seit seiner Verleihung 1515 in litauischen Händen geblieben und, nachdem es zuletzt in Größe von 4 Hu. 13 Mo. im Besitze der Eltern des Pfarrers Michael Gallus zu Ruß gewesen, nach Verkauf einer Hufe unter mehrere Erben geteilt worden, die, während eine Familie im Besitz des Ganzen ihr Auskommen gefunden hätte, sich nicht halten konnte. Pfarrer Gallus erklärte sich nun bereit die 3 Hufen 13 Morgen zu übernehmen, um sein elterlichen Besitz zu retten, falls ihm die kölm. Kruggerechtigkeit neu verliehen würde, was auch 1663 geschah.
Seine Erben verpfändeten den Krug dem Pfarrer Bartholomäus Schultz in Ruß und traten ihn am 28.4.1704 ab. Seine Wittwe verkaufte den Krug mit 1 Hu. 19 Mo. 100 Ru. für 350 Fl. poln. dem Wachtmeister George Stephani am 23.4.1717. Er erwarb wahrscheinlich auch noch das fehlende Land, da 1736 wieder 4 Hu. 13. Mo, beim Kruge waren.
1757 besaß das Gut Weckau, später Johann Scheer, 1792 Valtin Heß, dann Kaufmann Johann Friedrich Funk in Memel (der am 23.7.1811 mit 65 Jahren starb). ....
Aus diesem Kruge, der dann in den Besitz von Narkus Thalutt und dessen Erben kam, entstand später das Gut Norkaiten.
Quelle:[13]
Verschiedenes
Karten
Forst Norkaiten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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Quellen
- ↑ Werden Taufenbuch 1710-1728
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Preußisches Urmesstischblatt 1860 © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Fritz R. Barran: Nördliches Ostpreußen, Königsberger Gebiet und Memelland, Ortsnamen-Verzeichnis und Karte, Verlag Rautenberg 1992
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Special Protocoll 1719, Buch Nr. 2, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920