Topographie Holstein 1841/I-Z/454: Unterschied zwischen den Versionen

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;Wensin: adeliches Gut am Warder-See, 1 M. nordöstlich von Segeberg, im Preetzer Güterdistricte; Ksp. Warder. - Dieses ehemalige Dorf wird wahrscheinlich zuerst im Besitze der adelichen Familie von Wensin gewesen sein; im Jahre 1314 wird Barthold v. Wensin und 1324 Detlev v. Wensin genannt. Im Jahre 1411 hatte die Vicarle am Altare St. Olavi in der Marienkirche in Lübek Einkünfte aus diesem Dorfe. Nach dieser Zeit kam die Familie v. Buchwaldt in den Besitz dieses Gutes: 1500 Detlev v. Buchwaldt, welcher in der Dithmarsischen Fehde sein Leben verlor; darauf dessen Sohn Otto v. Buchwaldt, der es noch 1533 besaß; 1543 Henneke v. Buchwaldt; 1546 Detlev v. Buchwaldt zu Muggesfelde; 1580 dessen Sohn Claus v. Buchwaldt; 1620 dessen Sohn Friedrich v. Buchwaldt, der es im Jahre 1635 an den Oberstlieutenant Joachim Detlev v. Brockdorff zu Rohlsdorf und Gaarz für 61,000 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] verkaufte; 1673 der Geheimerath und Landrath Wulf v. Brockdorff zu Nör, Lindau, Campen, Bekhof und Bekmünde; 1731 dessen Sohn, der Geheime Conferenzrath Joachim v. Brockdorff zu Sierhagen, Nör und Bekmünde, starb 1763; nach ihm folgte der Geheime Conferenzrath Wulf Heinrich v. Thienen, welcher darin ein Familienfideicommiß von 70,000 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] stiftete; 1800 die Demoiselle Wilhelmine Schwerdtfeger; darauf W. C. Schwerdtfeger, und seit 1816 Wulf Christoph Wilhelm Schwerdtfeger zu Travenort. - Wensin stand in der Landesmatrikel zu 20 Pfl., es kam aber später Göls (Müssen) mit 2 Pfl. hinzu, welches nachmals mit 5 Pfl. wieder davon getrennt ward, so daß es jetzt für 17 Pfl. contribuirt. - Es besteht aus dem Haupthofe mit dem Försterhause, der {{Sperrschrift|Fährkathe}}, und den Kathen {{Sperrschrift|Altendorf}} und {{Sperrschrift|Brunnöse}}, dem Dorfe {{Sperrschrift|Garbek}} mit {{Sperrschrift|Altenredder, Eekrade, Hüls, Röhsühlen, Schiern, Sophienberg, Taterborm}} und der Holzvogtswohnung {{Sperrschrift|Paßopp}}. - Das ganze Gut hat ein Areal von 4351 Ton., die Tonne zu 240 Q. R., (2489 Steuert.; 220,900 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] Steuerwerth). - Das Dorffeld ist in Zeitpacht gegeben. - Der Haupthof hat ein Areal von 2909 Ton., worunter Acker 1228 Ton., Wiesen 370 Ton., Hölzung 565 Ton., Wasser etwa 720 Ton., und Wege, Gärten u. s. w. 26 Ton. - Der Boden ist größtentheils Waizenboden; die Wiesen, welche mitunter der Ueberschwemmung ausgesetzt sind, sind sehr verschieden und liefern einen Ertrag von 500-700 Fuder Heu. - Auf dem Hoffelde liegen das Försterhaus, 3 Kathen im Thiergarten, die Kathen {{Sperrschrift|Brunnöse}} und {{Sperrschrift|Altendorf}} und die {{Sperrschrift|Fährkathe}}. - Zahl der Einwohner: 624, von denen auf dem Hoffelde 1 Schmied, 1 Weber und 1 Schneider wohnen. - Die Hofgebäude standen vor dem Jahre 1637 beim Dorfe Garbek, und wurden darauf nach der jetzigen Stelle verlegt. Das Wohnhaus ist im Jahre 1642 erbauet; es ist von Brandmauern, hat 2 Etagen und ein gewölbtes Souterrain. - Die Untergehörigen sind zur Mühle in Garbek zwangspflichtig. - Wensin stellt mit Müssen gemeinschaftlich 1 Dragonerpferd.
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Aktuelle Version vom 19. August 2010, 16:15 Uhr

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Wensin
adeliches Gut am Warder-See, 1 M. nordöstlich von Segeberg, im Preetzer Güterdistricte; Ksp. Warder. - Dieses ehemalige Dorf wird wahrscheinlich zuerst im Besitze der adelichen Familie von Wensin gewesen sein; im Jahre 1314 wird Barthold v. Wensin und 1324 Detlev v. Wensin genannt. Im Jahre 1411 hatte die Vicarle am Altare St. Olavi in der Marienkirche in Lübek Einkünfte aus diesem Dorfe. Nach dieser Zeit kam die Familie v. Buchwaldt in den Besitz dieses Gutes: 1500 Detlev v. Buchwaldt, welcher in der Dithmarsischen Fehde sein Leben verlor; darauf dessen Sohn Otto v. Buchwaldt, der es noch 1533 besaß; 1543 Henneke v. Buchwaldt; 1546 Detlev v. Buchwaldt zu Muggesfelde; 1580 dessen Sohn Claus v. Buchwaldt; 1620 dessen Sohn Friedrich v. Buchwaldt, der es im Jahre 1635 an den Oberstlieutenant Joachim Detlev v. Brockdorff zu Rohlsdorf und Gaarz für 61,000 Reichsthaler.svg verkaufte; 1673 der Geheimerath und Landrath Wulf v. Brockdorff zu Nör, Lindau, Campen, Bekhof und Bekmünde; 1731 dessen Sohn, der Geheime Conferenzrath Joachim v. Brockdorff zu Sierhagen, Nör und Bekmünde, starb 1763; nach ihm folgte der Geheime Conferenzrath Wulf Heinrich v. Thienen, welcher darin ein Familienfideicommiß von 70,000 Reichsthaler.svg stiftete; 1800 die Demoiselle Wilhelmine Schwerdtfeger; darauf W. C. Schwerdtfeger, und seit 1816 Wulf Christoph Wilhelm Schwerdtfeger zu Travenort. - Wensin stand in der Landesmatrikel zu 20 Pfl., es kam aber später Göls (Müssen) mit 2 Pfl. hinzu, welches nachmals mit 5 Pfl. wieder davon getrennt ward, so daß es jetzt für 17 Pfl. contribuirt. - Es besteht aus dem Haupthofe mit dem Försterhause, der Fährkathe, und den Kathen Altendorf und Brunnöse, dem Dorfe Garbek mit Altenredder, Eekrade, Hüls, Röhsühlen, Schiern, Sophienberg, Taterborm und der Holzvogtswohnung Paßopp. - Das ganze Gut hat ein Areal von 4351 Ton., die Tonne zu 240 Q. R., (2489 Steuert.; 220,900 Reichsthaler.svg Steuerwerth). - Das Dorffeld ist in Zeitpacht gegeben. - Der Haupthof hat ein Areal von 2909 Ton., worunter Acker 1228 Ton., Wiesen 370 Ton., Hölzung 565 Ton., Wasser etwa 720 Ton., und Wege, Gärten u. s. w. 26 Ton. - Der Boden ist größtentheils Waizenboden; die Wiesen, welche mitunter der Ueberschwemmung ausgesetzt sind, sind sehr verschieden und liefern einen Ertrag von 500-700 Fuder Heu. - Auf dem Hoffelde liegen das Försterhaus, 3 Kathen im Thiergarten, die Kathen Brunnöse und Altendorf und die Fährkathe. - Zahl der Einwohner: 624, von denen auf dem Hoffelde 1 Schmied, 1 Weber und 1 Schneider wohnen. - Die Hofgebäude standen vor dem Jahre 1637 beim Dorfe Garbek, und wurden darauf nach der jetzigen Stelle verlegt. Das Wohnhaus ist im Jahre 1642 erbauet; es ist von Brandmauern, hat 2 Etagen und ein gewölbtes Souterrain. - Die Untergehörigen sind zur Mühle in Garbek zwangspflichtig. - Wensin stellt mit Müssen gemeinschaftlich 1 Dragonerpferd.
Abgaben: Contribution .612 Reichsthaler.svg 13 β
Landsteuer .920 Reichsthaler.svg 20 β
Haussteuer ....2 Reichsthaler.svg 43 β
____________
1535 Reichsthaler.svg 28 β.
Wenddorf
(vorm. Ritseresdorp); Dorf an der Ostsee, 2 M. nordöstlich von Kiel, in der Probstei, zum Kloster Preetz gehörig; Ksp. Probsteierhagen. - Dieses Dorf, welches im Jahre 1369 von Heinrich Block an das Kloster verkauft ward, enthält 5 Vollh., 11 Kathen und 11 Instenstellen; von diesen sind 4 Kathen und 3 Instenstellen unmittelbar am Ufer der Ostsee