Topographie Holstein 1841/I-Z/312: Unterschied zwischen den Versionen

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Kaltenkirchen; enthält 6 Vollh., 4 Halbh., 3 Drittelh., 7 Viertelh., 1 Achtelh., 10 Kathen mit, und 3 Kathen ohne Land, (10{{Bruch|1|2}}{{Bruch| 3|4}} Pfl.). Eine Viertelhufe heißt {{Sperrschrift|Bickberg}}, eine andere {{Sperrschrift|Kamp}}; drei der kleinen Landstellen westlich vom Dorfe heißen {{Sperrschrift|Wierenkamp}}, 1 Viertelhufe und 4 Kathen werden {{Sperrschrift|Dieksdamm}} und eine Holzvogtswohnung {{Sperrschrift|Saaren}} genannt. - Schule (108 K.). - Zahl der Einwohner: 376, worunter 2 Krüger, 1 Grützmacher, 1 Schlachter, 1 Maurer, 1 Drechsler, 1 Tischler, 1 Schmied, 1 Rademacher, 2 Schuster, 3 Schneider und 4 Weber. - Areal: 3125 Ton., die Tonne zu 260 Q. R., darunter Acker 706 Ton., Wiesen 422 Ton., Recognitionsland 5 Ton., Gemeinheiten 1552 Ton., an Sand- und Lehmgruben 16 Ton., reservierte Möhre 262 Ton. und Königl. Gehege 162 Ton., (1156 Steuert.). - Der  Boden ist nur von mittelmäßiger Art und enthält ein rothes und schwarzes eisenhaltiges Erdreich; Die Wiesen sind moorig und nur an der Schmalsteder-Aue von besserer Beschaffenheit. - Im Schwedenkriege, 1643, zeichneten einige Söhne der Bauern dieses Dorfes, welche mit anderen aus dem Amte ein eigenes Corps bildeten, sich aus; Einer Namens Hans Brunst von Schmalstede war Anführer der zweiten Abteilung.  
:Besitzer dieses Gutes waren aus der Familie v. Ahlefeld und im Jahre 1470 wird Gottsche v. Ahlefeld genannt; darauf die Familie Rantzau; 1598 Peter Rantzau, Gottsches Sohn, zu Troyburg und Ahrensburg; nach ihm Thomas Blome zu Sierhagen, welcher 1606 starb; 1610 wird Heinrich v. Buchwaldt zu Sierhagen genannt; 1630 Daniel v. Buchwaldt zu Wisch; 1668 der Feldmarschall Claus v. Ahlefeld zu Nordsee; 1681 dessen Wittwe, Anna Hedwig von Ahlefeld, die es 1691 an Hans v. Behren zu Hohen-Ziritz verkaufte; dieser überließ es 1694 an Johann Rudolph v. Ahlefeld zu Annenhof, worauf seine Wittwe, Hedwig v. Ahlefeld diese beiden Güter erbte, und selbige im Jahre 1699 an ihren Schwiegersohn, den Oberstlieutenant v. Löwenburg zu Gischau und Reinsdorf für 24,000 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] verkaufte. Dieser überließ die Güter 1704 an Peter Marquard v. Goden für 40,000 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]]; darauf dessen Erben sie 1737 an den Baron Jaques Heinrich v. Sparvenfeld für 34,000 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] d. Kr. verkauften. Nach ihm erbte sein Neffe, der Freiherr Johann v. Sparvenfeld diese Güter und verkaufte im Jahre 1752 Schierensee allein an den Geheimenrath Grafen Casper v. Saldern für 9000 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]]. Von ihm ward im Jahre 1771 das Gut Annenhof wieder angekauft, und beide Güter wurden im Jahre 1784 mit einer fideicommissarischen Eigenschaft belegt. Er starb am 31. Octbr. 1786 und ihm folgte dessen Sohn, der Geheimerath und Amtmann zu Bordesholm und Kiel, Carl Heinrich Graf v. Saldern-Güntheroth, welcher am 10. Octbr. 1788 ohne männliche Nachkommenschaft starb. Die Güter kamen an seine Tochter, Marie Sophie Charlotte, die im Jahre 1791 mit dem Kammerherrn Christian Friedrich Baron v. Brockdorff verheirathet ward; sie starb den 11. April 1833 und ihre älteste Tochter Frederike Marie, welche mit dem französischen Capitain v. Mesmer verheirathet ist, der den Namen Mesmer-Saldern führt, erbte beide Güter. - Schierensee ist seiner romantischen Lage wegen eines der schönsten Güter im Herzogthume und ward besonders zur Zeit des Grafen Casper v. Saldern, der hier sehr schöne Anlagen machen, mehrere Pavillons erbauen und einen Wasserfall einrichten ließ, verschönert. In späterer Zeit verfiel Vieles, allein im Jahre 1838 ist Manches wieder mit bedeutenden Kosten in Stand gesetzt; besonders zeichnet sich das Lustgehölze Heeschenberg aus, und von der Anhöhe Fahrenhorst hat man eine der schönsten Aussichten. - Das Gut stand ehemals in der Landesmatrikel für 8 Pfl., nachmals ward Annenhof mit 4 {{Bruch|1|2}} Pfl. abgelegt und 2 Pfl. sind dem adelichen Gute Blockshagen beigelegt, weshalb Schierensee jetzt nur für 1 {{Bruch|1|2}} Pfl. contribuirt. - Zum Gute gehören 5 Kathen, von denen 2 angekauft sind, in einer Hölzung liegen und {{Sperrschrift|Bollenhuus}} genannt werden; ferner 2 Wirthshäuser: {{Sperrschrift|lustiger Bruder}} und {{Sperrschrift|lustige Schwester (Heeschenberg)}} genannt, und eine Schmiede. - Das Areal des ganzen Gutes beträgt 648 Ton., 21 Q. R., die Tonne zu 260 Q. R., (313 Steuert.; 22,950 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] Steuerw.). - Der Haupthof hat ein Areal von 627 Ton., 21 R., darunter Acker 195 Ton., 123 R., Wiesen 76 Ton., 137 R., Hölzung 235 Ton., 91 R., Wasser (mit Einschluß des halben Schieren-Sees) 89 Ton., 187 R., Wege, Gärten und Einfriedungen 16 Ton., 256 R., Bruch und Weide 13 Ton., 7 R. - Das Kathenland beträgt 21 Ton. - Der Boden, der mit Thälern und Hügeln abwechselt, ist theils lehmigt, theils grandigt und an einigen Stellen sandigt; der größte Theil der Wiesen ist moorigt, ein anderer Theil mit Lehm gemischt. Die Hölzung Bollenhuus (146 Ton., 30 R.) ward im Jahre 1806 von dem Gute Pohlsee angekauft, und gehört nicht zum Fideicommisse. - Das Wohnhaus, in den Jahren 1773-1778 von dem Grafen Casper v. Saldern erbauet, ist eines der schönsten und geschmackvollsten des Herzogthums.
 
;Schmalstede:
Dorf an der Chaussee von Kiel nach Altona, 2{{Bruch|1|4}} M. südwestlich von Kiel; Amt und Ksp. Bordesholm - Diese Dorf, bis 1733 zu Brügge eingepfarrt, gehörte ehemals der Familie Schmalstede; Ulf und Otto von Schmalstede, werden 1340 genannt, und im Jahr 1392 verkaufte der Ritter Sievert Schmalstede es an das Bordesholmer Kloster. Es enthält 6 Vollhufen (mit der Hausvogteihufe), 2 Halbh., 1 Viertelh., 5 Kathen und 1 Instenstelle; außerdem sind 3 Viertelh. nördlich ausgebauet, welche {{Sperrschrift|Großen-Moor}} genannt werden, (Zus. 4{{Bruch|3|4}} Pfl., wovon die Mühle {{Bruch|5|8}} Pfl.). - Die Schmalsteder Wassermühle mit 89 Steuertonnen Landes, ward 1766 von der Landesherrschaft in Erbpacht verkauft. Zu derselben sind folgende Ortschaften zwangspflichtig: Bordesholm mit dem Hoffelde, Schmalstede, Reesdorf, Bissee, Brügge, Groß-Buchwald, Negenharrie, Fiefharrie, Wackenbek, Eiderstede, Mühbrook, Schönbek, Grenenkrug, Blumenthal, Dätgen und Söhren, (112 Vollh.). Im Jahre 1822 ward hier auch eine Windmühle erbauet. - Schule (70K.). -  Zahl der Einwohner: 250, worunter 1 Grobschmied, 1 Schlosser, 1 Tischler, 1 Böttcher, 1 Schuster, 1 Schneider und 3 Weber. - Areal mit dem Hausvogteihife: 646 Steuert. - Der Boden ist hügeligt und sandigt, an der Westseite aber ein guter Mittelboden; Die Hufner besitzen kleine Hölzungen; Möre fehlen, doch hat die Dorfschaft Moorantheile auf dem Schönbeker Moor. - Südlich beim Dorf in der Mitte einer Wiese ist ein grundloses Wasserbassin, Palsch genannt, etwa 40 Fuß im Durchmesser breit. Aus diesem Bassin tritt zu gewissen, jedoch unbestimmten, Zeiten das Wasser heraus, überschwemmt die ganze Wiese und bleibt darauf, ehe es zurück tritt, ein oder mehrere Jahre stehen. - In den Kriegsjahren 1627 und 1645 ward dieses Dorf theils zerstört und theils geplündert.
 
;Schmark: s. Grebin
;Schmark-See: s. Grebin
;Schmedeswurth: Dorf im Süderdithmarschen, Kspv. und Ksp. Marne; enthält 17 Häuser.  Schule (88 K.). - Zahl der Einwohner mit Schmedeswurther- Neuendeich und Westerdeich: 268.
;Schmedeswurther-Neuendeich: Dorf in Süderdithmarschen, Kspv. und Ksp. Marne; enthält 14 Hufen. - Schuldistrict Schmedeswurth. - Zahl der Einwohner: s. Schmedeswurth.

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Topographie Holstein 1841
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Besitzer dieses Gutes waren aus der Familie v. Ahlefeld und im Jahre 1470 wird Gottsche v. Ahlefeld genannt; darauf die Familie Rantzau; 1598 Peter Rantzau, Gottsches Sohn, zu Troyburg und Ahrensburg; nach ihm Thomas Blome zu Sierhagen, welcher 1606 starb; 1610 wird Heinrich v. Buchwaldt zu Sierhagen genannt; 1630 Daniel v. Buchwaldt zu Wisch; 1668 der Feldmarschall Claus v. Ahlefeld zu Nordsee; 1681 dessen Wittwe, Anna Hedwig von Ahlefeld, die es 1691 an Hans v. Behren zu Hohen-Ziritz verkaufte; dieser überließ es 1694 an Johann Rudolph v. Ahlefeld zu Annenhof, worauf seine Wittwe, Hedwig v. Ahlefeld diese beiden Güter erbte, und selbige im Jahre 1699 an ihren Schwiegersohn, den Oberstlieutenant v. Löwenburg zu Gischau und Reinsdorf für 24,000 Reichsthaler.svg verkaufte. Dieser überließ die Güter 1704 an Peter Marquard v. Goden für 40,000 Reichsthaler.svg; darauf dessen Erben sie 1737 an den Baron Jaques Heinrich v. Sparvenfeld für 34,000 Reichsthaler.svg d. Kr. verkauften. Nach ihm erbte sein Neffe, der Freiherr Johann v. Sparvenfeld diese Güter und verkaufte im Jahre 1752 Schierensee allein an den Geheimenrath Grafen Casper v. Saldern für 9000 Reichsthaler.svg. Von ihm ward im Jahre 1771 das Gut Annenhof wieder angekauft, und beide Güter wurden im Jahre 1784 mit einer fideicommissarischen Eigenschaft belegt. Er starb am 31. Octbr. 1786 und ihm folgte dessen Sohn, der Geheimerath und Amtmann zu Bordesholm und Kiel, Carl Heinrich Graf v. Saldern-Güntheroth, welcher am 10. Octbr. 1788 ohne männliche Nachkommenschaft starb. Die Güter kamen an seine Tochter, Marie Sophie Charlotte, die im Jahre 1791 mit dem Kammerherrn Christian Friedrich Baron v. Brockdorff verheirathet ward; sie starb den 11. April 1833 und ihre älteste Tochter Frederike Marie, welche mit dem französischen Capitain v. Mesmer verheirathet ist, der den Namen Mesmer-Saldern führt, erbte beide Güter. - Schierensee ist seiner romantischen Lage wegen eines der schönsten Güter im Herzogthume und ward besonders zur Zeit des Grafen Casper v. Saldern, der hier sehr schöne Anlagen machen, mehrere Pavillons erbauen und einen Wasserfall einrichten ließ, verschönert. In späterer Zeit verfiel Vieles, allein im Jahre 1838 ist Manches wieder mit bedeutenden Kosten in Stand gesetzt; besonders zeichnet sich das Lustgehölze Heeschenberg aus, und von der Anhöhe Fahrenhorst hat man eine der schönsten Aussichten. - Das Gut stand ehemals in der Landesmatrikel für 8 Pfl., nachmals ward Annenhof mit 4 1/2 Pfl. abgelegt und 2 Pfl. sind dem adelichen Gute Blockshagen beigelegt, weshalb Schierensee jetzt nur für 1 1/2 Pfl. contribuirt. - Zum Gute gehören 5 Kathen, von denen 2 angekauft sind, in einer Hölzung liegen und Bollenhuus genannt werden; ferner 2 Wirthshäuser: lustiger Bruder und lustige Schwester (Heeschenberg) genannt, und eine Schmiede. - Das Areal des ganzen Gutes beträgt 648 Ton., 21 Q. R., die Tonne zu 260 Q. R., (313 Steuert.; 22,950 Reichsthaler.svg Steuerw.). - Der Haupthof hat ein Areal von 627 Ton., 21 R., darunter Acker 195 Ton., 123 R., Wiesen 76 Ton., 137 R., Hölzung 235 Ton., 91 R., Wasser (mit Einschluß des halben Schieren-Sees) 89 Ton., 187 R., Wege, Gärten und Einfriedungen 16 Ton., 256 R., Bruch und Weide 13 Ton., 7 R. - Das Kathenland beträgt 21 Ton. - Der Boden, der mit Thälern und Hügeln abwechselt, ist theils lehmigt, theils grandigt und an einigen Stellen sandigt; der größte Theil der Wiesen ist moorigt, ein anderer Theil mit Lehm gemischt. Die Hölzung Bollenhuus (146 Ton., 30 R.) ward im Jahre 1806 von dem Gute Pohlsee angekauft, und gehört nicht zum Fideicommisse. - Das Wohnhaus, in den Jahren 1773-1778 von dem Grafen Casper v. Saldern erbauet, ist eines der schönsten und geschmackvollsten des Herzogthums.