Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/201: Unterschied zwischen den Versionen

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:Der Kinder ihre schauen
:Der Kinder ihre schauen
::Wirst du in ''M'' und ''E''.  
::Wirst du in <tt>M</tt> und <tt>E</tt>.  
:In Aßlar rief die Kleine
:In [[Aßlar]] rief die Kleine
::Der Todesengel ab,  
::Der Todesengel ab,  
:Doch kamen die Gebeine
:Doch kamen die Gebeine
::Nach Hermannstein in's Grab.
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:Acht Monde und vier Tage
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:Auch wirklich eingetroffen,
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::Was sie ihm prophezeit.  
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:So weh mir auch das Scheiden
::Der lieben Kinder that,  
::Der lieben Kinder that,  
:Erstieg der Schmerz bei beiden
:Erstieg der Schmerz bei beiden
::Doch nicht den höchsten Grad.
::Doch nicht den höchsten Grad.


:Was mir auch mocht' geschehen.
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::Das Leid in meiner Brust  
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:Konnt' auch kein Tod erhöhen
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:Sind alle Herzensfalten
:Sind alle Herzensfalten
::Von Schmerz genommen ein.
::Von Schmerz genommen ein,
:So dringt zu diesem alten
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Version vom 16. September 2008, 15:32 Uhr

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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
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Am vierten Juli sieben
Und dreißig raubte schon
Die Bräune mir den lieben
Und guten jüngsten Sohn,
Und achtzehn Tage später
Nahm sie auch ohne Ruh'
Dem traurigsten der Väter
Die Tochter noch dazu.
Die Kinder schlummern beide
Am vielgeweihten Ort
An ihrer Mütter Seite,
Vereinigt hier und dort.
Die Namen sind gehauen
In Einen Marmorstein,
Zwei Kinder und zwei Frauen
Besitzen ihn gemein.
Die Namen beider Frauen
Erblüh'n in K und W,
Der Kinder ihre schauen
Wirst du in M und E.
In Aßlar rief die Kleine
Der Todesengel ab,
Doch kamen die Gebeine
Nach Hermannstein in's Grab.
Acht Monde und vier Tage
War ihre Lebenszeit,
Da wandelte in Klage
Sich uns're kurze Freud'.
In zweiunddreißig Wochen
Hatt' nun des Todes Hand
Drei Herzen mir gebrochen,
Die ich die liebsten nannt'! —
Da war die Ahnung beider
Großmütter ganz erfüllt,
Daß von den Dreien leider
Ich Keines lang behielt.
Weil Eduards Denkvermögen
Sein Alter überbot,
So schlossen sie deßwegen
Auf seinen frühen Tod.
Und gegen mein Verhoffen
War bald zu meinem Leid
Auch wirklich eingetroffen,
Was sie ihm prophezeit.
So weh mir auch das Scheiden
Der lieben Kinder that,
Erstieg der Schmerz bei beiden
Doch nicht den höchsten Grad.
Was mir auch mocht' geschehen,
Das Leid in meiner Brust
Konnt' auch kein Tod erhöhen
Nach meiner Frau Verlust.
Wer härter ward geschlagen,
Kann den geringern Schlag
Gleichgiltiger ertragen,
Wenn er ihn trifft hernach!
Sind alle Herzensfalten
Von Schmerz genommen ein,
So dringt zu diesem alten
Kein neuer mehr hinein!
Wie war es jetzt so öde
Und leer in Haus und Feld!
Wie war mir doch so schnöde
Die vorher schöne Welt!
Was half des Himmels Lächeln,
Der Sonne heit'res Licht,
Der Lüfte sanftes Fächeln; —
Ich sah und fühlt' es nicht.
Die Sterne an dem Himmel,
Der Vögel Jubelchor,
Der Menschen bunt Gewimmel,
Der Blumen Farbenflor,
Nichts stellte mich zufrieden
Auf Gottes weiter Erd';
Als Minchen war geschieden,
War Alles nichts mehr werth.
Ein brennend Heimweh fühlte
Ich nach der einz'gen Frau,
Und dieses Brennen kühlte
Mir nichts im Schöpfungsbau.