Gericht Rheine: Unterschied zwischen den Versionen
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Rheine stand bis zum Jahre 1282 unter der Gerichtsbarkeit der Abtei Herford, wurde im Jahre 1327 von Bischof Ludwig II. in Besitz genommen und zur Stadt erhoben. Das Gogericht Rheine wurde von der Familie von Rene in den Jahren 1345-51 an den münsterischen Bischof verkauft. Mit der Verleihung des Stadtrechts wurde der Stadt die Hälfte des Gerichts zugeteilt, die zum bischöflichen Gerichte Beisitzer stellte. Die Polizeigerichtsbarkeit wurde durch den Rat ausgeübt. Seit 1627 nahm der Polizeirichter wieder Anteil an den Staatsgeschäften, er unterstand dem bischöflichen Amtsdrosten. | Rheine stand bis zum Jahre 1282 unter der Gerichtsbarkeit der Abtei Herford, wurde im Jahre 1327 von Bischof Ludwig II. in Besitz genommen und zur Stadt erhoben. Das Gogericht Rheine wurde von der Familie von Rene in den Jahren 1345-51 an den münsterischen Bischof verkauft. Mit der Verleihung des Stadtrechts wurde der Stadt die Hälfte des Gerichts zugeteilt, die zum bischöflichen Gerichte Beisitzer stellte. Die Polizeigerichtsbarkeit wurde durch den Rat ausgeübt. Seit 1627 nahm der Polizeirichter wieder Anteil an den Staatsgeschäften, er unterstand dem bischöflichen Amtsdrosten. | ||
=== | ===Rechtsgrundlage=== | ||
====Allgemeines Recht==== | ====Allgemeines Recht==== | ||
* Landrechte des Münsterlandes (u.a. Münstersche Eigentumsordnung vom 03.11.1770) | * Landrechte des Münsterlandes (u.a. Münstersche Eigentumsordnung vom 03.11.1770) | ||
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* Anton Laymann, Hussier (Gerichtsvollzieher, -diener) <br/> | * Anton Laymann, Hussier (Gerichtsvollzieher, -diener) <br/> | ||
Das Friedensgericht hält am | Das Friedensgericht hält am Dienstag und Freytage Civil-Sitzungen und am Sonnabend Polizey-Gericht. <ref> '''Quelle:''' 1812 Almanach des Lippe-Departements für 1813, hrsg. v. J. v. Münstermann. Münster 1812</ref> | ||
==Mairien 1812== | ==Mairien 1812== |
Aktuelle Version vom 23. August 2023, 12:54 Uhr
Historische Hierarchie
Regional > Historische deutsche Staaten > - Portal:Fürstbistum Münster > Fürstbistum Münster > Amt im Fürstbistum Münster > Amt Rheine-Bevergern > Rheine > Gericht Rheine
Zeitschiene vor 1803
Rheine stand bis zum Jahre 1282 unter der Gerichtsbarkeit der Abtei Herford, wurde im Jahre 1327 von Bischof Ludwig II. in Besitz genommen und zur Stadt erhoben. Das Gogericht Rheine wurde von der Familie von Rene in den Jahren 1345-51 an den münsterischen Bischof verkauft. Mit der Verleihung des Stadtrechts wurde der Stadt die Hälfte des Gerichts zugeteilt, die zum bischöflichen Gerichte Beisitzer stellte. Die Polizeigerichtsbarkeit wurde durch den Rat ausgeübt. Seit 1627 nahm der Polizeirichter wieder Anteil an den Staatsgeschäften, er unterstand dem bischöflichen Amtsdrosten.
Rechtsgrundlage
Allgemeines Recht
- Landrechte des Münsterlandes (u.a. Münstersche Eigentumsordnung vom 03.11.1770)
- Lokale Weistümer
Markenrecht
- Lokal, sich zeitlich entwickelnde unterschiedliche Markenrechte.
Regionalgerichte
Vor der Säkularisation waren im Bezirk des Amtgerichts Rheine zuständig:
- fürstbischöfliches Gogericht Rheine
- fürstbischöfliches Gogericht Bevergen
- Domkapitularisches Gogericht zur Meest [1]
1776 Freigericht Emsbühren
1776 Procuratoren bey denen Rheinischen, Bergerischen und Emsbührischen Gerichtern:
- 1776 Procurator: Johan Joseph Lensing
- 1776 Procurator: Johann Bernd Schürmann
- 1776 Procurator: Franz Arnold Windhof
- 1776 Procurator: Johann Franz Schürmann
- 1776 Procurator: Ignatz Scheinz
- 1776 Procurator: Franz Wasserschott
- 1776 Procurator: Johann Bernd von Werde [2]
1796 Freigericht Emsbühren
Amt Rheine-Bevergern, Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:
- 1796 Richter: Hermann Joseph Rottmann
- 1796 Gerichtsschreiber: Franz Anton Niermann
- 1796 Fiskus: Johann Ferdinand Ellerbeck
- 1796 Procurator: Johann Ferdinand Ellerbeck
- 1796 Procurator: Johann Bern. Schürmann
- 1796 Procurator: Franz Arnold Windhof
- 1796 Procurator: Joh. Franz Schürmann
- 1796 Procurator: Henrich Christoph Meyer
- 1796 Gerichtsdiener: Johann Bernd Beckmann
1796 Im Kirchspiel Emsdetten
- 1796 Receptor: Franz wilhelm Wessels
- 1796 Vogt: Joh. Hermann Hagel
- 1796 Führer: Bernard Waters
- 1796 substituirter Führer: Joh. Herm. Hagel
1796 Im Kirchspiel Mesum
- 1796 Receptor: Franz Wilhelm Wessels
- 1796 Vogt: Joh. Henrich Brinck
- 1796 Führer: Henrich Nagelschmidt
1796 Im Kirchspiel Neuenkirchen
1796 In der Stadt und Kirchspiel Rheine
1796 Im Kirchspiel Salzbergen
1802 Freigericht Emsbühren
Amt Rheine-Bevergern, Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:
- 1802 Richter: Hermann Joseph Rottmann
- 1802 Gerichtsschreiber: Franz Anton Niermann
- 1802 Fiskus: Johann Ferdinand Ellerbeck
- 1802 Procurator: Johann Ferdinand Ellerbeck
- 1802 Procurator: Johann Bern. Schürmann
- 1802 Procurator: Franz Anton Windhof
- 1802 Procurator: Henrich Christoph Meyer
- 1802 Procurator: Hubert Elberfeldt
- 1802 Procurator: Johann Henrich Eilermann
- 1802 Gerichtsdiener: Everhard Dolscheid
1802 Im Kirchspiel Emsdetten
- 1796 Receptor: Carl Franz Wessels
- 1802 Vogt: Joh. Hermann Hagel
- 1802 Führer: Carl Gerken
- 1802 substituirter Führer: Joh. Herm. Hagel
1802 Im Kirchspiel Mesum
- 1802 Receptor: Franz Wilhelm Wessels
- 1802 Vogt: Joh. Henrich Brinck
- 1802 Führer: Joseph Nagelschmidt
1802 Im Kirchspiel Neuenkirchen
1802 In der Stadt und Kirchspiel Rheine
- 1802 Receptor: Franz Wilhelm Wessels
- 1802 Vogt: Johann Wilhelm Elberfeld
- 1802 Führer: Johann Warburg
1802 Im Kirchspiel Salzbergen
Landesherrlich gesetzliche Grundlagen
Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem Königlich Preußischen Erbfürstenthume Münster und in den standesherrlichen Gebieten Horstmar, Rheina-Wolbeck, Dülmen und Ahaus-Bocholt-Werth über Gegenstände der Landeshoheit, Verfassung, Verwaltung und Rechtspflege, welche vom Jahre 1359 bis zur französischen Militair-Occupation und zur Vereinigung mit Frankreich und dem Großherzogthume Berg in den Jahren 1806 und resp. 1811 ergangen sind
Zeitschiene nach 1802
1812 Friedensgericht Kanton Rheine
- Conr. Franz Arn. Windhoff, Friedensrichter
- Jodoc. Godfr. Meyer., 1. Supplement
- Franz Engelbert Meyer, 2. Supplement
- Franz Anton Niermann, Greffier (Gerichtsschreiber)
- Herm. Wienking, Hussier (Gerichtsvollzieher, -diener)
- Anton Laymann, Hussier (Gerichtsvollzieher, -diener)
Das Friedensgericht hält am Dienstag und Freytage Civil-Sitzungen und am Sonnabend Polizey-Gericht. [5]
Mairien 1812
Tribunal der 1. Instanz
Vor die Tribunale gehörten alle streitigen Eigentumsklagen, die nicht von den Friedensrichtern verglichen werden konnten, oder in denen nicht der Präfekturrat zu erkennen hatte. Sie behandelten gleichzeitig die korrektionellen Gegenstände bis zu Strafen von fünf Jahren Gefängnis und streitige Handelssachen.
Preußische Gerichtsbarkeit
Im Jahre 1815 wurde Rheine Sitz eines Land- und Stadtgerichts, das in einem staatlichen Gebäude untergebracht war. Das Gefängnis befand sich in einem Stadttorgebäude (Thietor). Zum 01.07.1823 wurde der links der Ems gelegene Teil des Kirchspiels Greven von Rheine abgezweigt und dem Land- und Stadtgericht in Münster zugeteilt.
Im Jahre 1849 wurde das Land- und Stadtgericht aufgehoben, Rheine behielt nur eine Gerichtskommission des Kreisgerichts Steinfurt.
Amtsgericht Rheine
Im Jahre 1879 erhielt Rheine ein Amtsgericht mit Gerichtstagen in Neuenkirchen. In den Jahren 1910/11 wurde an der Salzbergenerstr. 29 ein neues Gerichts- und Gefängnisgebäude errichtet, des am 10.02.1912 bezogen wurde. Des nötige Baugelände wurde von der Stadt durch Auflassung vom 04.03.1912 erworben. 1928 wurde ein Anbau errichtet. Am 01.11.1937 räumte das Katasteramt die ihm überlassenen Räume.
Fußnoten
- ↑ Quelle: Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)
- ↑ Quelle: 1776 Adreßcalender des Hochstifts Münster. Hrsg. Coppenrath
- ↑ Quelle: 1796 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender
- ↑ Quelle: 1802 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender
- ↑ Quelle: 1812 Almanach des Lippe-Departements für 1813, hrsg. v. J. v. Münstermann. Münster 1812
Archiv
- Land- und Stadtgericht Rheine, Bestandsgeschichte:
- Laufzeit: 1804-1852; Inhalt:Zivilprozess, Testamente, Einwohner-, Gefangenen-, Gefallenenlisten. Umfang: 11 Akten (1 Karton), Findbuch Q 357.
- Kreisgerichtskommission Rheine, Bestandsgeschichte:
- Laufzeit: 1821-1897; Umfang: 28 Akten (2 Kartons), Findbuch Q 443 (Kreisgerichtskommission) und Q 443t (Testamente)..
- Amtsgericht Rheine, Bestandsgeschichte:
- Laufzeit: 1880-1972; Umfang: 403 Akten (27 Kartons), Findbücher Q 563 (Amtsgericht) und Q 563t (Testamente).
Grundbücher
- Grundbuchamt Rheine: Bisher übernommen wurden ausschließlich Grundbücher aus der Zeit vor Einführung des losen Grundbuches ca. 1960/1970.