Osterfeld (Oberhausen): Unterschied zwischen den Versionen
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1891 wurde von der evang. Mutterpfarre zu Sterkrade (Oberhausen)|Sterkrade die evang. Kirchengemeinde zu Osterfeld abgezweigt, der Gottesdienst wurde zunächst in der schon 1877 errichteten evang. Schule abgehalten. 1900 konnte dann die erste evang. Kirche in Osterfeld eingeweiht werden. So war 1909 bereits eine zweite Pfarrstelle erforderlich. | 1891 wurde von der evang. Mutterpfarre zu Sterkrade (Oberhausen)|Sterkrade die evang. Kirchengemeinde zu Osterfeld abgezweigt, der Gottesdienst wurde zunächst in der schon 1877 errichteten evang. Schule abgehalten. 1900 konnte dann die erste evang. Kirche in Osterfeld eingeweiht werden. So war 1909 bereits eine zweite Pfarrstelle erforderlich. | ||
== | ==Schulwesen== | ||
===Elementarschule=== | |||
1654 wird von den Kirchenmeistern der Kirche S. Pankratius dem Küster „ahn schulgeldt für die armen Kinder“ zwei Taler gezahlt worden, für alle anderen Kinder hatten die Eltern das festgelegte Schulgeld zu entrichten. Das Primissariat wurde 1793 mit der Schule vereinigt. Der 1824 auf dem Grund der Vikarie des Frühmessners errichtete Neubau mit Schule wurde bis 1899 genutzt und 1902 schließlich abgebrochen. | 1654 wird von den Kirchenmeistern der Kirche S. Pankratius dem Küster „ahn schulgeldt für die armen Kinder“ zwei Taler gezahlt worden, für alle anderen Kinder hatten die Eltern das festgelegte Schulgeld zu entrichten. Das Primissariat wurde 1793 mit der Schule vereinigt. Der 1824 auf dem Grund der Vikarie des Frühmessners errichtete Neubau mit Schule wurde bis 1899 genutzt und 1902 schließlich abgebrochen. | ||
1854 war neben dem Schulvikar eine Lehrerin eingestellt worden, 1865 bereits eine zweite Lehrerin und die dritte 1879. Erst 1870 wurde neben dem Schulvikar ein zweiter Lehrer eingestellt. | |||
====Unter und ober Klasse==== | |||
Ab 1870/80 gab es für Jungen und Mädchen getrennte Mittel und Oberklassen und auch ab Herbst 1979 nach Geschlechtern getrennte Unterklassen. 1886 kam dann das 4 Klassen-System. Diese Schulvikarie hatte bis 1893 Bestand. | |||
===Schulentwicklung=== | |||
1926 hatte Osterfeld 9 katholische und 3 evangelische Schulsysteme mit 118 Klassen und 4.878 Schulkindern, darüber hinaus drei Hilfsschulen mit 143 Kindern. | |||
====Weiterführemde Schulen==== | |||
Eine Rektoratsschule war 1908 eingerichtet worden. Ein Lyzeum besteht seit 1921. 1899 wurde eine Fortbildungsschule in`s Leben gerufen, welche dann als gewerbliche Berufsschule fortgeführt wurde. Sie wurde 1918 um Klassen für die weibliche Jugend erweitert und 1921 wurde ihr eine bergmännische Berufsschule angegliedert. | |||
==Landesherren== | ==Landesherren== |
Version vom 2. Mai 2007, 13:07 Uhr
Hierarchie Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Düsseldorf > Oberhausen > Osterfeld
Kirchspiel Osterfeld
Zum Kirchspiel gehörte im Mittelalter außer dem Dorf, die Bauerschaft Vonderort. sowie die spätere Gemeinde Bottrop. Bottrop war zwar schon um 1150 ein Kirchdorf, hatte aber bis zum Ausgang des 17. Jhdts. keinen eigenen Pfarrer.
Historische Lage
- Kirchspiel Osterfeld
Geografische Lage
Nördlich der Emscher, am westlichen Abhang des Recklinghäuser Landrückens, Osterfeld grenzte 1929 im Nordosten an Bottrop, im Westen an Sterkrade, an Oberhausen und Essen-Dellwig im Süden.
Höchster Punkt der Gemeinde ist der Kiekenberg, östlich von ihm erhebt sich der Vonderberg, der 1829 im Besitz des Hauses Vondern war, währen die Waldungen Rote Busch und Byfang zum Haus Oberhausen gehörten, welches kirchlich bis um 1890 nach Osterfeld gehörte.
Historische Wege
Von alters her führte ein Weg nach Süden über Waghalsbrücke an der Emscher nach Essen und Mühlheim, die alte vestische Landstraße führte nach Osten über Bottrop und Gladbeck nach Recklinghausen, nach Norden zur Lippebrücke nach Dorsten, ein anderer Weg über Sterkrade. 1829 erfolgte die Pflasterung der Hauptstraße im Dorf.
Verkehr 1929
Strahlenförmiges Netz gut ausgebauter Verkehrsstraßen mit elektrischen Straßenbahnen zur Anbindung der Ortsteile. Eisenbahnverbindungen über die Bahnhöfe Osterfeld Süd und – Nord nach Sterkrade, Oberhausen, Dorsten, Recklinghausen, Gelsenkirchen-Schalke und über Mülheim-Heißen nach Essen.
Frühbesitz
Das älteste Heberegister des Klosters Werden aus dem 10. Jahrhundert verzeichnet eine Herrenhufe „in Armbugila“, welche dem Kloster von Thiathild übertragen sei, im 11. Jahrhdt. Werden Gerechtsame in Armbugili Ostervelde erwähnt.
Oberhof Arenbögel
Den Grundstock des späteren Oberhofes Arenbögel bildet der hoff zo Armelen in Vonderort, dessen zubehörende Unterhöfe überwiegend außerhalb des Vestes Recklinghausen lagen. Als Werden im 10. Jhdt. die Fronhofsverfassung einführte, wurden Arenbögel mit dem Oberhof Hillen bei Recklinghausen zunächst zu einem Fronhofsverband zusammengelegt, aber im 13. Jhdt. wieder getrennt.
Adelsgeschlechter
Im 13. Jhdt. treten die Werdener Ministerialen Herren von Arenbögel als Inhaber des Schultheißenamtes auf. 1357 verkauft Goswin von Arenbögel den Hof an Rutger von Galen, welcher den Hof Armelen seine Frau Bate von Vondern zur Leibzucht bestimmt. Seit 1422 sind die Besitzer des Hauses Vondern mit Arenbögel belehnt gewesen.
Adelshäuser in Osterfeld
Kirchenwesen
Katholische Kirche
Pfarrei S. Pankratius
Die Kirche S. Pankratius zu Osterfeld wird zuerst zur Zeit des Kölner Erzbischofs Heribert (999-1021) erwähnt, diese wurde ihm gleichzeitig mit der Kirche zu Marl vom Grafen Balderich de Oplathe vel Houbergh, dem Mörder des Grafen Wichmann von Vreden, geschenkt und von ihm danach der 1003 durch ihn gestifteten Benediktinerabtei Deutz überwiesen. 1787 verlieh Papst Pius VI. der Kirche für die Marientage einen Ablaß.
Pfarrarchiv
Kirchenbücher
In der Propsteikirche S. Pankratius sind dokumentiert Taufen ab 1703, Heiraten ab 1712 und Beerdigungen ebenfalls ab 1712.
Kölner Generalvikariatsprotokolle
Neben den Kirchenbüchern sind verschiedene Dispensgesuche eine weitere personengeschichtliche Quelle im Bereich der katholischen Kirche. Bis zu Beginn des 19. Jahrhundert wurden die Dispense im Bereich des Erzbistums Köln im Generalvikariat zentral bearbeitet, danach finden sich die Akten bei den Dekanaten. Angeführt sind auch die außerhalb der Erzdiözese liegendenden involvierten Pfarreien. Diese und andere Quellen wurde von unterschiedlichen Autoren ausgewertet und erfaßt und von der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V. veröffentlicht.[1]
Die gedruckten Arbeiten sind auch in Bibliotheken ausleihbar oder über Antiquariat und Buchhandel (Preisvergleich) erhältlich, z.B.: "Die Kölner Genaralvikariatsprotokolle als personengeschichtliche Quelle" Band X Nichtkleriker (1776-1780) ISBN 3-933364-45-0
Vikarie S. Catharinae
Um 1491 wurde von der Gemeinde die Vikarie S. Catharinae gestiftet, welche 1502 am Kirchhof ein eigenes Haus erhielt, aber nur geringe Renteneinkünfte hatte. Daher wurde die Stiftung 1529 erweitert. Das Präsentationsrecht wechselte zwischen der Herrschaft Broich und dem Haus Knippenburg, während die Investitur durch den Pfarrer zu Osterfeld erfolgte. Schon 1578 traten die Knippenburger ihr Patronatsrecht an den Kirchenvorstand ab und 1590 wurden die Einkünfte der Vikarie teils mit der Pfarrstelle vereinigt, teils nach Bottrop überwiesen.
Primissariat
Ein Primissariat in Osterfeld wurde 1712 begründet, auch dafür wurde ein Haus (Vikarie) am Kirchhof gebaut. Den Inhabern des Primissariats (Frühmessner) wurde bei Amtsantritt die Verpflichtung zur Unterrichtung der Schulkinder auferlegt. Das Primissariat wurde 1793 ganz mit der Schule vereinigt.
Eremitage
1708 ließ sich ein Eremit in Osterfeld nieder. Der 1748 verstarb. Der Genosse, den er 1726 in seine Klause aufgenommen hatte, überlebte ihn.
Patronatsrecht
- Das Patronatsrecht zu Osterfeld war später im Besitz der Grafen von Limburg, deren Vorfahren als Nachkommen der Grafen von Berg Vögte von Deutz gewesen waren.
- 1529 „Wyrich von Dhuyn, graeff tho lymborch ind valkensten, heer tho Oversteyn ind broich als en gerechter leenheer beruerter kerken tho Osterfelde“.
- 1569 Visitationsbericht: „comites de Overstein seu dimini in Broich, Wilhelm Wirich sunt patroni“.
- 1640 übertrug Wilhelm Wirlich Graf zu Valkenstein, Herr zu Broich das Patronatsrecht dem Hause Vondern.
Weitere Kirchengründungen
1905 wurde beschlossen, auf Klosterhardt (S. Antonius)und in Osterfelderheide (S. Joseph) Rektoratsgemeinden zu errichten,, welche 1915 und 1922 bereits zu selbständigen Pfarreien erhoben werden mussten. Ihnen folgte im Ortsteil Rothebusch 1921 eine weitere Rektoratsgemeinde mit einer Notkirche, welche durch die Marienkirche 1924/27 ersetzt wurde.
Evangelische Kirche
1891 wurde von der evang. Mutterpfarre zu Sterkrade (Oberhausen)|Sterkrade die evang. Kirchengemeinde zu Osterfeld abgezweigt, der Gottesdienst wurde zunächst in der schon 1877 errichteten evang. Schule abgehalten. 1900 konnte dann die erste evang. Kirche in Osterfeld eingeweiht werden. So war 1909 bereits eine zweite Pfarrstelle erforderlich.
Schulwesen
Elementarschule
1654 wird von den Kirchenmeistern der Kirche S. Pankratius dem Küster „ahn schulgeldt für die armen Kinder“ zwei Taler gezahlt worden, für alle anderen Kinder hatten die Eltern das festgelegte Schulgeld zu entrichten. Das Primissariat wurde 1793 mit der Schule vereinigt. Der 1824 auf dem Grund der Vikarie des Frühmessners errichtete Neubau mit Schule wurde bis 1899 genutzt und 1902 schließlich abgebrochen.
1854 war neben dem Schulvikar eine Lehrerin eingestellt worden, 1865 bereits eine zweite Lehrerin und die dritte 1879. Erst 1870 wurde neben dem Schulvikar ein zweiter Lehrer eingestellt.
Unter und ober Klasse
Ab 1870/80 gab es für Jungen und Mädchen getrennte Mittel und Oberklassen und auch ab Herbst 1979 nach Geschlechtern getrennte Unterklassen. 1886 kam dann das 4 Klassen-System. Diese Schulvikarie hatte bis 1893 Bestand.
Schulentwicklung
1926 hatte Osterfeld 9 katholische und 3 evangelische Schulsysteme mit 118 Klassen und 4.878 Schulkindern, darüber hinaus drei Hilfsschulen mit 143 Kindern.
Weiterführemde Schulen
Eine Rektoratsschule war 1908 eingerichtet worden. Ein Lyzeum besteht seit 1921. 1899 wurde eine Fortbildungsschule in`s Leben gerufen, welche dann als gewerbliche Berufsschule fortgeführt wurde. Sie wurde 1918 um Klassen für die weibliche Jugend erweitert und 1921 wurde ihr eine bergmännische Berufsschule angegliedert.
Landesherren
Als Ort des Vestes Recklinghausen gehörte Osterfeld seit 12. Jh. zum Kurfürstentum Köln. Herzogtum Arenberg 1803. Großherzogtum Berg 1811. Königreich Preußen, Provinz Westfalen 1815. Land Nordrhein-Westfalen 1946.
Bevölkerung
Die Bevölkerung in Osterfeld betrug 1811: 556 Einwohner. 1845: 775 EW, 1875: 3008 EW , 1890: 5.385 EW, 1900: 12.177 EW, 1905: 20.148 EW, 1915: 30.860 EW und Ende 1927: 33.264 EW.
Wohngebäude
1891 waren noch 473 Wohngebäude gezählt worden, 1919 wurden 1.929 gezählt.
Kommunale Entwicklung
Mit dieser Bevölkerungsexplosion konnte kaum die Entwicklung der Infrastruktur noch der Kommunal- und Kirchenverwaltung Schritt halten. Dies galt im Prinzip für das gesamte Ruhrgebiet. Auch die Einordnung lokaler Entwicklungen und in übergeordnete Verwaltungsstrukturen mußte alle Jahre überarbeitet und neu eingepaßt werden.
Zeitzeichen 1832/35
- Bürgermeisterei Bottrop 5.459 Einwohner, davon Bottrop 2.605, Osterfeld 614, Kirchhellen 2.214 Einwohner. Bürgermeister Tourneau, Beigeordnete: Trappe zu Bottrop, Wilhelm Storp zu Osterfeld, Allekotte zu Kirchhellen.
Landgemeindeordnung 1841
- Entsendung von Osterfelder Gemeindeverordneten in die Amtsversammlung des Amtes Bottrop.
Amt Osterfeld 1891
01.07.1891 Gründung des selbständigen Amtes Osterfeld
Zeitzeichen 1895
- Osterfeld, an der Emscher, Dorf in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Recklinghausen, Amtsgericht Bottrop,
- (1890) 5.385 Einwohner
- Postbezirk, Telegrafenstation, Eisenbahnstation Linien Dortmund <> Ruhrort, Heissen <> Osterfeld, Oberhausen <> Osterfeld u. Oberhausen <> Quakenbrück der Preussischen Staatsbahn.
- Wirtschaft: Bergbau (Kohle; mehrere Gruben), Hüttenwerk (Eisen) mit Giesserei (Kugeln), In der Nähe die zu den Gem. Oberhausen u. Sterkrade gehörige Gutehoffnungshütte.
- Kultur: kath. Kirche.
- Vonderort, Bauersch. im Dorf Osterfeld, Amtsgericht Bottrop, Postbezirk Osterfeld.
- 853 Einwohner
- Eisenheim, Kolonie, Amtsgericht Bottrop, Postbezirk Osterfeld.
- 384 Einwohner.
- Quelle: Hic Leones
- 384 Einwohner.
Stadtkreis Osterfeld
27.06.1921 erhält Osterfeld Stadtrechte und schied am 01.01.1922 (mehr als 30.000 EW.), nunmehr auch Stadtkreis, aus dem Kreis Recklinghausen aus.
Vereinigung mit Oberhausen
Aber schon am 29. Juli 1929 wird Osterfeld im Rahmen der großen Gebietsreform des Ruhrgebietes zusammen mit Sterkrade und (Alt-)Oberhausen zum neuen Stadtkreis Oberhausen im Rheinland vereinigt.
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
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