Haus Loe (Marl-Drewer): Unterschied zwischen den Versionen
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1359: "Ich, Wesselus vom Loe zum Loe, Herr zu Marle, itzo vom Loe geheißen" wird Besitzer des Hauses der Herren von Marl. Gleichzeitig erhält er das dem Gur anklebende Präsentations- und Patronatsrecht an der Kirche St. Georg zu Marl. 1350 hatten sie bereits die Johannes Vikarie der Pfarrkirche erhalten. Die Familie von Loe zu Marl konnte seither ihnen genehme Priester, Vikare und Küster in Marl einsetzen. | 1359: "Ich, Wesselus vom Loe zum Loe, Herr zu Marle, itzo vom Loe geheißen" wird Besitzer des Hauses der Herren von Marl. Gleichzeitig erhält er das dem Gur anklebende Präsentations- und Patronatsrecht an der Kirche St. Georg zu Marl. 1350 hatten sie bereits die Johannes Vikarie der Pfarrkirche erhalten. Die Familie von Loe zu Marl konnte seither ihnen genehme Priester, Vikare und Küster in Marl einsetzen. |
Version vom 2. April 2021, 08:54 Uhr
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Recklinghausen > Marl (Kreis Recklinghausen) > Drewer (Marl) > Haus Loe (Marl-Drewer)
Haus Loe (Marl-Drewer)
Historische Lage
- Haus Strevelsloe
- Bauerschaft Drewer (Marl)
Familie von Marl zu Loe
- 1111 Die Herren von Marl errichten eine Burg in Marl-Drewer, an der jetzigen Hagenstraße (Nähe Hans-Böckler-Berufskolleg)
- Quelle: Dokument von 1378, Kriegsverlust, Aktennotiz STAD), Fundamente des Grabungsberichts von 1968 werden auf das frühe 12. Jhdt. datiert)
Teilbesitz der von Loe in Marl
- 1200 Gerhard von Loe war mit Nobelia von Heinsberg verheiratet, aus seinem Nachlaß stammte wohl der Besitz zu Marl, Kinder:
- Johann von Loe zu Loe (1244)
- Rötger von Loe zu Loe (1246)
- Schwester (N.) oo N. von Steinhaus (deren Sohn Gottfried von Steinhaud oo1246 Odilia Schellard v. Obbendorf
Burg Beckloe zu Löntrop/Hüls
- Erbe des Gutes Beck-Loe in Marl-Drewer wurde Godeken von Loe, gt. der Gute
- Wappen: Im silbernen Schild ein achteckiges Schirmbrett mit nach innen gebogenen Verbindugen, an jeder Ecke ein Federspiel in Schwarz, noch 1256 siegelt so "Leo von Loe zum Loe".
Haus Beckloe, Vorwerk zu Frentrop
- 1150 Register Stift Xanten: Gut Vorwerk, auch "Beckloer" gnt., ein Werdener Gut des Sadelhofes Heldringhausen (1480 der Stadt Dorsten gehörig), es wird 1185 als bei Altendorf-Ulfkotte nage der Grenze zu Dorsten liegend beschrieben.
- <1300 curtis Beckloe ("Berlo").
- Erbe des Gutes Beckloe (bei Frentrop) an der Grenze zu Dorsten wurde Godeken von Loe zu Beckloe, gt. der Böse (aus einer außerehelichen Verbindung)
- Wappen: im goldenen Schild einen Hund, mit dem Kopf nach links oben und dem Schweif nach rechts unten zeigend, den Hund wagerecht geteilt, oben schwarz und unten silbern, zunge rot.
Freistuhl in Marl
1337 in der Nähe des Hause Loe war ein Freistuhl. Hier wurden die Kölner Erzbischöfe Wilhelm von Gennep(1349-1362), Adolf von der Mark (1363-1364) und Firderich von Saerwerden (1370-1414) durch den Freigrafen Budde von Buer zu Freischöffen bestellt.
Besitzwechsel
Neben den Herren von Marl hatte auch die Familien von Loe zu Beck-Loe Besitz in Marl. Ihr Hauptbesitz lag in den Bauerschaften Drewer und Löntrop, ihnen gehörte u. a. die Loemühle, die Mühle im Dorf Marl sowie zahlreiche Bauernhöfe, ferner das Schultengut Wermeling an der Lippe
Familie von Loe zu Loe
Wessel von Loe zu Strevelsloe
1359: "Ich, Wesselus vom Loe zum Loe, Herr zu Marle, itzo vom Loe geheißen" wird Besitzer des Hauses der Herren von Marl. Gleichzeitig erhält er das dem Gur anklebende Präsentations- und Patronatsrecht an der Kirche St. Georg zu Marl. 1350 hatten sie bereits die Johannes Vikarie der Pfarrkirche erhalten. Die Familie von Loe zu Marl konnte seither ihnen genehme Priester, Vikare und Küster in Marl einsetzen.
- Wessel von Loe zu Strevelsloe (1335, 1359, +1403) oo Hedwig Stecke (V: Johann Stecke), Kinder:
- Erbsohn Henrich von Loe zu Loe (oo Hilla von Westerholt)
- Wessel von Loe 1.oo Elisabeth von Overhaus, Erbin von Haus Vondern zu Osterfeld.
Neues Siegel und Wappen
16.03.1364 Wessel von Loe zum Loe siegelt nicht mehr mit dem Schirmbrett und den 8 Federspielen an den Ecken, sondern mit der Krampe. Es ist das älteste noch erhaltene Siegel diese Familienzweiges.
Alodialbesitz
Zunächst Allodialbesitz, 1373 als castrum erwähnt. Das Erbauungsjahr dieser Wasserburg wird allgemein mit 1210 als wahrscheinlich angesehen.
Offenhaus
- 1378 übertrug Wessel van Loe seine Burg Strevelsloe im Kirchspiel Marl dem Kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden, seinem Landesherrn, als Offenhaus und erhälte es als Lehen (Quelle: STAM MSC II). Als Grund nennt die Urkunde: "Das nachdem er vor Zeiten Feind des Erzbischofs und seines Stifts gwesesen sei und nun durch Vermittlung seiner Freunde der Ertbischof ihm verziehen habe, er unter Zustimmung seiner Frau Hadwig das Haus Strevelsloe in dem Kirchspiel von Marl gelegen, mit allen seinen Mauern, Pforten, Gräften, Vorburgen, Gezimmer, und allen Befestigungen, dem Erzbischof von Köln, als Offenhaus übergeben habe. Zeuge war der mitsiegelnde Heinrich von Strünkede.
Markenrichter zu Marl
Mit dem Erwerb des Hauses Loe von der Familie von Marl fiel auch das Markengericht der Drewer und Marler Marken an die neuen Besitzer. Sie waren nun im Besitz des Markenrichteramtes und bestellten die Markenrichter. Die Markenordnung war Genossenschaftsrecht und wurde in den jährlichen Versammlungen Ende September besprochen und beschlossen (Markenverkörung). Dabei wurden auch die Brüchte bei Verstößen festgelegt. Nach vorhergegangenen Fruchtbeschau wurde die Höhe der Mast festgelegt, dies war die Zahl der auf ein aufzutreibendes Schwein entfallenden Scharen (Markenanteile). Nur diese konnten dann zum Auftrieb eingebrannt werden. An den Beschlüssen waren beteiligt die weiteren Erbexen (Grundherren in den Marken) und die berechtigten Markgenossen. Sie stellten auch die Beisitzer im Markengericht und die Scherner, je nach festgelgter Satzung.
- 1557 findet eine Merkenverkörung der Drewer und Marler Marken statt. Daran nehmen teil der Erbholzmarkenrichter Jodokus vom Loe zum Loe, Karl von Darll als Erbexe und Kellner zu Horneburg und die beteiligten Erbgenossen der Marken, die gemeinsam die Beschlüsse fassen.
- 1595 findet eine Merkenverkörung der Frentroper Mark statt. Das Amt des Erbholzmarkenrichters klebt dem Haus Loe a.
Erbteilung
1392 Bei der Erbteilung zwischen den Brüdern Wessel und Heinrich vom Loe zum Loe wir festgehalten, daß Heinrich von Loe erhält: " dat grote Huis ind dat Royt ind veyr Katen in den Dorpe tho Marler,
- Heynenkate met thween Scheppelsede Landes, dey uth Overdyl genommen sint,
- de Güter tho Bertelswick, des Huisbacken, Hennen Reckewins und Wortgerdes
- de Kotten Vorholte, der Styne Vorholte un tho Overvelderich,
- de Güter Reckeberndes, Bulckhannes
- de Güter Dammans, Dyckmans,
- beide Güter Hermans van Oelde,
- de Güter des Bodeckers
- so wie beide Güter tho Ryge.
Außerdem die auf den Gütern sitzenden Bauern erhält Heinrich auch weitere Eigenhörige:
- 4 Kinder der Dammans
- 5 Geschwister Huesbackens
- den jungen Herman tho Oelde
- das Kind des Reckedes
- Stynen, Tochter thor Hovestat
- Leyffordes jüngstes Kind
- Aecke, Tochter der Ghesen Dsirneden
- den ältesten Sohn des Ghesen Vadder,
- und die 6 Kinder Dyckmans.
- Mit Hinrich vom Loe zum Loe siegeln Johan Stecke und Friedertich von Herdecke.
- Ein Teil der Höfe war um 1437 markenberechtigt in der Hülsberger Mark
- Mit Hinrich vom Loe zum Loe siegeln Johan Stecke und Friedertich von Herdecke.
Gemeinsamer Vollerwerb in Linde
- 01.02.1398 Vor dem Recklinghäuser Richter Reyner van Westerholte verkaufen die Eheleute Johan und Elsebe van der Leyten, ihre Töchter Fyge und Elsebe und Hinrick van der Leyten, den Brüdern Hinricke und Wessel van der Loe ihre Hälfte des Gutes Linde im Kspl. Marl, deren andere Hälfte die Brüder schon besitzen (Lit. v. d. Loo).
- 28.03.1400 Vor dem obigen Richter (zu Recklinghausen), verzichtet Liese, Frau von Heinricks van der Leyten, zugunsten der Brüder Hinricken und Wessels van dem Loe auf ihr Recht an dem Gute tho Linde (GWA).
- 1628 Wessel zu Linde im Besitz von Haus Ostendorf
- 1628 Lohoff zu Linde im Besitz von Haus Ostendorf
- 28.03.1400 Vor dem obigen Richter (zu Recklinghausen), verzichtet Liese, Frau von Heinricks van der Leyten, zugunsten der Brüder Hinricken und Wessels van dem Loe auf ihr Recht an dem Gute tho Linde (GWA).
Erbverbleib in Linde
- 02.03.1494 Goesen v.Raesfeld, Ritter, bekundet, daß er mit Bernd gen. Pasche und Merten Steenhuys, den Kirchenmstrn zu Lippramsdorf, den Hof zu Lynde im Kspl. Marl, von Jorgen van Loe, Bastard, gekauft habe, für 180 GG, die zur Hälfte v.d. Kirchenmeistern gezahlt wurden, wofür die Kirche zu Lippramsdorf die Halbe Kornrente erhalten sollen. (Quelle: Archiv Lembeck Urkunde Nr.755)
- Vermerk 1536: Beide Lohoff zur Linde sind allodial, liegen im Kspl. Maerle, Steinern Kreutz, jeder gibt Roggen 16 Schepp. Recklinghauser Maaß und Gerste 18 Scheppel Haltrische Maß, 1 Schwein, 1 Hammel, Schild und Dienstgeld ad 16 RT.(Quelle: Bestand Ostendorf)
Weitere Güter in Marl 1410
- Gut Ulenbroich in West Ölde
- Gut Brockhof am Eppe Übergang
- Gut Brinkmann
- Gut Letting am Sickingmühler Bach
- Freigut Frentrop in Frentrop
- Gut Grothues
- Gut Baumgarden
- Gut Gräftehof in Lippe
- 1413 Gut Hornecken in Drewer
Verwandtschaft zu Haus Hagenbeck
1404 Wessel vom Loe zum Loe bezeichnet die Brüder Wessel und Dietrich von Hagenbeck als seine "Schwäger".
- 13.01.1404 "Hadewich van den Loe (geb. Stecke), seligen Wessels wijff van Loe" und ihre Schwester N. "dye wijff was selighen Wessels von Haghenbeke" nehmen eine Erbteilung vor.
- Wessel von Hagenbeck, Sohn des + Johan, Bruder Dietherichs, wird nach dem Tode Heinrichs von Holtwick mit einen Zehnten zu Rüschede im Kspl. Schermbeck durch den Bf. von Münster belehnt er war vor 1359 verheiratet mit Margareta Stecke
Erbsohn Heinrich
- Henrich von Loe zu Loe und Holte oo Hilla von Westerholt, Kinder:
- Wessel von Loe, Ritter (+1422)
- Johan von Loe zu Loe (oo1415 Elisabeth von Brüggeney, Erbin zu Doorneburg)
- Walter von Loe, 1425 Deutscher Ordens Ritter in Reval, 1443 Komtur
- Heinrich von Loe, 1443 Komtur der Johaniter Kommende zu Horst an der Lippe
- Reiner von Loe (1.oo Elsa von Eyl, 2.oo Elisabeth von Calcum, Tochter Peters von Calcum zu Holte)
- Gosteke von Loe oo Bernh, von Huchtebrock zu Gatrop
Am 27.09.1395 übergab Heinrich von Loe und Ehefrau Hildegunt (von Westerholt) wiederum sein Haus zum Loe ("Castrum Henrici se Loe") dem Kölner Erzbischof und erhält als Lehen (Quelle: STAM MSC II)
Erbsohn Johann
- Johan von Loe (zu Strevelsloe in Marl), Henrichs Sohn (Ritter 1453) oo 1415 Elisabeth von Brüggenay gt. Hasenkamp, Erbin zu Doornenburg, Kinder:
- Jolande von Loe (oo im Alter von 15 Jahren 1430 Dietrich von Galen, Johanns Sohn)
- Johan von Loe, Erbe zu Strevelsloe (Marl) oo Margr. Grave zu Hasselt
- Godeken von Loe, Deutsch Ordens Ritter Comtur in Marienfeld
- Walter von Loe, 1468 Erbe zu Doorneburg (oo Maria von Delwig)
- Johanna Margaretha von Loe, 1447 Stiftsdame zu St. Maria i. Cap. Köln
Erbteilung zu Dorneburg und Loe
- Erbe zu Strevelsloe: Johan von Loe zum Loe oo Margr. Grave zu Hasselt
- Erbe zu Doorneburg: Walter von Loe zu Dornburg oo Maria von Delwig)
Erbsohn zu Marl: Johann
1481 Johann vom Loe zum Loe, Herr zu Marle, wird mit einem in Gut in Holterhausen belehnt, welches Henrich Hasenkamp gegört hatte.
1488: Johann vom Loe zum Loe mit seiner Gattin und Bendt de Grave und seine Gattin handeln für ihre Kinder Johan vom Loe und Margret de Grave einen Ehevertrag aus. Der Bräutigam bekommt von seinem Vater das Gut Hoevyng und die Mühle zu Regenboging (aber nicht das Haus Loe), die Braut erhält 800 Gulden neben der Aussteuer.
- Johan von Loe, Erbe zu Strevelsloe (Marl) (1473-1521) oo Margr. Grave zu Hasselt (1473-1521), Kinder:
- Jodocus von Loe zu Loe 1520 Droste zu Holte (1527) oo Anna von Strünkede
- Margreth von Loe, Äbtissin zu St. Maria i. Cap. Köln
- Gertrud von Loe (begraben in der Kirche zu Sonsbeck) oo Joh. von Bronckhorst zu Gronsfeld, Herr zu Batenburg(ca.1532)
- Anna von Loe NN. von Karthausen
- Johanna vom Loe zum Loe, Stiftdame zu St. Maria i. Cap. Köln (1512)
Die Huesstedde
1502 Johan vom Loe zum Loe und seine Ehefrau Margarethe de Grave zu Hassel verkaufen Land von der "Hustedde" an den Vikar zu Westeholt. Die Hustedde war ein Allod des Hauses Loe.
- Demnach wurde hier verfügt über Teile von Grund und Boden einer "Husstedde" oder '"Hovestatt"' , worauf früher ein bestimmtes Gut mit den dazu gehörigen Gebäuden mit bestimmten Rechten stand oder hätte stehen können.
Mühle zu Marl
1512 Die Jungfer Johanna vom Loe zum Loe ist im Besitz der Mühle im Dorf Marl. Sie hatte auch Besitz in Recklinghausen und war im Besitz des Gutes Overdyk zu Marl.
Erbfolge Jodocus
1527 Erbholzmarkenrichter zu Marl, 1532 Freischöffe.
- Jodocus von Loe zu Loe (1530/40) oo Anna von Strünkede (1498-1565, Wwe. 1544), Kinder:
- (Vorerbe) Bernhard von Loe zu Loe (1557, +1560) oo Maria von Heyden zu Hagenbeck (Wwe. 1561), kinderlos.
- (Nacherbe) Waltern von Loe (1565) oo Mettel von Lintelaer
- Margreth von Loe (1560 Wwe.) oo Bernhard von Overlaker zu Goldschmeding
- Anna von Strünkede hatte u.a. wohl einen Besitzanteil von Haus Beckloe mit in die Ehe gebracht.
- Kauften das Mueses Gut in Buer für 150 Floren vor 1544
- Hatten das Strünkeder Gut Beckemerbroich für 1000 Floren in Pfandbesitz.
- Hatte Hennekenshofe in Marl verpfändet (mit Lageskizze).
1560 Waltern von Loe zahlt an die Wwe. seines Bruders, Maria von Heyden zu Hagenbeck, 3.000 Goldgulden.
Erbfolge Bernd
1557 Mai 9 (am derden Sondage nach Osteren) Bernd von Loe zu Loe kündigt an, daß er 100 Goldgulden Kapital auf nächstkommenden St. Peter ad Cathedram des anstehenden 58. Jahres bei Hermann van Westerholt zu Nonnekinck und seiner Frau Naele drei Malter hardtz korne Recklinckhuser Maß.
- Orig., Urkunde auf Papier. Ruckseite: Klag mit Bernd van Lohe zum Loe auf 100 Goldgulden, so er namens Hermanns von Westerholt der Kirche zu Marll zum besten ablösen wolle de anno 1557.
1561 stirbt Bernhard vom Loe zum Loe kinderlos. Es kommt am 07.01.1561 zu Erbauseinandersetzungen zwischen Walter von Loe zu Loe und der Witwe seines Bruders Bernhart van Loe, Maria von der Heyden, um 3.000 Goldgulden.
- Beglaubigte Abschrift auf Papier durch den Notar Hermann Voigt ohne Angabe des Datums.
Nacherbe Walter
- * Waltern von Loe zu Loe (1550, +28.08.1585) oo Mettel von Lintelaer zur Wallfahrt (Mechelt, geb. Linteloe, Ww. 1592, +30.12.1615), Kinder:
- ** Wessel von Loe, + 1592 in Köln, unverehelicht und kinderlos)
- ** Eberh. von Loe, x 1590 im Svoyenschen Krieg
- ** Mechthild (Mettel) von Loe (*1570) oo 1585 Diedrich von Loe zu Dornburg
Grabstein
Dieser Grabstein befindet sich im historischen Teil der Pfarrkirche St. Georg in Marl. Wenn man die alte Kirche (sie ist noch Werktagskirche) durch den Kirchturm betritt, ist der Stein unter der ehemaligen Orgelempore, wenn man rückwärts blickt, sofort neben der Tür zu sehen. Der Stein wird links und rechts durch 4 Wappen der Vorfahren eingerahmt. Die Übersetzung des Textes dazwischen lautet: D.O.M.S. - Gott, dem Allerhöchsten, Mächtigsten, Heiland! Hierhin eilen alle, hierhin streben Könige und Bettler. Der erdgeborene Mensch kehrt wieder zur Erde zurück. Der Tod ist Zugang zum ewigen Leben, der Tod selber Pforte des Himmels. Noch am offenen Grabe kehrt für die Gerechten das Leben wieder.
Die wohledlen Walther vom Loe zum Loe und Mechtildt geborene von Lindtloe zur Wallfahrt Eheleute, in Gott entschlafen. Sein Leib im Jahre 1585 am 28. August. Ihr Leib im Jahre 1615 am 30. Dezember. Hier ruhen sanft in schlichten Gräbern der lieben Eltern Gebeine, um wieder zu leben. Zum treuen und lieben Andenken ließen dieses Denkmal errichten Dietrich und Mechtildt von Loe zum Loe und Dorneburg, Eidom und Tochter, Eheleute. Geschehen am 26. Juni 1619.
Erbfolge Haus Dorneburg und Haus Loe
1578 heiratete die einzige Tochter des Wolter van Loe ihren Vetter Dietrich aus dem Hause Dorneburg in Herne-Eickel. Deshalb blieb der Name Loe weiterhin erhalten. Dietrich van Loe und seine Nachkommen waren Freiherren. Die Eheleute ließen durch den Baumeister Laurenz zwischen 1585 bis 1617 die an der Ecke Rappaportstraße / Hagenstraße im Urkataster eingezeichnete Burganlage neu errichteten.
- * Mechthild (Mettel) von Loe, Erbtochter zu Loe (+30.12.1615) oo 1578 Diederich von Loe zu Dorneburg, einen Vetter 4. Grades (+28.08.1585), Kinder:
- ** Nacherbe zu Haus Loe: Diederich vom Loe zu Dornburg
- ** Erbe: Johann von Loe, Rittmeister oo Ehevertrag 1622 Maria Brempt
- ** Nacherbe zu Dorneburg: Johann Wilhelm, + 1654,
- ** Jobst Melchior von Loe zu Dorneburg) (1625)
- ** Ida von Loe
Neubau Haus Loe
1585 beginnt der Baumeister Laurenz von Brackum nach seinen Plänen mit der Neuerrichtung des Hauses Loe als Tiefenburg, teilweise auf den Grundmauern von 1111. Dieser Baumeister erbaute unter anderem die Häuser Host, Assen, Geist, Hovestadt und verschiedene Bürgerhäuser im Zentrum von Münster. Dabei pflegte er im Stil zusammengefaßte Fenstergruppen mit Mauerrahmen, große freie Mauerflächen welche mit Wappen, Arabesken und Devisen abgesetzt waren. Im Jahre 1600 ist der erste Teil des Neubaus fertig gestellt und wird1617 als zeitliches Prachtstück fertig übergeben.
Erbe Johann von Loe, Rittmeister
- 1624 Vor Joh. von Loe, Erbholzrichter der Marler und Drewer Marken entleihen die Marler Markengenossen »op der einquartirter hispanischer Reuterey . .. hinuntergepracht und ausgemergelt, da die monatliche Stewer zu Ahusen und anderen Orteren ... auss den Irigen beyzupringen nicht vermöchten, sondern auss Hauss und Hoff verweichen« von Ludgar Ophoff 100 Reichstaler gegen Verpfändung eines Markengrundes hinder Rothmans Kämpe, gt. Ophoffs Theilung.
- Rittmeister Johann von Loe zum Loe, Erbprovisors der Armen zu Marl (25.01.1629)
- Johann von Loe zum Loe und Dorneburg, Rittmeister (*x 1632 Lützen) oo Ehevertrag 1622 Maria Brempt
Seine Familie
- Johann von Loe zum Loe und Dorneburg, Rittmeister, Oberst, Regimentskommandeur (*x 1632 Lützen) oo Ehevertrag 1622 Maria Brempt (+1650), Kinder:
- Vorerbe: Konrad Johann von Loe zum Loe (1643, +1654), Erbe zu Marl
- Elbrecht von Loe zum Loe, Schwester Mechtilds (+11.05.1715, evangelisch beerdigt) 1.oo 1651 Ludwig von Hoete zu Westhusen und Crengeldanz
- Mechthild von Loe zum Loe (1651), Schwester Elbrechts, Äbtissin im Simultanstift Gevelsberg (ev., 1637, 1700+)
- Nacherbe: Dietrich Joseph Clemens (Clamor) von Loe zum Loe (1651)
- Maria von Loë (1651)
1651 Erbteilung zwischen den Geschwistern (Kinder der Maria von Loë, geb. von Brempt)
Johanns Nacherbe zu Loe: Bruder Diederich
1632 bis 1643 Nacherbe zum Haus Loe wird der bisher übergangene ältere Bruder Diederich vom Loe zu Dornburg, der der Reformation zugetan war, während seine Familie und sein Bruder fest im katholischen Glauben und in der Liga verankert waren. Er wird am 07.07.1668 auf dem Weg von Dorsten nach Marl ermordert.
Johanns Erbe zu Loe: Sohn Konrad
1643 Herr zu Haus Loe ist Konrad Johann von Loe zu Loe (1643), unverheiratet, 1654 kinderlos verstorben.
- 01.06.1651 Vereinbarung zwischen Johann Conradt von Loe, Lehnherr der Kirche Marl, dem Pastor Theod. Werner und den — namentlich aufgeführten — Kerspelsmannen über die künftige Vermeidung unnötiger Kosten bei Gelagen und Hochzeiten, die Bierspende für die Schützen nach der Prozession (künftig aus Marken, nicht Kircheneinkünften) und den Termin der Kirchenrechnungslegung.
Konrads Nacherbe: Bruder Dietherich-Clemens
Der verheiratete Bruder Dietrich tritt 1655 das Erbe an, die Schwestern Elbrecht und Mechthild von Loe zum Loe werden in der Erbabfindung mit dem Werdener Tillmannskotten in Drewer belehnt:
- Dietrich Joseph Clemens (Clamor) von Loe zum Loe oo Ida (Yda) v. Gent zu Horstmar (E: N.v.Gent oo Gertruds v. Padevort, Freifrau v. Gent, Witwe (1664), Kinder:
- Judith von Loe zum Loe (* vemutl. 1650, + 03.08.1723, evangelisch beerdigt)
- Diederich von Loe zum Loe, Probst in Graan-Ungarn, 1683 Pfarrer in Marl
- Wilmina von Loe zum Loe oo 1698 Christoph Paul von Wiedebrück.
- Walraw von Loe zum Loe (+30.101689)
- Maria von Loe zum Loe (1.oo Marl 15.08.1660 Petrus Balk (Balz), 2.oo 1696 Wwe. von Gröben, Berlin, Aussteuerklage).
- Ida von Loe zum Loe (1726 Schwester Elbrechts, stellt Erbansprüche) oo Johann Ludwig von Koppenstein, 1726 Hofmarschall v. Sachsen-Meiningen
- Elbrecht von Loe zu Loe (1726 Schwester Idas, stellt Erbansprüche)
- Mechtel von Loe zum Loe
Wappen auf der Grabplatte der Judith von Loe zum Loe:
1662 Dietrich Joseph Clemens (Clamor) von Loe zum Loe beschwert sich beim Kellner zur Horneburg "das die Marler Mark sehr verhauen ist und die Dorstener sehr viel Holz gestohlen haben, da die Marler Mark nahe bei Dorsten liegt".
1562 - 1675 Belehnung des Wessel von Loe und dessen Rechtsnachfolger, u. a. Conrad Johann von Loe, Ida Freiin von Gent, Witwe von Loe, mit dem Gut auf dem Wellen zu Marl, durch den Inhaber des Hauses Hagenbeck.
1664 Wwe. Ida von Loe geb. Gent von Oyen, läßt nach dem Tod ihres Gatten, (nun als Patronin) die Grenzen der Marien-Vkarie neu bestimmen, da durch den 30jährigen Krieg viel Schaden angerichtet wurde. Die Vikarie bekam 7 Malter freiadeligen, allodialen Saelandes zugestanden. Ebenso wurden die Abgaben des Hauses Loe durch die Patroninn an die St. Georgs Kirche neu geregelt.
1678 März 18. Vor Ida (Yda) v. Gent zu Loe (Lohe), Steinfurt und Horstmar, Ww. von Loe, Erbholzrichterin der Drewer und Marler Marken, verschreiben Johann Meuser gt. Trux und Frau Mechildt, aufm Plackenbroik bei Marl wohnhaft, den Drewerer Markengenossen 6 Reichstaler, wofür ihnen ein geringer Markengarten im Felde des Heidenkampfs verschrieben wird.
1678 Verschreibung der Padefortschen Güter im Kirchspiel Heek durch Ida Freiin v. Gent, Witwe von und zu Lohe, an Bürgermeister Johann v. Kessel wegen einer Verschreibung von 1670.
1679 Vollmacht der Ida, geb. von Gent, Witwe zum Loe, Herrin zun Horstmar, Steinfurt usw. für Wilhelm Werneri zur Lehnserneuerung beim Grafen Ferdinand Godfried.
1679-04-22 Vor Johann Dietherich Rensingh, Richter des kurkölnischen weltlichen Gerichts zu Recklinghausen, zeigt der Gerichtsprokurator Vincent Jeibman an, dass laut vorgelegter Urkunde Ida von Gendt, Witwe von und zum Lohe, dem Henrich Bracht drei Kotten zu Marl verkauft habe. Die Verkaufsurkunde ist inseriert:
27.03.1679, Ida geb. Freiin von Gendt, Witwe von Loe, Frau zum Lohe, Horstmar und Ovelgünne, Vormund ihrer Kinder, hat bei Henrich Bracht, Vorsteher in Westerholt, 850 Rtlr. aufgenommen und damit an Schulden 130 Rtlr. weniger 47 Stüber zum Rückkauf des Gutes Uhlenbrock bei Marl, an Personen zu Wesel 131 Rtlr., Herman Meinertz zu Wesel 150 Rtlr., Adrian Wilhelm Fabritius, Dr. theol. und Kanoniker B. M. ad gradus, 185 Rtlr., Baumeister zu Wesel 254 Rtlr. 47 Stüber bezahlt. Zur Bezahlung ihrer Schuld hat die Witwe dem Bracht das zum Gut Uhlenbrock gehörige Holz übertragen, wobei jedoch noch eine Restschuld von 400 Rtlr. blieb. Die Witwe hat dann noch 50 Rtlr. bei Bracht geliehen, die sie zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit in Kranenburg verwandt hat. Von dieser Schuld hat die Witwe 30 Rtlr. zurückgezahlt, so dass 420 Rtlr. bleiben, auf deren Zahlung Bracht jetzt gerichtlich drängt. Da bereits am 22. März die Zitation gegen sie ergangen ist und sie eine schimpfliche Exekution vermeiden möchte, tritt die Witwe dem Bracht drei Kotten im Dorf Marl ab, die zu Haus Lohe gehören, nämlich
- Helmigs mit Garten, Wiesen und zwei Scheffeln Saatland, wovon an Pacht 4 Rtlr., 2 Scheffel Roggen und mehrmals jährlich Freitage geleistet werden müssen, dann
- Averdicks, jetzt Möllers genannt, mit dem Garten über dem Mühlenbach und dem Mollerskamp zu fünf Scheffeln Landes, wovon 2 1/2 Rtlr., 2 1/2 Scheffel Roggen, 2 1/2 Scheffel Manckorn, 4 Maidienste, 4 Fuhren, 4 Frondienste und ein Huhn an Pacht zu leisten sind, schließlich
- Kettelhacke mit zwei Scheffeln Saatland auf Kettelhacken Kamp neben Tonßman Lowerig genannt Wicken Stück, wovon jährlich 3 Rtlr., 1 Scheffel Roggen, 2 Maidienste und 2 Paar Hühner an Pacht zu geben sind.
Die Witwe behält sich vor, die Kotten innerhalb von 5 Jahren für 420 Rtlr. zurückzukaufen. Da der Verkauf gerichtlich bestätigt werden muss, beauftragt die Witwe den Vincent Jeibman mit ihrer Vertretung, unterschreibt und siegelt. Dietherich von und zum Loe bestätigt am 04.04.1679, dass der Verkauf zu seinem und seiner Angehörigen Nutzen geschehen ist, unterschreibt und siegelt. - Der Richter bestätigt den zugunsten der Minderjährigen vorgenommenen Verkauf und siegelt zusammen mit der Witwe von Loe und Dietherich von und zum Loe. (Standgenossen: Johannes Pfingsthorn, Notar und Gerichtsschreiber, und Frantz Westerholt, Gerichtsfrone.)
- 1681 verkaufte Ida v.Gent, Wwe.v.Loe den Zehnten aus dem Greven-Erbe Ksp. Borghorst, Bsch. Dumpte dem Kanoniker Joh. v Kessel.
- 1681 Verkaufte Diedrich von Loe (+1705) ein Gut Lohee an Johan Loeper aus Münster. Zu diesem Gut gehörte auch der Strieksbusch im Kspl. Borghorst.
- 1682 November 29 Schuldschein des Dieterich von Loe für Michael Darll.
Tod der Ida, geb. von Gent, Witwe zum Loe
- 16.11.1684 verstirbt die Regentin des Hauses Loe: Ida, geb. von Gent, Witwe zum Loe
Erbin: Wilhelmine von Loe
Wilhelmine von Loe zum Loe und Dorneburg heiratet 1698 Christoph Paul von Wiedenbrück, Herr zu Büderich und Engsternstein. Er bringt durch die Heirat Haus Loe an sich, obwohl Wilhelmine nicht die Erbtochter ist, sondern ihre ältere Schwester Judith, die in später erfundenen Geschichten "wilde Hummel" genannte. Deren Nachkommen nennen sich nun "von Wiedenbrück zu Loe". Am 07.04.1705 nehmen sie Haus Loe in Besitz.
- Christoph Paul von Wiedenbrück, Herr zu Büderich und Engsternstein oo 1698 Wilhelmine von Loe und deren Gatte Christoph Paul von Wiedenbrück, Kinder:
- (1706) minderjährig.
Besitzwechsel
1705 übernahm die Familie von Wiedenbrück das Haus.
Erbwechsel
1759 Belehnung des Wilhelm von Wiedenbrück, Herr zu Loe, mit mehreren Höfen.
Aufsitzerwechsel
- 1799 war ein "(Landes-) Hauptmann Müller, (vestischer Wegekommissar)" auf Haus Loe.
Erbwechsel
- 1805 Prozeß "von Wydenbrück" contra Gemeinde Marl betr. Patronat der Frühmessenvikarie BMV.
- Seine letzte Besitzerin war Maria von Krane, geb. Freiin von Wiedenbrück.
Erneute Besitzwechsel
- 1832 ging das Haus in den Besitz des Freiherrn von Twickel über, der es
- 1833 an Theodor Waldhausen aus Essen verkaufte.
- 1863 erwarb der Herzog von Arenberg Haus Loe und ließ es in der Folgezeit abbrechen.
Hauskapelle
1762 Februar 22. Vertrag betr. Lesung einer sonntäglichen Messe in der Hauskapelle zu Loe mit dem Kloster Leuchterhoff.
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
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