Otto de Suinesbiunt: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. Januar 2021, 12:51 Uhr
Otto de Suinesbiunt (auch Otto de Swininspiunde ~1150 und 20. Januar 1193 urkdl.) [1] war der 7. Edle Herr zu Schweinspoint [2] – einem Lehen der Grafen von Lechsgemünd-Graisbach.[3]
Leben
Otto de Suinesbiunt erstammt einem uraltem bayerischen Geschlecht das 1074 in Donauwörth erstmals genannt wird, aber schon mit den Kelten (740–450 v. Chr.) sind die ersten Vorfahren ins Land des späteren Sualafeldgau gekommen.
Die Familie beschäftigte sich in den dichten Eichenwäldern über der Donau mit der Zähmung und Aufzucht von Wildschweinen woraus sich der Flurname welchen auch die Familie trägt, erklärt.
- SUINES = Schweines
- BIUNT = eingezäuntes Stück Land, (Mhd.) →biunde, (Ahd.) →biunt(a) – Bein – Baind(t) – Point
Otto war der Vater von Diepold von Schweinspeunt, zwei weitere Söhne sind bekannt, Otto II. (1223 und 1226 urkdl.) [4] und Siegfried. Otto ist der Ahnherr aller SCHWEINESBEIN, die meisten seiner vielen Nachkommen leben heute in der Region Weißenburg in Bayern.
Stammwappen
Ottos Söhne stiften das Stammwappen der Familie:
- Im rothem Schild ein schwarzes Wildschwein,
- so soll das Wappen Schweynisbain allzyt sein.
- Auf dem Helm die schwarze Wildsauw steht,
- dem Edlen Geschlecht allzyt wohl ergeht. [5]
Der Wappenspruch lautet in Latein: "Semper intenti paratique essent." Zu Deutsch: "Allzeit wachsam und bereit."
Historische Urkunde
- Kaiser Heinrich VI., 1193 Januar 20, Wörth: bekundet auf Bitten des Grafen Theobaldus und dessen Gemalin Gräfin Agathe von Lechsgemünd, seiner Verwandten (comitis Theobaldi et uxoris sue Agathe comitisse de Lechisgemunde dilecte cognate nostre), wählten zu ihrem und ihrer Eltern Seelenheil, daß diese im Kloster Kaisheim (in cenobio Kaisheim) mit Zustimmung des Abtes und der Brüder an dem Platze ihrer Grablege einen Altar zu Ehren des Hl. Blasius errichtet, diesen Altar zur Stiftung einer täglichen Messe aus ihren Besitzungen zu Rudolstetten (in villa que Roudolvisstetin vocatur) begabt und weiterhin dem Kloster einen jährlichen Zins in Höhe von 1000 Käse und 100 Lämmern erlassen haben, wobei genannte Personen (Heinricus de Spiliberc, Wicmannus et frater eius Wolframmus de Rorbach, Walcovn de Greifisbach, Gebolfus et frater eius Marquardus de Uivnstat, Regil et omnes fratres eius, Sigefridus et Ůlricus de Altoluisheim, Walcoun, Arnoldus de Horburc, Egino de Burcheim, Heinricus de Eistetin et filius eius Heinricus de Horburc, Meinwardus, Reimpoto de Spiliberc, Counradus de Gnozisheim, Goteboldus et Otto frater eius de Hemishovin, Roumhardus, Otto de Hergoltingin) zu Kaisheim Zeugen gewesen seien, daß ferner die erwähnte Schenkung nach dem Tode des Grafen durch die Gräfin Agathe zu Burgheim (in Burcheim) erneuert worden sei, wobei genannte Personen (Regilo de Altoluisheim, Otto de Swininspiunde, Waltherus, Gotefridus Zolizo, Einwicus et frater eius Gelfradus de Stutheim, Ůlricus abbas de Scira, Roumhardus de Greifesbach, Geboldus de Viunfstat, Counradus de Gannisheim) Zeugen gewesen seien, und bekundet endlich die Stiftung zweier Jahrtage, die in seiner und der Fürsten des Reiches Gegenwart durch die Hand der Gräfin Agathe und ihres Sohnes, des Grafen Berthold (filiique sui Bertoldi comitis) bestätigt worden sei.
- Zeugen: Otto Babinbergensis episcopus, Counradus dux Suevorum, Philippus frater imperatoris, Gotefridus comes de Rordorf, Fridericus de Truhindingen, Heinricus de Spiliberc, Bertoldus de Hewin, Bertoldus de Wizinhorn, Bertoldus de Chuningisberc, Eberhardus et Heinricus Imerpris, Ůlricus de Hostetin, Otto de Werdin, Gebolfus de Uivnfstat, Regilo de Altoluisheim, Otto de Swininspiunde, Roudolfus Meinhunt de Werde, Waltherus de Eichilberc. „Quia rationabili fidelium nostrorum”.
Anmerkungen
- ↑ Staatsarchiv Augsburg → Sign. Reichsstift Kaisheim KU 5, 11a → Regestentext Urkunde 5
- ↑ Bairische Landtaflen 1568 → Graisbach - Lechsgemünd - Schweinespeunt
- ↑ Grafen von Lechsgemünd-Graisbach
- ↑ Staatsarchiv Augsburg →Sign. Reichsstift Kaisheim KU 32, 34
- ↑ Historische Wappenbeschreibung aus dem 13. Jahrhundert. Bis heute sind die Wappenfarben (Tinkturen) unverändert, schwarz und rot.
- ↑ Orig. Perg. (latein), das ehedem an roten und grünen Seidenfäden angehängte Majestäts-Siegel verloren. StAA →Sign. Reichsstift Kaisheim KU 11a (vorm. Kaiserselekt 553)
Siehe auch
Literaturhinweise
- Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Baiern III. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1797, S. 324
- Herrmann Hoffmann: Die Urkunden des Reichsstiftes Kaisheim 1135–1287. Schwäbische Forschungsgemeinschaft Augsburg 1972, S. 5, 13, 38, 40
- Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde: Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. München 1998, Auflage 2004, ISBN 3-423-03266-9, S. 103
Karten
Weblinks
- Schweinspoint verschwundene Burg
- Wappen und Geschichte von Schweinspoint