Ludwig Schenck von Schweinespeunt: Unterschied zwischen den Versionen
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AD <ref>{{Wikipedia-Link|Anno Domini}} 1424 [http://de.wikipedia.org/wiki/Mainz-Pf%C3%A4lzer-Pfennigverein Mainz-Pfälzer-Pfennigverein] 1 Gulden = 20 [http://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fpfennig Weißpfennige] | |||
Der heutige Materialwert für 20 Albus / Weißpfennige – unter der Annahme, es seien 219 Gramm reines Silber verwendet worden (was wahrscheinlich eher selten so war) – beträgt etwa 138,00 €.</br> | Der heutige Materialwert für 20 Albus / Weißpfennige – unter der Annahme, es seien 219 Gramm reines Silber verwendet worden (was wahrscheinlich eher selten so war) – beträgt etwa 138,00 €.</br> |
Version vom 24. Januar 2018, 16:36 Uhr
Ludwig Schenck von Schweinespeunt (* um 1385 in Schweinspoint; † 1442 in Rohrbach) war der 16. Herr zu Schweinespeunt – einem Lehen der Grafen von Lechsgemünd-Graisbach.[1]
Leben
Ludwig entstammt einem uralten bayerischen Geschlecht das 1074 erstsmals in Donauwörth genannt wird.[2]
Am 16. Januar 1423 verkauft er und sein Eheweib Kartharina Haffenberger ihren Hof und das Dorf Schweinspoint mit allem Zugehör für siebzehnhundert Rheinische Gulden [3] an Erbmarschall [4] Haupt II. von Pappenheim.[5]
- »Dreizehnhunderteinunddreißig Reinische Gulden wurden laut der unten stehender Urkunde bezahlt«
Den Verkauf bezeugen mit ihren Papier-Siegel [6] der Schenck von Schweinespeunt als Verkäufer, der Marschall [7] zu Domsberg und zu Bansheim als Zeuge, sowie der Erbmarschall von Pappenheim [8] als Käufer.
- »Offen bleibt die Frage ob auch die Restforderung von Dreihundertneunundsechzig Reinischen Gulden bezahlt wurde« [9]
Ludwigs Erben veräußern bis 1479 weiteren Haus- und Grundbesitz zwischen Donauwörth und Neuburg an der Donau, zudem auch den Kirchensatz für Schweinspoint, Rohrbach, Trugenhofen und Marxheim. Danach übersiedelt die Familie nach Franken, hierbei geben sie auch ihr Adelsprädikat [10] auf und nennen sich fortan Schweynisbain.
In der Region Weißenburg in Bayern leben heute noch die meisten seiner vielen Nachkommen.
Historischer Urkundenbrief
- Ich Ludwig Schenck von Schweinespeunt und ich Kartharina Haffenbergerin sein eheliche Wirtin veriechen und tun kunt offenlichen mit diesem gegenwertigen Briefe für uns und alle uns Erben vor alleminigeliche. Als wir dem edlen Haupten zu Pappenheim des heiligen römischen Erbmarschalle und allen seinen Erben unsere Behausung und das Dorffe Schweinespeunt mit aller zugehöriger Chauffett und zu kauffen geben haben unb Sibentzehenhundert Gulden Reinisch nach Inhalt des Kauffbriefes in darüber gegeben.
- Also bekennen wir offenlichn das uns der obgent Haupt Marschalle Drewtzehenhundert und Einunddreissig Reinisch Gulden an der obgenty siny der Gulden gütlichen uns schon geben und bezalt hat. Und drumbe so sagen wir den obgenty Haupt Marschalle und alle sein Erben für uns und alle unsre Erben der obgeschribe Drewtzehenhundert und Einunddreissig Gulden mit Krafft und Urkund des Briefs quidt ledig und lose.
- Und des zu warem Urkund und besser Sicherheit geben wir obgenty Haupt Marschalle und alle seinen Erben den Briefe besigelty mit unsm aufgedrücktem Insigeln zu ende der Schrifft.
- Dartzu wir auch fleissigelichn gebeten haben den Ehern vesten Sitzen Marschalle zu Domsberg zu Bansheim gesessen, das der sein Insigel zu getzeugenise aller obgeschribe Sache zu den unsern gedruckt hat. Doch imselbst und seinen Erben one Schaden.
- Beschehen und gegeben an Sont Marcellus des heiligen Bapstes Tag. Nach [Christi geburt] Vierzehenhundert Jar und darnach dem Drewundzwantzigten Jare.
- Siegel 1 - Ludwig Schenck von Schweinespeunt (Verkäufer)
- Siegel 2 - Marschall zu Domsberg und zu Bansheim (Zeuge)
- Siegel 3 - Erbmarschall Haupt II. von Pappemheim (Käufer)
- Siegel 2 - Marschall zu Domsberg und zu Bansheim (Zeuge)
- Siegel 1 - Ludwig Schenck von Schweinespeunt (Verkäufer)
Wortlaut und Schreibweise der Orig. Urkunde im Staatsarchiv Nürnberg →Sign. Herrschaft Pappenheim 1423-1-16
Währung und Kaufkraft
AD <ref>Artikel Anno Domini. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. 1424 Mainz-Pfälzer-Pfennigverein 1 Gulden = 20 Weißpfennige
Der heutige Materialwert für 20 Albus / Weißpfennige – unter der Annahme, es seien 219 Gramm reines Silber verwendet worden (was wahrscheinlich eher selten so war) – beträgt etwa 138,00 €.
Die Kaufkraft im Mittelalter lag jedoch entscheidend höher und entsprach nach heutigen Maßstäben ungefähr 413,00 €.
(Stand: 23.01.2018)
- 1 Eimer Bier zu 180 gr. Silber
- 54 Brückenzölle für ein beladenes Fuhrwerk zu 4 gr. Silber
- 109 Brückenzölle für ein leeres Fuhrwerk zu 2 gr. Silber
- 13 Pfund Butter zu 16 gr. Silber
- 36 Schock Eier zu 6 gr. Silber
- 219 Pfund Eisen zu 1 gr. Silber
- 46 Fastnachtshühner zu 5 gr. Silber
- 3 Eimer Frankenwein zu 65 gr. Silber
- 73 Mahlzeiten im Gasthaus zu 3 gr. Silber
- 219 Pfund Rindfleisch zu 1 gr. Silber
- 1 Malter Roggen zu 159 gr. Silber
- 219 Laiber Roggenbrot zu 1 gr. Silber
- 1 Pfund Salz zu 145 gr. Silber
- 21 Pfund Schweinefleisch zu 10 gr. Silber
- 87 Schäferstündchen mit einer Dirne zu 2 gr. Silber
- 2 Paar Stiefel zu 80 gr. Silber
Anmerkungen
- ↑ Grafen von Lechsgemünd-Graisbach
- ↑ Kollectaneen-Blatt für die Geschichte Bayerns →Band 21 / Seite 153
- ↑ Artikel Rheinischer Gulden. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Erbmarschall. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Haupt II. von Pappenheim. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Siegel. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Marschall. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Reichsmarschälle von Pappenheim
- ↑ Ein weiterer Urkundenbrief wurde bis dato noch nicht gefunden.(01/2018)
- ↑ Artikel Adelsprädikat. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Literaturhinweise
- Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Baiern III. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1797, S. 324
- Herrmann Hoffmann: Die Urkunden des Reichsstiftes Kaisheim 1135–1287. Schwäbische Forschungsgemeinschaft e.V. Augsburg 1972, S. 6
Karten
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Siehe auch
Weblinks
- Artikel Mittelalter. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Mittelalter-Rechner. → Währungsrechner