Haus Döring: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. August 2017, 15:25 Uhr
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken > Borken > Haus Döring
Haus Döring (Borken)
Zunächst Turmhügelburg
Deutlich ist dieser Burgentyp in der dann erweiterten Form als Vorläufer der späteren Wasserburg zu erkennen. Haus Döring in Borken Marbeck war wohl im 11./12. Jh. auf einem kreisrunden, künstlichen und von doppeltem Wassergraben geschützten Hügel als Steinturm errichtet worden. Dies Haus bietet noch 2006, trotz des 1727 erbauten Herrenhauses, das Bild einer guterhaltenen Motte (Turmhügelburg).
Namensentwicklung
11./12. Jhdt: Thuringus, Thuring, danach vom Rufnamen zum Hausnamen: Dorringa (fries., davon Dorring), Doerinc, Dorinc, Dorinch, Doring, Doryngh, Durinc, Durringen...
Familie von Döring
Zunächst Dynastenfamilie, Edelherren.
Ersterwähnung
Im Jahre 1093 bekundet Otto, Abt von Werden, daß Thuringus (nobilis) und seine Gemahlin Reinguiz, mit Zustimmung ihrer Tochter Bertrade (Schwester des Reinfried +1092), ihr freies Erbgut „Dale“ (Kspl. Dahle bei Neuenrade?) und eine Besitzung Lopenhild (Lopanheldi, Laupendahl bei Düsseldorf (?)) dem Stift Werden schenken. Er hatte seinen einzigen Sohn Reinfried im Krieg gegen die Friesen (Moorsassen) verloren. Mit ihm starben Conrad von Werl und sein Sohn Hermann. Ihre Zustimmung gaben die Grafen Bernhard, Dietrich von Cleve und der Stiftsvogt Adolf (von Berge, u.a. Vogt von Kappenberg und Essen). . Unter den Zeugen ist Adolf von Lopenhilde (Lupenheledin) und Christian von Dalenheim (Diepenheim).
Über Thuringus gibt es weitere Informationen. So bekundet Sigward, Bischof v. Minden (1120-1140), daß Rasmoda, Nonne zu Wunsdorf, mit Einwilligung ihrer Schwester Bertheide, Nonne zu Freckenhorst, und ihres Vogtes Liudolf von Waltingerothe (1121-1140, Wöltingerode, Cistercienserinnen Kloster bei Goslar), alle nachgelassenen Güter ihres Oheims Thuring, mit Ausnahme derer in Grene (bei Gandersheim), Wolkeressen (Völkerhausen bei Hameln) und Aster- Thechberen(?), mit dem Schlosse bei dem Dorfe und dem Lehen Friethebolds zu Wettin, desgleichen von dem Eigentum ihres Vaters Eiko (1106 / 1117, 1124+, v. Ammersleben (?)) Güter zu Vurgerden und Bordenou, an die Kirche zu Minden im Gau „Merstemen in occidentialis ripa flumun Himene“ (an der unteren Leine), in der Grafschaft des Hildebold von Rothen geschenkt habe. Eine andere Schwester, Wicburga, schenkte mit Einwilligung ihres Ehemannes Mirabilis (seine Schwestern: Gerburg u. Hildeswith) der in der „villa Diddelinchhusen“ in der Grafschaft des Theoderich von Holthusen (1120-1140, bei Düsseldorf), da liegt auch die „villa Munere“ (Gemeint ist hier die Bauerschaft Diedenheim in der Nähe der Burg Monreberg bei Kalkar.
Erbbesitzteilungen
Sollten sich die drei rechtsschreitenden Vögel auch im Siegel bei Besiegelungen des erstgenannten Thuringus wiederfinden lassen, wird das Augenmerk dieserhalb zunächst auf die frühen Dynastenfamilien des westlichen Münsterlandes zu werfen sein, welche dieses Wappenbild als volles Schildbild weiterführen (Döring, Bermentvelde, Bitter, Werence und Velen) und danach auf die Dynastenfamilien, welche zumindest zeitweise ihre Siegel oder Wappenschilde damit ergänzen (von Gemen, von Lohn, von Heiden). Hier sind größere Übernahmen aus Allodialbesitzungen durch Erbteilungen und gleichzeitiger neuer Namensfindung, oder entsprechende Einbringung von Heiratsgütern nicht auszuschließen. Ein diesbezüglicher Besitzverfolg könnte zu neuen Ergebnissen führen.
Werence
Für die spätere Bezeichnung Werence gibt es im Mittelalter zwischen Ostwestfalen und Essen zielich unterschiedliche Varianten, eine Version deutet auf "Wirura" als Ursprung hin, so wurde in mittelalterlichen Beurkundungen die Weser bezeichnet. Hier müßten noch mögliche Wurzeln geprüft werden.
Erwähnungen einer Familie Döring
- 1265 war Johann von Döring bischöflicher Amtmann zu Bocholt und Borken.
- 1303 Johan de Döring, Ritter,
- 15.02.1352 Gerlach Dorinc, Knappe, verkauft dem Johann von Emeten den Zehnten im Kirchspiel Dodorpe in der Bauerschaft Hovele (Hövel in der Gemeinde Limbergen), über die Häuser des Friedrich Bruninc und des Heinrich Schurinc.Zeugen und Mitsiegler: Goddert von Lembeck und sein Sohn Johann.
Döring - Wysch
- Joann von Döring oo Agnes von Wysch
- Agnes von Döring († 1380) oo 1328 Dietrich III. (Thiderich) von Volmerstein
Erwähnungen einer Familie Döringhofe
07.04.1311. Der Knappe „Johan gt. Dorinchaven“ erklärt, daß Gf. Dietrich von Kleve ihn mit der Burg Döring, die Graf Otto von Cleve zunächst eroberte, dann von ihm gekauft hatte, und den Hof Geylinc belehnt hat.
- siehe Haus Lembeck
24.07.1335 Reynold von Cleve, Herr von Bergen-op-Zoom, verspricht dem Grafen Dietrich von Kleve, etwa entstehende Baukosten an dem dem Grafen verpfändeten Haus Döring zu erstatten, und räumt dem Grafen ein Vorkaufsrecht ein. das „huus te Dorinc“ bereits am 24.07.1335 den Grafen von Kleve versetzt hatte.
25.07.1335 Dat Loef van Hulhusen (Holthausen) voert versat `t huus te Dorinc den greve van cleve.
25.07.1335 Reynold (von Kleve), Herr von Bergen-op-Zoom, quittiert dem Grafen Dietrich von Kleve den Erhalt von 398 von 400 Mark, für die er dem Grafen die Burg Döring verpfändet hat.
22.10.1335 Reynold von Cleve, Herr von Bergen-op-Zoom, erhöht die Pfandsumme, für die er dem den Grafen Dietrich von Kleve das Haus Döring versetzt hat.
14.04.1337 Reynold von Cleve, Herr von Bergen-op-Zoom verzichtet verzichtet zu Gunsten des Grafen Dietrich von Kleve auf alle Rechte an dem „castri in Dorync“.
08.12.1361 Graf Johann v. Cleve versetzt für 2.000 alte Schilde das Haus Döring an Everwin v. Götterswick zu Bentheim – Steinfurt, die Bentheimer verpachten es 1453 an Frederik van Ulft für 1.200 rhein. Gulden.
Burglehen zu Döring
Arnt von Götterswick gibt am 02.02.1396 dem Wennemar von Heiden ein Burglehen zu Döring und erlaubt ihm die Fischerei zu Döring mit Netzen. Bei diesem Burglehen könnte es sich um Haus Engelrading gehandelt haben, welches der neue Stammsitz der Heidener wurde.
Burgverkauf an die von Wylich
20.01.1549 Arndt Graf zu Bentheim unde tho Stenforde, Herr tho Wevelckhoven, und Ehefrau Walburgh verkaufen all ihre Recht an dem Hause Doeringhen mit Hof, Holzgericht „sampt den tween Werlenn dem Diederichen van Wylich, Clevischen Erbhofmeister und Herrn zur Dirsfordt, und dessen Ehefrau Raeben Tenngnagels. Siegelank. und Unterschrift des Grafen.
- Quelle: Staatsarchiv Münster, Gesamtarchiv von Landsberg-Velen (Dep.), Bestand Pröbsting, Urkunden
Erbwechsel
- Adolph Hermann von Wylich zu Winnethal und Dörringen, Klevischer Landdrost und Pfalz-Neuburgischer Kämmerer oo Catharina von Paland, Kinder:
- Dietrich Carl Frhr. von Wylich
- Maria Antonetta von Wylich (1.oo Rudolph von Paland, 2.oo Obrist Lutter von Brünninghausen)
Erbwechsel
- Dietrich Carl Frhr. von Wylich, Freiherrn zu Rijckholt (Richoltt), Herr zu Winnethal, Bordt, Holtz, Pfandherrn zu Dorringen (26.01.1651) und Mickelen, Fürstlich-Münsterischer Kanzler und Gesandter 1.oo Odilia Frfr. von der Bongart-Winandsrath, (5) Kinder:
- Adolph Hermann von Wylich zu Winnethal
- Anna Maria Franziska (oo Graf Franz von Nesselrode zum Stein)
Erbwechsel
- Adolph (Adam) Hermann Frhr. von Wylich zu Winnethal, Mickelen etc. (1677) oo Petronella Waldbott-Bassenheim zu Gudenau, Kinder:
- Erbtochter zu Winnethal: Adriana Alexandria (oo Johann Arnold Gf. von Leerode-Born)
- Erbtochter zu Mickelen Maria Antonia Norbertina Freifrau von Wylich zu Winnetal und Reichholt (oo Bertram Carl R. d. H.R.R. Graf von Nesselrode und Reichenstein)
Archive
- Staatsarchiv Münster, Bestand A10, Bd. 5 Manuslripte 7, darin: 15. Jhdt. Heberolle des Hauses Döring bei Borken.
Provinz Westfalen: Landtagsfähige Rittergüter im Kreis Borken | |
Haus Barnsfeld | Haus Diepenbrock | Herrschaft Gemen | Haus Pröbsting | Haus Raesfeld | Haus Rhede | Haus Velen | Ab 1855 mit dazu: Haus Schüttenstein | Herrschaft Anholt | Herrschaft Ahaus-Bocholt | Herrschaft Werth | |
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