Plauschwarren: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Plauschwarren''' war ein Vorwerk des Gutes Schilleningken, das 1938 in Hegehof umbenannt wurde. Adlig Schilleningken lag südlich von [[Tilsit]], nicht weit von der Kreuzinger Chaussee (Reichsstraße 138) entfernt. Auch in der Litauerzeit wurde Plauschwarren von Schilleningken aus bewirtschaftet, doch der Abtransport des Heus zum Hauptgut wurde von litauischen Behörden erschwert.
'''Plauschwarren''' war ein Vorwerk des Gutes Schilleningken, das 1938 in Hegehof umbenannt wurde. Adlig Schilleningken lag südlich von [[Tilsit]], nicht weit von der Kreuzinger Chaussee (Reichsstraße 138) entfernt. Auch in der Litauerzeit wurde Plauschwarren von Schilleningken aus bewirtschaftet, doch der Abtransport des Heus zum Hauptgut wurde von litauischen Behörden erschwert.
* Am 1.5.1939 werden die bisherigen Landgemeinden: Groß Plauschwarren, Adlig Groß Plauschwarren, Adlig Klein Plauschwarren und [[Milchbude (Kr.Tilsit)|Adlig Milchbude]] zur Gemeinde '''Plauschwarren''' zusammengefasst.
* Am 1.5.1939 werden die bisherigen Landgemeinden: Groß Plauschwarren, Adlig Groß Plauschwarren, Adlig Klein Plauschwarren und [[Milchbude (Kr.Tilsit)|Adlig Milchbude]] zur Gemeinde '''Plauschwarren''' zusammengefasst.
* Die alljährliche Überschwemmungen der [[Memel (Fluss)|Memel]] waren in Plauschwarren bei Pogegen Fluch und Segen zugleich. Der im Frühjahr abgelagerte Schlick wirkte besser als jeder Kunstdünger.
* Die alljährliche Überschwemmungen der [[Memel (Fluss)|Memel]] und der Jäge waren in Plauschwarren bei Pogegen Fluch und Segen zugleich. Der im Frühjahr abgelagerte Schlick wirkte besser als jeder Kunstdünger.
* Weitere Informationen siehe unten in den [[{{PAGENAME}}#Daten_aus_dem_genealogischen_Ortsverzeichnis| Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis]]
* Weitere Informationen siehe unten in den [[{{PAGENAME}}#Daten_aus_dem_genealogischen_Ortsverzeichnis| Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis]]



Version vom 16. Juli 2015, 10:03 Uhr

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Wappen von Pogegen

P l a u s c h w a r r e n

Gutsbezirk bei Pogegen
Memelland, O s t p r e u ß e n
_____________________________________________________

Zufahrt zum ehemaligen Gutsbezirk Plauschwarren bei Pogegen, Memelland, Ostpreußen


Hierarchie


Weg von Süden nach Plauschwarren, Kreis Pogegen

Einleitung

Plauschwarren oder Groß Plauschwarren, bis 1920 Kreis Tilsit, Ostpreußen; (1920-1939) Kreis Pogegen; (1939-1945) Kreis Tilsit-Ragnit.
Die beiden Wiesengüter Groß- und Klein Plauschwarren lagen südwestlich vom Pogeger See (lit. Velnežeris, arba Pagėgių ežeras) an der Alten Jäge, die auch für die Überschwemmungen verantwortlich war. Von beiden Gütern sind Bauten erhalten geblieben. Das Wiesengut Adl. Milchbude lag am nördlichen Ufer der Memel schräg gegenüber vom Tilsiter Stadtteil Splitter.

Plauschwarren war ein Vorwerk des Gutes Schilleningken, das 1938 in Hegehof umbenannt wurde. Adlig Schilleningken lag südlich von Tilsit, nicht weit von der Kreuzinger Chaussee (Reichsstraße 138) entfernt. Auch in der Litauerzeit wurde Plauschwarren von Schilleningken aus bewirtschaftet, doch der Abtransport des Heus zum Hauptgut wurde von litauischen Behörden erschwert.

  • Am 1.5.1939 werden die bisherigen Landgemeinden: Groß Plauschwarren, Adlig Groß Plauschwarren, Adlig Klein Plauschwarren und Adlig Milchbude zur Gemeinde Plauschwarren zusammengefasst.
  • Die alljährliche Überschwemmungen der Memel und der Jäge waren in Plauschwarren bei Pogegen Fluch und Segen zugleich. Der im Frühjahr abgelagerte Schlick wirkte besser als jeder Kunstdünger.
  • Weitere Informationen siehe unten in den Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

Allgemeine Informationen

Das Foto auf der rechten Seite zeigt die Schule mit Lehrerwohnung in Plauschwarren (Plaušvariai) bei Pogegen. Die Schule stand in der Nähe der Alten Jäge, die auch für die Überschwemmungen verantwortlich war. In diesem Haus ist Manfred Malien, der Schriftleiter und Herausgeber des Memel-Jahrbuches, aufgewachsen. [1]

Politische Einteilung

1785 drei Einträge im Goldbeck: [2]

1.) Plauschwarren oder Försterischken, Adeliges Gut an der Pogegen See belegen, 3 Feuerstellen, Amtsbezirk Balgarden, Pfarrei Tilsit, hat einen bürgerlichen Besitzer.

2.) Plauschwarren, Abgebaut Amtsvorwerk, von Mennoniten bewohnt, die hier ein besonderes Betshaus haben, 13 Feuerstellen, Amtsbezirk Balgarden, Pfarrei Tilsit, königlich.

3.) Plauschwarren, Adeliges Vorwerk, 2 Feuerstellen, Amtsbezirk Balgarden, Pfarrei Tilsit, zu Schilleningken gehörig.

1796-1802 drei Einträge in der Schroetterkarte [3]

Plauschwarren auf der Schroetterkarte Blatt 12, (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Von Norden nach Süden :
1.) Plauschwarren oder Foersterischken, 4 Feuerstellen

2.) Plauschwarren, 15 Feuerstellen

3.) Adlig Plauschwarren, 4 Feuerstellen

1861 ein Eintrag im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 12 [4]

Nur Plauschwarren vermerkt.

1900 drei Einträge im Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900[5]

1.) Adlig Gro߃ Plauschwarren {Gutsbezirk}, Landkreis Tilsit – Königreich Preu߂en

2.) Gro߃ Plauschwarren {Landgemeinde}, Landkreis Tilsit – Königreich Preu߂en

3.) Adlig Klein Plauschwarren {Gutsbezirk}, Landkreis Tilsit – Königreich Preu߂en

1919-1941 Messtischblatt 0897 Pogegen [6]

1.) Adlig Groß Plauschwarren

2.) Groß Plauschwarren

3.) Adlig Klein Plauschwarren

1939

1.5.1939: Name der neuen Gemeinde: Plauschwarren;
Die neue Gemeinde ist gebildet worden aus den bisherigen Landgemeinden : Groß Plauschwarren, Adlig Groß Plauschwarren, Adlig Klein Plauschwarren und Adlig Milchbude[7]

1.10.1939: Plauschwarren kommt zum Kreis Tilsit-Ragnit [8]


Kirchliche Zugehörigkeit

Mennoniten

Mennoniten Kirchenbücher, Plauschwarren, Ostpreußen[9]

  • Geburten 1769-1855 [3]
  • Taufen 1771-1862 [4], Taufen 1771-1800
  • Heiraten, ca 1778-1862 [5]
  • Emigrants der Memelniederung nach Chortitza Settlement, 1789-1793 [6]
  • Sterbefälle, 1769-1861 [7]


Evangelische Kirche

Friedhof

An der Straße von Pogegen (Pagėgiai) zur Memel liegt der Friedhof rechts in Plauschwarren (Plaušvariai) auf einem Hügel. Er ist sehr verwildert, es findet sich nur eine Grabinschrift.

Die Bilder wurden freundlicherweise von Annelie Stöllger zur Verfügung gestellt. Stand Oktober 2011

Geschichte

In den Kriegsunruhen 1757 war das Vorwerk gänzlich abgebrannt, wird aber schon 1758 mit 12 Familien Mennoniten besetzt, darunter Familien Janz! 11 Huben zinsen jährlich 42 Taler pro Hube. Dieser Zins wird 1783 auf 92 Taler erhöht. Einige Aquirenten verpflichten sich, 12 Familien anzusetzen. (Grundbuch-Akten)[10]


Verschiedenes

Memeler Dampfboot vom 11.08.1933

Ergebnisse zu den Wahlen der Gemeindeorgane im Kreise Pogegen

Plauschwarren: Gemeindevorsteher wurde Naused, erster Schöffe Otto Jurkutat, zweiter Schöffe R. Jestigkeit und Ortskassenrendant Fräulein Grete Jestigkeit.


Karten

Plauschwarren auf der Schroetterkarte Blatt 12, (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
siehe ganz links, süd-östl. von Pogegen auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Plauschwarren im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 65, 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Plauschwarren und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 65, 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Groß Plauschwarren im Messtischblatt 0997 Tilsit und 0897 Pogegen (1915-1937) mit den Gemeindegrenzen von 1938, Maßstab 1:25000
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Plauschwarren aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv



Internetlinks

100 Jahre Mennonitenkirche


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>PLARENKO05WC</gov>


Quellen

  1. Foto von Christel Hannemann, vermutlich 1942, übernommen vom Memel-Jahrbuch für 2013, hrsg. von Manfred Malien, Seite 75.
  2. Goldbeck, Johann Friedrich: Vollständige Topographie des Königreichs Preußen, Erster Teil Topographie von Ostpreußen, Königsberg und Leipzig 1785, Nachdruck VFFOW, Hamburg 1990
  3. Schroetterkarte (1796-1802) 1 : 50 000 © Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
  4. Preußisches Urmesstischblatt Nr. 12, 1861 © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
  5. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 [1]
  6. Plauschwarren im Messtischblatt 0897 Pogegen, (1913-1941) © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
  7. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  8. Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939
  9. Mennonite Church Records, Plauschwarren, East Prussia, [2]
  10. Kopp, Jenny: Die Geschichte des Landkreises Tilsit, Tilsit 1918