Plauschwarren: Unterschied zwischen den Versionen
Kenan2 (Diskussion • Beiträge) |
Kenan2 (Diskussion • Beiträge) |
||
Zeile 22: | Zeile 22: | ||
== Einleitung == | == Einleitung == | ||
'''{{PAGENAME}}''' oder [[Groß Plauschwarren]], bis 1920 [[Kreis Tilsit]], Ostpreußen; (1920-1939) [[Kreis Pogegen]]; (1939-1945) [[Kreis Tilsit-Ragnit]].<br>Die beiden Wiesengüter Groß- und Klein Plauschwarren lagen südwestlich vom Pogeger See (lit. Velnežeris, arba Pagėgių ežeras). Von beiden Gütern sind Bauten erhalten geblieben. Das Wiesengut Adl. Milchbude lag am nördlichen Ufer der [[Memel (Fluss)|Memel]] schräg gegenüber vom Tilsiter Stadtteil Splitter. | '''{{PAGENAME}}''' oder [[Groß Plauschwarren]], bis 1920 [[Kreis Tilsit]], Ostpreußen; (1920-1939) [[Kreis Pogegen]]; (1939-1945) [[Kreis Tilsit-Ragnit]].<br>Die beiden Wiesengüter Groß- und Klein Plauschwarren lagen südwestlich vom Pogeger See (lit. Velnežeris, arba Pagėgių ežeras) an der Alten Jäge, die auch für die Überschwemmungen verantwortlich war. Von beiden Gütern sind Bauten erhalten geblieben. Das Wiesengut Adl. Milchbude lag am nördlichen Ufer der [[Memel (Fluss)|Memel]] schräg gegenüber vom Tilsiter Stadtteil Splitter. | ||
'''Plauschwarren''' war ein Vorwerk des Gutes Schilleningken, das 1938 in Hegehof umbenannt wurde. Adlig Schilleningken lag südlich von [[Tilsit]], nicht weit von der Kreuzinger Chaussee (Reichsstraße 138) entfernt. Auch in der Litauerzeit wurde Plauschwarren von Schilleningken aus bewirtschaftet, doch der Abtransport des Heus zum Hauptgut wurde von litauischen Behörden erschwert. | '''Plauschwarren''' war ein Vorwerk des Gutes Schilleningken, das 1938 in Hegehof umbenannt wurde. Adlig Schilleningken lag südlich von [[Tilsit]], nicht weit von der Kreuzinger Chaussee (Reichsstraße 138) entfernt. Auch in der Litauerzeit wurde Plauschwarren von Schilleningken aus bewirtschaftet, doch der Abtransport des Heus zum Hauptgut wurde von litauischen Behörden erschwert. |
Version vom 16. Juli 2015, 09:54 Uhr
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland |
P l a u s c h w a r r e n Gutsbezirk bei Pogegen |
- Hierarchie
- Regional > Litauen > Plauschwarren
- Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Plauschwarren
- Regional > Litauen > Plauschwarren
- Hierarchie
|
|
Einleitung
Plauschwarren oder Groß Plauschwarren, bis 1920 Kreis Tilsit, Ostpreußen; (1920-1939) Kreis Pogegen; (1939-1945) Kreis Tilsit-Ragnit.
Die beiden Wiesengüter Groß- und Klein Plauschwarren lagen südwestlich vom Pogeger See (lit. Velnežeris, arba Pagėgių ežeras) an der Alten Jäge, die auch für die Überschwemmungen verantwortlich war. Von beiden Gütern sind Bauten erhalten geblieben. Das Wiesengut Adl. Milchbude lag am nördlichen Ufer der Memel schräg gegenüber vom Tilsiter Stadtteil Splitter.
Plauschwarren war ein Vorwerk des Gutes Schilleningken, das 1938 in Hegehof umbenannt wurde. Adlig Schilleningken lag südlich von Tilsit, nicht weit von der Kreuzinger Chaussee (Reichsstraße 138) entfernt. Auch in der Litauerzeit wurde Plauschwarren von Schilleningken aus bewirtschaftet, doch der Abtransport des Heus zum Hauptgut wurde von litauischen Behörden erschwert.
- Am 1.5.1939 werden die bisherigen Landgemeinden: Groß Plauschwarren, Adlig Groß Plauschwarren, Adlig Klein Plauschwarren und Adlig Milchbude zur Gemeinde Plauschwarren zusammengefasst.
- Weitere Informationen siehe unten in den Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Allgemeine Informationen
Das Foto auf der rechten Seite zeigt die Schule mit Lehrerwohnung in Plauschwarren (Plaušvariai) bei Pogegen. Die Schule stand in der Nähe der Alten Jäge, die auch für die Überschwemmungen verantwortlich war. In diesem Haus ist Manfred Malien, der Schriftleiter und Herausgeber des Memel-Jahrbuches, aufgewachsen. [1]
Politische Einteilung
1785 drei Einträge im Goldbeck: [2]
1.) Plauschwarren oder Försterischken, Adeliges Gut an der Pogegen See belegen, 3 Feuerstellen, Amtsbezirk Balgarden, Pfarrei Tilsit, hat einen bürgerlichen Besitzer.
2.) Plauschwarren, Abgebaut Amtsvorwerk, von Mennoniten bewohnt, die hier ein besonderes Betshaus haben, 13 Feuerstellen, Amtsbezirk Balgarden, Pfarrei Tilsit, königlich.
3.) Plauschwarren, Adeliges Vorwerk, 2 Feuerstellen, Amtsbezirk Balgarden, Pfarrei Tilsit, zu Schilleningken gehörig.
1796-1802 drei Einträge in der Schroetterkarte [3]
Von Norden nach Süden :
1.) Plauschwarren oder Foersterischken, 4 Feuerstellen
2.) Plauschwarren, 15 Feuerstellen
3.) Adlig Plauschwarren, 4 Feuerstellen
1861 ein Eintrag im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 12 [4]
Nur Plauschwarren vermerkt.
1900 drei Einträge im Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900[5]
1.) Adlig Groß Plauschwarren {Gutsbezirk}, Landkreis Tilsit – Königreich Preußen
2.) Groß Plauschwarren {Landgemeinde}, Landkreis Tilsit – Königreich Preußen
3.) Adlig Klein Plauschwarren {Gutsbezirk}, Landkreis Tilsit – Königreich Preußen
1919-1941 Messtischblatt 0897 Pogegen [6]
1939
1.5.1939: Name der neuen Gemeinde: Plauschwarren;
Die neue Gemeinde ist gebildet worden aus den bisherigen Landgemeinden : Groß Plauschwarren, Adlig Groß Plauschwarren, Adlig Klein Plauschwarren und Adlig Milchbude[7]
1.10.1939: Plauschwarren kommt zum Kreis Tilsit-Ragnit [8]
Kirchliche Zugehörigkeit
Mennoniten
Mennoniten Kirchenbücher, Plauschwarren, Ostpreußen[9]
- Geburten 1769-1855 [3]
- Taufen 1771-1862 [4], Taufen 1771-1800
- Heiraten, ca 1778-1862 [5]
- Emigrants der Memelniederung nach Chortitza Settlement, 1789-1793 [6]
- Sterbefälle, 1769-1861 [7]
Evangelische Kirche
Friedhof
An der Straße von Pogegen (Pagėgiai) zur Memel liegt der Friedhof rechts in Plauschwarren (Plaušvariai) auf einem Hügel. Er ist sehr verwildert, es findet sich nur eine Grabinschrift.
Die Bilder wurden freundlicherweise von Annelie Stöllger zur Verfügung gestellt. Stand Oktober 2011
Geschichte
In den Kriegsunruhen 1757 war das Vorwerk gänzlich abgebrannt, wird aber schon 1758 mit 12 Familien Mennoniten besetzt, darunter Familien Janz! 11 Huben zinsen jährlich 42 Taler pro Hube. Dieser Zins wird 1783 auf 92 Taler erhöht. Einige Aquirenten verpflichten sich, 12 Familien anzusetzen. (Grundbuch-Akten)[10]
Verschiedenes
Memeler Dampfboot vom 11.08.1933
Ergebnisse zu den Wahlen der Gemeindeorgane im Kreise Pogegen
Plauschwarren: Gemeindevorsteher wurde Naused, erster Schöffe Otto Jurkutat, zweiter Schöffe R. Jestigkeit und Ortskassenrendant Fräulein Grete Jestigkeit.
Karten
Internetlinks
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>PLARENKO05WC</gov>
Quellen
- ↑ Foto von Christel Hannemann, vermutlich 1942, übernommen vom Memel-Jahrbuch für 2013, hrsg. von Manfred Malien, Seite 75.
- ↑ Goldbeck, Johann Friedrich: Vollständige Topographie des Königreichs Preußen, Erster Teil Topographie von Ostpreußen, Königsberg und Leipzig 1785, Nachdruck VFFOW, Hamburg 1990
- ↑ Schroetterkarte (1796-1802) 1 : 50 000 © Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
- ↑ Preußisches Urmesstischblatt Nr. 12, 1861 © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
- ↑ Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 [1]
- ↑ Plauschwarren im Messtischblatt 0897 Pogegen, (1913-1941) © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
- ↑ Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm - ↑ Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939
- ↑ Mennonite Church Records, Plauschwarren, East Prussia, [2]
- ↑ Kopp, Jenny: Die Geschichte des Landkreises Tilsit, Tilsit 1918