Angerburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 13. Januar 2015, 20:54 Uhr


Disambiguation notice Angerburg ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Angerburg (Begriffserklärung).


Hierarchie

Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Gumbinnen > Landkreis Angerburg > Angerburg

Lötzen (Giżycko)Rhein (Ryn)Rastenburg (Kętrzyn)Drengfurth (Srokowo)Barten (Barciany)Nikolaiken (Mikołajki)Angerburg (Węgorzewo)Mierunsken (Mieruniszki)Marggrabowa (Treuburg)Lyck (Ełk)Johannisburg (Pisz)Kruglanken (Kruklanki)
Angerburg (mitte) auf der Karte Süd-Ostpreußen um 1936 Durch Anklicken der Ortsnamen erreicht man die Seite des Ortes

Einleitung

Wappen Angerburg
Das Wappen hat in Blau einen
silbernen Turm mit spitzem
rotem Dach und goldener Wind-
fahne. Der Turm ist mit einem
großen, geteilten Schild belegt,
der oben in Silber einen wachs-
enden roten Adler (der Mark-
grafen von Brandenburg) zeigt,
unten von Silber und Schwarz
geviert ist (weist auf die Zollern
hin).

Allgemeine Information

Angerburg war eine Stadt im Landkreis Angerburg.
Zur Stadtgemeinde Angerburg gehörten folgende Dörfer und Wohnplätze [1] :
Karlshof | Lucknainerbude | Bahnhof Nikolaiken | Oberförstereigehöft Nikolaiken |
Schönberg | Waldesruh | Forsthaus Nikolaiken | Forsthaus Spirding
Seit 1945 gehört die Stadt zu Polen und heißt auf polnisch Węgorzewo. [2]


Name

Der Stadtname bezieht sich auf den Fluss.

  • prußisch "angurys" = Aal

+ "ape" = Fluss

Politische Einteilung

Ab 1945

Von 1818 bis 1945

Landkreis Angerburg
Regierungsbezirk Gumbinnen mit Kreisen um 1922
  • Am 1.2.1818 wurde der Kreis Angerburg gegründet. Zum Kreis Angerburg gehörten die Kirchspiele Angerburg, Engelstein, Buddern, Kruglanken, Kutten, Bengheim, Rosengarten und Filiale Doben.
  • Der Kreis Angerburg gehörte ab 1818 bis 1945 zum Regierungsbezirk Gumbinnen. [3]

Verwaltung

Standesamt Regulowken (Borkenwalde)

Angerburg/Standesamt)

Einwohnerzahlen

1867 [6] 1885 [4] 1905 [5] 1910 [7] 1933 [8] 1939 [8]
-

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

  • 1528 wurde die erste Kirche erbaut.

Katholische Kirchen

  • 1910 wurde Angerburg in das katholische Kirchspiel Angerburg eingepfarrt.

Katholisches Kirchspiel Angerburg

Geschichte

Prußische Stammesgebiete

Angerburg liegt auf der Grenze der prußischen Stammesgebiete Galindien, Barta und Nadrauen am Nordrand der masurischen Seenkette. Die Stadt wurde 1335 und 1396 durch den Ritterorden erobert. Der Ort liegt an der Angerapp, die 2 km südlich aus dem Mauersees tritt.

Urkundliche Erwähnungen auch als Neuendorf oder Gerothwol.

"Das Schloß Angerburg in Bartenlande/ an dem Fluss Angerap/ ist Anno 1312 angelegt. Wiewol besser nach der See hin: nach der Zeit ist es aber weiter ins Land zierlich auffgebauet/ und hat den Nahmen von dem Fluß Angerap oder von der alten Preussischen Festung Angetete. Das Städtlein liegt ziemlich weit vom Schloß/ und hat noch zur Zeit keine Mauren/ ist auch sonst schlecht gebauet. Daselbst hat man den besten Aalfang in dem Lande." [9]

  • Anmerkung: Die Festung Angetet (Gerullis vermutet eine Verstümmelung) liegt in der Landschaft Wohnsdorf.

Ordensstaat bis 1525

  • Am Übergang über die Angerapp wurde 1335 auf einer Flußinsel ein Wildhaus angelegt, das die Litauer 1365 zerstörten.
  • Der neue Aufbau des Hauses in Stein erfolgte 1398 etwas weiter landeinwärts.
  • Die Siedlung darum herum entstand vor 1450 und hieß ursprünglich Neuendorf, Neudorf oder Gerothwol.
  • 1514 erhielt Neudorf eine Verschreibung.

Herzogtum Preußen (1525 -1701)

  • Um 1560 staute man den Mauersee zu seiner jetzigen Höhe an und erbaute die Schlossmühle.
  • 1571 wurde Angerburg zur Stadt erhoben.
  • 1656 Tatareneinfälle, bei denen die Stadt große Verluste erleidet.
  • Berühmter Sohn der Stadt war der Naturforscher Helwing (* 1666), einer der bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit ("deutscher Plinius").

Königreich Preußen (1701 - 1918)

  • Im 17. Jh. siedelten sich Schotten an.
  • 1709-1711 hinterlässt die Pest tiefe Spuren. Nur 150 Personen überleben die Pestzeit.
  • General von Katte, der 1718 - 1740 mit seinen Kürassieren hier stationiert war, verdankt die Stadt gepflasterte Straßen, einen neuen Markt, Straßenbeleuchtung, Ziegeldächer anstelle der Schindeln und Wasserleitungen ("Wasserkunst"), die alle städtischen Brunnen speisten.
  • Berühmt war die Stadt durch Getreide- und Leinwandmärkte sowie durch gute Tuche und gutes Bier.
  • 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
  • 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
  • 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Angerburg wird wieder preußisch.
  • 1880 Gründung des Siechen- und Krüppelheim und der »Wohltätigkeitsanstalten Bethesda«.
  • Nach 1920 erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung durch den Eissegelsport auf dem Schwenzaitsee.
  • Trotz Tatareneinfällen und Pest zählte Angerburg Ende des 18. Jh. zu den bedeutendsten Städten Masurens.

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

siehe: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Angerburg

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

  • Quellennachweis für die ostdeutsche Kirchbücher
    Handbuch über die katholischen Kirchbücher in der Ostdeutschen Kirchenprovinz
    östlich der Oder und Neiße und Bistum Danzig
    Bearbetet von Dr.Johannes Kaps, Stand Mai 1945, Kath.Kirchenbuchamt, München 1962
  • Amtsblatt der Preussischen Regierung zu Gumbinnen, - Gumbinnen., 10.1821 - 88.1898, 90.1900 -107. 1917
teilweise online in der Bayerischen Staatsbibliothek [1],
Bestandsabfrage in der Zeitschriftendatenbank (ZDB): [2]
  • Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen
Agaton Harnoch, Neidenburg 1890, S. Nipkow
Digitalisat der Elbląska Biblioteka Cyfrowa (Digitale Bibliothek der Elbinger Stadtbibliothek)
  • Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihrer Bevölkerung
Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet
und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau.
I. Die Provinz Preussen
Berlin 1874, Verlag des Königl. Statistischen Bureaus (Dr. Engel).
Digitalisat der Kujawsko-Pomorska Digital Library
  • Volständige Topographie vom Ost-Preußischen Cammer-Departement
    und Littauischen Cammer-Departement von 1785
Friedrich Goldbeck, Königsberg und Leipzig 1875,
Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums

In der Digitalen Bibliothek

Archive und Bibliotheken

Staatsarchiv Allenstein

Bibliotheken

Verschiedenes

Karten

Karten

Heimat- und Volkskunde

Angerburg 1684: Ein groß Ambt/ Stadt und Schloß dem Churfürsten gehörig

Persönlichkeiten

Edmund Grigoleit: Die ostpreußischen Amtmänner im Jahre 1755, in: Archiv für Sippenforschung, 29. Jg. Aug. 1963, H. 11, S. 177.

Angerburg: Cibrovius, Georg Friedrich, 1735-1756.

______________


Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).

Kaecker, Registrator bei der Kammer Königsberg, zum Salzinspektor in Angerburg 17./28.12.1758.

Leidner, Michael, zum Ratsverwandten in Angerburg 17./28.1.1761.

Meyer, Konstantin, zum Ratsverwandten in Angerburg 17./28.1.1761.

Pisanski, Jakob Ludwig, Schulrektor in Angerburg, zum polnischen Pfarrer und deutschen Kaplansadjunkt daselbst 26.1./6.2.1760. [* Johannisburg 4.2.1733 als Sohn des Diakon Christof Pisanski in Angerburg, + Angerburg 29.6.1810].

Pisanski, Michael Victorinus, Referendar, zum Adel. Gerichtsschreiber beim Justizkollegium Angerburg 19./30.3.1761.

Schoene, Johann Karl, zum Ratsverwandten in Angerburg 17./28.1.1761.

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>ANGUR2KO04VF</gov>

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band I: Provinz Ostpreußen, Königsberg 1931, S.138-142
  2. http://stat.gov.pl/broker/access/performSearch.jspa?searchString=Mi%C5%82akowo&level=miejsc&wojewodztwo=398&powiat=6388&gmina=7609&miejscowosc=&advanced=true
  3. Historisch-comparative Geographie von Preussen,Dr. Max Toeppen, Gotha 1858,S.351
  4. 4,0 4,1 Gemeindelexikon für das Königreich Preussen, Berlin 1888, S.322-328
  5. 5,0 5,1 5,2 Gemeindelexikon für das Königreich Preußen I (1905,Ostpreußen),S.10-16
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. I Provinz Preußen [1871], S.284
  7. Digitalisat von gemeindeverzeichnis.de von Uli Schubert
  8. 8,0 8,1 Digitalisat von www.verwaltungsgeschichte.de von Micheal Rademacher
  9. Hartknoch, Christoph: Alt und Neues Preußen oder Preußischer Historien zwey Theile , Franckfurt und Leipzig, 1684, S.4416


Städte, Landgemeinden und Gutsbezirke im Landkreis Angerburg (Regierungsbezirk Gumbinnen) (1907)

Alt Gurren | Alt Perlswalde | Angerburg | Angerburg (Gut) | Benkheim | Biedaschken | Brosowen | Brosowken | Buddern | Budzisken | Domäne Angerburg | Domäne Popiollen | Doben (Gut) | Dowiaten | Engelstein | Frankenort | Gansenstein | Gassöwen | Gembalken | Grieslack | Grodzisko | Gronden | Gronden (Gut) | Grondischken | Groß Budschen | Groß Eschenort | Groß Guja | Groß Lenkuk | Groß Pillacken | Groß Sakautschen | Groß Sawadden | Groß Steinort | Groß Strengeln | Groß Sunkeln | Groß Wessolowen | Grunden | Gurren | Haarszen | Jakunowken | Janellen | Jesziorowsken | Jorkowen | Jurgutschen | Kehlen | Kerschken | Klein Budschen | Klein Dombrowken | Klein Guja | Klein Pillacken | Klein Sawadden | Klein Steinort | Klein Strengeln | Klein Sunkeln | Klimken | Knobbenort | Kruglanken | Kruglinner Wiesenhaus | Krzywinsken | Kühnort | Kulsen | Kutten | Langbrück | Leopoldshof | Lissen | Masehnen | Masehnen (Gut) | Mitschkowken | Mitschullen | Mosdzehnen | Neu Freudenthal | Neu Guja | Neu Gurren | Neu Perlswalde | Neu Soldahnen | Numeiten | Oberförsterei Borken | Oberförsterei Heydtwalde | Oberförsterei Skallischen | Ogonken | Olschöwen | Paulswalde | Pietrellen | Pietzarken | Pilwe | Popiollen | Popiollen (Gut) | Possessern | Prinowen | Pristanien | Przerwanken | Przytullen | Gut Przytullen | Rehsau | Reussen | Roggen | Rosengarten | Rosenstein | Sapallen | Sawadden | Schupowen | Siewen | Siewken | Sobiechen | Soldahnen | Soltmahnen | Sperling | Stawisken | Stawken | Steinbach | Steinorter Wiesenhaus | Stobben | Storchenberg | Stullichen | Surminnen | Taberlack | Talheim | Thiergarten | Wensowken | Wenzken | Wenzken (Gut) | Wilkowen | Willudden | Zabinken | Ziemianen

Städte und Gemeinden im Landkreis Angerburg (Regierungsbezirk Gumbinnen) (1945)

Albrechtswiesen | Andreastal | Angerburg | Angertal | Benkheim | Bergensee | Birkenhöhe | Borkenwalde | Buddern | Doben | Dowiaten | Engelstein | Gembalken | Geroldswalde | Gronden | Groß Budschen | Großgarten | Groß Guja | Groß Strengeln | Gurren | Haarschen | Hartenstein (Ostpr.) | Heidenberg | Herbsthausen | Hochsee | Jakunen | Jorken | Kanitz | Kehlen | Kerschken | Kleinkutten | Klein Strengeln | Knobbenort | Kruglanken | Kulsen | Kutten | Langbrück | Lindenwiese | Lissen | Masehnen | Neu Freudenthal | Ostau | Paßdorf | Paulswalde | Perlswalde | Primsdorf | Raudensee | Rehsau | Rochau (Ostpr.) | Rosengarten | Salpen | Schwenten | Seehausen | Siewen | Siewken | Soldahnen | Soltmahnen | Sonnheim | Steinort | Steinwalde | Stullichen | Sunkeln | Surminnen | Taberlack | Talheim | Thiergarten | Treugenfließ | Wensen | Wenzken | Wiesental | Wieskoppen | Sperling (Gut)


Orte in der Stadtgemeinde Angerburg ( Landkreis Angerburg ) Stand 1931

Orte:
Angerburg | Angerhof | Bahnhof Angerburg | Stadtwald Angerburg | Angerburger Wassermühle | Eisenbahnhaltepunkt Stadtwald | Angerhof | Gut Beethesda | Birkenhain | Johanneshof |
Leitnersfelde | Miltalersberg | Rothof | Sanssouci | Schönbrunn | Siedlung Waldheim | Gut Angerburg | Gut Reussen


Stadt- und Landkreise im Regierungsbezirk Gumbinnen (Provinz Ostpreußen)

Stadtkreise: Insterburg | Memel | Tilsit

Landkreise:

Darkehmen (Angerapp) | Angerburg | Elchniederung | Goldap | Gumbinnen | Heydekrug | Insterburg | Memel | Pillkallen (Schloßberg) | Ragnit | Stallupönen (Ebenrode) | Tilsit | Oletzko (Treuburg)