Gericht Ibbenbüren: Unterschied zwischen den Versionen

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==Preußische Gerichtsbarkeit==
==Preußische Gerichtsbarkeit==
Im Jahre  1815  wurde  Ibbenbüren  Sitz  eines  Land- und  Stadtgerichts.  Das  Gericht  war  untergebracht  in  einem von dem Kaufmann Hantelmann  angemieteten  Gebäude.  Das  Gefängnis lag  auf städtischem  Grund  und  Boden und  wurde  vom  Gericht  und von der  Stadt  gemeinschaftlich benutzt  und  unterhalten.  Einem Mitglied  des  Gerichts  waren  die  Funktionen  eines  Bergrichters  sowie  die  Geschäfte  des  Justitiarius  bei  dem Bergamt  in  Ibbenbüren und  die  Bearbeitung  des  Berghypothekenwesens  übertragen.
Im Jahre  1815  wurde  Ibbenbüren  Sitz  eines  '''Land- und  Stadtgerichts'''.  Das  Gericht  war  untergebracht  in  einem von dem Kaufmann Hantelmann  angemieteten  Gebäude.  Das  Gefängnis lag  auf städtischem  Grund  und  Boden und  wurde  vom  Gericht  und von der  Stadt  gemeinschaftlich benutzt  und  unterhalten.  Einem Mitglied  des  Gerichts  waren  die  Funktionen  eines  Bergrichters  sowie  die  Geschäfte  des  Justitiarius  bei  dem Bergamt  in  Ibbenbüren und  die  Bearbeitung  des  Berghypothekenwesens  übertragen.


Im Jahre  1849  wurde  das  Land- und  Stadtgericht  aufgehoben. Ibbenbüren behielt  nur  einige Gerichtskommissionen,  die  dem Kreisgericht  in Tecklenburg  angegliedert waren und  zeitweilig zu  einer  Gerichtsdeputation zusammengefasst wurden.  Die  erforderlichen  Geschäftsräume wurden von der  Stadt  in  einem städtischen  Gebäude  gegen  eine  Miete von 190 Talern angemietet.
Im Jahre  1849  wurde  das  Land- und  Stadtgericht  aufgehoben. Ibbenbüren behielt  nur  einige ''' Gerichtskommissionen''',  die  dem Kreisgericht  in Tecklenburg  angegliedert waren und  zeitweilig zu  einer  '''Gerichtsdeputation''' zusammengefasst wurden.  Die  erforderlichen  Geschäftsräume wurden von der  Stadt  in  einem städtischen  Gebäude  gegen  eine  Miete von 190 Talern angemietet.


Im Jahre  1879  erhielt  die  Stadt  ein Amtsgericht.  Untergebracht war  dieses  zunächst  in  einem von  dem Kaufmann  Hantelmann  angemieteten  Gebäude.  Durch Auflassung vom 08.10.1878  erwarb  der Justizfiskus  ein  eigenes  Grundstück  und  errichtete  darauf im Jahre  1879  ein  Geschäfts- und  Gefängnisgebäude  an  der Münzstrasse  27.  Das  Gebäude  wurde  im zweiten 'Veitkrieg weder  zerstört  noch beschädigt.
Im Jahre  1879  erhielt  die  Stadt  ein '''Amtsgericht'''.  Untergebracht war  dieses  zunächst  in  einem von  dem Kaufmann  Hantelmann  angemieteten  Gebäude.  Durch Auflassung vom 08.10.1878  erwarb  der Justizfiskus  ein  eigenes  Grundstück  und  errichtete  darauf im Jahre  1879  ein  Geschäfts- und  Gefängnisgebäude  an  der Münzstrasse  27.  Das  Gebäude  wurde  im zweiten 'Veitkrieg weder  zerstört  noch beschädigt.


Zur Behebung  der Raumnot wurden duroh Mietvertrag vom  31.03.1955  sechs  Räume  in 2.  Obergeschoss  des  Geschäftsgebäudes  der Sparkasse  des  Kreises Tecklenburg  in Ibbenbüren angemietet. Eine  Erweiterung  des  Geschäftsgebäudes  unter  Einbeziehung eines  Gerichtsgefängnisees  war 1957 in Aussicht  genommen. Gerichtstage wurden 1957 abgehalten  in Hopsten,  Mettingen,  Recke, Riesenbeck und  Schale. <ref name="Oppenheim"/>
Zur Behebung  der Raumnot wurden duroh Mietvertrag vom  31.03.1955  sechs  Räume  in 2.  Obergeschoss  des  Geschäftsgebäudes  der Sparkasse  des  Kreises Tecklenburg  in Ibbenbüren angemietet. Eine  Erweiterung  des  Geschäftsgebäudes  unter  Einbeziehung eines  Gerichtsgefängnisees  war 1957 in Aussicht  genommen. Gerichtstage wurden 1957 abgehalten  in Hopsten,  Mettingen,  Recke, Riesenbeck und  Schale. <ref name="Oppenheim"/>

Version vom 6. November 2014, 16:54 Uhr

Gericht Ibbenbüren, Gerichtswesen in der Grafschaft Lingen: In oft kurzen Zeitabschnitten erlebten wir in der Grafschaft Lingen unterschiedliche, oft gegensätzliche politische Systeme: Feudalismus, Einzug der Moderne unter Napoleon, preußisches Kaiserreich, Weimar, NS-Staat, Besatzungsregime die Bundesrepublik. Dabei wurden Rechtsordnungen wie Wäschestücke gewechselt. Was blieb waren die Juristen und nahezu sämtliche Führungsstäbe des jeweiligen Systems, auch auf der regionalen Ebene.

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Steinfurt > Ibbenbüren > Gericht Ibbenbüren

Zeitschiene vor 1803

Um 1134 / 39 befand sich der Gerichtsplatz „Hathemaresloh“ im Vorsitz eines Gottschalk. Dies bezeugten u. a. Otto von Rheineck zu Bentheim, Hermann von Calvelage und Adolf von Berge (u.a. Vogt von Kappenberg und Essen). „Hathemareslo“ lag in der Nähe von Ibbenbüren. Im Jahre 1134 heisst es „locus pretorialis Hathemareslo“, hier war eine Dingstätte des Freigerichts der Edelherren von Ibbenbüren, deren Linie 1203 erlosch, sie trugen einen Anker im Wappen. Der Präfekt Gottschalk (1129-1177) gilt als Stammvater der Edelherren von Ibbenbüren. Ihm wurde das Herrschaftsgebiet in Ibbenbüren zugeteilt. Einer seiner Söhne war Bernard, Bischof von Paderborn (1189).

Ibbenbüren, Sitz eines Gerichtes für die Grafschaft Lingen seit 1493, kam 1702 in preußischen Besitz und erhielt 1721 Stadtrecht. [1]

Zeitschiene nach 1802

Französische Zeit

Vor die Tribunale gehörten alle streitigen Eigentumsklagen, die nicht von den Friedensrichtern verglichen werden konnten, oder in denen nicht der Präfekturrat zu erkennen hatte. Sie behandelten gleichzeitig die korrektionellen Gegenstände bis zu Strafen von fünf Jahren Gefängnis und streitige Handelssachen.

Preußische Gerichtsbarkeit

Im Jahre 1815 wurde Ibbenbüren Sitz eines Land- und Stadtgerichts. Das Gericht war untergebracht in einem von dem Kaufmann Hantelmann angemieteten Gebäude. Das Gefängnis lag auf städtischem Grund und Boden und wurde vom Gericht und von der Stadt gemeinschaftlich benutzt und unterhalten. Einem Mitglied des Gerichts waren die Funktionen eines Bergrichters sowie die Geschäfte des Justitiarius bei dem Bergamt in Ibbenbüren und die Bearbeitung des Berghypothekenwesens übertragen.

Im Jahre 1849 wurde das Land- und Stadtgericht aufgehoben. Ibbenbüren behielt nur einige Gerichtskommissionen, die dem Kreisgericht in Tecklenburg angegliedert waren und zeitweilig zu einer Gerichtsdeputation zusammengefasst wurden. Die erforderlichen Geschäftsräume wurden von der Stadt in einem städtischen Gebäude gegen eine Miete von 190 Talern angemietet.

Im Jahre 1879 erhielt die Stadt ein Amtsgericht. Untergebracht war dieses zunächst in einem von dem Kaufmann Hantelmann angemieteten Gebäude. Durch Auflassung vom 08.10.1878 erwarb der Justizfiskus ein eigenes Grundstück und errichtete darauf im Jahre 1879 ein Geschäfts- und Gefängnisgebäude an der Münzstrasse 27. Das Gebäude wurde im zweiten 'Veitkrieg weder zerstört noch beschädigt.

Zur Behebung der Raumnot wurden duroh Mietvertrag vom 31.03.1955 sechs Räume in 2. Obergeschoss des Geschäftsgebäudes der Sparkasse des Kreises Tecklenburg in Ibbenbüren angemietet. Eine Erweiterung des Geschäftsgebäudes unter Einbeziehung eines Gerichtsgefängnisees war 1957 in Aussicht genommen. Gerichtstage wurden 1957 abgehalten in Hopsten, Mettingen, Recke, Riesenbeck und Schale. [1]

Land- und Stadtgericht Ibbenbüren

  • Direktor: Homann (1822/23-1846/47, s. 1841/42 Dir.)
  • Direktor: Schmidt (1846/47-1849)
  • Land- und Stadtrichter: Mettingh (1815-1822/23)
  • Land- und Stadtrichter: Mettingh (1815-1822/23)
  • Land- und Stadtrichter: Kerstein (1815-1839/40)
  • Land- und Stadtrichter: Naber (1815-1849)
  • Land- und Stadtrichter: Schrakamp OLGAss. (1839/40-1843)
  • Land- und Stadtrichter: Ernesti OLGAss. (1843-1849)
  • Land- und Stadtrichter: Hamann OLGAss. (1843-1845)
  • Land- und Stadtrichter: Hasse OLGAss. (1843-1844)
  • Land- und Stadtrichter: Offenberg OLGAss. (1845-1846/47)
  • Land- und Stadtrichter: Hering OLGAss. (1846/47-1849)

Kreisgerichtskommission Ibbenbüren

  • Kreisrichter: Schmidt (1849-1852)
  • Kreisrichter: Ernesti (1849-1856)
  • Kreisrichter: Würmeling (1849-1864)
  • Kreisrichter: Goesen (1849-1861)
  • Kreisrichter: Leinemann (1852-1867)
  • Kreisrichter: Blumberg (1856-1860)
  • Kreisrichter: von und zur Mühlen (1860-1864)
  • Kreisrichter: Brüning Jos, (1864-1867)
  • Kreisrichter: Alffers (1865-1877)
  • Kreisrichter: Boele (1870-1879)
  • Kreisrichter: Müller (1870-1874)
  • Kreisrichter: Beitzke (1874-1870)
  • Kreisrichter: Ahlemann (1877-1879)

Amtsgericht Ibbenbüren

  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Boele (1879-1887)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Ahlemann (1879-1688)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Daltrop (1887-1895)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Gildemeister (1888-1904)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Lautz (1895-1900)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Nahrwold (1900-1904)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Kiesekamp (1904-1936)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Dr. Pickering (1904-1932)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Wilkenhöner. (1933-1939)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Dr. Schmitz, Hans Ludwig (1936-1941)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Holl (1939-?)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Dr. Klein (1941-1946)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Dr. Encks (1947, OAR. 1953, -?)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Dr.- Haack (1955-?)

Archiv

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Quelle: Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)

Weblinks

Offizielle Webseiten