Hausen (Hessisch Lichtenau): Unterschied zwischen den Versionen
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Hausen rühmt sich, das höchstgelegene Dorf Kurhessens zu sein. Zu beiden Seiten der steil ansteigenden Dorfstrasse stehen gediegene Bauernhäuser, die abgesehen von den Neubauten ausschließlich in Fachwerkbauweise errichtet worden sind. Die vom Wehretal zuströmenden Westwinde sorgen mit ständigem Luftaustauch für ein Reizklima, das besonders ältere Menschen sehr zu schätzen wissen. Deshalb gibt es im Dorf eine Seniorenresidenz, sowie Ferienwohnungen, die für Familien mit Kindern geeignet sind. | |||
Auch durch das nahegelegene Skigebiet unterhalb des Meißnersenders ist Hausen bekannt geworden. Ausflügler, die auf den Spuren der Frau Holle wandeln und wandern, kommen nach Hausen, um an der Kitzkammer die Höhle zu sehen, in die unfolgsame Mädchen von Frau Holle eingesperrt wurden, nachdem sie wegen Streitereien von der "holden Frau" in Katzen verwandelt worden waren. | |||
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Version vom 22. Dezember 2012, 11:57 Uhr
Hausen ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Hausen. |
- Hierarchie
> Hessisch Lichtenau > Hausen
Einleitung
Hausen rühmt sich, das höchstgelegene Dorf Kurhessens zu sein. Zu beiden Seiten der steil ansteigenden Dorfstrasse stehen gediegene Bauernhäuser, die abgesehen von den Neubauten ausschließlich in Fachwerkbauweise errichtet worden sind. Die vom Wehretal zuströmenden Westwinde sorgen mit ständigem Luftaustauch für ein Reizklima, das besonders ältere Menschen sehr zu schätzen wissen. Deshalb gibt es im Dorf eine Seniorenresidenz, sowie Ferienwohnungen, die für Familien mit Kindern geeignet sind.
Auch durch das nahegelegene Skigebiet unterhalb des Meißnersenders ist Hausen bekannt geworden. Ausflügler, die auf den Spuren der Frau Holle wandeln und wandern, kommen nach Hausen, um an der Kitzkammer die Höhle zu sehen, in die unfolgsame Mädchen von Frau Holle eingesperrt wurden, nachdem sie wegen Streitereien von der "holden Frau" in Katzen verwandelt worden waren.
Allgemeine Informationen
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Die kleine ev. Dorfkirche von Hausen, deren Entstehung dem 14. Jahrhundert zugerechnet werden kann,
ist ein Kleinod. Bei einer Renovierung 1960 wurden gotische Malereien aus der Zeit um 1400 freigelegt.
Das Kirchenschiff wurde 1769 erneuert. Ein Taufstein trägt die Jahreszahl 1566.
Die Kirche mit gedrungenem Turm auf der Ostseite, was ungewöhnlich ist, steht leicht erhöht
am nördlichen Ortsrand.Immer war Hausen eine Filialkirche und wurde von Pfarrern eines anderen Orts betreut.
Bis 1756 gehörte es zum Kirchspiel Laudenbach, wurde dann gegen Trubenhausen
an Velmeden ausgetauscht, wozu es heute noch gehört.- Der Friedhof von Hausen ist in städtischer Verwaltung (Hess. Lichtenau).
Er befindet sich neben der Kirche auf der westlichen Seite.
- Der Friedhof von Hausen ist in städtischer Verwaltung (Hess. Lichtenau).
Geschichte
Hausen wurden schon zu Zeiten des ehemaligen Kurhessens und wird heute noch als das höchstgelegene Dorf
im Werra-Meißner-Kreis bezeichnet.
Seine Lage ist 503 m über NN am Nordwesthang des Meißners.
Nachweisbar ist der Ort bereits im Jahr 1300 unter dem Namen „Husin". Ein Adelsgeschlecht nennt sich um 1400 nach ihm.
Im Jahre 1858 bestanden in Hausen in der Gemarkung 21 Hütten, jede mit 24 bis 34 Acker.
Im Ort gab es damals:
1 Schmied
1 Weißbinder
1 Schreiner
3 Schuhmacher
2 Schneider
10 Leineweber10 Maurer
1 Krämer
1 Wirtshaus (Reuss)
Notizen aus dem "Witzenhäuser Kreisblatt":
- 18.02.1878 Neubau der Schule in Hausen, Submission am 18. Februar.
- 17.06.1882 Am Montag tropische Hitze und schweres Gewitter. In Hausen hat der Blitz ein Gebäude
des Ackermanns Reuß und in Waldkappel das Bahnhofsgebäude entzündet und niedergebrannt. - 27.02.1884 Holzversteigerung der Oberförsterei Meißner in der Reußschen Gastwirtschaft in Hausen.
- 22.03.1884 Tagelöhner Heinrich Jung zu Hausen ist als Kuhhirte beeidigt worden.
- 24.08.188 Ein imposanter Leichenzug in Hausen.
Der Veteran Heinrich Blum, geb. 1797, wurde zur Ruhe bestattet. Er war, wie man hört, der letzte hiesiger Umgegend, welcher am Freiheitskriege teilgenommen. Salut: Kriegerverein Hess. Lichtenau, Commando Lehrer Blettner.
Metz-Mühle
Die Metz-Mühle in Hausen war bis zum Jahre 1936 über mehrere Generationen hinweg in Betrieb. Sie diente auch als Antrieb für die Häcksel- und Dreschmaschine. Das Dach und die Seitenwand der Mühle sind mit "Großalmeroder Ziegeln" versehen, die sich durch besondere Haltbarkeit auszeichnen.
In einer Statistik aus dem Jahre 1781 werden für Großalmerode sieben Ziegelbrennereien erwähnt. Verarbeitet wird überwiegend der helle Großalmeroder Fetton. Als Besonderheit werden die Ziegel salzglasiert. Während des Brandes wird Kochsalz in die Ofenkammer geworfen. Die Verdampfung fuehrt zu einem salzglasierten Überzug, der die Dachziegel gegen Witterungseinflüsse unempfindlich macht. So sind auch heute noch Dächer mit Großalmeroder Ziegeln zwischen Kassel und Wanfried und zwischen Spangenberg und Göttingen anzutreffen. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über rd, 140 Ortschaften. [1]
Krück's Mühle
Die Krück's Mühle (in Hausen die Obermühle) mit dem oberschlächtigen Mühlrad war über Jahrhunderte in Besitz der Familie Krück. Sie stellten auch sehr oft den Greben von Hausen (Bürgermeister). In dem Backhaus neben der Mühle wurde noch bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg Brot und Kuchen gebacken. Bemerkenswert ist der mächtige Baum vor dem Haus. Das Wasser des Baches stammt teils vom Butterborn oberhalb des Viehhauses.
Hausen hat 1915 eine Wasserleitung erhalten. Bis dahin erfolgte die Wasserversorgung über sogenannte Bornstöcke, von denen es über das Dorf verteilt mehrere gegeben hat. Auf dem Foto von der Mühle Krück ist ein solcher Bornstock zu sehen.
Umgehungsstraße
Bis 1970 führte die Landstraße von Velmeden zum Meißner (heute L 3249) mitten durch den Ort Hausen. Auf der steilen Dorfstraße war der zunehmende Ausflugsverkehr kaum noch zu ertragen, und so begann man 1970 mit dem Bau einer Umgebungsstraße. Am 1. Oktober 1971 wurde die Straße, die hinter dem Kirchberg entlangführt, dem Verkehr übergeben.
Ortsbeschreibung
Sehenswürdigkeiten
Kitzkammer
Im urwüchsigen Wald, in einer Wand aus Säulenbasalt, liegt bei Hausen ein reizvolles Naturdenkmal, die Kitzkammer. An diesem verwunschenen Ort soll Frau Holle faule und zänkische Mädchen in Katzen verwandeln und eingesperren... oder ist es das Tor zur Unterwelt?
- Die Sage von der Kitzkammer
Hier erscheint dem Wanderer gelegentlich eine große weiße Frau mit einem mächtigen
Schlüsselbund, die stumm neben ihm her geht und dann im Eingang der Kitzkammer
verschwindet.
Einem Schäferjungen aus Hausen habe sie einmal einen goldenen Schlüssel
schenken wollen, doch der sei aus Angst nach Hause gerannt.
Mit dem Schlüssel hätte er angeblich ihr unterirdisches Reich aufschließen können.
- Die Sage von der Kitzkammer
Die Kitzkammer bei Hausen ist ein beliebtes Ausflugsziel und eines der eindrucksvollsten Naturdenkmäler auf dem Meißner. Sie besteht aus einer Felswand, die aus fünf- und sechskantigen Basaltsäulen gebildet wird, die hier waagerecht liegen, da Lava immer senkrecht zur Abkühlungsfläche kristallisiert. Hier, so vermuten Geologen, wurde der Meißner „geboren“.
Entstanden ist das Naturdenkmal folgendermaßen:
Das Meißnergebiet war zu Beginn des Tertiär (vor 60 Mio. Jahren) eine flache Senke mit einem subtropischen Klima. Hier wuchsen dichte Zypressenwälder, aus denen sich später die Meißnerkohle entwickelt hat. Am Ende des Tertiär (vor ca. 5 Mio. Jahren) trat durch Spalten in der Erdoberfläche dünnflüssige Lava aus, die senkrecht zur Abkühlungsfläche kristallisierte, so daß fünf- und mehreckige Blaubasalt-Säulen entstanden sind. Der querstehende Säulenbasalt ist an der Kitzkammer besonders deutlich zu sehen, denn hier war einer der Austrittsschlote.
Durch Auswaschungen der weicheren Gesteine wurde die charakteristische Form des Meißners in den letzten 1,5 Mio. Jahren geformt; wobei die starke Basaltdecke den Berg vor größerer Erosion nach wie vor schützt.
Hausener Hute
Auf der Hausener Hute, einer der schönsten Bergwiesen des Meißners, fand 1913 ein großes Jugendtreffen statt, das Geschichte schreiben sollte. Aus einer zunächst losen Verbindung von Wandervögel-Bünden und freistudentischen Gruppen wurde die „Freideutsche Jugend“. Aus Protest gegen die pompöse Jahrhundertfeier für die Leipziger Völkerschlacht setzten sich die Teilnehmer, unter denen sich auch der junge Student Walter Benjamin und der gerade 15-jährige spätere Schriftsteller Manfred Hausmann befanden, für ein naturverbundenes Leben mit sportlichen Wettkämpfen, Musik und Theater unter freiem Himmel ein.
Der weihevollen Stimmung verdankt der einstmals nur „Meißner“ genannte Berg seinen heutigen Namen „Hoher Meißner“. Oberhalb der Hausener Hute erinnert ein imposanter Basaltblock mit einer eingemeißelten Inschrift an das „Hohe Fest der Jugend“. Eine Infotafel mit einenem Gemälde nach einer Potographie (Bild rechts) informiert über die denkwürdigen Ereignisse, Auf der nicht weit entfernt bei Witzenhausen gelegenen Burg Ludwigstein befindet sich das Archiv der deutschen Jugendbewegung.
Archive und Bibliotheken
Verschiedenes
Weblinks
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>object_280560</gov>
Quellen, Einzelnachweise
- ↑ Quelle: Karl Krück, Vorsitzender des Geschichtsvereins Großalmerode e.V.