Lengwethen: Unterschied zwischen den Versionen
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Seit der Verwaltungsreform in der Oblast Kaliningrad 2008/2009 ist Lunino namensgebender Ort und Verwaltungssitz der Landgemeinde ''Luninskoje selskoje posselenije'' mit 12 Siedlungen. | Seit der Verwaltungsreform in der Oblast Kaliningrad 2008/2009 ist Lunino namensgebender Ort und Verwaltungssitz der Landgemeinde ''Luninskoje selskoje posselenije'' mit 12 Siedlungen. | ||
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Version vom 6. November 2011, 20:06 Uhr
Hierarchie
- Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast >Lengwethen
- Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Ragnit > Lengwethen
Einleitung
Lengwethen (russisch Lunino / Лунино, litauisch Luninas, historisch Lenkviečiai, Lenkvietis, ab 1938 Hohensalzburg) ist eine Siedlung in der Oblast Kaliningrad (Russland), etwa 20 Kilometer südöstlich von Tilsit.
Lengwethen gehört heute zum Rajon Neman und liegt südlich von dessen Verwaltungssitz Neman (Ragnit) an der Straße A 198 nach Tschernjachowsk (Insterburg), wo diese die Straße von Schilino (Szillen) nach Dobrowolsk (Pillkallen) kreuzt, und hat daher einen relativ starken Durchgangsverkehr.
Der nördlich von Lunino liegende Höhenzug, ein Teil der Samländischen Endmoräne, weist mit 70 m die größte Höhe des früheren Kreises Tilsit-Ragnit auf. Lunino ist Sitz der Landgemeinde Luninskoje selskoje posselenije.
Name
- Lengwethen (bis 1938)
- Hohensalzburg, (1938-1945)
- Lengveten / Ленгветен (1945)
- Lunino / Лунино (ab 1946)
Der ursprüngliche Name Lengwethen setzt sich aus dem litauischen „lenke“ und „wete“ zusammen und bedeutet etwa „Wiesenstätte“.
Politische Einteilung / Zugehörigkeit
Kreiszugehörigkeit
- Kreis Ragnit (bis 1922)
- Kreis Tilsit-Ragnit (von 1922 bis 1945)
- Rayon Neman (ab 1945)
Amtsbezirk Lengwethen
- 15. 4. 1874 Bildung des Amtsbezirks Lengwethen Nr. 22 im Kreis Ragnit aus den Landgemeinden:
Döfer des Amtsbezirks Lengwethen | ||
---|---|---|
Beinigkehmen | Lengwethen | Weedern |
Brandwethen | Lepalothen | Gutsbezirk Gerskullen |
Groß Ballupönen | Nestonwethen | Gutsbezirk Grauden |
Kallehnen | Palapken | Gutsbezirk Sauerwalde |
Klein Ballupönen | Perkuhnen | Gutsbezirk Skatticken |
Krauleidehlen | Scharken | |
Laskowethen | Schernen |
Der Amtsbezirk Lengwethen wird zunächst verwaltet vom Amtsvorsteher in Grauden.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Kirchengebäude
Die Lengwether Kirche ist von den Salzburgern in den Jahren 1732-1735 erbaut worden. Es handelt sich um ein schmuckloses Gebäude mit großen, viereckigen, zur Straße gelegenen Fenstern. Der mit Ziegeln ausgelegte Fußboden trug die mit Lehnen gearbeiteten Holzbänke. Altar und Kanzel waren vereint. Die von den Einwanderern aus ihrer Heimat mitgebrachte Taufschale bestand aus Messing und zeigte in getriebener Arbeit mancherlei Figuren, Blumen und Blätter. In der Mitte eine Frau, in den Händen Blumen und einen Kranz, darum goldenen Blumen, die einen Luchskopf aus dem Maul gehen, und dazwischen große efeuarige Blätter, alles in getriebener Arbeit. Am Rande gepunzte Ornamente; XVI.Jahrhundert.
Ein von der Kirche abgesetztes Glockenhaus ersetzte den Kirchturm. Der gepflegte Heckenzaun und einige ältere Bäume gestalteten den Anblick des Gotteshauses recht freundlich.
Kirchspiel Lengwethen
1741 wurde Lengwethen als Kirchspiel konstituiert, doch schon 1732-1735 hatten die dort ansässigen Salzburger eine Kirche errichtet, einen schlichten saalartigen Feldsteinbau mit Vorhalle im Westen und Sakristei im Osten, jedoch ohne Turm. Zwei Glocken hingen in einem abseits stehenden hölzernen Glockenstuhl. Auch der flach gedeckte Innenraum mit umlaufenden Emporen war einfach ausgestattet.
Er beherbergte einen schmucklosen Kanzelaltar und eine kleine Orgel aus dem Jahre 1858.Die Taufschale aus Messing war von den Salzburger Einwanderern in ihre neue Heimat mitgebracht worden. Anläßlich des zweihundertjährigen Bestehens des Gotteshauses wurden ab 1933 umfangreiche Renovierungsarbeiten vorgenommen.
- Letzter Pfarrer : Pfarrer Helmuth Barutzky
- Kirchenbücher siehe: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Tilsit-Ragnit
- Acta specialia der Kirchen Inspection Ragnit, Kirchen Sachen vom Kirchspiel Lengwethen. Visitations-Recesse und Confirmanden-Tabellen ab 1769, http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=23673
Standesamt
Geschichte
Heutige Situation
Landgemeinde Lunino
Seit der Verwaltungsreform in der Oblast Kaliningrad 2008/2009 ist Lunino namensgebender Ort und Verwaltungssitz der Landgemeinde Luninskoje selskoje posselenije mit 12 Siedlungen.
deutscher Name | Einwohner 2010 [1] |
russische Name |
---|---|---|
Naujeningken [2] 1938–45 Neusiedel |
35 | Берeзовка (Beresowka) |
Raudonatschen [3] 1938–45 Kattenhof |
35 | Волочаево (Wolotschajewo) |
Gerskullen 1938–45 Gerslinden |
48 | Ганновка (Gannowka) |
Гривино (Griwino) | 89 | Girrehnen 1938–45 Güldengrund |
Грушeвка (Gruschewka) | 22 | zu Kraupischkehmen / Insterhöh ? |
Забродино (Sabrodino) | 123 | Kimschen[3] (Lesgewangminnen) 1938–45 Lesgewangen |
Игнатово (Ignatowo) | 29 | Gaistauden[3] |
Каштановка (Kaschtanowka) | 43 | Eigarren[4] 1938–45 Kernhall |
Лунино (Lunino) | 565 | Lengwethen 1938–45 Hohensalzburg |
Маломожайское (Malomoschaiskoje) | 630 | Budwethen 1938–45 Altenkirch |
Ульяново (Uljanowo) | 765 | Kraupischken 1938 Platzdorf 1938–45 Breitenstein |
Шмелёво (Schmeljowo) | 42 | Warnen[3] |
Verschiedenes
Karten
Persönlichkeiten
- Johanna Ambrosius, Bäuerin, verh. Voigt, *3.8.1854 Lengwethen/ Hohensalzburg bei Ragnit, + 27.2.1939 Königsberg
- Ostpreußenlied [1]
Internetlinks
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>HOHURGKO14AW</gov>
- ↑ Pasport auf neman.gov39.ru
- ↑ Wurde am 5. Juli 1950 durch die Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" in Moskwino umbenannt
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 Wurde umbenannt durch die Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950
- ↑ Der russische Name wurde durch die Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950 zugeteilt. Als deutscher Ursprungsname wurde Karalkemen angegeben, das etwa 7 km entfernt auf dem Gebiet des Rajon Krasnosnamensk liegt.