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Im Mittelalter war die Ringmauer der Hauptburg vermutlich, wie üblich, nur durch wenige Schießscharten und das Zugbrückentor unterbrochen. Archäologische Untersuchungen haben gezeigt, daß im Inneren des Burghofes möglicherweise ein Wohn- und Wehrturm gestanden hat. Die übrigen Gebäudeteile, die sich an die Außenmauer anlehnten, waren wahrscheinlich mit einem Pultdach ausgestattet, das von außen nicht sichtbar war. Die Anlage hatte so einen deutlich wehrhafteren Charakter als heute. | |||
1521 vernichtete ein Brand große Teile des ursprünglichen Baubestandes der Hauptburg, btroffen war auch das damalige Archiv. Das uneinheitliche Mauerwerk der Westseite zeigt, daß beim Wiederaufbau z.T. das alte Steinmaterial verwandt wurde: Entsprechend dem Zeitgeist der Renaissance fügte man nun auch Fenster in die Außenmauer ein. Die Erweiterung um den Saalbau und die "Auslucht" im 16. und frühen 17. Jahrhundert vollendete den Ausbau der Hauptburg. | |||
====Vorburg==== | |||
In der Vorburg ersetzte man 1584 das alte "Bauhaus" durch ein neues Wirtschaftsgebäude, das vor allem als Stall und Scheune genutzt wurde. Weitere Anbauten dienten als Wohnraum für den Verwalter (Rentweister), als Werkstätten, Stallungen und Lagerräume. | |||
Auf dem [[Vorwerk]] befanden sich ursprünglich zwei Mühlen, die beide von der "Vischeringstever" angetrieben wurden. Während die [[Ölmühle]] bereits im 19. Jahrhundert abgerissen wurde, stand die [[Getreidemühle]] bis 1942, als sie einem Bombenangriff zum Opfer fiel. | |||
==Aufsitzer== | |||
Die Burg Vischering bei Lüdinghausen ist seit ihrer Errichtung Ende des 13. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Wulfheim, die ihren Namen nach dieser Burg und aufgrund des in der Familie erblichen Drostenamtes in Droste zu Vischering änderte. | Die Burg Vischering bei Lüdinghausen ist seit ihrer Errichtung Ende des 13. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Wulfheim, die ihren Namen nach dieser Burg und aufgrund des in der Familie erblichen Drostenamtes in Droste zu Vischering änderte. | ||
* 1271 verlegte der Münstersche Bischof Gerhard Gf. v.d. Mark in die vom Drosten Albert bewohnte Burg in Lüdinghausen (jetzt Haus Vischering) das bisher von demselben in Dülmen innegehabte Burglehen u. ordnet die Verhältnisse dieser Burg. | * 1271 verlegte der Münstersche Bischof Gerhard Gf. v.d. Mark in die vom Drosten Albert bewohnte Burg in Lüdinghausen (jetzt Haus Vischering) das bisher von demselben in Dülmen innegehabte Burglehen u. ordnet die Verhältnisse dieser Burg. |
Version vom 1. März 2010, 16:59 Uhr
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Coesfeld > Lüdinghausen > Vischering > Haus Vischering
Lage 19. Jhdt.
- Bauerschaft Vischering, Kspl. Lüdinghausen
Burganlage
Hauptburg
Im Mittelalter war die Ringmauer der Hauptburg vermutlich, wie üblich, nur durch wenige Schießscharten und das Zugbrückentor unterbrochen. Archäologische Untersuchungen haben gezeigt, daß im Inneren des Burghofes möglicherweise ein Wohn- und Wehrturm gestanden hat. Die übrigen Gebäudeteile, die sich an die Außenmauer anlehnten, waren wahrscheinlich mit einem Pultdach ausgestattet, das von außen nicht sichtbar war. Die Anlage hatte so einen deutlich wehrhafteren Charakter als heute.
1521 vernichtete ein Brand große Teile des ursprünglichen Baubestandes der Hauptburg, btroffen war auch das damalige Archiv. Das uneinheitliche Mauerwerk der Westseite zeigt, daß beim Wiederaufbau z.T. das alte Steinmaterial verwandt wurde: Entsprechend dem Zeitgeist der Renaissance fügte man nun auch Fenster in die Außenmauer ein. Die Erweiterung um den Saalbau und die "Auslucht" im 16. und frühen 17. Jahrhundert vollendete den Ausbau der Hauptburg.
Vorburg
In der Vorburg ersetzte man 1584 das alte "Bauhaus" durch ein neues Wirtschaftsgebäude, das vor allem als Stall und Scheune genutzt wurde. Weitere Anbauten dienten als Wohnraum für den Verwalter (Rentweister), als Werkstätten, Stallungen und Lagerräume.
Auf dem Vorwerk befanden sich ursprünglich zwei Mühlen, die beide von der "Vischeringstever" angetrieben wurden. Während die Ölmühle bereits im 19. Jahrhundert abgerissen wurde, stand die Getreidemühle bis 1942, als sie einem Bombenangriff zum Opfer fiel.
Aufsitzer
Die Burg Vischering bei Lüdinghausen ist seit ihrer Errichtung Ende des 13. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Wulfheim, die ihren Namen nach dieser Burg und aufgrund des in der Familie erblichen Drostenamtes in Droste zu Vischering änderte.
- 1271 verlegte der Münstersche Bischof Gerhard Gf. v.d. Mark in die vom Drosten Albert bewohnte Burg in Lüdinghausen (jetzt Haus Vischering) das bisher von demselben in Dülmen innegehabte Burglehen u. ordnet die Verhältnisse dieser Burg.
Familie von von Droste zu Vischering
- 1434 Johan Droste van Vysscherinch
Sohn Heidenreich
- 1508 Heidenreich Droste zu Vischering oo Caspara von Hoberg
- 1588 Heidenreich Droste zu Vischering
Sohn Heidenreich
- 1588 Heidenreich Droste zu Vischering oo Cornelia von Ketteler
- 1602-1614 Heidenreich Droste zu Vischering
Sohn Heidenreich
- 1602-1614 Heidenreich Droste zu Vischering oo Margreth von Raesfeld zu Romberg.
- Heidenreich Droste zu Vischering
Sohn Heidenreich
- 1616 Heidenreich Droste zu Vischering oo Anna von Luelsdorf
Sohn Heidenreich
03.10.1641 Verleihung des Drostenamtes der Ämter Ahaus und Horstmar am Heidenreich von Droste zu Vischering,
- 23.8.1670 Freiherr Heidenreich Droste, Herrn zu Vischering, Kaldenhove, Haan, Holtwich und Grevingh, Erbdrost des Stifts Münster und Drost der Ämter Horstmar und Ahaus oo Anna von Luhlsdorf, Kinder:
- Christoph Heidenrich Droste zu Vischering (1682 Bruder), Erbdroste
- Heidenrich Ludwig Droste zu Vischering (1682 Bruder), Domkapitular zu Münster und Osnabrück
- Adolf Henrich Droste zu Vischering (1682 Bruder), Domherr zu Münster
- Jobst Godfried Adrian Droste zu Vischering(1682 Bruder), Domherr zu Münster, (1682 Bruder)
Familie Droste zu Vischering
- 1711 Resignation der Präbende am Dom zu Minden seitens des von Venningen zugunsten des Adolph Henrich Droste Vischering.
- 1729 Verzicht der Präbende am Dom zu Minden des Droste Vischering zugunsten des von Wrede.
- 1769 – 1826 (Brüder) Adolf Heidenreich Droste zu Vischering, Erbdroste
- 1805 Lehen des Adolf Heidenreich Bernhard Freiherr Droste zu Vischering in den Ksp. Lüdinghausen (namentlich Haus Vischering mit dem Erbdrostenamt), Borghorst, St. Mauritz, Münster-St. Lamberti (Haus Lütkenbeck), Ostbevern (Haus Bevern), Senden, Seppenrade, Telgte, Vorhelm und Werne
- 1770 – 1846 (Brüder) Caspar Max Bischof Droste zu Vischering
- 1771 - 1826 (Brüder) Franz Otto Droste zu Vischering, Domherr
- 1773 – 1845 (Brüder) Clemens August Droste zu Vischering, Erzbischof
- 1769 – 1826 (Brüder) Adolf Heidenreich Droste zu Vischering, Erbdroste
Literatur
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Archiv
Der Archivbestand der Burg Vischering scheint durch einen Brand im Jahre 1521 stark dezimiert worden zu sein.