Topographie Holstein 1841/I-Z/082: Unterschied zwischen den Versionen
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:zur Meierei eingerichtet ist, ist von Tafelwerk und mit Pfannen gedeckt. - Zahl der Einwohner: 138, worunter 1 Schuster. | |||
;Löhrsdorf: (vorm. {{Sperrschrift|Lodderstorf, Loyerstorp}}); adeliches Gut, {{Bruch|3|4}} M. südöstlich von Heiligenhafen, im Oldenburger Güterdistricte; Ksp. Neukirchen. - Dieses Gut gehörte ehemals dem Reinfelder Kloster und kömmt in einer Urkunde aus dem Jahre 1384 als eine Besitzung dieses Klosters vor; es ward späterhin wahrscheinlich der Familie Rantzau verpfändet; 1439 war Schack Rantzau Besitzer; darauf sein Sohn, Cay Rantzau; 1520 Heinrich Rantzau zu Helmsdorf, Putlos und Brodau, welcher 1533 starb; nach ihm der Amtmann zu Cismar, Joachim Rantzau zu Brodau und Putlos; 1563 sein Sohn, der Commandant auf Gottorf, Sivert Rantzau zu Helmsdorf; darauf sein Sohn, Joachim Rantzau, welcher es 1605 besaß, starb 1614; ihm folgte sein Sohn, Siegfried Rantzau, welcher 1629 erschossen ward und unter dem dieses Gut sehr verschuldet war; 1630 Deltev Rantzau zu Helmsdorf; es kam 1649 zum Concurs und ward an die Wittwe Heinrich Rantzau's zu Neuhaus und Satjewitz, Katharine, geb. Buchwaldt, für 36,400 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] verkauft; darauf folgte ihr Sohn, Hans Rantzau zu Neuhaus und Satjewitz, welcher 1655 starb; dessen Wittwe, Ida, starb 1684; deren Sohn, Cay Rantzau, starb 1704; dann dessen Sohn, der Landrath Cay Rantzau zu Neuhaus, Dobersdorf und Satjewitz, welcher in große Schulden gerieth und die Güter verkaufen mußte. Im Jahre 1718 war v. Reichel Besitzer; 1720 der General-Feldmarschall Cuno Josna Freiherr v. Bülow; 1736 dessen Sohn, der Reichsgraf Ernst August v. Bülow zu Satjewitz, Rethwisch, Großenbrode, Siggen und Emkendorf, welcher 1766 starb; 1770 war der General v. Hardenberg im Besitze des Gutes; 1785 der Braunschw.-Lüneb. Geheimerath Graf v. Hardenberg-Reventlov, welcher das Gut an den Deutschen Orden für 200,000 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] verkaufte; dieser Kauf ward aber von der Regierung nicht bestätigt, weil dieser Orden hier im Lande keine Güter kaufen durfte; 1791 der Geheime-Conferenzrath Wulf Heinrich v. Thienen zu Sierhagen und Clausdorf, starb 1809, welcher das Gut mit einem Fideicommisse belegte; nach ihm folgte der Geheime Conferenzrath und Hofjägermeister Christian August Graf v. Hardenberg-Reventlov, zur Grafschaft Hardenberg-Reventlov, welcher am 16. Septbr. 1840 starb. Jetzt ist die Kammerherrin Ida, Gräfin v. Holck-Hardenberg-Reventlov Besitzerin. - Löhrsdorf steht in der Landesmatrikel zu 12 Pfl. und es gehören zum Gute: der {{Sperrschrift|Haupthof}}, der Meierhof {{Sperrschrift|Seekamp}}, das Dorf {{Sperrschrift|Lütjenbrode}}, die Instenstellen {{Sperrschrift|Klinkstein}}, die bei Seekamp belegene {{Sperrschrift|Bergmühle}} und die einzelnen Stellen {{Sperrschrift|Cremperkathe, Suchsdorferwiese, Mittelhof, Lütjenhof, Feldscheide}} und {{Sperrschrift|Rossee}} (vormals {{Sperrschrift|Fuchssteert}}). - Das ganze Gut hat ein Areal von 2790 Ton., 5 Sch., 1 R., außer 300 Ton. Hölzung, welche außerhalb des Gutes liegen, (2103 Steuert., 210,300 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] Steuerw.). - Das Dorffeld ist in Zeitpacht gegeben. - Der Haupthof hat, ohne die erwähnte Hölzung, ein Areal von 1146 Ton., 5 Sch., 23 R., worunter Acker 961 Ton., 2 R., Wiesen 147 Ton., 2 Sch., 11 R., Wasser 16 Ton., 6 Sch., 6 R. und Wege, Gärten u. s. w. 21 Ton., 5 Sch., 4 R., (943 Steuert.). - Der Boden ist ein guter Waizenboden; die Wiesen sind ebenfalls gut; die Fischerei wird in der Ostsee betrieben; auch befindet sich beim Hofe ein Aalfang. - Beim Hofe liegen einige Kathen, so wie 2 Kathen auf dem Hoffelde, genannt {{Sperrschrift|Suchsdorferwiese}} und eine Kathe bei Neukirchen. - Auf dem Hofe ist eine Brannteweinbrennerei. - Zahl der Einwohner: 598. - Das Wohnhaus ist massiv, einstöckig, aber sehr geräumig; |
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- zur Meierei eingerichtet ist, ist von Tafelwerk und mit Pfannen gedeckt. - Zahl der Einwohner: 138, worunter 1 Schuster.
- Löhrsdorf
- (vorm. Lodderstorf, Loyerstorp); adeliches Gut, 3/4 M. südöstlich von Heiligenhafen, im Oldenburger Güterdistricte; Ksp. Neukirchen. - Dieses Gut gehörte ehemals dem Reinfelder Kloster und kömmt in einer Urkunde aus dem Jahre 1384 als eine Besitzung dieses Klosters vor; es ward späterhin wahrscheinlich der Familie Rantzau verpfändet; 1439 war Schack Rantzau Besitzer; darauf sein Sohn, Cay Rantzau; 1520 Heinrich Rantzau zu Helmsdorf, Putlos und Brodau, welcher 1533 starb; nach ihm der Amtmann zu Cismar, Joachim Rantzau zu Brodau und Putlos; 1563 sein Sohn, der Commandant auf Gottorf, Sivert Rantzau zu Helmsdorf; darauf sein Sohn, Joachim Rantzau, welcher es 1605 besaß, starb 1614; ihm folgte sein Sohn, Siegfried Rantzau, welcher 1629 erschossen ward und unter dem dieses Gut sehr verschuldet war; 1630 Deltev Rantzau zu Helmsdorf; es kam 1649 zum Concurs und ward an die Wittwe Heinrich Rantzau's zu Neuhaus und Satjewitz, Katharine, geb. Buchwaldt, für 36,400 verkauft; darauf folgte ihr Sohn, Hans Rantzau zu Neuhaus und Satjewitz, welcher 1655 starb; dessen Wittwe, Ida, starb 1684; deren Sohn, Cay Rantzau, starb 1704; dann dessen Sohn, der Landrath Cay Rantzau zu Neuhaus, Dobersdorf und Satjewitz, welcher in große Schulden gerieth und die Güter verkaufen mußte. Im Jahre 1718 war v. Reichel Besitzer; 1720 der General-Feldmarschall Cuno Josna Freiherr v. Bülow; 1736 dessen Sohn, der Reichsgraf Ernst August v. Bülow zu Satjewitz, Rethwisch, Großenbrode, Siggen und Emkendorf, welcher 1766 starb; 1770 war der General v. Hardenberg im Besitze des Gutes; 1785 der Braunschw.-Lüneb. Geheimerath Graf v. Hardenberg-Reventlov, welcher das Gut an den Deutschen Orden für 200,000 verkaufte; dieser Kauf ward aber von der Regierung nicht bestätigt, weil dieser Orden hier im Lande keine Güter kaufen durfte; 1791 der Geheime-Conferenzrath Wulf Heinrich v. Thienen zu Sierhagen und Clausdorf, starb 1809, welcher das Gut mit einem Fideicommisse belegte; nach ihm folgte der Geheime Conferenzrath und Hofjägermeister Christian August Graf v. Hardenberg-Reventlov, zur Grafschaft Hardenberg-Reventlov, welcher am 16. Septbr. 1840 starb. Jetzt ist die Kammerherrin Ida, Gräfin v. Holck-Hardenberg-Reventlov Besitzerin. - Löhrsdorf steht in der Landesmatrikel zu 12 Pfl. und es gehören zum Gute: der Haupthof, der Meierhof Seekamp, das Dorf Lütjenbrode, die Instenstellen Klinkstein, die bei Seekamp belegene Bergmühle und die einzelnen Stellen Cremperkathe, Suchsdorferwiese, Mittelhof, Lütjenhof, Feldscheide und Rossee (vormals Fuchssteert). - Das ganze Gut hat ein Areal von 2790 Ton., 5 Sch., 1 R., außer 300 Ton. Hölzung, welche außerhalb des Gutes liegen, (2103 Steuert., 210,300 Steuerw.). - Das Dorffeld ist in Zeitpacht gegeben. - Der Haupthof hat, ohne die erwähnte Hölzung, ein Areal von 1146 Ton., 5 Sch., 23 R., worunter Acker 961 Ton., 2 R., Wiesen 147 Ton., 2 Sch., 11 R., Wasser 16 Ton., 6 Sch., 6 R. und Wege, Gärten u. s. w. 21 Ton., 5 Sch., 4 R., (943 Steuert.). - Der Boden ist ein guter Waizenboden; die Wiesen sind ebenfalls gut; die Fischerei wird in der Ostsee betrieben; auch befindet sich beim Hofe ein Aalfang. - Beim Hofe liegen einige Kathen, so wie 2 Kathen auf dem Hoffelde, genannt Suchsdorferwiese und eine Kathe bei Neukirchen. - Auf dem Hofe ist eine Brannteweinbrennerei. - Zahl der Einwohner: 598. - Das Wohnhaus ist massiv, einstöckig, aber sehr geräumig;