Ennepetal: Unterschied zwischen den Versionen

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==Stadtgründung==
==Stadtgründung==
Das [[Amt Milspe-Voerde]] wurde 1949 zur Stadt erhoben.
Das [[Amt Milspe-Voerde]] wurde 1949 zur neuen Stadt Ennepetal erhoben.


==Stadt als Siedlung==
==Stadt als Siedlung==

Version vom 18. Januar 2009, 12:19 Uhr

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Ennepe-Ruhr-Kreis > Ennepetal


Datei:Lokal Ort Ennepetal.png
Lokalisierung der Stadt Ennepetal in Nordrhein-Westfalen

Namen

  • Ennepetal: Flußname, Munizipalität Ennepe (um 1810) ; Ennepetal (1949).
  • Milspe: Milzpe (für Bach Heilenbecke 1307), Melsepe, Dey Mylspe (1486); Deutung: Schwarzbach.
  • Voerde und Altenvoerde : fordi bzw. aldenforde (um 1100), Vorda (1227); Deutung: Furt (durch die Ennepe).
  • Rüggeberg: Royckeberge (1315).

Landschaftslage

Ganz junge Industriestadt in einer von der Ennepe und ihren Nebengewässern mit tief eingeschnittenen, von Waldhängen begleiteten Talsystemen bis auf kleine Reste stark aufgelösten Hochflächenlandschaft zwischen dem Westsauerländischen Oberland im 0sten und den Bergischen Hochflächen im Westen. Die Stadt liegt mit ihren drei Ortskernen 10 km südwestlich Hagen und hart östlich des Schwelmer Sattels am oberen Ausgang der breiten westöstlichen unteren Ennepetal-Furche in das südostwärts gewandte, industriereiche mittlere Ennepetal; Ortsteil Milspe hart südlich Gevelsberg in 180-200 m Höhe, eng eingeschlossen im sich hier verengenden Ennepetal; Ortsteil Altenvoerde östlich anschließend 200-280 m hoch in einer quer zum Ennepetal auf die Voerder Hochfläche hinaufsteigenden geräumigen Mulde: Ortsteil Voerde 3 km östlich Milspe auf einer freiliegenden kleinen, fast allseits mit Waldhängen in Täler, insbesondere das Hasperbachtal, abfallenden Resthochfläche. In Altenvoerde die Kluterthöhle mit etwa 300 Gängen von insgesamt 5,3 km Länge (eine der größten Höhlen Deutschlands). 5 km östl. von Milspe die 4 Millionen Kubikmeter fassende Hasperbach-Talsperre, 9 km südöstl. die 12 ¼ Mill. Kubikmeter fassende Ennepe-Talsperre, 4 km südlich die ¾ Mill. Kubikmeter fassende Heilenbecker Talsperre.

Ursprung der Ortschaft

Die bäuerlichen Siedlungen Voerde, Altenvoerde, Kotthausen, Ahlhausen waren um 1100 dem Kloster Werden abgabepflichtig. Rüggeberg und andere Unterhöfe des Oberhofs Bransel (etwa 1180 erwähnt) 1315 genannt. Oberhof weiterer Siedlungen: Schöpplenberg. Durch Raseneisenerz frühe Eisenverarbeitung: Wilbringhausen (1486), Voerde usw. Infolge der Industrialisie¬rung Gründung der Kirchengemeinde Rüggeberg, wo Ende 18. Jhdts. ein gewerbereicher Ort entstand. Zusammenschluß der Bauerschaften Mühlinghausen, Oelkinghausen, Schweflinghausen, Voerde (Hagener Seite) und Voerde (Schwelmer Seite) unter Napoleon I. zusammen mit der Bauerschaft Mylinghausen (1954 Stadt Gevels¬berg) zur Munizipalität Ennepe zuerst mit dem Mairie-Sitz in Ennepetal-Milspe (Rahlenbecke), später am Gevelsberg. Voerde, der Bürgermeiste¬rei Ennepestraße zugeteilt 1812, selbständiges Amt 1868. Gevelsberg wurde 1886 von der Bürgermeisterei Ennepe abgetrennt und Stadt. Das restliche Amt Ennepe zu Milspe wurde 1923 Amt Milspe und 1938 mit Voerde zum Amt Milspe-Voerde vereinigt.

Stadtgründung

Das Amt Milspe-Voerde wurde 1949 zur neuen Stadt Ennepetal erhoben.

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

Die Siedlungen entstanden aus Einzelhöfen, Voerde und Rüggeberg um ihr Kirchen. Altenvoerde und Milspe durch Industrie und Bahnanschluß bestimmt. Durch die lange Zeit planlose Bebauung ist ein eigentliches Stadtbild nicht entstanden. 1954 bildeten die Ortsteile Milspe, Altenvoerde (vor 1949 ein Ortsteil Voerdes) und Voerde eine sich immer mehr schließende Siedlungskette. Außerdem lagen im südlichen Gemarkungsbereich der Stadt auf freiliegenden Hochflächen beiderseits der mittleren Ennepe verschiedene weniger geschlossene kleine, zum Teil auch etwas industrialisierte Siedlungskerne mit zugehörigen bäuerlichen Streusiedlungen, so zum Beispiel das „Dorf" Rüggeberg. Grünflächen 1954: Minna- Schmidt- Garten an der Voerder Straße, Eugen- Dicke- Anlagen zwischen Bahnhofstraße und Kölner Straße, Aussichtsplatz Hohenstein im Ennepe¬tal, Hülsenbecker Tal im Ausbau zum Stadt¬wald.

Gebäude

Malerisch gelegene, bereits 1954 immer mehr verschwindende Wasserhämmer seit 30jährigem Krieg. Haus Ahlhausen („Schloß"), Neubau auf alten Grundmauern um 1650. Häuser Rahlenbecke und Heilenbecke schloßartig, als Reidemeistersitze erbaut um 1785. Zahlreiche malerische „Haferkästen" um 1700. Auf Rüggeberg eigene Schule mit Glockenturm angeblich um 1705 vorhanden. Ev. Kirche Voerde (Johannes der Täufer), vergrößert 1547, Neubau der Sakristei 1735, Umbau des Hauptbaus 1780, Hauptturm 1844, beide Seitentürme 1914. Ev. Kirche Rüggeberg 1828. Ev. Kirche Milspe 1896. Kath. Notkirche Milspe 1903. Kath. Kirche Voerde 1908.

Brände

Brände : 1737 (Unterdorf Voerde ganz ab¬gebrannt), 1811 (21 Wohnhäuser und 6 Nebengebäude im Oberdorf Voerde).

Zerstörungen II. Weltkrieg

Durch Bomben, Artilleriebeschuß usw. wurden 249 Gebäude beschädigt (217 Wohnhäuser, 17 landwirtschaftliche und 15 Fabrikgebäude), davon 27 Gebäude vernichtet, die 1954 wieder aufgebaut waren.

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

1486: Schatzpflichtige des Amts Wetter in Vörde 28, in Schweflinghausen 28, in Ölkinghausen 27, dazu die zum Kirchspiel und Gericht Hagen gehörige "Voerder burschop" 17. 1645: 223 Feuerstätten (im ganzen Stadtraum einschließlich der wüst liegenden), um 1753: Voerde (Süderseite) 117 Haushaltungen, Voerde (Nordseite) 188 Haushaltungen. 1789: im heutigen Stadtraum etwa 2.400 Einwohner. Schon früh starker bergischer Einschlag, namentlich im Westteil. Seit Ende 19. Jhdts. starker Zuzug, besonders aus Hessen und Waldeck; der rein „fälische“ Schlag war 1954 im Schwinden.

Seuchen

Pest 1636.

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Schatzbuch der Grafschaft Mark 1486.
  • Voerder Kirchenrechnungen und Kontributionslisten (30jähriger Krieg) im Pfarrarchiv Voerde.
  • Kirchenbücher: Schwelm ab etwa 1750
  • Kirchenbücher: Voerde ab etwa 1750
  • Kirchenbücher: Rüggeberg ab 1795
  • Zivilstandsregister 1810-13.

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • Bestand Enneperstraße (Westerbauer, Hagen-Haspe)
    • 1812 (Zivil, Munizipalität Enneperstraße mit Waldbauer, Westerbauer, Breckerfeld) Aufgebote
    • 1853-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
    • 1853-1863 (ev.) Konfirmationen
  • Bestand Rüggeberg
    • 1828-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
  • Bestand Schwelm
    • 1810-1811 (Zivil) Heiraten
    • 1812 (Zivil) Tote
    • 1819-1874 (luth., Stadt u. Land) Geburten, Heiraten, Tote
    • 1828- 18 74 (Reformierte) Geburten, Heiraten, Tote
    • 1828- 1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
    • Altlutherische in Elberfeld eingetragen
    • 1822- 1847 (Juden, Bürgermeisterei) Geburten, Heiraten, Tote
  • Bestand Voerde (Ennepe-Ruhr-Kreis)
    • 1819-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
    • Altlutherische in Elberfeld eingetragen

Berühmte Personen

  • Heinrich von Voerde, * um 1380, + 1450, Volmarsteiner Freigraf, bedeutendster dt. Fernerichter.
  • Minna Schmidt, * 05.02.1850 Idar, + 26.02.1912 Milspe, Dichterin.

Jüngere Einwohnerzahlen

1818: 3.827 Einwohner (E.), 1843: 7.846E., 1858: 8.397 E., 1871: 9.182 E., 1885: 10.466 E., 1895: 12.182 E., 1905: 16.007 E., 1925: 19.672 E., 1933: 19.821 E., 1939: 20.247 E. (davon Milspe 11.555 E., Voerde 8.692 E.), 1946: 22.386 E. (davon Milspe 13.520 E., Voerde 8.866 E.), 1950: 25.083 Einwohner. Voerde war 1945-48 mit Serben belegt.

Sprache

Urkundensprache Latein und Niederdeutsch bis Ende 16. Jhdt. Die niederdeutsche Mundart von Ennepetal gehört in den Unterraum Dortmund des Westfälischen, da sie für `euch' ink spricht, ferner kucken 'kochen', hiet `heiß', di 'dir' und 'dich', Süster 'Schwester', get `ihr', Rüe 'Hund', küern 'sprechen', mäget (sie) mähen'.

Politische Einteilung

Stadtbezirke

Ennepetal besteht heute aus zwei Stadtteilen und mehreren Ortschaften, die auf ihre eigene Geschichte zurückblicken:


Wappen der Stadt Ennepetal Die Stadtteile und Orte der Stadt Ennepetal (Ennepe-Ruhr-Kreis)

Milspe | Voerde | Altenvoerde | Rüggeberg | Büttenberg | Oberbauer | Königsfeld | Hasperbach | Burg | Homberge | Heide


Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

Archive und Bibliotheken

Bibliografie

Periodika

  • Ennepetaler Forschungen, Heft 14 (2007), Hg: Arbeitskreis Ennepetaler Stadtgeschichte e.V.
  • Ennepetaler Heimatbrief 2006. Heimatbund Ennepetal, Cosimo Palomba, Bismarckstraße 21, 58256 Ennepetal.
  • Voerder Heimatblättchen. Mitteilungen des Voerder Heimatvereins (4/2007). Heimatverein Voerde, Manfred Michalko, Friemannweg 9, 58256 Ennepetal, E-Mail: vorstand@heimatverein-voerde.de,

Internetlinks

Offizielle Internetseiten

Genealogische Internetseiten

Zufallsfunde


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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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