Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/065: Unterschied zwischen den Versionen
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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer | |
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Stadtbewohner, ihre Vaterlandsliebe und Vaterlandsfreude mit möglichstem Effect, Jubel und Pomp zu zeigen, innerlich und äußerlich animirt werden mußten?“
Den Monat August 1871 verbrachte Chr. Spamer bei seinen Kindern Groos in Wunstorf und beschrieb in Prosa und Versen die vergnügten Ausflüge, welche er mit denselben nach dem Steinhuder Meer und dem Badeort Eilsen im Wesergebirge ausgeführt hatte. — Nach Wetzlar zurückgekehrt, empfand er dann besondere Freude an seiner neu erschienenen Enkelin Lina Kellner; auch lobt er in seinem Briefe vom 3. November deren Geschwister Anna und Otto darob, daß sie sich selbst zum Lernen antrieben. Von letzterem, dem damals siebenjährigen, schreibt er: „Otto, das schmale, blasse Kerlchen, spricht gerne von „durchhauen, durchwamsen“ und bildet sich nicht wenig darauf ein, daß er secundus in seiner Ordnung ist; übrigens ist er ein gutes Jüngelchen.“
Am 7. Dezember des in Rede stehenden Jahres sandte Chr. Spamer seinen Wunstorfer und Ilseder Kindern den Vertrag zu, welchen sein Sohn Ludwig mit dem Ökonom Ernst Heller, Pächter des Kinzigheimer Hofes bei Hanau, abgeschlossen hatte. Dieser Vertrag setzte die Übergabe-Bedingungen der Pachtung genannten Domänen-Vorwerks an Ludwig Spamer fest und bestimmte als Termin dieser Übergabe den 23. Januar 1872.
Der Umstand nun, daß der Vater seinem Sohne Ludwig zur Übernahme genannter Pachtung eine größere Geldsumme übergeben mußte, und mehr noch sein Wunsch, von einer tatsächlichen Steuerüberbürdung befreit zu werden, veranlaßten ihn zu jener Zeit, eine Vermögens-Abtretung an seine Kinder vorzunehmen. Er verband hiermit eine Gleichstellung derselben, und ging mit der Vermögensabgabe so weit, daß seine fernere jährliche Gehalts- und Zinseneinnahme den damals zur Heranziehung zur sogenannten klassifizierten Einkommensteuer erforderlichen Betrag von tausend Thalern nicht erreichte. Nach seinen Aufzeichnungen hatten bis dahin für Ausbildung und Aussteuer empfangen: Hermann fl. 10 572; Minchen fl. 6 712; Ludwig (abgesehen von fl. 26 240. — Pachtübernahmegeldern) fl. 7 044; und Anna fl. 7 541. — Zur Gleichstellung mit ihrem Bruder Hermann hatten sonach zunächst zu erhalten: Minchen fl. 3 860; Ludwig fl. 3 520 und Anna fl. 3 030. — Zusammen: fl. 10 418. — Zur Verteilung im Ganzen sollten gelangen:
an Wertpapieren, zum Tageskurs berechnet: fl. 20.801.— eine Buchforderung an J. Kellner, Wetzlar fl. 7.583.— obige Forderung an Ludwig fl. 26.240.— zusammen fl. 54.624.— Hiervon obige Ausgleichssumme von fl. 10.418.— in Abzug gebracht, blieben übrig fl. 44.206.— oder pro Vierteil: fl. 11.051½.—
- Hiernach erhielten insgesamt bei dieser Abtretung:
Hermann fl. 11.051.30 kr. Minchen fl. 11.051.30 kr. und fl. 3860 = fl. 14.911.30 kr. Ludwig fl. 11.051.30 kr. und fl. 3528 = fl. 14.579.30 kr. Anna fl. 11.051.30 kr. und fl. 3030 = fl. 14.081.30 kr.
Da die Auszahlung an Ludwig dessen Anteil um (26.240—14 579.30) fl. 11 660.30 kr. überstieg, wurde er zu je einem Drittel dieser Summe Schuldner seiner drei Geschwister. Bemerkt mag hierzu noch werden, daß der Vater am 1. Juli 1872 fernere 5000.— Taler nominal Rumänische Eisenbahnaktien zur gleichmäßigen Verteilung brachte, welche vorher zinslos gewesen