Reutlingen: Unterschied zwischen den Versionen

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Reutlingen wurde 1089 als Rutelingin erstmals urkundlich erwähnt. Im Bereich der späteren Stadt lagen wohl mehrere andere Siedlungen. Im wohl ältesten Stadtteil, der sogen. Hofstatt, lag ein Adelssitz, um 1300 bewohnt von den Herren v. Tachenhausen, im 14./15. Jh. den Teufel und im 16. Jh. den Becht.
Diese Hofstattsiedlung erhielt wohl schon von Kaiser Friedrich I. das Marktrecht, das später erweitert wurde. Die Stadtgründung und die Ummauerung stammen wohl aus der Zeit um 1240. In der Folgezeit erwarb Reutlingen vom verarmenden Adel die umliegenden Dörfer. Bis gegen 1500 kamen auch die entsprechenden Grundherrschaften an die Stadt. Wann Reutlingen den Status der Reichsstadt erhielt, ist nicht sicher zu bestimmen, es war wohl eher ein länger anhaltende Prozess. Mit der wirtschaftlichen Erstarkung und der zunehmenden Selbständigkeit geriet Reutlingen immer mehr in Gegensatz zu Württemberg und den umliegenden Adelsherrschaften.
Die Reformation hielt 1519 Einzug in Reutlingen und die Stadt entwickelte sich zu einer Hochburg des Protestantismus im deutschen Südwesten.
Mit dem Anschlss an Württemberg 1802/03 verlor die Stadt ihre Autonomie als Freie Reichstadt. Sie wurde 1808 Sitz eines Oberamtes, 1817-1924 Sitz des Schwarzwaldkreises und 1934 Sitz der Kreisverwaltung Reutlingen.
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<!-- === Genealogische Gesellschaften === -->
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Version vom 1. September 2008, 19:27 Uhr

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Baden-Württemberg > Regierungsbezirk Tübingen > Landkreis Reutlingen > Reutlingen

Einleitung

Allgemeine Information

Die Stadt Reutlingen war Freie Reichsstadt und kam 1802 an Württemberg als Sitz des gleichnamigen Oberamts. Bei der Kreisreform 1938 wurde daraus der Landkreis Reutlingen. In diesem Zusammenhang wurden diesem Landkreis einige Gemeinden aus umliegenden Landkreisen eingegliedert. Bei der Gemeindereform 1973 wurden eine Reihe bis dahin selbständiger Gemeinden zur Stadt Reutlingen eingemeindet. Die Gemeinden Betzingen, Bronnweiler und Ohmenhausen gehörten ebenfalls zum Oberamt und dann zum Landkreis Reutlingen. Die Gemeinden Altenburg, Degerschlacht, Gönningen, Oferdingen, Rommelsbach und Sickenhausen gehörten zum Oberamt Tübingen und kamen 1938 zum Landkreis Reutlingen. Die Gemeinden Mittelstadt, Reicheneck und Sondelfingen gehörten zum Oberamt Urach und kamen 1938 ebenfalls zum Landkreis Reutlingen.

Politische Einteilung

Zur Stadt Reutlingen gehör(t)en folgende Wohnplätze :

  • Achalm (Domäne)
  • Altenburger Hof
  • Gaisbühl (ehemals Hof, heute Pflegeheim)
  • Kalte Herberge
  • Sägmühle
  • Schieferölfabrik
  • Lohmühle
  • Oberer Hammer
  • Silberburg
  • Steineberg

Die folgenden seither selbständigen Gemeinden wurden im Zuge der Gemeindereform oder früher zu Reutlingen eingemeindet :


Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

In Reutlingen besteht eine evangelische Pfarrei, sämtliche Wohnplätze sind Filialen davon. In Pfullingen sind Auszüge aus den Taufregistern 1636-1649 und den Heiratsregistern 1636-1648 für Reutlingen zu finden.

Die kirchlichen Verhältnisse der evangelischen Einwohner der Teilorte : siehe dort

  • Altenburg bis 1844 Filiale von Oferdingen, dann eigene Pfarrei
  • Betzingen eigene Pfarrei
  • Bronnweiler eigene Pfarrei
  • Degerschlacht bis 1679 Filiale von Reutlingen, dann eigene Pfarrei
  • Gönningen eigene Pfarrei
  • Mittelstadt eigene Pfarrei mit der Filiale :
  • Oferdingen eigene Pfarrei
  • Ohmenhausen bis 1679 Filiale von Mähringen, dann eigene Pfarrei
  • Reicheneck Filiale von Mittelstadt
  • Rommelsbach bis 1681 Filiale von Oferdingen, dann eigene Pfarrei
  • Sickenhausen Filiale von Degeschlacht
  • Sondelfingen eigene Pfarrei

Katholische Kirchen

In Reutlingen besteht eine katholische Pfarrei, sämtliche Wohnplätze sind Filialen davon.

Die kirchlichen Verhältnisse der katholischen Einwohner der Teilorte :

  • Altenburg keine katholischen Einwohner
  • Betzingen Filiale von Reutlingen
  • Bronnweiler Filiale von Reutlingen
  • Degerschlacht Filiale von Reutlingen
  • Gönningen Filiale von Reutlingen
  • Mittelstadt Filiale von Reutlingen
  • Oferdingen Filiale von Reutlingen
  • Ohmenhausen Filiale von Reutlingen
  • Reicheneck Filiale von Reutlingen
  • Rommelsbach Filiale von Tübingen
  • Sickenhausen Filiale von Tübingen
  • Sondelfingen Filiale von Reutlingen

Ausserdem sind die katholischen Einwohner der folgenden Orte nach Reutlingen eingepfarrt :


Geschichte

Reutlingen wurde 1089 als Rutelingin erstmals urkundlich erwähnt. Im Bereich der späteren Stadt lagen wohl mehrere andere Siedlungen. Im wohl ältesten Stadtteil, der sogen. Hofstatt, lag ein Adelssitz, um 1300 bewohnt von den Herren v. Tachenhausen, im 14./15. Jh. den Teufel und im 16. Jh. den Becht. Diese Hofstattsiedlung erhielt wohl schon von Kaiser Friedrich I. das Marktrecht, das später erweitert wurde. Die Stadtgründung und die Ummauerung stammen wohl aus der Zeit um 1240. In der Folgezeit erwarb Reutlingen vom verarmenden Adel die umliegenden Dörfer. Bis gegen 1500 kamen auch die entsprechenden Grundherrschaften an die Stadt. Wann Reutlingen den Status der Reichsstadt erhielt, ist nicht sicher zu bestimmen, es war wohl eher ein länger anhaltende Prozess. Mit der wirtschaftlichen Erstarkung und der zunehmenden Selbständigkeit geriet Reutlingen immer mehr in Gegensatz zu Württemberg und den umliegenden Adelsherrschaften. Die Reformation hielt 1519 Einzug in Reutlingen und die Stadt entwickelte sich zu einer Hochburg des Protestantismus im deutschen Südwesten. Mit dem Anschlss an Württemberg 1802/03 verlor die Stadt ihre Autonomie als Freie Reichstadt. Sie wurde 1808 Sitz eines Oberamtes, 1817-1924 Sitz des Schwarzwaldkreises und 1934 Sitz der Kreisverwaltung Reutlingen.


Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

  • Evangelische Kirchengemeinde Altenburg
    • Taufbücher ab 1639
    • Ehebücher ab 1639
    • Totenbücher ab 1639
  • Evangelische Kirchengemeinde Betzingen
    • Taufbücher ab 1658
    • Ehebücher ab 1659
    • Totenbücher ab 1659
  • Evangelische Kirchengemeinde Bronnweiler
    • Taufbücher ab 1639
    • Ehebücher ab 1688
    • Totenbücher ab 1688
  • Evangelische Kirchengemeinde Degerschlacht
    • Taufbücher ab 1679
    • Ehebücher ab 1681
    • Totenbücher ab 1679
  • Evangelische Kirchengemeinde Gönningen
    • Taufbücher ab 1575
    • Ehebücher ab 1649
    • Totenbücher ab 1664
  • Evangelische Kirchengemeinde Mittelstadt
    • Taufbücher ab 1607
    • Ehebücher ab 1640
    • Totenbücher ab 1640
  • Evangelische Kirchengemeinde Oferdingen
    • Taufbücher ab 1640
    • Ehebücher ab 1639
    • Totenbücher ab 1639
  • Evangelische Kirchengemeinde Ohmenhausen
    • Taufbücher ab 1586
    • Ehebücher ab 1610
    • Totenbücher ab 1653
  • Evangelische Kirchengemeinde Reutlingen
    • Taufbücher ab 1573
    • Ehebücher ab 1630
    • Totenbücher ab 1632
  • Evangelische Kirchengemeinde Rommelsbach
    • Taufbücher ab 1640
    • Ehebücher ab 1639
    • Totenbücher ab 1639
  • Evangelische Kirchengemeinde Sondelfingen
    • Taufbücher ab 1582
    • Ehebücher ab 1582
    • Totenbücher ab 1582


Diese Kirchenbücher können als Mikrofilm im Landeskirchlichen Archiv in Stuttgart-Möhringen eingesehen werden. Übersicht über die vorhandenen Filme bei der Adresse : http://www.archiv.elk-wue.de


  • Katholische Kirchengemeinde Reutlingen
    • Taufbücher ab 1824
    • Ehebücher ab 1824
    • Totenbücher ab 1824

Verwendete Quellen:

Memminger: Beschreibung des Oberamts Reutlingen, Stuttgart, 1824, Verlag der Cotta´schen Buchhandlung

Reprint Horst Bissinger Verlag Magstadt ISBN_3_7644_0001_3

Beschreibung der einzelnen württembergischen Oberämter, herausgegeben vom Kgl. statistisch-topographischen Bureau. 1.Auflage 1824-1885. Beim Verlag Horst Bissinger in Magstadt sind von diesen Bänden 1961 – 1980 Reprints erschienen.

Hof und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1886/87 Herausgegeben von dem Königlichen Statistischen Landesamt. Kohlhammer Verlag Stuttgart 1887

Dr. M. Duncker: Verzeichnis der württembergischen Kirchenbücher, 2.Aufl. 1938. Ein Nachdruck mit Ergänzungen (Inhaltsverzeichnis, Kirchenbuchverluste in der Zeit 1939-1945, zeitweilige Zugehörigkeit einer Pfarrei zu einer Nachbarpfarrei) war im Varia-Verlag erschienen.

Bibliografie

Volltextsuche nach Reutlingen in der Familienkundlichen Literaturdatenbank

Genealogische Bibliografie

  • Kopp, Herbert  : Das Patriziat im mittelalterlichen Reutlingen. in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte. 15 (1956) 33-52 - Die führenden Reutlinger "Geschlechter" im Rahmen der spätmittelalterlichen Reichsstadtgeschichte. in: Walcker-Nachrichten. H. 24 (1956/57) 3-19
  • Schön, Th.  : Reutlinger im Dienste des Hauses Württemberg als Büchsenspanner. in: Reutlinger Geschichtsblätter 15, 29-31
  • Schön, Th.  : Reutlinger Patrizier und Bürgergeschlechter. in: Reutlinger Geschichtsblätter 6, 7, 8, 9 ff
  • Krimmel, Otto  : Reutlinger Ärzte und Apotheker in den Zeiten der Reichsstadt. in: Reutlinger Geschichtsblätter 4 (1893), 57-61
  • Wankmüller, Armin  : Die Apotheker von Reutlingen. (Württ. Apotheker d. 16./18. Jahrh.; 46) in: Beiträge zur Württembergischen Apothekengeschichte. 10 (1975). S. 154-158
  • Wankmüller, Armin  : Die Reutlinger Apotheker von 1534 bis 1640. in: Beiträge württembergische Apotheken Geschichte. 2 (1953) 20-26
  • Maier, Gottfried  : Alt-Reutlinger Familien. Bd. 1. 2. Reutlingen: Oertel & Spörer (1922-1927)
  • Schön, Th.  : Wappenträger in Reutlingen. in: Reutlinger Geschichtsblätter 9-17, 20, 22/23
  • Finckh, Ludwig  : Reutlinger Ahnenschaft. in: Schwabenspiegel 20 (1926) 282 f ; auch in: Reutlinger Geschichtsblätter 33 (1922/26) 14 f
  • Krauss, Werner  : Mitteilungen aus der Reutlinger Familien- und Sozialgeschichte im 19. Jahrhundert. (Auswanderung) in: Reutlinger Geschichtsblätter NF 15 (1977). S. 77-94
  • Namensverzeichnis der Bürgerwehrmänner in Reutlingen, Reutlingen, Grözinger u. Schauwecker, 1848
  • Schön, Theod.  : Die Dekane und Stadtpfarrer von Reutlingen bis zur Reformationszeit. in: Blätter für württembergische Kirchengeschichte 8 (1893), 22-27
  • Kraus, Johann Adam  : Reutlinger Asylanten aus Hohenzollern. in: Zeitschrift für hohenzollerische Geschichte. 1 (1965) 255-266
  • Schön, Theodor  : Die Scharfrichter der Reichsstadt Reutlingen. in: Reutlinger Geschichtsblätter 11, 96
  • Hartmann, J.  : Reutlinger Studenten im 15. und 16. Jahrhundert (III. Heidelberg 1389-1551) : Reutlinger Geschichtsblätter 1 und 2, 1890 und 1891, 83-87
  • Lonhard, Otto-Günter  : Reutlinger Musterungslisten im 17. Jhdt; in: Südwestdeutsche Quellen zur Familien- und Wappenkunde, Bd. 1, Stuttgart 1997
  • Hartmann, Jul.  : Über die Herkunft der Reutlinger Geistlichen seit der Reformation. in: Reutlinger Geschichtsblätter 1 (1890), 19 f
  • Schiek, Siegwalt  : Reutlinger im ältesten Tübinger Kirchenbuch 1533-1614. in: Reutlinger Geschichtsblätter. NF 18 (1979). S. 139-148

Internetlinks

Offizielle Internetseiten

Stadt Reutlingen

Weitere Internetseiten

Reutlingen bei Wikipedia

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis


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