Fürstentum Kammin: Unterschied zwischen den Versionen
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1255 verlegte Bischof Hermann Gf. von Gleichen (1252-1288) seinen Sitz nach [[Kolberg]], die Verwaltung des Hochstifts Kammin aber nach [[Köslin]]. | 1255 verlegte Bischof Hermann Gf. von Gleichen (1252-1288) seinen Sitz nach [[Kolberg]], die Verwaltung des Hochstifts Kammin aber nach [[Köslin]]. |
Aktuelle Version vom 26. Mai 2016, 13:17 Uhr
Hierarchie:
Regional > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation > Fürstentum Kammin
Fürstentum und Hochstift Kammin
Einleitung
Das Hochstift und Fürstentum /Kammin/Cammin in Pommern wird 1123 als pommersche Herzogsburg der „Wilzen“ erwähnt.
Bischofssitz
Um 1176 wurde in Kammin ein Dom erbaut. Dies führte zur Übersiedlung des seit 1148 in Wollin amtierenden Bischof Konrad I. (1163-1185) von Wollin nach Kammin. Die Diözese des dem Papst unmittelbar unterstellten, nach Mainz größten deutschen Bistums umfaßte fast ganz Pommern, die Neumark und Teile der Uckermark.
1255 verlegte Bischof Hermann Gf. von Gleichen (1252-1288) seinen Sitz nach Kolberg, die Verwaltung des Hochstifts Kammin aber nach Köslin.
Verkäufe an Brandenburg
1276 mußte das Hochstift das Land Lippehne und Schiltberg an Brandenburg verkaufen.
Reichsfürst
Seit dem Eintritt Pommerns in das Heilige Römische Reich im 14. Jahrhundert wurde der Bischof als Reichsfürst angesehen und 1521 unter Bischof Martin I. Karith in die Reichsmatrikel aufgenommen. 1542, unter Bischof Erasmus von Manteufel-Arnhausen wurde die Reichsunmittelbarkeit bestätigt.
protestantische Titularbischöf
Nach der Einführung der Reformation (1530) und dem Tode des letzten Bischofs amtierten zunächst mit Bartholomäus Swawe bis 1556 protestantische Titularbischöfe. Danach war das Stift praktisch eine Sekundogenitur der Herzöge von Pommern. Letzter Verweser war Ernst Bogislaw, Herzog von Croy (1637-1648, +1684)
Säkularisation
1648 wurde es säkularisiert und die östliche Hälfte fiel an Brandenburg, 1679 auch die westliche Hälfte. Das protestantische Domkapitel wurde 1810 aufgelöst.
Bistumsbesitz
Das Bistum besaß seit dem 13. Jahrhundert neben Streubesitz um Kammin zusammenhängende Gebiete um Kolberg, Köslin und Bublitz, die Brandenburg 1650 gegen eine Abfindung in Verwaltung übernahm. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfaßte es ein Gebiet von 43 Quadratmeilen.
Bibliografie
- Wehrmann, M., Geschichte Pommerns, 2. A. 1919 ff.
- Spuhrmann, R., Geschichte der Stadt Cammin in Pommern und des Camminer Domkapitels, 2. A. 1924
- Müller, G., Das Fürstentum Kammin, 1929
- Schulze, B.. Besitz- und siedlungsgeschichtliche Statistik der brandenburgischen Ämter und Städte 1540-1800, Beiband zu Schulze B., Brandenburg, Ämterkarte, 1935.
Literatur/Quellen
- Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder, die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 1999.
- Wilberg, Max: Regenten Tabellen, Verlag Paul Beholtz, Frankfurt/Oder (1906)