Neumark
Neumark ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Neumark (Begriffsklärung). |
Hierarchie
Regional > Historische deutsche Staaten > Königreich Preußen > Neumark
Regional > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Neumark
Regional > Deutschland 1919-1933 > Neumark
Regional > Deutschland 1933-1945 > Provinz Brandenburg > Neumark
Regional > Polen > Woiwodschaft Lebus (Lubuskie)
Regional > Polen > Woiwodschaft West-Pommern (Zachodnio-Pomorskie)
Einleitung
Die Provinz (bis 1816) Neumark ist der östlich der Oder gelegene Teil der Mark Brandenburg. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist dieses Gebiet Teil Polens: südlich der Warthe in der polnischen Provinz Województwo Lubuskie (= Provinz Brandenburg), nördlich der Warthe (Kreise Königsberg/Neumark, Soldin/Neumark, Arnswalde und Friedland - die historisch "eigentliche" Neumark - die beiden letztgenannten Kreise bis 1938) in der Woiwodschaft Zachodnio-Pomorskie (= Provinz West-Pommern).
Wappen
Das historische Wappen der Neumark (Ost-Brandenburg) entspricht dem der Mark Brandenburg: es zeigt auf einem Schild in Silber einen nach rechts blickenden, mit goldenen Kleestengeln auf den Flügeln gezierten und gold bewehrten roten Adler.
Landesfarben
Die historischen Landesfarben sind entsprechend rot und weiß.
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Regierungsbezirke
Regierungsbezirk Frankfurt (Oder)
Stadt- und Landkreise
Die Neumark ist in 18 Landkreise und 4 Stadtkreise unterteilt:
Die Neumark ist in 18 Landkreise und 4 Stadtkreise unterteilt:
Geschichte
Beginn um 1300
Der Gebietsumfang der Neumark ist seit ihrer Entstehung im 13. Jahrhundert in seinem Kern bis ins 20. Jahrhundert unverändert geblieben. Dieser Kern umfaßte als eigentliche Neumark das Gebiet nördlich der Warthe-Netze-Linie zwischen der unteren Oder im Westen und dem Flüßchen Drage im Osten, für das im Jahre 1290 erstmals der Name "Neue Mark über Oder" gebraucht wird (die späteren drei Vorderkreise Königsberg/Nm., Soldin und Landsberg/W., und die vier Hinterkreise Friedeberg/Nm., Arnswalde, Dramburg und Schivelbein); dazu trat noch im gleichen Zeitraum das südlich dieser Linie gelegene und im Westen und Süden von der Oder, im Osten von der Obra-Senke begrenzte Land Sternberg (spätere Kreise Oststernberg und Weststernberg).
Erweiterung 1482
Dieses Kerngebiet wurde im Jahre 1482 durch das Land Crossen mit Züllichau, Bobersberg und Sommerfeld erweitert und überschritt damit erstmalig den Oderlauf in südlicher Richtung. Seit 1535, als die Neumark unter Markgraf Johann von Küstrin das einzigemal in ihrer Geschichte einen eigenen Staat bildete, gehörte auch der Kreis Cottbus dazu, der schon 1445 brandenburgisch geworden war und nur während der Franzosenzeit 1807 bis 1813 an das Königreich_Sachsen abgetreten werden mußte. Nach dem Tode des Markgrafen Johann 1571 blieb die Neumark in ihrem bisherigen Umfang selbständige brandenburgisch-preußische Provinz mit eigener Regierung in Küstrin bis zur Neuordnung und Neueinteilung des Staates nach den Befreiungskriegen.
Neuordnung 1816
Im Zuge dieser Verwaltungsreform im Jahre 1816 wurden die Kreise Dramburg und Schivelbein von der Neumark abgetrennt und zu Pommern gelegt, ebenso Teile des Kreises Arnswalde um Nörenberg und des Kreises Soldin nördlich von Lippehne; dagegen trat Pommern einige Dörfer des Kreises Pyritz in Umgegend von Bernstein an den neumärkischen Kreis Soldin ab. Der (seit wann bestehende?) Kreis Küstrin wurde am 1.1.1836 aufgelöst und auf die Kreise Königsberg/Nm., Landsberg/W. und Lebus aufgeteilt. Im Süden wurde der Kreis Schwiebus, der von 1686 bis 1694 und dann endgültig seit 1742 zu Preußen gehörte, aber der Regierung in Glogau unterstellt war, mit dem neumärkischen Kreise Züllichau, der auch die neue Kreishauptstadt stellte, vereinigt. Der 1816 unter Einschluß der bis dahin sächsischen Niederlausitz (Kreise Guben und Sorau) neugebildete Regierungsbezirk Frankfurt/O., zu dem nunmehr das gesamte Gebiet der Neumark gehörte, behielt für die Landschaften nördlich der Warthe-Netze-Linie von Pommern bis zur Oder den jahrhundertealten Namen "Neumark" bei und verwendete ihn auch in den post- und bahnamtlichen Bezeichnungen der Ortschaften. Die Bevölkerung des weiten Gebietes, nieder- und mitteldeutschen Stammes mit einem starken Anteil von Kolonisten aus dem ganzen Deutschen Reich, ist in den langen Jahren der staatlichen Zusammengehörigkeit auch wirtschaftlich und kulturell zur Einheit verschmolzen und hat diese Einheit bewußt und treu gepflegt.
Veränderungen 1938
Einschneidende Veränderungen in diesem einheitlichen Gebiet traten erst zwanzig Jahre nach dem ersten Weltkrieg ein, als 1938 die Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen aufgelöst und die jahrhundertealten, gut neumärkischen Kreise Arnswalde und Friedeberg/Nm. von Brandenburg abgetrennt und dem pommerschen Regierungsbezirk Stettin beigelegt wurden, und andererseits die Provinz_Brandenburg beträchtlichen Gebietszuwachs erhielt durch die Einverleibung der bisher grenzmärkischen Restkreise Schwerin/W. und Meseritz/Bomst in die benachbarte Neumark.
Polen
Nach 1945 kam die Neumark zu Polen, und auch hier änderte sich der Gebietsumfang mehrfach. Nach 1975 in kleine Provinzen gegliedert, gehörten Stettin (Szczecin), Landsberg/W. (Gorzów Wlkp.) und Grünberg (Zielona Góra) dazu. Eine Verwaltungsreform 1999 reduzierte die Zahl der Provinzen, es gibt wieder eine Provinz Brandenburg (Województwo Lubuskie), wobei die Gebiete um Königsberg/Nm. und Soldin der Provinz Pommern (Województwo Zachodnio Pomorskie) zugeschlagen wurden.
Genealogische und historische Gesellschaften
Genealogische Gesellschaften
Anmerkung: Die aufgeführten Vereine sind freiwillige Organisationen, die mit Ehrenamtlichen Personen arbeiten. Anfragen sollte Rückporto beigelegt werden; sofern es sich um Anfragen handelt, die größere Nachforschungen erfordern, auch eine kleine Spende.
Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher e.V. (AGoFF)
Historische Gesellschaften
Haus Brandenburg, Parkallee 14, 15517 Fürstenwalde Kurator...........: Herr von Stünzner-Karbe, Tel.: 03361 310952 Bibliothek.............: Maria Petzoldt, Tel.: 03361 310953 Landsmannschaft Berlin-Mark Brandenburg, LV Berlin/Brandenburg e.V. Parkallee 14, 15517 Fürstenwalde, Tel.: 03361 310952
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
Ortsfamilienbücher
- → Kategorie: Ortsfamilienbuch zur Neumark
Adressbücher
- → Kategorie: Adressbuch für die Neumark
- 1785: Adreßkalender
Friedhöfe und Denkmale
- Friedhof Neumark (Vogtlandkreis) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
- Sowj. Kriegsgräberstätte Chojna (Königsberg in der Neumark, Gryfiński, Polen) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
- Deutsche Kriegsgräberstätte Stare Czarnowo (Neumark, Kreis Gryfiński, Westpommern) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
- → Kategorie: Denkmal in der Neumark
Militär- und Kriegsquellen
- → Kategorie: Kriegerdenkmal in der Neumark
Bibliografie
- → Kategorie: Literatur zur Neumark
- Volltextsuche nach Neumark in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Amtsblätter
In der Bibliothek des Bundesverwaltungsgerichts Leipzig sind alle Amtsblätter komplett gesammelt.
Weitere Bestandsnachweise:
- Amts-Blatt der Königlich Preußischen Regierung von der Neumark, Bestandsabfrage in der Zeitschriftendatenbank (ZDB): [1]
- Repertorium der Amtsblätter des Königl. Regierungs-Departements Frankfurt a. O., Bestandsabfrage in der Zeitschriftendatenbank (ZDB): [2]
- Diese Amtsblätter werden von der Berliner Staatsbibliothek (stabikat) gesammelt und gefilmt. Filme können ausgeliehen und auch gekauft werden. http://altedrucke.staatsbibliothek-berlin.de/de/sammlungen/amtsblaetter.html
- Der Georg-Olms-Verlag bietet Fiche-Ausgaben für Preußische Regierungsamtsblätter zum Kauf an http://www.olms.de/kategorie_1252.ahtml
- Amts-Blatt der Königlich Preußischen Regierung zu Frankfurt a. O.
Vereinszeitschriften
- Schriften des Vereins für Geschichte der Neumark, Heft 1 (1893) bis Heft 41 (1923); vorhanden als Digitalisat (Großpolnische Digitale Bibliothek)
- Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Neumark: Neue Folge der Schriften, Heft 1 (1924) bis Heft 13 (1941); vorhanden als Digitalisat (Großpolnische Digitale Bibliothek)
- Märkische Forschungen, dort speziell Regesta Historiae Neomarchicae
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
- nach dem Ort: Neumark
- Genealogische Mailingliste neumark-l auf Discourse (Anmeldung erforderlich, kostenfrei)
LDS/FHC (Mormonenfilme)
Eine Liste der Orte der ehemaligen Provinz Brandenburg, von denen Akten durch die Mormonen verfilmt wurden, finden Sie hier.
Siehe auch:[3]
Anmerkungen
Weblinks
Genealogische Webseiten
Die Neumark-Datenbank mit fast 400.000 Einträgen wurde bis 2011 gepflegt und ist weiterhin nutzbar. Neueinträge sind dort allerdings nicht mehr möglich.
- 1337: Neumärkisches Landbuch
- 1402: Voigt: Erwerbung der Neumark. 1402-1457
- 1457: Neumärker auf Universitäten
- 1458: Neumark im Herzen (Buch)
- 1500: Glockengießer in der Neumark
- 1530: Ahnenreihen aus der Neumark
- 1556: Geschichte des Bergbaus in der Provinz Brandenburg
- 1599: Musterung neumärkischer Städte 1599
- 1600: Kaplick: "Das Warthebruch"
- 1609: Neubürger aus der Neumark in Angermünde
- 1623: Musterung neumärkischer Städte 1623
- 1640: Neumärker Tuchmacher in Greifenhagen
- 1646: Neumärker im Bürgerbuch Oderberg 1646-1849
- 1651: Stammtafeln Hildebrand, Rehfeld, Bloch aus der Neumark
- 1670: Plankammer der Regierung Frankfurt/Oder 1670 bis 1870
- 1676: Neumärker in Patron Submissions des IGI
- 1685: Reformierte Pastoren in der Neumark
- 1701: Die Neubürger von der Neumark in Berlin
- 1708: Appellbuch Steffen
- 1708: Neumärkische Tuchmacher in Greifenhagen
- 1717: Deichrollen des Oderbruchs 1717 und 1769
- 1728: Kolonisten aus dem Osten in der Neumark
- 1735: Brandenburgische Kornmüller und Mühlenmeister vor 1800
- 1751: Kolonisten in neumärkischen Städten
- 1761: Rangierrolle des Infanterie-Regiments Markgraf Carl 1761
- 1763: Ansiedler im Netzebruch
- 1769: Neumärkische Studenten am Colleg.Medico-Chirurgum Berlin (1769-97)
- 1774: Viehstandstabellen Warthebruch 1774
- 1780: Städtische Kolonisten im Warthebruch
- 1788: Lehrer an neumärkischen Schulen
- 1789: Abiturienten Neumark 1789-1806
- 1792: Seminaristen Volksschullehrer-Seminar Neuzelle
- 1794: Lehrer und Küster der Neumark 1794/96
- 1803: Kirchenbuchauszug St.Peter, Champaign, Illinois, USA
- 1804: Landräte in der Neumark
- 1806: Neumärkische Forstbedienstete
- 1813: Neumärkische Soldaten Landwehr 1813-1815
- 1816: Aus Cottbus und Arnswalde in die Neue Welt
- 1820: Neumärkische Ganoven
- 1822: Oberbarnimer Kreisblatt 1918
- 1827: Auswanderer (Auszug 1827)
- 1829: Neumärker in preuß. Jägerbataillonen
- 1834: Auswanderer
- 1838: Altlutherischer Auswanderung nach Australien
- 1841: Neumärker in den Kirchenbüchern von Oderberg
- 1842: Kartensammlung Brandenburg
- 1844: Ausgewanderte Neumärker in Milwaukee, Wisconsin
- 1844: Auswanderer
- 1855: Neumärker in Steckbriefen
- 1858: Auswanderer nach Südafrika
- 1864: Gefallene neumärkische Soldaten
- 1864: Soldaten aus der Neumark 1864, 66, 70/71
- 1870: Verlustliste im Feldzug 1870
- 1882: Poesiealbum von Margarete Mühlberg
- 1892: Mitgliederliste des Vereins f.G.d. Neumark 1892
- 1900: Bilder aus Ostbrandenburg
- 1905: Amtliche Mitteilungen des Königlichen Konsistoriums
- 1906: Neumärkische Leichenpredigten
- 1914: Gefallene beider Weltkriege
- 1920: Bremer Passagierlisten 1920 - 1939
- 1922: Neumärker in Bremer Passagierlisten
- 1933: Ausbürgerung deutscher Staatsangehöriger 1933-45
- 1933: Gau Kurmark (inkl. Neumark) der NSDAP (M. Rademacher)
- 1935: Neumärker im Deutschen Geschlechterbuch Bd. 80
- 1938: Namenregister "Der Neumärker"
- 1941: Neumärkisches Geschlechterbuch
- 1945: Namen aus Schlüssel Band 9
- 1960: Spitzenahnenkartei der AGoFF
Weitere Webseiten
- 1891: Neumark Literatur
- 2005: Forschungsstelle Neumark der AGoFF
- Artikel Neumark (Landschaft). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Google Books
Zufallsfunde
- → Kategorie: Zufallsfund Neumark
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
- → Kategorie: Forscherkontakte Neumark
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
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