Rösrath: Unterschied zwischen den Versionen

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Kleinbliersbach (Klein-Bliersbach, Bleiderßbach, Blerßbach) .  
'''Kleinbliersbach (Klein-Bliersbach, Bleiderßbach, Blerßbach)''' .  


Archivalische Hauptquelle: Reichskammergerichts-Prozeß Rode contra Leyen (HStA Ddf., RKG, R. 635).   
Archivalische Hauptquelle: Reichskammergerichts-Prozeß Rode contra Leyen (HStA Ddf., RKG, R. 635).   

Version vom 31. Oktober 2008, 10:13 Uhr


Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Köln > Rheinisch-Bergischer Kreis > Rösrath


Einleitung

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

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Geschichte

Historische Gesellschaften

Ortsgeschichte

Häuser und Höfe

Kleinbliersbach (Klein-Bliersbach, Bleiderßbach, Blerßbach) .

Archivalische Hauptquelle: Reichskammergerichts-Prozeß Rode contra Leyen (HStA Ddf., RKG, R. 635).

Der Hof war im 15. Jahrhundert vermutlich Eigentum der Familie Schelte aus Scheltensülz, und Elisabeth Schelte, die um 1515 Wilhelm Korte aus der Bach bei Honsbach geheiratet hatte. Sie brachte Klein-Bliersbach wohl als Heiratsgut mit in die Ehe.

Nach dem Ableben Wilhelm Kortes heiratete Elisabeth Schelte den Heinrich Ley. Dies muß etwa zwischen 1520 und 1523, spätestens kurz vor 1530, geschehen sein. Das Gut Klein-Bliersbach aber ging in diesem Augenblick in das Eigentum von Elisabeths minderjähriger Tochter aus der Ehe Korte-Schelte über, nämlich an Anna Korte. Genau dies gaben jedenfalls die Prozeßzeugen Johann zu Scheiffarth, Johann Leonharts Schwester Leiß zu Bliederßbach und Catharina Brunß, 1606, zu Protokoll: "Endtgen Kurten hab das gut Bleiderßbach bei leben der mutter Elisabethen gebrauchtt, aber nach deren absterben zur theillungh widder eingebracht, und ferners wiße Er darab nit zu Zeugen" (RKGP., 12. Zeuge, Joh. zu Scheiffarth, Fol. 474b). "Sie hab gehort, der Hoff zur Kleinen Bleiderßbach, alß gedachte Leißabeth Schelten ahn Henricum verheyrattet worden, solt ermelter Annen Kurten voruußgemacht sein" (RKG Rhode-Leyen, 7. Zeuge, Catharina Brunß, Hausfrau zur Bach, Fol. 452). "Sie heiße Leiß zu Bleiderßbach, sei auch daselbst zu Bleiderßbach geboren, erzogen, wohne noch alda und werde von ihrem Schwager, dem sie dient, underhalten. Sie sei ihres erachtens ungefehr neunundzwentzigh iahr altt" [also etwa 1577 geboren]. Sie "hette aber iren broder Johannen woll hoeren sagen, daß Er den pacht vom Hoff zu Bleiderßbach hiebevoren woll uff Siegbergh vor gemeltem Entgen Kurten zugefuert hette. Letzten ist das guet zu Bleiderßbach umbstendlich underfraget ..." (RKG., Zeugin Leiß zu Bliederbach, Fol. 461a-463b. Edition Henseler).

Eine längerwährende persönliche Bewirtschaftung des Hofes durch Anna Kurte/Korte kann man den Zeugenaussagen gemäß für die Zeit zwischen 1520 und 1550, wie auch in späteren Jahren ausschließen. Die Texte besagen ja, daß das Gut mit einem Halfmann besetzt worden ist.

Nach dem Tode des Ehemanns Anton Henseler vererbte Anna geb. Korte den Hof ihrer Tochter Greitgen/Mar-garetha Henseler, und als es nach deren Verehelichung mit Georg Rode, 1566, zur Teilung der henselerschen Güter kam verblieb Klein-Bliersbach aber vollständig im Eigentum Margaretha Rodes geb. Henseler.

Der letzte in der mir bekannten Eigentümerkette war schließlich Margarethas Sohn Johann Rode vom Rodenhof in Wülfrath (um 1606). Auch er bewirtschaftete das Gut Klein-Bliedersbach nicht persönlich, sondern verpachtete es.

Im "Theilzettel" vom 22. Mai 1570 wird "Bließbach sambt der burwißen [Außenwiese] und den Awell so dargegen uberligt, zusammen auff 13 Thaler." taxiert (HStA Ddf., RKG, 735/2660 II, Rhode-Leyen, Fol. 102b und 103b).

Rätselhaft erscheint mir, was Ursula Henseler von anderen Zeitgenossen gehört haben will, daß nämlich Greitgen/Margaretha Henseler "den Leyen Erben noch wegen ihres Heyradtspfenningh neunhundert Taler schuldigh sein solle und jahrlichs die pension darab durch den Halfman zu Blerßbach bezalen muße" (RKG, Fol. 383b). Angesichts der Tatsache, daß das Gut einen Taxwert von 13 Taler hatte, scheint mir der Pensionsbetrag von 900 Taler recht bemerkenswert, ja unglaubhaft. Vielleicht aber darf man die Pensionssumme auch gar nicht im direkten Zusammenhang mit dem Bauerngut sehen. Aus einer Frage an den Zeugen Heinrich Kortenbach lassen sich auch andere Schlüsse ziehen: ".. ob nit die gewerken des Bergwerks zum Bleiderßbergh oder heiligem Geist genanndt, dasselbst ein gebauw auffm Bergwerck stehen gehabt, welches vielgemelter Johann Ley, beclagtens, ihme abgewandelt ....?". [Johan Ley war bis 1569 der Vormund Margaretha Henselers gewesen]

Bliersbach - Hof oder Hofschaft - wurde später namengebend für ein Geschlecht Bliersbach (Wasser: Die evangelischen Familien).

aus: W. Günter Henseler: Stammtafel und Anmerkungen zur bergischen Stammgruppe der Henseler, Kierspe 1998.

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Historische Bibliografie

  • BENDEL, Johann, Das Heimatbuch des Landkreises Mülheim

Heimatbuch des Landkreises Mülheim am Rhein, Geschichte und Beschreibung, Sagen und Erzählungen
Köln-Mülheim 1925 (1.,2. und 3. Auflage, 1973 Faksimilie-Druck, Scriba Verlag Köln), 450 Seiten

Inhalt:
A. Allgemeine Beschreibung des Kreises
B. Geschichte des Kreises
C. Beschreibung der einzelnen Bürgermeistereien
1. Bensberg
2. Bergisch Gladbach
3. Heumar
4. Odenthal
5. Overath
6. Rösrath
7. Wahn
8. Merheim
Verzeichnis der Abbildungen
Quellen und Literatur


  • REXHAUS, Waltraud und WAGNER, Robert, Forsbach - Vom Leben eines Dorfes zwischen Königsforst und Sülztal,
    1995, 254 Seiten, s/w-Fotos, Karte, ISBN 3-922413-39-X
Band 26 der Schriftenreihe des Geschichtsvereins für die Gemeinde Rösrath und Umgebung e.V.

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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