Heimatforschung in Westfalen: Unterschied zwischen den Versionen
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==Landeskundliche Forschung in Westfalen-Lippe== | ==Landeskundliche Forschung in Westfalen-Lippe== |
Version vom 18. Dezember 2020, 10:59 Uhr
Heimat- und Familienforschung verdeutlichen Lebensumstände im lokalen und regionalen Bereich mit den natürlichen und kulturellen zeitlichen Gegebenheiten. Sie geben damit Hinweise zur Anlage von Biografien unserer Vorfahren in der jeweiligen Generation. Land und Leute in ihrer Zeit, ihre Siedlung, Sprache, Kirche, und die Vernetzung ihres Lebensraumes. Informationen mit Grundlagen für notwendige Einblicke finden sich u.a. bei Heimatvereinen und in unterschiedlichen Archiven ...
Hierarchie:
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > - Portal:Westfalen-Lippe > Westfalen > Lebensumstände > Heimatforschung in Westfalen
Einleitung
Ernsthaften Heimat- und Familienforschern erleichtern im Idealfall bei der Forschung, Aufbereitung u. Präsentation regelmäßig lange mit Erfolg erprobte Vorgehensweisen.
Neben der Zielsetzung in der eigenen Forschung, können zur Vermeidung unnötiger Doppelarbeiten auch Methoden zur Ermittlung des erforderlichen Wissens eingesetzt werden, um die notwendigen Erkenntnisse über gesuchte Familien und deren Heimaträume systematisch zu erarbeiten.
Forscher in der familiären Heimatkunde konzentrierten sich daher zunächst auf die universelle oder thematische
- Ermittlung,
- Sammlung und
- analytischen Darstellung von Daten und Fakten,
in deren Mittelpunkt die Beziehungen zwischen Natur (Marken), Mensch (Nachbarschaften, Beziehungen) und Kultur (Traditionen) in Zeitperioden oder Zeitschienen in dem jeweiligen Heimatraum (Ort, Kommune, Landschaft) stehen.
Genutzt werden dazu eine Vielzahl unterschiedlicher Veröffentlichungen, Quellenabschriften oder Originalquellen verschiedener Fachrichtungen. Hilfreich sind dabei sicherlich bereits bestehende Einrichtungen. (Die Abschriften der Mormonen zählen beispielsweise nicht zu den Quellen, sondern zu den Veröffentlichungen.)
Westfalen: Suche in Zeitschienen
"Seligmachend allein sind Kirchenbücher nicht!" - Bei der Suche nach den Lebensumständen der Vorfahren sollten Sie nicht bei den Kirchenbüchern stehen bleiben, sondern in die oft zusätzliche reiche Quellenüberlieferung (auch über die Pfarr- und Kirchenarchive hinaus) eintauchen, welche die Lebensumstände unserer Vorfahren in den zeitlichen Heimaträumen erst erkennen lassen, weit über die Kirchenbucheintragungen hinaus!
Lesen von Kirchenbuchdaten, Zivilstandsregister
Die Kirchenbücher wurden bis nach 1800 durchweg in lateinischer Sprache geführt. Dies betrifft die Zeitschiene vor 1803. Dann setzte sich die deutsche Sprache durch. Wer in den kirchlichen Registern forschen will, muß sich darum nicht nur gewisse Grundkenntnisse in der lateinischen Sprache aneignen, sondern sich darüberhinaus mit Abkürzungen und auch mit einer Reihe kirchenrechtlicher Fachausdrücke vertraut machen. Auch preußische Personenlisten des frühen 19. Jahrhunderts verwenden diese, auch in den in der sonstigen Verwaltung gebräuchlichen, lateinischen Bezeichnungen.
- in der Zeitschiene nach 1802 find wir die Zivilstandsregister, entweder im zuständigen Kommunal- oder Pfarrarchiv (Zentralarchive), oder aber für Westfalen-Lippe im Staats- und Personenstandsarchiv Detmold.
Lesen, Schreiben, Rechnen in Westfalen
Gesichtspunkte: Bei der Frage, wie weit die älteren Kulturtechniken (Lesen, Schreiben, Rechnen) in der Landbevölkerung in Westfalen vor Beginn des 20. Jahrhunderts verbreitet waren, ist lokal ein erhebliches Gefälle vor Beginn des 19. Jahrhunderts zwischen Stadt und Landbevölkerung festzustellen. Wissen über den jeweiligen Kenntnisstand bei Vorfahren sind bei der Anlage von Biografien interessante Aspekte, die Kenntnisse darüber lassen sich für den einzelnen Vorfahren durchaus ermitteln.
Verkehrswege (Westfalen)
Wege- und Brückenbau, Wegegeldkassen: Der schlechte Zustand der Straßen in den verschiedenen Ländern Westfalens schon vor 1802 beeinträchtigte Handel und Gewerbe stark. Hier zeigen sich die zeitlichen Grenzen der Mobilität unserer Vorfahren.
Heimatpfleger, Heimatverein
Unterhalb der Landeskunde bietet sich für den kleinräumlichen Bereich die „Heimatforschung“ und Heimatkunde mit entsprechender Informationsdichte u. –genauigkeit an, so in lokal und regional tätigen Institutionen (Heimatpfleger, Heimatverein).
Kommunalarchive: Quellen u. Informationen
Im Frühjahr 1996 erschien das Handbuch der Kommunalarchive in "Westfalen-Lippe". Damit wurde der Forschung der Zugang zu den Archiven der Städte, Gemeinden und Kreise in "Westfalen-Lippe" wesentlich erleichtert. Diese Landesteile können auf eine lange archivpflegerische Tradition zurückblicken. So wurde bereits 1926/27 in einer Fragebogenaktion der damalige Zustand der westfälischen Stadtarchive erkundet. 1996 ist der Landesteil Westfalen-Lippe in 18 Kreise, 9 kreisfreie Städte und 222 kreisangehörige Städte und Gemeinden gegliedert. Sie alle wurden in dem vorliegenden Werk erfasst.
Die Artikel zu den Kommunalarchiven geben einen Überblick über die historische Entwicklung der jeweiligen Gebietskörperschaft und bieten eine Übersicht ihrer kommunalen Archivbestände. Im Vergleich werden dabei große Unterschiede deutlich, die nicht nur mit der Größe und der historischen Bedeutung der jeweiligen Kommune zusammenhängen, sondern auch die Intensität der archivfachlichen Arbeit erkennen lassen.
Bei einigen Kommunen wird deutlich, dass durch systematische archivfachliche Arbeit eine umfassende Dokumentation der kommunalen Geschichte und des kommunalen Lebens geschaffen werden konnte, die der historischen Forschung als Grundlage dient und dem interessierten Bürger für die Beschäftigung mit der Geschichte seiner Heimat, wie auch der Familienforschung, und zu weiterem bürgerschaftliches Engagement zur Verfügung steht.
Archivportal NRW
Landeskundliche Forschung in Westfalen-Lippe
Landeskundliche Forschung
„Geographie, Geschichte und Kultur in Westfalen-Lippe erforschen und dokumentieren - dies ist das Ziel von renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die in dem LWL-Institut für Regionalgeschichte und den sechs Kommissionen arbeiten.“
LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte
- Schwerpunkt: Westfalen im 19. und 20. Jahrhundert
Altertumskommission für Westfalen
- Schwerpunkt: Archäologische Forschung in Westfalen-Lippe
Geographische Kommission für Westfalen
- Schwerpunkt: Geographische Forschung in Westfalen-Lippe
Historische Kommission für Westfalen
- Schwerpunkt: Westfälische Landesgeschichte erforschen und vermitteln
Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens
- Schwerpunkt: Erforschung der westfälischen Mundarten und Namen
Volkskundliche Kommission für Westfalen
- Schwerpunkt: Alltagskultur in Geschichte und Gegenwart
Literaturkommission für Westfalen
- Schwerpunkt: Westfälische Literatur erforschen und weitertragen