Gericht Tecklenburg: Unterschied zwischen den Versionen

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==Preußische Gerichtsbarkeit==
==Preußische Gerichtsbarkeit==
Im Jahre  1815  wurde  Tecklenburg  Sitz  eines  Land-  und Stadtgerichts,  das  im  ehemaligen  städtischen  Rathaus  untergebracht war.  Das  Gefängnis  war  in  einem fiskalischen  Gebäude.  Im Jahre  1840  erbaute  die  Stadt  ein neues  Geschäftsgebäude  und  übereignete  es  dem Justizfiskus unentgeltlich.
Im Jahre  1815  wurde  Tecklenburg  Sitz  eines  '''Land-  und Stadtgerichts''',  das  im  ehemaligen  städtischen  Rathaus  untergebracht war.  Das  Gefängnis  war  in  einem fiskalischen  Gebäude.  Im Jahre  1840  erbaute  die  Stadt  ein neues  Geschäftsgebäude  und  übereignete  es  dem Justizfiskus unentgeltlich.


Im Jahre  1849  wurde  das  Gericht  in ein Kreisgericht  umgewandelt,  das  Gerichtskommissionen  in  Ibbenbüren unterhielt.  Diese wurden  zeitweilig  zu  einer  Gerichtsdeputation zusammengefasst.  Untergebracht war  das  Gericht  in dem gleichen Gebäude  wie  vorher.  Das  etwa  100 m vom Kreisgericht  entfernt liegende  Gefängnisgebäude wurde  von der  Stadt  dem Justizfiskus  ebenfalls unentgeltlich übereignet.  Stadtverwaltung, Bürgerschaft  und  Kreisverwaltung bemühten  sich lange Zeit,  den Abbruch dieses  häßlichen  Gefängnisgebäudes, eines  "Schandflecks  der  Stadt",  zu  erreichen.  Gerichtstage hielt  das  Kreisgericht  ab  in Bevorgern,  Cappeln,  Hopsten und  Lienen.
Im Jahre  1849  wurde  das  Gericht  in ein '''Kreisgericht''' umgewandelt,  das  [[Gerichtskommissionen]] in  [[Ibbenbüren]] unterhielt.  Diese wurden  zeitweilig  zu  einer  '''Gerichtsdeputation''' zusammengefasst.  Untergebracht war  das  Gericht  in dem gleichen Gebäude  wie  vorher.  Das  etwa  100 m vom Kreisgericht  entfernt liegende  Gefängnisgebäude wurde  von der  Stadt  dem Justizfiskus  ebenfalls unentgeltlich übereignet.  Stadtverwaltung, Bürgerschaft  und  Kreisverwaltung bemühten  sich lange Zeit,  den Abbruch dieses  häßlichen  Gefängnisgebäudes, eines  "Schandflecks  der  Stadt",  zu  erreichen.  Gerichtstage hielt  das  Kreisgericht  ab  in Bevorgern,  Cappeln,  Hopsten und  Lienen.


Im Jahre  1879  erhielt  Tecklenburg  ein Amtsgericht,  das 1957 Gerichtstage  abhielt  in Ladbergen,  Lienen und Westernkappeln. <ref name="Oppenheim"/>
Im Jahre  1879  erhielt  Tecklenburg  ein '''Amtsgericht''',  das 1957 Gerichtstage  abhielt  in [[Ladbergen]][[Lienen]] und [[Westernkappeln]]. <ref name="Oppenheim"/>


=== Land- und  Stadtgericht  Tecklenburg===
=== Land- und  Stadtgericht  Tecklenburg===

Version vom 8. November 2014, 18:53 Uhr

Amtsgericht Tecklenburg, Gerichtswesen im Münsterland, Grafschaft Tecklenburg: In oft kurzen Zeitabschnitten erlebten wir im Münsterland unterschiedliche, oft gegensätzliche politische Systeme: Feudalismus, Einzug der Moderne unter Napoleon, preußisches Kaiserreich, Weimar, NS-Staat, Besatzungsregime die Bundesrepublik. Dabei wurden Rechtsordnungen wie Wäschestücke gewechselt. Was blieb waren die Juristen und nahezu sämtliche Führungsstäbe des jeweiligen Systems, auch auf der regionalen Ebene.

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Steinfurt > Tecklenburg > Gericht Tecklenburg

Zeitschiene vor 1803

Tecklenburg erhielt 1388 Stadtrecht. 1702 wurde die Grafschaft Tecklenburg an Preußen abgetreten. Es unterstand dem Landesjustizkollegium der Lingen-Tecklenburgis chen Regierung in Lingen, die in Tecklenburg wegen der räumlichen Entfernung einen "Deputatus perpetuus" unterhielt. Leiter dieser Nebensstelle war in dem letzten Jahrzehnt vor I806 der Justizrat Mettingh. [1]

Zeitschiene nach 1802

Französische Zeit

Vor die Tribunale gehörten alle streitigen Eigentumsklagen, die nicht von den Friedensrichtern verglichen werden konnten, oder in denen nicht der Präfekturrat zu erkennen hatte. Sie behandelten gleichzeitig die korrektionellen Gegenstände bis zu Strafen von fünf Jahren Gefängnis und streitige Handelssachen.

Preußische Gerichtsbarkeit

Im Jahre 1815 wurde Tecklenburg Sitz eines Land- und Stadtgerichts, das im ehemaligen städtischen Rathaus untergebracht war. Das Gefängnis war in einem fiskalischen Gebäude. Im Jahre 1840 erbaute die Stadt ein neues Geschäftsgebäude und übereignete es dem Justizfiskus unentgeltlich.

Im Jahre 1849 wurde das Gericht in ein Kreisgericht umgewandelt, das Gerichtskommissionen in Ibbenbüren unterhielt. Diese wurden zeitweilig zu einer Gerichtsdeputation zusammengefasst. Untergebracht war das Gericht in dem gleichen Gebäude wie vorher. Das etwa 100 m vom Kreisgericht entfernt liegende Gefängnisgebäude wurde von der Stadt dem Justizfiskus ebenfalls unentgeltlich übereignet. Stadtverwaltung, Bürgerschaft und Kreisverwaltung bemühten sich lange Zeit, den Abbruch dieses häßlichen Gefängnisgebäudes, eines "Schandflecks der Stadt", zu erreichen. Gerichtstage hielt das Kreisgericht ab in Bevorgern, Cappeln, Hopsten und Lienen.

Im Jahre 1879 erhielt Tecklenburg ein Amtsgericht, das 1957 Gerichtstage abhielt in Ladbergen, Lienen und Westernkappeln. [1]

Land- und Stadtgericht Tecklenburg

  • Direktor: Lampe (1836/37-1841/42, s. 1838 Dir.)
  • Direktor: Herzbruch (1841/42-1846/47)
  • Direktor: Dyckerhoff (1846/47-1849)
  • Land- und Stadtrichter: Hoffbauer (1815-1824/29)
  • Land- und Stadtrichter: Kerstein Ass. (1815-1846/47)
  • Land- und Stadtrichter: Rumpf Ass. (1815-1818)
  • Land- und Stadtrichter: Schindler Ass. (1818/1819)
  • Land- und Stadtrichter: v. Hülst Ass. (1818, 1819)
  • Land- und Stadtrichter: Schierenberg Ass. (1819-?)
  • Land- und Stadtrichter: Wesemann (zw. 1821 u. 1829)
  • Land- und Stadtrichter: Melchers (1824/9-1836/37)
  • Land- und Stadtrichter: v. Schlebrügge (1824/29-3834)
  • Land- und Stadtrichter: Haenel KGAss. (1834-1837)
  • Land- und Stadtrichter: Brickwedde Ass. (1834-1841/42)
  • Land- und Stadtrichter: Körte OLGAss. (1835-1839)
  • Land- und Stadtrichter: Dyckerhoff OLGAss. (1836/37-1839/40)
  • Land- und Stadtrichter: Brüning OLGAss. (1839/40-1845)
  • Land- und Stadtrichter: v. Diepenbrook-Grüter (zw. 1839 u. 1842)
  • Land- und Stadtrichter: Hentze (1839/40-1849)
  • Land- und Stadtrichter: Geisberg OLGAss. (1841/42-1849)
  • Land- und Stadtrichter: Greiff OLGAss. (1843-1844)
  • Land- und Stadtrichter: te Peerdt OLGAss. (1846/47-1849)
  • Land- und Stadtrichter: Würmeling OLGAss. (1846/47-1849)

Kreisgericht Tecklenburg

  • Direktor: Dyckerhoff (1849-1866),
  • Direktor: Fisch, Mitglied d. Abg. Hauses (1866-1879)
  • Kreisrichter: Offenberg (1849/50-1865)
  • Kreisrichter: Fisch (1849/50)
  • Kreisrichter: te Peerdt (1849-1855)
  • Kreisrichter: Moeger (1849-1861)
  • Kreisrichter: Meyer (1855-1859)
  • Kreisrichter: Brüning, Georg - Mitgl. d. Abg. Hauses (1859-1870)
  • Kreisrichter: Cremer (1859-1877)
  • Kreisrichter: Tümler (1862-1867)
  • Kreisrichter: Holtmann (1868-1870)
  • Kreisrichter: Krawinkel (1867-1879)
  • Kreisrichter: Meyer Karl Jul. (1866-1873)
  • Kreisrichter: Caspers (1869-1873)
  • Kreisrichter: Essing (1876-1879)
  • Kreisrichter: Hanow (1876A877)
  • Kreisrichter: Coenen (1876-1879)
  • Kreisrichter: Wippermann (1877-1879)

Amtsgericht Tecklenburg

  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Bucholz (1908-1933)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Schlüter (1933-1949)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: van Husen (1936-1939)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Heerhaber (1939 -?, ab 01.06.1953 OAR)
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Trockels (1950-?
  • Amtsrichter/Amtsgerichtsrat: Kuck (1953-)

Archiv

  • Kreisgericht Tecklenburg, Bestandsgeschichte:
    • Laufzeit : 1816-1879; Inhalt : Justizverwaltung, Zivilprozesse, freiwillige Gerichtsbarkeit, Personenstand, Vormundschaft und Nachlass. Umfang : 100 Akten (18 Kartons), Findbuch Q 451.
    • Laufzeit : 1849-1879; Inhalt : Deponierung von letztwilligen Verfügungen im Rahmen der Zuständigkeit der Kreisgerichte 1849-1879 für freiwillige und präventive Rechtssicherung. Umfang : 1608 Akten (49 Kartons), Findbuch Q 451t.
  • Amtsgericht Tecklenburg, Bestandsgeschichte:
    • Laufzeit : 1856-1984; Inhalt : General- und Verwaltungsakten, Registersachen (Handel, Prokuren, Genossenschaften, Vereine), Kirchenaustritte, Personenstandssachen, Vormundschaften, Nachlasssachen, Personenstandssachen, Handlungen der freiwilligen Gerichtsbarkeit, Pflegschaften, Vaterschaftssachen, Liegenschaften, Grundbuchsachen, Erbhofakten. Umfang : 157 Akten (39 Kartons), Findbuch Q 571.
    • Laufzeit : 1877-1907; Inhalt : Testamente. Umfang : 1561 Akten (45 Kartons), Findbuch Q 571t.
    • Inhalt : Grundakten. Umfang : 8606 Akten (ca. 1519 Kartons), Findbuch Q 571g.

Anerbengericht Tecklenburg

  • Anerbengericht Tecklenburg, Bestandsgeschichte:
    • Laufzeit : 1933-1947; Inhalt : Erbhofakten. Umfang : 280 Erbhofakten (56 Kartons), Findbuch Q 612.
      • Literatur : Errichtung der Anerbengerichte durch Reichserbhofgesetz vom 19.09.1933 (RGBl. I, S. 685), s.a. Bäuerliches Erbhofrecht vom 15.05.1933, Pr.Ges.S.S. 165; Landeserbhofgericht befand sich in Celle; Aufhebung der Erbhofgesetze und Einführung neuer Bestimmungen über land- und forstwirtschaftliche Grundstücke durch Gesetz Nr. 45 der Britischen Militärregierung vom 20.02.1947.

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Quelle: Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)
  2. Quelle: Statistisches Jahrbuch des Ober-Ems-Departements (1812))

Weblinks

Offizielle Webseiten

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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