Herzogtum Westfalen: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(→‎Literatur Territorialgeschichte: Literatur Klöster und Stifte)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 2: Zeile 2:


[[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Historisches Territorium]] > {{PAGENAME}}
[[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Historisches Territorium]] > {{PAGENAME}}
[[Bild: Westfalen-Karte.jpg|thumb|550px| Übersichtskarte des Amtes Ahaus aus dem "Theatrum orbis terrarum, sive, Atlas novus" von Willem Janszoon und Joan Blaeu, erstellt 1645/1662.]]
[[Bild: Westfalen-Karte.jpg|thumb|550px| Übersichtskarte des Herzogtums Westfalen aus dem "Theatrum orbis terrarum, sive, Atlas novus" von Willem Janszoon und Joan Blaeu, erstellt 1645/1662.]]
==Herzogtum Westfalen==
==Herzogtum Westfalen==
===Gebiet===
===Gebiet===

Version vom 19. Juni 2006, 15:21 Uhr

Hierarchie

Regional > Historisches Territorium > Herzogtum Westfalen

Übersichtskarte des Herzogtums Westfalen aus dem "Theatrum orbis terrarum, sive, Atlas novus" von Willem Janszoon und Joan Blaeu, erstellt 1645/1662.

Herzogtum Westfalen

Gebiet

Bei dem Herrschaftsgebiet handelte es sich zuletzt um den westfälischen Anteil, neben dem Vest Recklinghausen, des Erzbistums Köln, 1368 vergrößert durch den Kauf der Grafschaft Arnsberg. Dies Gebiet umfasste die heutigen (2006) Kreise Olpe, den Hochsauerlandkreis, Teile des Kreises Soest und des Märkischen Kreises (mit Menden und Balve).

Name

Die zeitlichen Herrscher des Erzstiftes Köln beanspruchten den für ganz Westfalen geltenden Herzogstitel.

Reichskreis bis 1802

Nach der Einteilung der vormaligen Kreise des deutschen Reiches gehörte das Herzogtum Westfalen zum Niederrheinisch-Westfälischen_Reichskreis.

Kölner Mittelinstanz

Einführung

Verwaltungs- und Justizbehörden wie auch die Landstände im Erzstift Köln wurden aus dem 1469 angeordneten ständigen Rat im Jahre 1597 der Hofrat als allgemeine zentrale Verwaltungsinstanz (mit Gerichtsfunktionen) neben der seit 15S7 als Finanzbehörde eingerichteten Hofkammer eingerichtet; beide in Konkurrenz zum Geheimem Rat beziehungsweise der diesen ablösenden Geheimen Staatskonferenz, welche mehr politisch lenkende beziehungsweise beratende Organe waren. Im Gegensatz zum eigentlichen Erzstift waren im Herzogtum Westfalen der Landdrost (aus dem Marschallamt erwachsen) und die Räte als Mittelinstanz Ausdruck der regionalen Besonderheit.

Marschall

  • 1326 Graf Ruprecht von Virneburg

Landdroste

Das Amt des Landdroster erwuchs aus dem Amt des Marschalls von Westfalen. Der Landdrost und die Räte unterstanden dem Hofrat beziehungsweise der Hofkammer in Bonn des Kurfürstentums Köln.

  • 1507 Jaspar von Oer, Landdroste des Stiftes Köln in Westfalen
  • Kaspar von Vrede zu Melschede, 1554 Landdrost
  • Dietrich von Landsberg (1651/81) zu Arnsberg, Landdrost von Westfalen oo Antoinette von der Leyen.
  • Ferdinand Kaspar Anton von Droste (1713/25), Domherr zu Paderborn, Landdrost von Westfalen oo Franziska von Nienhausen ( nicht zu Haus Füchten).
  • Ernst Dietrich Anton von Droste (+1774) zu Füchten (Kspl. Bremen bei Werl, Krs. Soest), Landdrost von Westfalen oo Urs. Syb. von Plettenberg zu Lenhausen, Besitzer von Haus Füchten, Haus Käsberg und Haus Amecke.

Hofrat

Mittelpunkt des erzstiftischen Lehnswesens im Mittelalter war das Mannen-gericht. Seit 1469 entwicklte sich der Hofrat zu einem für die gesamten kölnischen Lande zuständigen Lehnshof, gelegentlich in Konkurrenz zu den übrigen Zentralbehörden u. der Mittelinstanz von Landdrost u. Räten.

Hofkammer

Räte

Landstände

Die Landstände wurden gebildet aus den beiden Kurien der Ritterschaft und Städte.

Oberjägermeister

Oberhofmeister

  • zu Hirschberg

Offizialat

  • Für für die kirchliche Güterverwaltung und für Sachen von Geistlichen war das Offizialat Arnsberg im Herzogtums Westfalen zuständig.
  • Offizialat Werl

Verwaltungsbezirke

Vest Recklinghausen

Zum Herzogtum Westfalen gehörte auch das Vest Recklinghausen. So konnte auch Graf Ruprecht von Virneburg, als Marschall von Westfalen, am 22.02.1326 bekunden, daß er den Amtmann Heinrich von Friemersheim seines Amtes in Recklinghausen und Dorsten auf Befehl des Heinrich II. von Virneburg als Erzbischof von Köln und Herzog von Westfalen enthoben und durch den Ritter Bernhard Bitter ersetzt habe, und das dies ohne Zutun der Bürgermeister und Bürger zu Dortmund geschehen ist, welche ihm 900 kleine Goldflorenen zum Rückkauf der erzstiftischen Städte und Gebiete Dorsten und Recklinghausen geliehen hatten.

Städte

Freiheiten

  • Affelenn (Affeln (Neuenrade)))
  • Bilsteinn (Bilstein (Lennestadt))
  • Budenfelt (Bödefeld (Schmallenberg))
  • Vrienoell (Freienohl (Meschede))
  • Hachenn (Hachen (Sundern))
  • Hagenn (Hagen (Sundern))
  • Hüstenn (Hüsten (Sauerland))
  • Langenschiedt (Langscheid (Sundern))
  • Meschede (Meschede)
  • Ringh zu Padbergh (Padberg (Marsberg)
  • Sundernn (Sundern (Sauerland))

Ämter

Gerichtsbezirke

Freigrafschaften

  • Oberfreigrafschaft Arnsberg
  • Freigrafschaft Züschen
  • Freigrafschaft Balve

Herrschaften

Herrschaft Sümmern

Zur Herrschaft Sümmern gehörte Grundherrschaft und Gericht (2006 Stadt Iserlohn, Märkischer Kreis) Diese Herrschaft war in den Besitz des Kölner Domkapitels gekommen. Als Pachtlehen wurde sie durch die von Sümmern, von der Recke, von Westrem, später von den Fam. von Dücker, Gf. von Berlo und von Syberg verwaltet.

Stifte und Klöster

Alle Archive der aufgehobenen Stifte und Klöster im Bestand Herzogtum Westfalen des Staatsarchivsmünster. (Siehe Unterartikel /Archive dieses Artikels.)

Mission Arnsberg

Jesuitenmission, 1622 gegr., 1773 aufgehoben.

Kloster Benninghausen

Bei Lippstadt (Kr. Soest); Zisterzienserinnenki, 1240 gegr., 1803 aufgeho ben.

Kloster Bredelar

Stadt Marsberg (Hochsaueriandkr.); als Prämonstratenserkl. 1170 gegr., 1196 durch Zisterzienser besetzt, 1803 aufgehoben.

Kloster Brilon

(Hochsaueriandkr.); Minoritenkl., 1653gegr., 1804 aufgehoben.

Kloster Drolshagen

(Kr. Olpe); Zisterzienserinnenki., 1235 gegr., 1803 aufgehoben.

Probstei Eikeloh

Bei Lippstadt (Kr. Soest); Propstei des Stiftes Cappel, 1639 entstanden, 1804 aufgehoben.

Kloster Ewig

Bei Attendorn (Kr. Olpe); Augustinerchorherren-Niederlassung, 1420 gegr., 1803 aufgehoben.

Kloster Galilaea

Stadt Meschede (Hochsauerlandkr.); Dominikanerinnenkl., um 1430 als Klause entstanden, 1811 aufgehoben.

Stift Geseke

(Kr. Soest); Damenstift, 946 gegr., 1823 aufgehoben.

Kloster Glindfeld

Stadt Medebach (Hochsauerlandkr.); als Augustinerinnenkl. vor 1177 in Küstelberg gegr., 1297 nach Glindfeld verlegt, 1499 in Kreuzherrenstift umgewandelt, 1804 aufgehoben.

Kloster Grafschaft

Stadt Schmallenberg (Hochsauerlandkr.); Benediktinerkl, 1072 gegr., 1804 aufgehoben.

Kloster Himmelpforten

Gem. Ense, Ortsteil Niederense (Kr. Soest): Zisterzienserinnenkl, 1246 gegr., 1804 aufgehoben.

Kloster Marsberg

(Hochsauerlandkr.); als Benediktinerkl. 785 oder 793 gegr., 826 dem Kl. Corvey inkorporiert, seitdem Propstei, 1803 aufgehoben.

Stift Meschede

(Hochsauerlandkr.); als adeliges Damenstift um 870 gegr., seit 1310 Kanoni¬kerstift, 1805 aufgehoben.

Kloster Mülheim

Stadt Warstein (Kr. Soest); Deutschordenskommende, 1266 gegr., 1657 mit der Georgskommende in Münster uniert, 1809 aufgehoben.

Kloster Nazareth

Stadt Geseke, Ortsteil Störmede (Kr. Soest); Augustinerinnenkl., 1483 gegr., 1803 aufgehoben.

Kloster Odacker

Stadt Warstein, Ortsteil Hirschberg (Kr. Soest); aus Klause erwachsen, nach 1508 Augustinerinnenkl., nach 1513 Benediktinerinnenkl. unter Aufsicht des Kl. Grafschaft, 1804 aufgehoben.

Kloster Oelinghausen

Stadt Arnsberg, Ortsteil Herdringen (Hochsauerlandkr.); als Prämonstratenserinnenkloster 1174 gegründet, 1618 freiweltliches adeliges Damenstift, 1804 aufgehoben.

Kloster Rüthen

(Kr. Soest); Kapuzinerkl., 1654 gegr., 1804 aufgehoben.

Kloster Rumbeck

Stadt Arnsberg (Hochsauerlandkr.); PrämonstratenserinnenkL. 1193 gegr., IS04 aufgehoben.

Kloster Wedinghausen

Stadt Arnsberg (Hochsauerlandkr.); Prämonstratenserki, 1173 gegr., 1803 aufgehoben.

Archive

Akten und Unterlagen des Herzogtums Westfalen und seiner Vorläufer sind in verschiedenen Archiven und Beständen versplittert.

Bibliografie

  • J. S. Seibertz. Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen. 4 Bände. Arnsberg, 1845-1870.
  • J. S. Seibertz. Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen, 3 Bände. Arnsberg, 1839—1854.
  • R. Oberschelp u. a. (Hg.). Die Schatzungsregister des 16. Jahrhunderts für das Herzogtum Westfalen. Teil 1, Die Register von 1536 und 1565. 1971.
  • W.-D. Penning, Die weltlichen Zentralbehörden im Erzstift Köln von der ersten Hälfte des 15. bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts. 1977. -Inventar Düsseldorf 2.
  • J. Rathje, Die Behördenorganisation im ehemals kurkölnischen Herzogtum Westfalen. 1905 (Dissertation).
  • U. Eisenhardt. Aufgabenbereich u. Bedeutung des kurkölnischen Hofrats in den letzten 20 Jahren des 18. Jahrhunderts. 1965.
  • J. J. Scotti (Hg.), Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem vormaligen Churfürstenthume Cöln [...] ergangen sind, vom Jahre 1463 bis [...] 1816. 3 Abt., 1830-1831.
  • K. Feaux de Lacroix, Geschichte der hohen Jagd im Sauerlande (Herzogtum Westfalen. Fürstentümer Wittgenstein). 1913.
  • Sauerländer Heimatbund (Hg.), Jagd und Wild im kurkölnischen Sauerland. 1988.
  • G. Schulte, Das Verhältnis von Erzbischof und Ständen im kurkölnischen Westfalen. 1582 - 1590. 1981 (Masch. Staatsarbeit).
  • W. Hücker, Die Entstehung der Amtsverfassung im Herzogtum Westfalen. In Westf. Z. (68) 1910.
  • Lindner, Feme (Freistühle).
  • H. Esser, Beiträge zur Geschichte vom Summern. In: Heimatblätter für Hohenlimburg 4 (1930).
  • G. Bettge (Hg.), Iserlohn-Lexikon (u.a. Sümmern). 1987.

Literatur Territorialgeschichte

  • W. Janssen. Die Erzbischöfe von Köln und ihr "Land" Westfalen im Spätmittelalter. In: Westf. 58 (1980).
  • G. v. Lojewski. Bayerns Weg nach Köln. 1962.
  • E. Schumacher, Das kölnische Westfalen im Zeitalter der Aufklärung unter besonderer Berücksichtigung der Reformen des letzten Kurfürsten von Köln. Max Franz von Österreich. 1967.
  • P. Berglar. O. Engels (Hg.). Der Bischof in seiner Zeit. Bischofstypen und Bischofsideal im Spiegel der Kölner Kirche. 1986.

Literatur Klöster und Stifte

  • F. Schelhasse, Geschichtliche Nachrichten über Kloster u. Pfarre Ben ninghausen. 1902.
  • J. Hennecke, Die Geschichte des Klosters Bredelar. (um 1937).
  • Monasticon Praemonstratense 1 u. 3.
  • J. S. Seibertz, Chronik des Minoritenklosters Brilon. 1890.
  • H. Richtering (Bearb.), Das Archiv des ehemaligen Klosters Drolshagen. 1969.
  • N. Scheele (Hg.), H. Richtering (Bearb.), Regesten des ehemaligen Klosters Ewig. 1963. - Monasticon Windeshemense.
  • A. Grosche, Geschichte des Klosters Glindfeld. 1957.
  • M. Wolf (Bearb.), Das Archiv des ehemaligen Klosters Grafschaft. 1972.
  • J. Wiegel (Hg.), Grafschaft, Beiträge zur Geschichte von Kloster u. Dorf. 1972.
  • M. Wolf, Grafschaft. In: R. Haacke (Bearb.), Benediktiner-Klöster in NW. 1980.
  • J. Lappe u. J. Semmler, Himmelpforten, Gottes Lob durch sieben Jahrhunderte. 1949.
  • W. Stüwer, Corvey. In: R. Haacke (Bearb.), Benediktinerklöster in NW. 1980.
  • K. Köster, Zur Vermögensverwaltung des Stifts Meschede im Mittelalter. 1909 (Diss.).
  • M. Wolf (Bearb.), Quellen zur Geschichte von Stift und Freiheit Meschede. 1981.
  • F. Fischer, Die Kommende Mülheim. 1913 (Diss.).
  • Dorn, Deutschordensballei Westfalen.
  • W. Wähle, Kloster Nazareth zu Störmede. 1985.
  • J. S. Seibertz, Geschichte des Klosters Odacker. In: Blätter zur näheren Kunde Westfalens 3 (1864).
  • H. Richtering, Kloster Oelinghausen. In: Westf. Z. 123 (1973).
  • H. Richtering, Kloster Wedinghausen. In: Jahrbuch des Vereins für

westf. Kirchengesch. 62 (1969).